Vielleicht hilft das hier weiter:
Aus:
7. 9. 2001 Frankfurter Rundschau
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Denn wie eine Erinnerung an die Atom-Ängste der 70er und frühen 80er Jahre, als in manchen Gärten eigene Bunker für den Ernstfall angelegt wurden, und Filme wie "The Day after" viele nicht mehr ruhig schlafen ließen, gibt es ja noch die 27 Schutzbunker in der Stadt, sechs in der Tiefe, der Rest die bekannten Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
"Tiefbunker" liegen beispielsweise unter dem Hauptbahnhof oder dem Shell-Hochhaus am Nibelungenplatz, dem "Fürstenhof" an der Gallusanlage, der Deutschen Bibliothek an der Adickesallee, dem ersten Polizeirevier in der Albusstraße sowie dem Innen-stadtparkhaus an der Querstraße.
Platz ist insgesamt aber nur für 30 000 Menschen. Angesichts von rund 650 000 Einwohnern gilt das Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Betrieben und unterhalten werden diese Bunker von der Feuerwehr im Auftrag der Zivilschutzabteilung des Bundesverwaltungsamtes. Rund 600 00 Mark Kosten verursacht der Unterhalt im Jahr in Frankfurt.
Mehrzweckanlagen heißen die Tiefbunker in der Sprache von Michael Turley, der Referatsleiter für baulichen Zivilschutz im Bundesamt ist. Das klingt zum einen nicht so gefährlich, zum anderen wird damit deutlich gemacht, dass es sich ja eigentlich um Pkw-Tiefgaragen mit besonderer Ausstattung handelt. Einstmals gab es Zuschüsse des Bundes für Tiefgaragenerbauer, die die Versorgungsräume für den Ernstfall vorhielten. In speziellen Räumen ist die Sonderausstattung untergebracht, die die Garage im Notfall zum Bunker macht. Von einem Technikraum aus sind Wasser-, Ölpumpen, Luftfilter und Schleusentüren zu steuern. Aus Brunnen kann Trinkwasser her-aufgepumpt werden, Dieselmotoren sichern die Stromversorgung.
In weiteren Räumen sind Feldbetten sowie sanitäre Einrichtungen. Allerdings müsste beispielsweise unterm Nibelungenplatz in Schichten geschlafen werden. Der Bunker fasst 2000 Menschen, hat aber nur Betten für ein Drittel.
Einmal im Jahr werden die überall gleichen Anlagen von der Feuerwehr überprüft. Otmar Margraf ist dort für den Zivilschutz zuständig. Die Wartung der Anlagen, die nicht mehr in die Zeit zu passen scheinen und sowieso nur fünf Prozent der Bevölkerung Schutz bieten würden, stellt Margraf nicht in Frage.
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gruß tk