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[GM/MK]: Mal wieder: Reaktivierung verschoben
geschrieben von knallinger 
Die Reaktivierung der Volme-Agger-Bahn von Lüdenscheid über Brügge-Meinerzhagen-Gummersbach nach Köln scheint sich erneut zu verschieben. Die Westfälische Rundschau schreibt heute:


Die Bahnstrecke zwischen Marienheide und Lüdenscheid-Brügge wird später reaktiviert als geplant: "Mit ganz, ganz viel Glück könnte es 2006 gelingen, doch es wird wahrscheinlich eher Sommer 2007", so Bahnsprecher Kugelmann auf WR-Anfrage.
Den schwarzen Peter schiebt die Bahn AG auf den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL): "Die haben sich jedes Schlupfloch offen gelassen und das können wir so nicht mitmachen", lautete der Kommentar des Sprechers.
Uli Beele vom Zweckverband Ruhr-Lippe erläuterte, dass der Beschluss auf der Verbandsversammlung, die Ende März in Lüdenscheid getagt habe, gefasst worden sei, "aber mit kleinen Wenn und Aber verbunden". Diese "Wenn und Aber" sind es, die die Bahn moniert.
Die Verbandsversammlung hat die Bestellgarantie für die Nutzung der zu fördernden Infrastruktur durch Verkehrsleistungen für mindestens 20 Jahre beschlossen, doch mit der Einschränkung, dass bei den später zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln "keine Verschlechterung für den Raum Ruhr-Lippe eintreten" dürfen.
"Die Bahn hat sich durch den Beschluss des Zweckverbandes Ruhr-Lippe zu recht zurück gezogen", sagt Gerd Wirth, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Für einen Zeitraum von 20 Jahren könne niemand eine Garantie übernehmen, so der Abgeordnete. Ohne irgendwelche Einschränkungen habe der rheinische Zweckverband für seinen Zuständigkeitsbereich dem Antrag zugestimmt und die Bestellung herausgegeben - dies sei hier nicht erfolgt.
Ob es zu den von der Bahn angekündigten enormen Verzögerungen kommt, weiß Gerd Wirth nicht: "Eventuell geht´s doch schneller, wenn der Zweckverband auf seiner nächsten Sitzung einen ergänzenden Beschluss fasst". Daran wird hinter den Kulissen auf jeden Fall gearbeitet.
Zwischen Marienheide und Lüdenscheid-Brügge müssen knapp 25 Kilometer Gleise und 38 Bahnübergänge erneuert werden, um eine durchgehende Verbindung von Lüdenscheid nach Köln zu erhalten. Dazu sind vielfältige Planungen erforderlich, die zum Teil auch im Vorstand der Bahn AG in Berlin abgesegnet werden müssen.
2003 wurde nach 17-jähriger Pause die Strecke von Marienheide nach Gummersbach in Betrieb genommen. Ziel der Gesamtmaßnahme ist es, künftig im Stundentakt durchgehend von Lüdenscheid über Gummersbach bis Köln fahren zu können.




Und die Meinerzhagener Zeitung schreibt dazu in ihrer morgigen Ausgabe:


Fehlende Bestellung verzögert den Bahn-Start
Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Wirth hofft aber immer noch auf Inbetriebnahme im Jahr 2006. "Alles andere wäre widersinnig"
MEINERZHAGEN • Verzögert sich die Fertigstellung der Eisenbahnlinie zwischen Marienheide und Brügge nun doch über den bereits für die Inbetriebnahme genannten Zeitpunkt 2006 hinaus? Jüngste Nachrichten, wonach die DB Netz AG zurzeit wegen der fehlenden Bestellung für den heimischen Streckenabschnitt durch den Verkehrsverbund Ruhr-Lippe (VRL) die Ausbauplanung "auf Eis" gelegt hat und nun von einem deutlich späteren Fertigstellungstermin ausgeht, sorgen für Irritationen.
Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Wirth, der auch in seiner Eigenschaft als verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion engagiert für das Projekt eintritt, gibt die Hoffnung dennoch nicht auf. "Von Marienheide bis Meinerzhagen hat die DB Netz AG schon den kompletten Unterbau der Strecke sozusagen im Vorgriff erneuert - mit Millionenaufwand. Nachdem jetzt auch fest steht, dass die Güterstrecke von Meinerzhagen bis Krummenerl erhalten bleibt und ebenfalls noch modernisiert wird, wäre es ein absoluter Widersinn, wenn es in Sachen Personenverkehr nun zu einem längeren Stillstand kommen würde", sagte er gestern im Gespräch mit der MZ. Wirth hat deshalb Kontakt mit der Geschäftsführung des VRL aufgenommen und will erreichen, dass ein bereits gefasster Beschluss "modifiziert" wird. Die VRL-Verbandsversammlung, die laut Wirth "CDU-dominiert" ist, habe in dem jetzt vorliegenden Beschluss zur Bedingung für die erforderliche Streckenbestellung gemacht, dass es im Verbandsgebiet ansonsten zu keinerlei Verschlechterungen seitens des Bahnangebotes kommen dürfe. Angesichts von erheblichen Kürzungen für Bahninvestitionen durch den Steinbrück-Koch-Sparbeschluss sei eine solche Prämisse aber für die Bahn nicht akzeptabel, so Wirth. Er hofft deshalb, dass der Beschluss noch vor der Sommerpause revidiert werde und es zu einer "vorbehaltlosen Streckenbestellung" komme. Das habe der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) für den auf rheinischem Gebiet liegenden Streckenabschnitt im Übrigen bereits vollzogen.
Wirth appelliert in diesem Zusammenhang auch an seine CDU-Kollegen aus dem Märkischen Kreis, die Sitz und Stimme in der VRL-Verbandsversammlung haben: Bernd Schulte als CDU-Landtagsabgeordneter und Manfred Rahmede als stellvertretender Landrat. "Es wäre schön, wenn sich die Beiden hinter dieses für das obere Volmetal und auch die Stadt Lüdenscheid wichtige Projekt stellen und sich dafür einsetzen würden." Einen solchen Rückhalt hatte Wirth in der Vergangenheit "eher vermisst".
Trotz der bundesweit wirksamen Mittelkürzung für Bahnprojekte sieht Wirth nämlich weiter allerbeste Aussichten für den Ausbau der Verbindung Marienheide - Brügge. Die Bahn setze weiter ihre Prioritäten bei solchen Projekten, die bereits begonnen worden sind. Und das sei ja hier der Fall durch den bereits erfolgten Ausbau und der anschließenden Aufnahme des Personenverkehrs auf dem Abschnitt zwischen Gummersbach und Marienheide sowie dem schon bis Meinerzhagen vorangetriebenen weiteren Ausbau. "Es wäre kaum vermittelbar, wenn es für das Reststück bis Brügge zu Problemen kommen würde, nur weil der VRL die dafür erforderliche Streckenbestellung nicht aufgibt", so der heimische Landtagsabgeordnete.






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2005 00:51 von knallinger.
Danke für die Meldungen.

Wie weit reicht der rheinische Abschnitt?
Würde er bei einem Scheitern beim VRL trotzdem bedient werden, weil er vom VRS bestellt wurde?

Dank und Gruß,
Daniel.



Grüße aus Köln, Daniel.
[www.rheinsiegbahn.de]
[www.daniellorbach.de]
Halli hallo,
die Strecke der Volme-Agger-Bahn liegt in drei Verkehrsverbünden:

Köln-Meinerzhagen: VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg)
Meinerzhagen-Rummenohl: VRL (Verkehrsverbund Ruhr-Lippe)
Rummenohl-Hagen: VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr)


Der rheinische Abschnitt soll also bis Meinerzhagen reichen, ab dort beginnt der westfälische Abschnitt. Bislang fährt die Bahn von Köln nur bis Marienheide (eine Station vor Meinerzhagen). Der Abschnitt Marienheide-Brügge(Westf) ist zurzeit stillgelegt.
Ab Brügge(Westf) ist schon jetzt wieder Personenverkehr (zurzeit fährt die private DME) Richtung Hagen-Dortmund.
In Rummenohl wechselt dann nochmal der Verkehrsverbund vom VRL zum VRR.

Bislang ist die Ansage die, dass die Strecke zwischen Marienheide und Brügge (Westf) nur vollständig wieder reaktiviert werden soll. Also nicht in Teilschritten, wie dies zwischen Gummersbach und Marienheide passiert ist.
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