Natürlich hat es vom Stadtbahnwagen A Pläne gegeben.
Seine Hauptabmessungen entsprachen jenen des späteren Stadtbahnwagens S-DT8 in Stuttgart, also Drehzapfenabstand 12 Meter, Wagenlänge cirka 18 Meter, Wagenbreite 2,65 m, konfiguriert als Doppeltriebwagen (DT). Unterschiede zwischen A und S-DT8: Der Stadtbahnwagen A war mit seitlichen Stromabnehmern vorgesehen und er hätte je Wagen drei statt zwei Türen bekommen sollen, also die F(enster)/T(ür)-Folge wie bei den U-Bahnwagen DT1 und DT2 in Nürnberg bzw. A und B in München. Konkret F-T-2F-T-2F-T-F (statt 2F-T-3F-T-2F in Stuttgart) für den Fahrgastraum; d. h. hierbei ist jeweils die Tür bzw. das Fenster des Fahrstandes nicht mitgezählt. Insofern kann man auch die Nürnberg-Münchner U-Bahnwagen der ersten beiden Generationen als eine Realisierung des Stadtbahnwagens A ansehen, denn bei ihnen sind Fenster-Tür-Anordnung sowie der Stromschienen-Betrieb identisch mit dem A. Deren Unterschied dort ist jedoch die Wagenbreite (2,90 m). Aber die ersten beiden Hauptabmessungen und die DT-Konfiguration teilen sich alle drei, also A, S-DT8 und die U-Bahnwagen.
Eine generelle Besonderheit des Stadtbahnwagen A war, wenn ich es richtig im Kopf habe, dass er 1. und 2. Wagenklasse bekommen sollte. Oder was es Raucher und Nichtraucher? Irgendsoeine Unterteilung war jedenfalls anfangs vorgesehen, weshalb in einem der beiden 18-Meter-Wagen eines DT eine Raumtrennung vorgesehen war, bekannt von den x-Wagen des S-Bahnverkehrs. Korrektur: Nicht beim Stadtbahnwagen A, sondern bei der aus ihm abgeleiteten VÖV-Typenempfehlung für Stadtbahnwagen gab es 1.-Klasse-Abteile, vgl. mein u. s. Folgeposting vom 23.10.2018.
Zudem hat es vom Stadtbahnwagen A auch einge Modelle im Maßstab von etwa 1:10 oder 1:20 (meine Schätzung) für Präsentationszwecke gegeben. Nach meiner Erinnerung waren es sogar mindestens zwei im Design verschiedene Modelle, da zwei Konsortien im Gespräch waren, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Beide hatten die selben Hauptabmessungen (siehe oben), aber waren optisch unterschidlich "gestlyt". Ein Foto von einem dieser großen Modelle findet sich oben rechts auf der Titelseite des Heftes 10/70 von "moderne eisenbahn", derzeit
hier und
hier bei eBay erhältlich (siehe
Foto und
Foto).
Außerdem gab es eine mir unbekannte Anazhl Modelle im Maßstab von ungefähr 1:100, die in Modellen unterirdischer Verknüpfungspunkte verwendet wurden (beispielsweise Gelsenkirchen Hbf, abgebildet in Quelle [1]).
Das ganze passierte halt mehrere Jahrzehnte vor dem Internet-Zeitalter, weshalb es davon kaum Original-Abbildungen im Netz gibt; jedenfalls konnte ich auf die Schnelle keine finden, außer jene Fotos oben auf eBay, die aber in absehbarer Zeit durch Ablauf der Auktionen verschwinden werden.
Jedenfalls
KEINE authentische Wiedergabe der Stadtbahnwagen-A-Planungen stellt die folgende MM-Trains-Phantasie dar:
http://www.mm-trains.de/details.php?image_id=87143 – Dort handelt es sich viel mehr um einen leicht abgewandelten Stuttgarter S-DT8 (erkennbar an der 2F-T-3F-T-2F-Aufteilung), anscheinend versehen mit einer an die DÜWAG-60er-Jahre-Fahrzeuge (Frankfurter U2-Wagen?) angelehnten Front, lackiert in Kölner und Bonner Farben der 1970er-1990er Jahre.
Quellen:
[1] Stadt Gelsenkrichen, Stadtbahnbauamt (Hrsg.): Stadtbahn Gelsenkirchen, Gelsenkirchen's schnelle Tunnelgeister. Januar 1974. Seiten 14, 15, 20.
4 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2018 20:51 von benji2.