Auf den Bahnstrecken Münster – Gronau – Enschede (RB 64 Euregiobahn) und Coesfeld – Gronau – Enschede (Teil der RB 51 Westmünsterlandbahn) wird zur Zeit mit recht geringem Tempo von 80 bis 90 km/h gefahren. Durch die punktuelle Anhebung der Geschwindigkeit könnte man Triebwagen einsparen und die Reisezeiten kürzen. Dadurch würden die Anschlüsse in Enschede besser, sodass einige Reisen bis zu einer halben Stunde kürzer würden.
Im Detail ist es nötig die Strecke von Gronau über Ahaus nach Coesfeld für eine Geschwindigkeit von 110 km/h zu ertüchtigen. (Momentan: 80- 90 km/h). Die Strecke Ochtrup – Gronau müsste von jetzt 90km/h auf 120 km/h ertüchtigt werden. Letztendlich müsste die Strecke von Gronau nach Glanerbrug (NL) noch für eine Geschwindigkeit von 100 km/h umgebaut werden.
Der Fahrplan könnte dann wie folgt aussehen:

Coesfeld 1
Ahaus 17
Gronau 29
Gronau 30
Enschede 38

Enschede 20
Gronau 28
Gronau 30
Ahaus 42
Coesfeld 58


Münster 11
Altenberge 28
Altenberge 30
St Borghorst 39
St Burgsteinfurt 46
Ochtrup 58
Ochtrup 0
Gronau 7
Enschede 15

Enschede 43
Gronau 52
Ochtrup 58
Ochtrup 0
St Burgsteinfurt 12
St Borghorst 19
Altenberge 28
Altenberge 30
Münster 47


Es wird auch an allen anderen Unterwegsstationen gehalten. Diese habe ich aber aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht aufgeführt.

Fahrzeitverlängerungen gibt es um maximal 2 Minuten. Dafür gibt es teilweise sehr viel kürzere Fahrzeiten. Zur Zeit muss man, wenn man in Enschede mit einem Zug zur Minute 28 ankommt, erst 28 Minuten warten, bis der Zug mach Coesfeld abfährt. Nach meinem Fahrplan kann man eine halbe Stunde später nach Enschede fahren und ist trotzdem zur gleichen Zeit in Coesfeld. Auch wär nur mal kurz über die Grenze fahren möchte, beispielsweise um eine Kleinigkeit zu kaufen, hätte es nach meinem Fahrplan besser, denn er könnte zur Minute 12 in Enschede De Eschmarke sein und zur Minute 46 wieder zurückfahren. Das lohnt sich besonders für Leute aus Richtung Münster. Sowieso spart man, wenn man von Enschede aus weiter als nach Gronau fährt, denn es gibt nach aktuellem Fahrplan einen Aufenthalt von mindestens 5 Minuten dort. Von Enschede Richtung Coesfeld sind es sogar 14 Minuten. Mein Fahrplan sieht maximal 2 Minuten Aufenthalt vor.
Investitionen in die Strecke sind auch gerechtfertigt, denn die Strecke Münster – Enschede wird täglich von 6000 Personen benutzt. Die Strecke Gronau – Enschede wird an Werktagen von 1400 Leuten benutzt und am Wochenende sogar von 2000.
Neben der schnelleren Fahrzeit kann man auch noch Geld für den Betrieb sparen, denn man braucht für die Strecke von Münster nach Enschede 3 Züge für den Stundentakt. Auf der Strecke Coesfeld – Enschede sind noch 2 weitere Züge im Einsatz. Für meinen Fahrplan braucht man aber insgesamt nur 4 Züge. Weil die Züge auf der Strecke Münster – Enschede meist aus einer Doppeltraktion Talent bestehen, kann man also 2 Triebwagen einsparen und außerdem noch etwas Personal.
Bisher würde dieser Fahrplan noch daran scheitern, dass zwischen Enschede und Coesfeld die PEG fährt, die Strecke Münster – Enschede aber noch in DB-Hand ist. Das ließe sich aber ändern, weil 2011 die Verträge enden und man bei einer neuen Ausschreibung die beiden Linien gemeinsam vergeben könnte.
Die Züge, die außerhalb des Stundentaktes zwischen Gronau und Münster fahren sind in meinem Fahrplan berücksichtigt.
Br624.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.2006 14:29 von Br624.

Br624 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Auch wär nur mal kurz über die Grenze fahren möchte,
> beispielsweise um eine Kleinigkeit zu kaufen,
> hätte es nach meinem Fahrplan besser, denn er
> könnte zur Minute 12 in Enschede De Eschmarke sein
> und zur Minute 46 wieder zurückfahren.

Ich bin da noch nie ausgestiegen, aber aus dem Zug heraus möchte ich bezweifeln, daß es dort im Umkreis von wenigen Minuten Fußweg Geschäfte gibt. Sieht stark nach reinem Wohngebiet aus.

Zudem gab es erst vor kurzem entsprechende Planspiele hier, an die du deine Vorschläge auch hättest dranhängen können ;-)

Ich habe mal gelesen, dass es in der Nähe von De Eschmarke Geschäfte geben soll. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Es sollte auch nur als Beispiel für Leute, die nicht eine ganze Stunde in Enschede bleiben wollen, dienen und der nächste Zigarettenautomat ist ja wohl nicht ganz sooo weit.
Ich habe vor dem Schreiben meines Beitrages die Suchfunktion benutzt, aber nichts Passendes gefunden. Jetzt im Nachhenein fällt mir aber auf, dass man es an den Beitrag "Elektrifizierung von Reginalbahnen" hätte dranhängen können. Ich bitte diesen Fehler zu entschuldigen.
Br624, die auch auf unelektrisierten Regionalbahnen fährt.

Br624 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es sollte auch nur als Beispiel
> für Leute, die nicht eine ganze Stunde in Enschede
> bleiben wollen, dienen und der nächste
> Zigarettenautomat ist ja wohl nicht ganz sooo
> weit.

Also das, was die Leute extra in Holland zum Rauchen kaufen, gibt es meines Wissens nicht am Automaten ;-) "Nähe" ist immer relativ, mit deinen Zeitspannen dürftest du da nicht hinkommen.

Auch erschließt sich mir aus deinen Ausführungen nicht, wie du bei einem Stundentakt eine Wartezeit auf die Rückfahrt von unter einer Stunde hinbekommen willst, von dem "Warum" ganz zu schweigen. Das kann ja nur auf dem kurzen Parallelstück der beiden Linien klappen. Wenn das mit Minute 12 in De Eschmarke, Minute 46 wieder zurück derselbe Wagen sein soll, müßte der aber in Enschede verdammt lange überflüssig herumstehen.

Nach meinen bisherigen Erkenntnissen pendeln die Leute dort aber vor allem aus zwei Gründen: Sie wollen in der Stadt shoppen oder sie sind aus beruflichen/ schulischen Gründen auf der jeweils anderen Grenzseite, beides dauert i.A. deutlich über einer Stunde und läßt sich im Tagesverlauf bei bekanntem Fahrplan prima einarbeiten ;-)

Bevor man da für 5 Leute die Woche mit Ultrakurz- Aufenthalt die ganze Strecke aufarbeitet, sind schnellere Verbindungen zwischen Bielefeld und Paderborn sowie Münster wohl weitaus wichtiger. Und selbst die wurden bei den letzten Finanzberatungen erst einmal weeeeeit nach hinten rausgeschoben.

Die Leute, die nicht eine ganze Stund in Enschede bleiben wollen, sollten nur ein Beispiel von vielen sein. Anscheinend ist dieses Beispiel aber nicht so gut. Aber das ist ja nicht der einzige Grund für den Ausbau. Auch kürzere Reisezeiten und weniger Fahrzeugeinsatz hatte ich genannt.
Der Stundentakt funktioniert deshalb, weil die Züge, die aus Coeafeld zur Minute 38 in Enschede ankommen zur Minute 43 wieder abfahren. Dieses Mal aber in Richtung Münster.
Ich will auf keinen Fall die Strecke für wenige Leute aufarbeiten, aber wie ich oben schon geschrieben habe, profitieren ja sehr viele Leute von solch einem Ausbau. Vor allem die, deren Reise nicht in Enschede beginnt oder endet.
Wie wichtig dieser Ausbau im Vergleich zu anderen Streckenausbauten ist, kann ich nicht einschätzen, denn ich habe mich mit den anderen noch nicht beschäftigt. Ich weiß aber, dass der Strecke Gronau - Enschede vor dem Wiederaufbau nicht zugetraut wurde, dass mal so viele Leute auf ihr fahren würden. Kleine Anpassungen wären also auf jeden Fall berechtigt. Außerdem weiß ich nicht, wie viel Geld man durch die Einsparung von Personal und Triebwagen sparen könnte.
Br624.

Br624 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der Stundentakt funktioniert deshalb, weil die
> Züge, die aus Coeafeld zur Minute 38 in Enschede
> ankommen zur Minute 43 wieder abfahren. Dieses Mal
> aber in Richtung Münster.

Da gebe ich zu bedenken, daß die Coesfelder (bzw. Dortmunder) und Münsteraner Strecke derzeit von unterschiedlichen Verkehrsunternehmen betrieben werden ;-)

An einer Stelle hast du mich dann aber doch neugierig auf mehr gemacht: Was meinst du mit "Wiederaufbau" der Strecke Gronau - Enschede? Wann wurde die denn wiederaufgebaut? Nach dem Krieg oder lag sie einfach so eine Weile brach, aus den üblichen Gründen, weshalb die Bahn halt Strecken mal vergammeln läßt? Anfangs war ich immer nur mit dem Auto da, aber solange ich Touren nach Enschede mache (so ca. seit Mitte der 90er) wimmelte es da von Deutschen Shoppingtouristen. Überrascht könnte da von einem Erfolg dann wirklich nur die Bahn sein, aber die unterschätzt ja chronisch fast jedes Streckenpotential.

Die Strecke wurde am 18. November 2001 wiedereröffnet. Die letzte Zugfahrt vorher war 1985. Das war aber eine Sonderfahrt. 1981 fuhr der letzte planmäßige Zug. Die Strecke war nie offiziell stillgelegt, lange Zeit aber in einem nicht betriebsfhäigen Zustand. Das Streckenpotential wurde von allen unterschätzt. Meine Quelle sprach davon, dass selbst die höchsten Schätzungen über die Fahrgäste übertroffen wurden. Also gingen wohl auch die Geldgeber von weniger Fahrgästen aus.
Das Problem der verschiedenen Betreiber habe ich berücksichtigt. Leider habe ich vergessen, es in meinem ersten Beitrag auch zu schreiben. Die Verträge für die beiden Strecken laufen 2011 aus. Man könnte die Strecken dann also gemeinsam aussschreiben. Sollte irgendjemand in realistischer Weise darüber nachedenken, wann die Ideen von mir umgesetzt werden, käme man wohl auch auf einen Zeitpunkt um 2010 oder 2011, weil so etwas ja bekanntermaßen recht lange dauert.
Br624.

Die PEG fährt aber erst seit kurzem auf der Strecke. Und dadurch, das sie bald von Coesfeld auch nach Dorsten fährt, ist Coesfeld ein wichtiger Punkt für das Unternehmen. Warum sollte sie die Strecke dann schon wieder aufgeben wollen? Ok, vielleicht probiert sie da, die Strecke nach Münster zu bekommen ;-) Dann wäre die DB aber fast komplett aus Coesfeld verschwunden.

Die Strecke Coesfeld - Dorsten wird laut [www.zvm.info] ab Dezemder dieses Jahres von der Nordwestbahn befahren. Das ist aber eigentlich auch unerheblich, denn man könte ja die Strecken Dortmund - Enschede und Münster - Enschede gemeinsam ausschreiben. Darin enthalten wäre dann auch die Strecke Münster - Coesfeld. Weil der Betreiber für den Fahrplan aber unerheblich ist, spielt das ganze eh keine Rolle.
Br624.