Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) beginnen ab kommenden Montag mit dem Umbau der Haltestelle "Herrenstraße" zu einer zumindest teilweise barrierefreien Haltestelle. Dies soll zugleich der Auftakt für einen weiteren barrierfreien Nahverkehr in Karlsruhe sein. Ziel ist es, für Menschen mit Handicap das Ein- und Aussteigen in und aus den Niederflurwagen zu erleichtern oder in vielen Fällen überhaupt erst zu ermöglichen.
Mit einer Höhe von 34 Zentimetern wird zukünftig ein rampenartiges Podest den Höhenunterschied von Niederflurbahnen und Straße ausgleichen. Die Erhöhungen werden 12m lang, womit ein niveaufreier Eingang an der ersten und zweitern Türe ermöglicht wird. Hier sind in allen Niederflurzügen die Mehrzweckflächen angeordnet.
Auch Sehbehinderte finden künftig Leitstreifen am Boden, die ihnen ein gefahrloseres Ein- und Aussteigen ermöglichen.
VBK-Geschäftsführer Dr. Casazza begründet die Maßnahme, welche angesichts der Tunnelplanungen mit Wegfall der Haltestelle nur eine Interimslösung darstellt, folgendermaßen: "Die Herrenstraße benötigt als wichtiger Ein- und Ausstiegspunkt der Innenstadt eine behindertengerechte Lösung für längere Zeit". Hierfür hält man auch den 80.000 Euro teuren Umbau für gerechtfertigt, der gleichsam als Prototyp für weitere Anpassungen dieser Art fungiert. Denn während an Außenstrecken die Haltestellen bereits der Höhe des Bahnausstiegs angepasst wurden, ist diese Angleichung in der Innenstadt nicht ohne weiteres möglich.
So darf man sich denn auch keine Illusionen machen, dass es bei der Vielzahl der Haltestellen noch ein weiter Weg bis zur Verwirklichung eines völlig barrierefreien Straßenbahnnetzes in der Innenstadt ist.

Artikel geschrieben von Arnd Werther