Hallo,
ich denke, man sollte eine solche Einzelmeinung nicht überbewerten, oder wie heißt es doch stets gebetsmühlenartig auf der Leserbriefseite: "Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.".
Zum eigentlichen Anliegen ist anzumerken, dass sich die Erreichbarkeit des Durlacher Zentrums aus der Innenstadt natürlich verschlechtert. Andererseits ist der verbliebene Einser, wie man so hört, bei vielen Durlachern ohnhehin die beliebtere Linie, weil sie entlang der gesamten Kaiserstr. fährt und nicht am Marktplatz, eine Haltestelle vor dem letzten verbliebenen Kaufhaus, abbiegt (wobei der 2er mit dem ECE aber wieder einen Bonus erreicht).
Den bisherigen 5-Minuten-Takt in Durlach gab es so auf keinem anderen Außenast und war eigentlich nur durch den umfänglichen "Hinterlandverkehr" mit Buslinien in die Höhenstadtteile, Malerdörfer etc. gerechtfertigt.
Hier hat es allerdings schon seit Jahren eine schrittweise Rückführung des Busverkehrs gegeben. Während etwa zu Beginn der 80er-Jahre Grötzingen, Berghausen, Stupferich, Bergwald, Hohenwettersbach, Wolfartsweier, Grünwettersbach, Palmbach und Geigersberg (ich erinnerre mich noch an die tolle Bandansage ;-) ) ausschließlich über den Knotenpunkt Durlach Turmberg erschlossen wurden, hat sich seine Bedeutung heute abgeschwächt:
- Wolfartsweier, Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich haben heute mit dem 47er eine schnelle Verbindung zum Hbf und seit neuestem am Zündhütle auch auf die Tram Richtung Innenstadt. Hiervon profitieren auch Hohenwettersbach und Bergwald.
- Grötzingen und Berghausen werden seit 1992 und 1995(?) durch die S4 und S5 erschlossen.
- Es bleibt alleine noch die Geigersberg-Linie übrig, die einen alleinigen Anschluß über Durlach Turmberg hat.
Insofern war es eigentlich längst überfällig, die Tramanbindung Durlachs an die sehr stark geänderten Verkehrsströme anzupassen. Durlach ist in der Summe m.E. nicht schlechter angeschlossen als zuvor. Der Unterschied ist halt eine Verlagerung von der Hauptachse auf die tangentialen Verbindungen zwischen den Stadt- und Straßenbahnlinien.
Und hier leistet man sich nach wie vor einen ziemlichen Luxus, wie ich finde, denn immerhin haben Linien wie der 21er und der 23er bis heute überlebt, obwohl sie durch andere Linien doch ziemlich obsolet geworden sind. Mit dem 8er gibt es nun sogar eine neue Verbindung zwischen den größten Quell- und Zielgebieten innerhalb Durlachs.
Deshalb bin ich mir auch sicher, dass die ludwig'schen Strategen mit dem neuen Durlach-Netz ein Gesamtoptimum für den ÖPNV erreichen werden. Eine Verlagerungsgefahr zum Auto sehe ich persönlich nicht.
Gruß,
Tramubus