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[KA]Leserbrif zur Strecke nach Wolfartsweier
geschrieben von Letis 
Hallo!
Heute, am 12.06.2004 geht erstens die Strecke nach Wolfartsweier in Betrieb und zweitens stand heute ein Leserbrief in der Zeitung (Badischen Neusten Nachrichten) über genau diese Strecke.

Wenn ihn jemand lesen will, hier, habe ihn mal schnell abgetippt:

Auf Bus und Bahn länger warten
Heute wird die neue Straßenbahnlinie eingeweiht. Den Menschen von Aue und Wolfartsweier sei sie von Herzen gegönnt. Auch ist den VBK zu danken, dass sie rechtzeitig die neuen Fahrpläne an die Haushalte verteilt haben. Sieht man sich freilich diese Fahrpläne genau an, stellt man fest, dass die Bewohner der übrigen östlichen Stadtteile überhaupt keinen Grund zu feiern haben. Verkehrten bislang die Straßenbahnen bis zur Endhaltestelle Durlach Turmberg (mit Anschluss an mehrere Buslinien) im Fünf-Minuten-Takt, gibt es demnächst nur noch die Linie 1 im Zehn-Minuten-Takt. Die neue Linie 8 ist kein vollwertiger Ersatz, da sie nur alle 20 Minuten verkehrt, ein Umsteigen an der Gritzner Straße erfordert und dort mit der Linie 2 nicht optimal abgestimmt ist (in Westrichtung gerade eine Minute, die kaum zum Umsteigen reicht, in Ostrichtung dagegen lange fünf Minuten).
Bislang konnten die Durlacher und die Fahrgäste der Buslinien damit rechnen, höchstens vier Minuten auf die nächste Bahn warten zu müssen. Demnächst werdem es im ungünstigsten Fall satte neun Minuten sein. Da wird sich mancher überlegen, ob er nicht wieder mit dem Auto fahren soll, das dann über den Tag mindestens genauso schnell ist. Es sei denn, lieber Herr Ludwig, Sie bessern schleunigst nach.



Es tut mir Leid, dass ich solch einen Sch*** hier eigentlich veröffentliche, aber darüber hätte ich gerne eure Meinung gehört. Wenn einer nur weil er jetzt fünf Minuen länger warten muss, auf sein Auto umsteigt, dann ist er selber dumm, sorry, aber so ist es nunmal. *kopfschüttel*

Gruß
Letis
Hallo,

ich denke, man sollte eine solche Einzelmeinung nicht überbewerten, oder wie heißt es doch stets gebetsmühlenartig auf der Leserbriefseite: "Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.".

Zum eigentlichen Anliegen ist anzumerken, dass sich die Erreichbarkeit des Durlacher Zentrums aus der Innenstadt natürlich verschlechtert. Andererseits ist der verbliebene Einser, wie man so hört, bei vielen Durlachern ohnhehin die beliebtere Linie, weil sie entlang der gesamten Kaiserstr. fährt und nicht am Marktplatz, eine Haltestelle vor dem letzten verbliebenen Kaufhaus, abbiegt (wobei der 2er mit dem ECE aber wieder einen Bonus erreicht).

Den bisherigen 5-Minuten-Takt in Durlach gab es so auf keinem anderen Außenast und war eigentlich nur durch den umfänglichen "Hinterlandverkehr" mit Buslinien in die Höhenstadtteile, Malerdörfer etc. gerechtfertigt.

Hier hat es allerdings schon seit Jahren eine schrittweise Rückführung des Busverkehrs gegeben. Während etwa zu Beginn der 80er-Jahre Grötzingen, Berghausen, Stupferich, Bergwald, Hohenwettersbach, Wolfartsweier, Grünwettersbach, Palmbach und Geigersberg (ich erinnerre mich noch an die tolle Bandansage ;-) ) ausschließlich über den Knotenpunkt Durlach Turmberg erschlossen wurden, hat sich seine Bedeutung heute abgeschwächt:
- Wolfartsweier, Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich haben heute mit dem 47er eine schnelle Verbindung zum Hbf und seit neuestem am Zündhütle auch auf die Tram Richtung Innenstadt. Hiervon profitieren auch Hohenwettersbach und Bergwald.
- Grötzingen und Berghausen werden seit 1992 und 1995(?) durch die S4 und S5 erschlossen.
- Es bleibt alleine noch die Geigersberg-Linie übrig, die einen alleinigen Anschluß über Durlach Turmberg hat.

Insofern war es eigentlich längst überfällig, die Tramanbindung Durlachs an die sehr stark geänderten Verkehrsströme anzupassen. Durlach ist in der Summe m.E. nicht schlechter angeschlossen als zuvor. Der Unterschied ist halt eine Verlagerung von der Hauptachse auf die tangentialen Verbindungen zwischen den Stadt- und Straßenbahnlinien.
Und hier leistet man sich nach wie vor einen ziemlichen Luxus, wie ich finde, denn immerhin haben Linien wie der 21er und der 23er bis heute überlebt, obwohl sie durch andere Linien doch ziemlich obsolet geworden sind. Mit dem 8er gibt es nun sogar eine neue Verbindung zwischen den größten Quell- und Zielgebieten innerhalb Durlachs.

Deshalb bin ich mir auch sicher, dass die ludwig'schen Strategen mit dem neuen Durlach-Netz ein Gesamtoptimum für den ÖPNV erreichen werden. Eine Verlagerungsgefahr zum Auto sehe ich persönlich nicht.

Gruß,
Tramubus
Früher haben wir zum Durchqueren der Durlacher "Innenstadt" auch mal die Bahn benutzt. Wenn man jetzt bis zu 10 Minuten warten muss, lohnt sich das nicht mehr, da ist man zu Fuß schon am anderen Ende.
Wahr ist auch, dass die Linie 8 in Durlach etwas merkwürdig eingehängt ist, stadteinwärts fährt sie 1 Minute hinter der Linie 1 her; das dient sicher nicht Ihrer Auslastung. Gemunkelt wird, dass die 8 sowieso ein ungeliebtes Kind von VBK/KVV ist, das seine Existenz nur den (auch berechtigten) Klagen der Durlacher Geschäftsleute verdankt und bald wieder eingestellt werden soll. Mit einer 19:1-Aufteilung der Abfahrtsintervalle kann man die Statistiken in diesem Sinne natürlich stark beeinflussen.
20 Minuten ist für die Linie 8 auch ein großer Abstand. In 20 Minuten kommt man zu Fuß selbst vom Schlossplatz Durlach bis weit ins finsterste Aue, viele werden da nicht 20 Minuten auf die Bahn warten (und noch 2 Euro zahlen).

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