Hallo aus Berlin.
Einerseits kann man ja "englische Verhältnisse" befürchten, wenn man überall mit Kameras überwacht werden könnte, andererseits hilft es gewaltig.
Ich wohne seit Juli hier in Berlin, nachdem ich 20 Jahre lang in Frankfurt gewohnt habe. Ich kann hier aufgrund dieser langjährigen Erfahrung mit FVV, VGF und RMV gut erkennen, wo die Unterschiede liegen.
Hier muss man sich z.B. am Alexanderplatz oft zwischen (vornehm ausgedrückt) ungepflegt wirkenden größeren Personengruppen mit übergroßen, nicht angeleinten 4Beinern den Weg von einer U-Bahn zur nächsten bahnen, wird während der Fahrt angebettelt, muß alle paar Stationen einen lautstarken Verkäufer einer Obdachlosenzeitung ertragen und nicht zuletzt (oft z.B. in der U2 im Bereich Prenzlauer Berg) osteuropäisch wirkende Musik-Combos über sich ergehen lassen.
Das könnte man mit gutem Willen als Großstadt-Flair definieren, mich persönlich nervt es aber gewaltig.
Hier gibt es auch abends keine Begleitung im 1. Wagen der S-Bahn und praktisch keinen sichtbaren Sicherheitsdienst.
Da denke ich gerne an die 20 Jahre Frankfurt zurück, wo ich diese Zustände so nie erlebt habe, wohl nicht zuletzt weil im RMV weit mehr für Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung getan wird als hier in der Hauptstadt von der BVG oder dem eigentlich nicht in Erscheinung tretenden VBB.
Jedem eventuellen Kritiker, der sich durch solche neuen Überwachungskameras in seiner persönlichen Freiheit eventuell beeinträchtigt fühlt lade ich ein mit mir hier in Berlin U-Bahn zu fahren und Live zu erleben wie man beeinträchtigt wird, wenn keine flächendeckende Kontrolle stattfindet.
Ich meine mich zu erinnern, dass auch die nicht unumstrittenen oberirdischen Kameras an der Konstablerwache zu einem gewaltigen Rückgang an Kleinkriminalität dort geführt haben.
Mit meinen gut 9 Monaten Berliner Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es eine gute Idee ist solche neuen Überwachungskameras zu installieren.
Grüße
Ralf