Nach der europaweiten Ausschreibung um die neue U-Bahn-Baureihe U5 vergab die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) im Frühjahr 2006 den Auftrag an den kanadischen Waggonbauer Bombardier Transportation. Der Auftrag im Wert von rund 300 Millionen Euro umfasst insgesamt 146 Wagen des Typs "Flexity Swift". Diese Wagen werden in 2 Varianten zur Auslieferung kommen:
1.) 27 2-teilige Zweirichtungsfahrzeuge, welche mit einem Gelenk, 3 Drehgestellen, 6 Achsen und 4 Türen pro Seite der Vorgängerbaureihe U4 entsprechen. Mit einer Länge von 25 Metern werden diese Fahrzeuge als "U5-25" bezeichnet. In ihnen werden den Fahrgästen 48 Sitz- und 130 Stehplätze sowie in einem Mehrzweckabteil 6 Klappsitze zur Verfügung stehen.
2.) 46 2-teilige Einrichtungsfahrzeuge, welche durch eine Kurzkupplung und einem Übergang zu 23 dauerhaft zusammengekuppelten 4-teiligen Einheiten zusammengestellt werden. Diese als "U5-50" bezeichneten Einheiten sind 50 Meter lang, haben 3 Gelenke, 8 Türen pro Seite sowie 6 Drehgestelle mit insgesamt 12 Achsen. Sie bieten den Fahrgästen 104 Sitz- und 258 Stehplätze sowie 12 Klappsitze und sind wie die Berliner H-Züge auf der ganzen Länge begehbar.
Die Inneneinrichtung wird den bewährten S-Straßenbahnwagen entsprechen, wo die VGF schon allen Wünschen von Behinderten- und Fahrgastverbänden nachgekommen ist. Dazu sind die gelben Haltestangen ebenso selbstverständlich wie ein elektronisches Fahrgastinformationssystem, welches die Fahrgäste mit großflächigen Anzeigen und automatischen Ansagen über die nächste Haltestelle und den dortigen Umsteige-Verbindungen informiert. In den Mehrzweckabteilen ist für Rollstühle, Kinderwagen, Fahrräder und größeres Gepäck ausreichend Platz vorhanden. Mit dem Typ U5 werden erstmals Fahrzeuge der Frankfurter U-Bahn mit Klimaanlage ausgestattet. Die U5-25 und -50 werden untereinander und mit der Vorgängerbaureihe U4 kuppelbar sein, womit bei der Frankfurter U-Bahn erstmals 2 Baureihen gemischt im Zugverband eingesetzt werden können. Dadurch wird ein freizügiger Einsatz auf allen Linien möglich sein.
Mit der Vergabe des Auftrags an Bombardier Transportation setzt die VGF die gute Zusammenarbeit mit dem kanadischen Waggonbauer fort, welche mit der zur Zeit noch laufenden Beschaffung der S-Straßenbahnwagen im Jahre 2003 begonnen hat. Bombardier wird die U5 im Werk Bautzen herstellen. Voraussichtlich Anfang 2008 wird ein U5-25 als erstes neues U-Bahn-Fahrzeug in Frankfurt eintreffen. Damit beginnend werden jährlich 20 Einheiten U5-25 und 10 Einheiten U5-50 bis zur jeweiligen Bestellhöhe ausgeliefert. Im Gegenzug werden die dann bis zu 40 Jahre alten U2 schrittweise aus dem Verkehr gezogen.
(Jan Gnoth, Christian Müller)

Artikel geschrieben von Jan Gnoth



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