Am 23. März 2016 wurden in Salzgitter planmäßig die ersten 16 Neufahrzeuge des Typs Coradia Continental von der Alstom an den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) als Aufgabenträger und Transdev Mitteldeutschland GmbH (Mitteldeutsche Regiobahn - MRB) als zukünftigen Betreiber übergeben.
Die elf Dreiteiler und fünf Fünfteiler können jeweils bis zu 350 bzw. 460 Fahrgäste befördern. "Wir sind stolz darauf, die ersten Züge nach nur zwei Jahren ausliefern zu können. Mit mehr als 2 200 verkauften Fahrzeugen und einem Know-how von mehr als 30 Jahren, ist unsere Coradia Familie eine der bewährtesten modularen Zugreihen. Wir freuen uns, dass sich der Kunde für uns entschieden hat" sagt Didier Pfleger, Vice President Germany & Austria von Alstom.
Die restlichen 13 Fahrzeuge (zwei Dreiteiler und elf Fünfteiler) werden planmäßig bis 27. Mai 2016 ausgeliefert, so dass am 12. Juni 2016 zur Betriebsaufnahme auf dem Elektronetz Mittelsachsen (EMS) alle Fahrzeuge bereit stehen werden. Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) hatte im März 2014 den Zuschlag für die Herstellung von 29 Schienenfahrzeugen vom Typ Coradia Continental mit einem Fahrzeugwert von etwa 150 Mio. Euro an Alstom erteilt. Zusätzlich umfasst der Auftrag die Instandhaltung der Fahrzeuge durch Alstom über einen Zeitraum von 16 Jahren.
Bereits im Oktober 2015 war eins der neuen Fahrzeuge auf dem Chemnitzer Hauptbahnhof der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Die Fahrgäste und interessierten Besucher waren begeistert vom modernen Coradia Continental. Alstom hat die Anforderungen, die die Fahrgäste des VMS an ein modernes Nahverkehrsfahrzeug stellen, sehr gut umgesetzt." freut sich VMS-Geschäftsführer Dr. Harald Neuhaus. Wichtig waren dem VMS v. a. die große Behindertentoilette, das Blindeninformationssystem (BLIS) und ein großer Mobilitätsbereich, um auch mobilitätseingeschränkten Fahrgästen viel Komfort bieten zu können. Die hochwertige Ausstattung kommt einem Fernverkehrszug sehr nahe.
Die Mitarbeiter der MRB werden in den nächsten Wochen auf den neuen Fahrzeugen und auf den Strecken des Elektronetzes Mittelsachsen geschult. "Wir sind sehr gespannt auf die neuen Fahrzeuge von Alstom, mit denen wir unsere Erfolgsgeschichte in Sachsen fortschreiben können", sagt Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung Transdev Mitteldeutschland GmbH. "Das Elektronetz Mittelsachsen mit einem Volumen von 5,8 Mio. Zugkilometer ergänzt hervorragend unsere bestehende Linie Leipzig - Chemnitz und die ebenfalls im Juni 2016 an den Start gehende Linie Leipzig - Döbeln".
Der Verkehrsvertrag für das EMS hat die Besonderheit, dass die Fahrzeuge vom VMS gekauft und für den Betrieb dem Betreiber der Strecken des EMS - der Mitteldeutschen Regiobahn - bereit gestellt werden. Gewartet werden die EMS-Fahrzeuge durch die Herstellerfirma Alstom.
Bahnstrecken des Elektronetzes Mittelsachsen (EMS):
• RE 3: Dresden - Chemnitz - Plauen - Hof
• RB 30: Dresden - Chemnitz - Zwickau
• RB 45: Chemnitz - Elsterwerda
Bild: v.l.n.r. Didier Pfleger, Geschäftsführer Alstom Deutschland & Österreich; Dr. Harald Neuhaus, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Mittelsachsen; Matthias Löser, Geschäftsführer Transdev Mitteldeutschland GmbH
Quelle: Alstom
Artikel geschrieben von
Markus Pfetzing