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Wer kennt sie noch, die BOE? (Anekdoten)
geschrieben von toklose-torsten 
Hallo liebe Nahverkehrsfreunde,
mit der ehem. BOE (Bremervörde-Osterholzer-Eisenbahn) verbindet mich sehr viel. Von 1970 bis einschl. 1974 bin ich in OHZ auf das Gymnasium gegangen. Zur Schule fuhr ich, wie auch sonst(?), mit der BOE. Und natürlich auch wieder zurück nach Worpswede. Ich habe viele Erinnerungen an diese Zeit. Der Worpsweder Bahnhof war damals noch mit einem Schalterbeamten besetzt. Hier kaufte man die Monatskarte, es wurde Expressgut aufgegeben, man konnte sich in der Wartehalle aufwärmen oder in der Bahnhofskneipe einen heben. Zu Letzterem war ich aber noch zu jung (10-15Jahre war ich zu dieser Zeit alt). Unser Jugendheim "Die Scheune" in Worpswede veranstaltete beispielsweise Filmnachmittage. Die Filmrollen kamen nicht per Post oder Paketdienst sondern als Expressgut mit der Bahn. Wir holten sie dann im Bahnhof ab und gaben sie nach der Veranstaltung wieder auf.
Der "Morgenzug" fuhr gegen 7:00 nach OHZ. Da hier der größte Passagierandrang des Tages war, hatte der Triebwagen (einer von damals 4 im Betrieb befindlichen) immer zwei zweiachsige Beiwagen angehängt. Dort tummelten wir Schüler uns am liebsten, weil wir dort ungestört Unsinn machen konnten. Zum Beispiel wurden diese Wagen im Winter von Kohlebolleröfen geheizt, die vom Schaffner in Gang gehalten wurden. Wir hatten natürlich nichts besseres zu tun als sie in der Silvesterzeit zusätzlich mit Chinaböllern zu beschicken. Sehr zum Mißfallen des Personals. Es wurden oft einige Schüler die sich hatten erwischen lassen am nächsten Bahnhof vor die Tür gesetzt. Sie durften den Rest des Weges zu Fuß gehen.
Wir kamen auch des öfteren zu spät zur Schule, da irgendwelche Äste auf den Schienen lagen, welche vom Schaffner entfernt werden mußten. Ich kann mich auch an zwei Fälle erinnern wo eine störrische, ausgebüxte Kuh dumm vor sich hin glotzend auf den Gleisen stand. Und wieder mußte der Schaffner ran: Kuh scheuchen!
An der Hammebrücke lag in den Sommermonaten immer ein Boot auf welchem ein Ehepaar diese Zeit verbrachte. Für ein, zwei Flaschen Korn o.ä. hielt der Zug hier öfter (weder Haltepunkt, geschweige denn Bahnhof) und nahm diese Leute, die ja auch mal einkaufen mußten, von freier Strecke aus mit.
Interessant ist auch die Tatsache, daß der letzte Zug welcher gegen 21:00 glaube ich von OHZ nach BRV fuhr nur mit dem Triebwagenführer besetzt war (Einmannbetrieb). So habe ich erlebt, daß dieser nachdem der Bahnhof Ahrensfelde verlassen war, er den Zug quasi führerlos durch die Hammewiesen fahren ließ und währenddessen in den Fahrgasträumen seelenruhig die Karten kontrollierte. Das ist ein Ding oder? Totmannschalter war da wohl Fehlanzeige.
So, das reicht fürs erste.
Ich hoffe ihr hattet Spass beim Lesen!

Viele Grüße aus Worpswede im Teufelsmoor!
Torsten Klose
Und denkt an meine Homepage! [toklose-torsten.npage.de]
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