Neulich warteten wir mit diversen anderen Fahrgästen ungeduldig auf die Ankunft unseres Busses, bis dieser dann mit etwa 10 Minuten Verspätung (im 20-Minuten-Takt) um die Ecke kam. Anders als sonst war er gerammelt voll mit Schülern. Als diese an der nächsten Haltestelle aussteigen wollten, kamen erst einige und dann immer mehr Schüler nach vorne zum Fahrer und wollten eine "Verspätungsbescheinigung" ausgedruckt haben. Selbst bereits ausgestiegene Schüler kamen wieder zur Vordertür herein und holten sich einen Zettel, die der Fahrer geduldig per Knopfdruck am Ausdrucken war. Langsam machte sich unter den übrigen Fahrgästen Unmut breit und beim 20. Ausdruck meinte auch der Fahrer, es würde doch wohl ein Schein pro Klasse genügen. Aber nein, jeder wollte einen und bekam einen. Aus 10 Minuten Verspätung wurden dann 15, die sich dann auch gleich drei weitere Schüler, die erst an der folgenden Haltestelle aussteigen wollten, bescheinigen ließen...

Kann das angehen, dass durch den Ausdruck von Verspätungsbescheinigungen die Verspätung noch verschlimmert wird? Reicht es nicht, dass ein Schein pro Klasse mitgenommen wird, wenn man den Schülern schon kein Vertrauen entgegen bringt? Selbst ein Schein pro Schule, der ins Sekratariat gebracht wird, reicht doch normalerweise aus. Es wird sich doch kein Lehrer sämtliche Scheine abheften, die ja auch alle identisch beschriftet sind.

Die Pause des Fahrers ist übrigens ausgefallen, er ist am Endpunkt gleich wieder zur Abfahrt vorgefahren. Ich hätte das Spielchen nicht mitgemacht...

In vielen Schulen, hat man nicht immer mit seiner eigenen Klasse unterricht, sondern hat Kurse und dann brauchen schon mehrere Schüler den Schein, weil sie sich ab Unterrichtsbeginn trennen.

DT4-Fan

Moin,

DT4-Fan schrieb:
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> In vielen Schulen, hat man nicht immer mit seiner
> eigenen Klasse unterricht, sondern hat Kurse und
> dann brauchen schon mehrere Schüler den Schein,
> weil sie sich ab Unterrichtsbeginn trennen.

Eigentlich genügt ein Schein pro Klasse/Kurs, schließlich schleppt sich die Verspätung ja nicht fort. Dem Lehrer in der 2. Stunde ist es egal ob du zur 1. zu spät warst.

Paddy

Wir werden, wenn wir zu spät kommen, trotzdem bestraft. Da brauche ich mir keinen Schein ausdrucken, bringt eh nix.

Viele Grüße
Dominik Herz

Lulatsch schrieb:
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> gelöscht. [durch Forummaster editiert]


Ne, nicht ganz! :D Wir müssen dann eine schriftliche Entschuldigung abliefern (Brief, Zettel von 'nem Elternteil etc.). Als "Betstrafung" gibt es unentschuldigte Fehlstunden. Diese machen sich natürlich nicht gut. Hat jetzt auch sehr viel mit dem Thema zu tun... o:)

Viele Grüße
Dominik Herz



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2010 21:11 von Forummaster Hamburg.

> Ne, nicht ganz! :D Wir müssen dann eine schriftliche
> Entschuldigung abliefern (Brief, Zettel von 'nem Elternteil etc.). Als
> "Bestrafung" gibt es unentschuldigte Fehlstunden. Diese machen sich natürlich
> nicht gut. Hat jetzt auch sehr viel mit dem Thema zu tun... o:)

Natürlich hat das was mit dem Thema zu tun. Was hat man denn vorher gemacht, als es noch keine elektronischen Fahrscheindrucker gab? Das ist ja nun auch noch nicht so lange her. Eine schriftliche Entschuldigung brauchten wir in den 80ern erst ab einer ganzen Stunde, die man gefehlt hat, aber nicht für 10 Minuten.

Ingo Lange schrieb:
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> Natürlich hat das was mit dem Thema zu tun. Was
> hat man denn vorher gemacht, als es noch keine
> elektronischen Fahrscheindrucker gab? Das ist ja
> nun auch noch nicht so lange her. Eine
> schriftliche Entschuldigung brauchten wir in den
> 80ern erst ab einer ganzen Stunde, die man gefehlt
> hat, aber nicht für 10 Minuten.

Hier regen sich die Lehrer über Sekunden auf. Eigentlich hätte ich mal meinem Lehrer 'nen Vogel zeigen sollen, als er vergangenen Februar eine schriftliche Entschuldigung für drei Minuten verlangte. Das bei Glätte und Schnee...

Edit: Der Lehrer zeigt sich selbst eine schriftliche Entschuldigung, ist mir auch neu. Geändert.

Viele Grüße
Dominik Herz



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2010 19:06 von Dominik Herz.

Ingo Lange schrieb:
-------------------------------------------------------
> ......
> Was hat man denn vorher gemacht, als es noch keine
> elektronischen Fahrscheindrucker gab? Das ist ja
> nun auch noch nicht so lange her....

Na das hier und dazu hatte man dann noch seinen Personalstempel mit der Nummer drauf. Das war allerdings nur im Busbereich so, bei der U Bahn gab es dann den Tagesstempel.
Der Fahrer hätte dann aber etwas länger gebraucht...







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2010 19:49 von Yoshi.

Aufgrund von Unsachlichkeit und Themenfremdheit mussten wir einen Beitrag löschen.

Viele Grüße

Forummaster Hamburg

> > Was hat man denn vorher gemacht, als es noch keine
> > elektronischen Fahrscheindrucker gab? Das ist ja
> > nun auch noch nicht so lange her....
>
> Na das hier...

Ach du liebe Zeit! Das hätte ja eine ganze Stunde gedauert...

Aber sind diese Zettel nicht eher etwas für die wirklich wichtigen Dinge im Leben wie Prüfungen oder Gerichtstermine, wo eventuell die eigene Zukunft von abhängt und wo man, wie ein ärztliches Attest, ein echtes Beweisstück braucht?

Aber gut, es war jetzt auch das erste Mal so extrem und wird mir auch so schnell nicht wieder passieren, denn die Baustelle war nur eine Woche und ist jetzt weg...

Das war zu einer Zeit, als die meisten Fahrgäste noch gar keine Ahnung hatten, das es überhaupt so etwas gibt. Heute wird das sicher auch noch nicht so verbreitet sein, denn es macht auch keiner Werbung dafür...

Jeder Fahrgast hätte so etwas bekommen können, wie heute auch noch so ist...

Der ältere Zettel oben, hat fast die Originalgröße, der zweite war etwas größer.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2010 22:11 von Yoshi.

Dominik Herz schrieb:
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> Wir werden, wenn wir zu spät kommen, trotzdem
> bestraft.

Das hört sich ja finster an... bist du auf einer katholischen Schule?:)
Im Ernst: Lächerlich, wie sich die Schulen heutzutage aufführen. Zu meiner Schulzeit (vor 30 Jahren) reichte eine kurze mündliche Ansage, daß der Bus Verspätung hatte, und gut war`s.
Im übrigen wurden Fehlzeiten und Verspätungen ohnehin nicht mehr auf dem Zeugnis vermerkt (dies war in Niedersachsen zum Schuljahr 1973/74 abgeschafft worden).

Klaus Müller schrieb:
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> Im Ernst: Lächerlich, wie sich die Schulen
> heutzutage aufführen.

Vielleicht ist aber die Pünktlichkeitsmoral auch eine andere?
Es nervt schon, wenn ständig tröpfchenweise irgendwer reinkommt, gleichwohl man wohl zugeben muss, dass den unpünktlichen Menschen auch mit Verspätungseinträgen nicht beizukommen ist...

Specky schrieb:
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> Vielleicht ist aber die Pünktlichkeitsmoral auch
> eine andere?

Kann natürlich sein, aber auch vor 30 Jahren gab es eigentlich fast jeden Tag in der 1.Stunde irgendwelche "Nachzügler". Die heutige "Pünktlichkeitsmoral" in den Schulen kenne ich natürlich nicht - vielleicht können die Lehrer im Forum dazu etwas sagen?

Bin zwar kein Lehrer, aber man hört ja genug: z.B. daß die Lehrer heute froh sind wenn überhaupt mal ein Pennäler erscheint, und der nicht nach Allo oder Dope riecht...

Hallo Erol,

> Bin zwar kein Lehrer, aber man hört ja genug: z.B.
> daß die Lehrer heute froh sind wenn überhaupt mal
> ein Pennäler erscheint, und der nicht nach Allo
> oder Dope riecht...

Da braucht man gar nicht solche Gruselmärchen zu bemühen. Kann ja gar nicht sein, daß das heute überall so ist, Problemfälle gab's doch schon immer.

In den 1990ern war man da auch schon hinter solchen Bescheinigungen her und wir waren alles keine kleinen Gangster und sonstige Versager.



Grüße
Boris

Moin,
je nachdem, was die Schulgesetze und die einschlägigen Verordnungen vorschreiben, werden Verspätungen nicht ins Zeugnis eingetragen. Insofern ist es relativ egal, ob jemand pünktlich ist.
Nur dumm, dass dann später bei der Arbeit Zuspätkommen sich gar nicht gut macht... Die Argumentation "Aber früher..." bzw. "Aber bei Frau / Herrn XYZ brauchten wir auch nicht" funktioniert dann definitiv nicht mehr.

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Gregor Jacobs
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Es hat schon durchaus seinen Sinn, dass jeder Schüler eine solche Verspätungsbescheinigung in der Schule vorlegt.

Wenn das nämlich nicht nötig wäre, käme bald jeder verschlafene Schüler auf die Idee, sich zu den Busfahrern zu mogeln. Es wäre Tür und Tor für Missbrauch geöffnet.

> Wenn das nämlich nicht nötig wäre, käme bald jeder verschlafene Schüler auf
> die Idee, sich zu den Busfahrern zu mogeln. Es wäre Tür und Tor für
> Missbrauch geöffnet.

Du meinst, irgendein Bus mit Mitschülern hat immer Verspätung, und zu denen gesellt man sich dann hinzu? So häufig sind Verspätungen ja wohl hoffentlich nicht. Sonst würde ich als Lehrer einfach fordern, einen Bus früher zu nehmen.

Zitat
Ingo Lange
[...] Sonst würde ich als Lehrer einfach fordern, einen Bus früher zu nehmen.

...und du glaubst im Ernst, dass das klappt? Du sagst den Kindern, sie sollen einen Bus früher nehmen und sind dann pünktlich? Der Schulalltag sieht eher so aus:
Möglichkeit A: Die Schüler ignorieren die Anweisung und kommen weiterhin kleckerweise laut störend in den Unterricht.
Möglichkeit B: Der Schulleiter bekommt Post von den Eltern, was sich Herr XY einbildet, die armen Kinderchen nötigen zu wollen, früher als nötig aus dem Haus zu gehen.
Na gut, vielleicht ein klein wenig überzogen, aber theoretisch denkbar und praktisch sicher auch schon passiert.

In ländlichen Gegenden bedeutet allerdings "ein Bus früher" am Abend vorher abfahren oder spätestens um 5 aus dem Haus gehen zu müssen, also ist das dort noch nicht mal so wirklich möglich.

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Gregor Jacobs
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