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Busverkehr in den Vier- und Marschlanden
geschrieben von DerVierländer 
Hallo zusammen,

als Verfasser bin ich neu im Forum, mitlesen tue ich schon seit langem.
Kurz zu mir: Ich bin 44, wohne in Kirchwerder, arbeite in Norderstedt. Ich benutze die S-Bahn ab Station Mittlerer Landweg.
Nun zum Thema: Wegen der schlechten Busverbindungen bin ich grundsätzlich auf die Autofahrt zur S-Bahn angewiesen. Die Busverbindungen im Raum Bergedorf - Kirchwerder haben sich seit Kindheitstagen kaum verändert- sind eher schlechter geworden. Bis in die 80er gab es immerhin Durchbindungen zum Hamburger ZOB mit den Linien 122, 123 und 125. Die Anbindung an das Bergedorfer Zentrum war schon immer problematisch, der 222er fährt Sonnabends am Nachmittag nur alle 2 (!) Stunden - für einen Einkaufsbummel in Bergedorf ziemlich ungeeignet.
Angesichts der vielen Neubaugebiete ist es dringend notwendig, das Angebot zu verbessern. Die 222 sollte Montags bis Freitags alle 30 minuten fahren und in Ochsenwerder Anschluß an die 120 herstellen. An Wochenenden sollte zumindest ein Stundentakt angeboten werden, und zwar bis mindestens 23 Uhr. Heute fährt der letzte Bus Richtung Bergedorf gegen 20 Uhr - nichts für Kino- und Theaterbesucher.
Na dann willkommen im Forum:D

ich kann Deinen Bericht nur bestätigen, vor einigen Wochen habe ich mir eine unheimlich schöne Wohnung in Kirchwerder angesehen, doch als ÖPNV-Abhängiger würde ich dort kläglich verhungern, da man selbst zum einkaufen nur mit dem Bus fahren kann....sehr sehr schade.

Aber das Problem ist vermutlich, dass alle die dort wohnen dran gewöhnt sind, und ein Auto haben:(
Man sollte aber dazufügen, das nicht das Verkehrsunternehmen an dieser Situation schuld ist, sondern der Besteller, also in diesen Fall die Stadt Hamburg.
Natürlich kann der HVV den Hamburger Senat etwas anderes Vorschlagen, aber mal so einfach eine Änderung da reinbringen wird wohl nichts werden.
Yoshi schrieb:
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> Man sollte aber dazufügen, das nicht das
> Verkehrsunternehmen an dieser Situation schuld
> ist, sondern der Besteller, also in diesen Fall
> die Stadt Hamburg.

Also hilft nur eines: Die örtlichen Kommunal- und Landespolitiker nerven... Eingaben an das Bezirksamt schreiben... Und die örtlichen Wochen- und Monatsblätter drauf ansetzen -- so wie es derzeit die Verkehrs-AGen von Borner Runde, Luruper Forum und AK Verkehr Schenefeld tun (siehe entsprechende Threads).

Gruß Ingo
Hallo,

INW schrieb:
> Monatsblätter drauf ansetzen -- so wie es
> derzeit die Verkehrs-AGen von Borner Runde,
> Luruper Forum und AK Verkehr Schenefeld tun (siehe
> entsprechende Threads).

Mieses Beispiel, die Herrschaften haben so ziemlich jede dämliche Flause im Kopf, die ich mir denken kann. Ich bin aber zuversichtlich, die werden noch größeren Mist erzeugen. Also bitte nicht an denen orientieren!

Die geschilderte Situation, ist eine vertrakte. Vielleicht könnte unser Neumitglied - hallo und willkommen! - schildern, was mit Neubaugebieten gemeint ist?

Was ich von der Gegend kenne, gibt es dort eigentlich kaum mehrgeschossige Häuser, in denen mehr als eine Familie lebt. Eher das obligatorische Einzel- oder Reihenhaus, samt Kraftfahrzeug vor der Tür. Da wird es natürlich schwer, trotz des schlechten Angebots (vor allem mit dem Betriebsschluß), etwas zu bewegen. Mit nur 'ner Handvoll Figuren in den Bussen wird sich so eine Angebotsausweitung sicher nicht lange halten.

Vielleicht findest Du ja noch ein paar Betroffene, dann sähe das immerhin schon besser aus.



Grüße,
Boris
Boris schrieb:
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> Mieses Beispiel, die Herrschaften haben so
> ziemlich jede dämliche Flause im Kopf, die ich mir
> denken kann. Ich bin aber zuversichtlich, die
> werden noch größeren Mist erzeugen. Also bitte
> nicht an denen orientieren!

Das stimmt auch wieder.
Aufgrund der Tatsache, daß ich diese Woche mal wieder knapp 3.000mal die Titelstory der von mir verteilten Stadtteilzeitungen lesen darf (diesmal kein ÖPNV-Leitartikel), aber ich mir natürlich Exemplare der Konkurrenzblätter besorgt habe, muß ich Boris recht geben...

Aber der einzelne Bürger (oder ein Grüppchen engagierter Nachbarn) kann sich doch mal an die Redaktion wenden mit der Bitte, zum Thema etwas zu recherchieren und dies dann ggf. abzudrucken.

Gruß Ingo
Tja, wenn das aber nur eine Handvoll von Leuten macht, dann wird man da sicher auch nichts ändern. Man ist sicher der Meinung, dass das Angebot dann im Sande verlaufen wird, da die Fahrgastzahlen dafür einfach zu nidrig bleiben werden.
Denn, wenn der Takt jetzt schon auf 2 Stunden ausgeweitet ist, dann wird dort auch kaum was los sein.
Natürlich könnte man jetzt sagen, wenn man mehr Fahrzeuge einsetzen würde, dann kommen auch ein paar Fahrgäste hinzu. Rechnet man das aber im Durchnitt wieder, dann kommen womöglich noch weniger Fahrgäste in der Rechner hervor, als im 2 Stunden Takt, der auch nicht gerade der Hit sein wird...

Man muss sich wohl, wie man schon schrieb, die örtlichen Umgebung genauer ansehen, wenn man dort hinziehen will, ansonsten erlebt man wohl einige Überraschungen...ohne Auto.
Es ist exakt so, wie es allgemein vermutet wird. Die Busse Richtung Bergedorf sind am Wochenende meist nur mit wenigen Fahrgästen besetzt, eben weil die Anwohner sich in Jahrzehnten an die Situation gewöhnt haben, das Auto zu benutzen. Nur - ein 2-Stunden-Takt ist nicht mehr als ein Alibi. Diese Busverbindung kann ich nicht einmal nutzen, wenn ich zum Sport gehe (in Bergedorf).
Wenn ich von neubauten spreche, dann ist es richtig beobachtet, dass es sich dabei zum allergrößten Teil um Ein- und Zweifamilienhäuser handelt. Nur - in diesen Häusern wohnen auch Kinder (man bemerkt das an der Schulbusfrequenz morgens Richtung Bergedorf und nachmittags retour). Und für diese ist das Angebot in den Freizeitstunden schlicht eine Katastrophe. Immerhin befindet sich das Wohngebiet in Hamburg und nicht 50 km davon entfernt in der mecklenburger Pampa.
Also aus rein wirtschaftlichen Erwägungen wird sich eine Angebotsausweitung niemals richtig rechnen. Es geht mir auch mehr darum, das vorhandene Angebot besser zu nutzen (z.B. in dem die Linie 222 nicht mitten im Niemandsland am Oortkatenweg endet, sondern im nächsten Dorf in Ochsenwerder, um dort Anschluss herzustellen an die 120. Somit hätten große Teile von Kirchwerder und Reitbrook ohne viel Aufhebens einen 30-Minuten-Takt Richtung Hamburg ZOB (einmal direkt mit 124, einmal mit Umsteigen 222/ 120).
Zunächst muß man ganz klar sagen :
Wer bewußt in ländliche Gebiete zieht ( also in diesem Fall Vier- und Marschlande ) weiß das es ohne Auto bzw. das "Mama-Taxi" nicht geht.

Wer in die "Schanze" oder ins Univiertel zieht rechnet damit freie Parkplätze nur 1 x die Woche zu sehen : Nämlich am Sonntag früh;-
Konsequenterweise richtet er sein Leben ein auf Fußwege, das Rad, den ÖPNV bzw. die Tiefgarage.

Wenn am Stadtrand Neubaugebiete ausgewiesen werden ohne ÖPNV-Anschluß möge man sich zunächst an denjenigen halten, der einem dieses Angebot gemacht hat. Günstiges Bauland, günstige Wohnungen haben eben auch ihren "Preis".

Ansonsten kann ich nur empfehlen : Kommunalpolitiker auf Bezirksebene/ Kreisebene nerven ( ist ja bald wieder Wahl, da kommen die aus ihren Löchern raus ! ) evtl. Unterschriftensammlungen unter ebenfalls betroffenen Personen organisieren oder Initiativen gründen, wobei wie oben richtig beschrieben die Art und Weise wie besonders das "Luruper-Verkehrsforum" das macht vom Grundsatz her zwar richtig aber die Art und Weise der Durchführung ( zu Lasten anderer, nervige Forderungen ) indiskutabel ist.

Das ganze muß dann in die Lokalpresse / Anzeigenblätter, die oftmals dankbar sind für solche Themen anstatt immer nur über den örtlichen Sportverein oder die evangelische Töpfergruppe berichten zu müssen ;-
In Hamburgs Westen haben solche Verkehrsthemen ihren festen Platz inzwischen gefunden !

Irgendwann landet das Ganze dann in der Bezirksversammlung, geht weiter an die BSU ( auf hamburgisch : "Baubehörde") und wird mit dem Verkehrsbetrieb abgestimmt der dann sagen muß was es kostet.
So in etwa - in Kurzfassung. Sich an den Verkehrsbetrieb selber wenden bringt nichts denn die fahren fast immer nur was bestellt wird.

Als eigenwirtschaftliche Busbetriebe fallen mir da im Moment nur die SVG-Sylt und die WDR-Busse auf Föhr und Amrum ein und auch die bekommen Zuschüsse.

Grade im ländlichen Raum kann man da viel bewegen !

Alstertaler
Wenn man an den ÖPNV gebunden ist muss man bei der Wohnungssuche wirklich vorsichtig sein.
Der Wert einer Immobilien hängt auch sehr stark von der öffentlichen Anbindung ab, und ich merke es jeden Tag wie wichtig es ist selbst wenn man ein Auto hat eine öffentliche Ausweichmöglichkeit zu haben.
Man darf auch nicht vergessen - was ist wenn das Auto in der Reparatur ist. Viele lassen diesen Faktor vollkommen außer Acht.
Wobei es jetzt auch schofel wäre, einen Bus zu fordern und zu erkämpfen, den man selbst nur benutzen will, wenn die Karre mal zur Inspektion ist ;-)
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