Tach auch...

Am Dienstag fand sich dieser Abendblatt-Artikel [Google] in dessen Kreis-Pinneberg-Beilage.

Ich wußte gar nicht, daß die Busse der Linie 189 aus Mittelholstein kommen... und vor allem, daß ebendieser Ort neuerdings einen U-Bahn-Anschluß hat -- der Schreiber hat dem Startort einiger Busse der Linie 189 einfach mal die "Straße" geklaut.

Daß der Nahverkehr innerhalb Wedels stark ausbaubedürftig ist, sollte eigentlich außer Frage stehen. Aber -- wie immer -- wer soll das bezahlen???
Die Linie 189 fährt innerhalb Schulaus riesige Umwege zum Bahnhof. Meiner Meinung nach müßte die Linie zum Beispiel den Bereich Kronskamp direkter an den Bahnhof anbinden. Das Gebiet Elbhochufer (auch gerne Wedels "Türkei" genannt) sollte zusammen mit dem Schulauer Fährhaus über eine andere Buslinie angeschlossen werden. Und die durch die oftmals vorhandenen, von der Linie M22 nach Wedel getragenen Verspätungen und damit verbundenen Anschlußversäumnisse müßten ein Ende haben.

Wenn ich hier mal Wünschdirwas spielen darf:
-- Linie 189 von Blankenese bis Tinsdal (Landesgrenze, Zwischenendstation für Kurzläufer) an die M22 dranhängen. Ganztags wie bisher 10-Minuten-Takt. Weiterhin Durchläufer nach Wedel, aber nicht mehr über Industriestraße und Kronskamp, sondern direkt durch den Tinsdaler Weg, Hans-Böckler-Platz und die Haltestelle Elbstraße zum Südkopf der Bahnhofstraße. Von dort -- es muß dann halt ein Stück ABC-Straße und Bekstraße busverkehrstauglich hergerichtet werden -- über Schulauer Straße (die Badebucht wäre dann angeschlossen) und Gorch-Fock-Straße zum Bahnhof. In Gegenrichtung ebenso und nicht mehr durch die stauanfällige Bahnhofstraße. An einigen Ecken müßte die Vorfahrtsregelung den Busverkehr bevorzugen, wenn möglich ohne Ampeln.
-- Linie 289neu als Erschließungslinie für den Nordteil von Schulau sollte in beiden Richtungen dir Rissener Straße erschließen -- mindestens bis zum Fachmarktzentrum, wie es sich selber gerne nennt. Hier sollte sich die Linie aufteilen und zu einer Ringlinie durch Schulau und das Gewerbegebiet werden. Oder vom Bahnhof kommend durch Bahnhofstraße, Tinsdaler Weg, Industriestraße, Kronskamp, Feldstraße, Rudolf-Breitscheid-Straße zurück dorthin als Ringlinie. Ein Übergang von Blankenese wäre in dem gemeinsam bedienten Abschnitt des Tinsdaler Weges möglich -- natürlich müßten hier Anschlüsse mit geringem Verspätungspuffer hergestellt werden.

-- Linie 289alt wie bisher (könnte dann 389 heißen), aber über den Bahnhof hinaus verlängert zum Fachmarktzentrum und etwa stündlich weiter ins Rissener Dorf, um auch die westliche Wedeler Landstraße nahverkehrlich zu erschließen.
-- Linie 389 wird verstärkt und zulasten des Schlenkers von Pinneberg nach Holm direkt über die Pinneberger Straße nach Wedel geführt -- mit der jetzigen Taktung der 594. Innerhalb Wedels sollte allerdings nicht mehr über die Pinneberger Straße (dort verkehrt ja die 289alt), sondern über Steinberg/Gärtnerstraße zum Bahnhof geführt werden. Dies ist angesichts der Stadterweiterungspläne in Richtung Norden sowieso in ein paar Jahren erforderlich: Zwischen Steinberg, der zukünftigen Trasse der Nordumfahrung (wenn sie denn jemals kommt) und der Pinneberger Straße könnten nach den derzeit angestrebten Flächennutzungsplanänderungen bis zu 1.000 Bauplätze für Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser entstehen zuzüglich etwa 200...300 Wohnungen in Geschoßbauten. Allein zwischen Pinneberger Straße und derzeitigem Nordrand der Moorwegsiedlung sind 300 Bauplätze für EFH/DH/RH vorgesehen, die irgendwie verkehrlich erschlossen werden müssen.

-- Der P+R-Platz -- derzeit nahezu regelmäßig wochentags schon ab 07h30 ausgebucht -- muß dringend erweitert werden. Dafür würde ich die jetzige Parkgarage wegsprengen und in dem Neubau die Busse in den Untergrund verbannen. Auf der Ebene könnten auch einige Kurzzeitparkplätze für zB Mamataxi-GbmH oder Kunden der anliegenden Geschäfte entstehen. Obendrüber könnte eine mindestens zweistöckige Parkgarage entstehen, die dann auch den vorderen Bereich in Richtung B431 besser ausnutzt. Meinetwegen darf dann auch gerne eine (geringe) Parkgebühr für Langzeitparker (die dort arbeitstaglang stehen) gefordert werden. In der Busebene könnte aber auch eine Ladestation für E-Busse und eine kleine Abstellanlage für diese Fahrzeuge intergriert werden. Mindestens zweistöckig könnte diese Parkgarage allein schon deshalb werden, weil die Wohnungen des Bahnhofsblockes sowieso erst in der zweieinhalbten Etage beginnen, darunter ist auch eine zweistöckige Parkgarage mit massig leeren Stellplätzen, weil niemand die dort geforderten Preise bezahlen will -- die Plätze wurden beim Bau des Blockes um 1983 eigentlich als an Pendler zu vermietende Stellflächen errichtet.
-- Einen weiteren P+R-Platz könnte man durch Überdeckelung der S-Bahn-Abstellanlage gewinnen -- mit Zufahrt über Theaterstraße und die jetzt ziemlich ungeordnet zum Parken genutzte Brachfläche zwischen Theater Wedel und der Firma Medac. Das stadteigene Umspannwerk könnte in dieses Bauwerk integriert werden. Seit nun bekannt ist, daß Medac sich an dem Standort nicht mehr so deutlich ausdehnen will (das tun sie an ihrem Zweitstandort Tornesch), kann man die Flächen auch endlich sinnvoll nutzen -- gerne für Wohnungsbau (Bahnlärm wäre durch die Überbauung der Abstellgruppe gedämpft). Dieser P+R-Platz müßte natürlich einen direkten Zugang zum Bahnhof bekommen, der dann auch Fahrradfahrern aus Richtung Moorweg und nördliche Pinneberger Straße als Zugang dienen kann -- die Schaffung von gesicherten Fahrradstellplätzen vorausgesetzt.

Ende von Wünschdirwas...

Am gestrigen Donnerstag gab es dann auch einen Leserbrief zur Sache in derselben Zeitung -- aus dem Link der dritte und letzte.
Der Schreiber spricht mir aus der Seele, denn auch ich fahre oft mit dem Auto nach Bahrenfeld, um dem leidigen Anschluß- und Parkplatzproblem in Wedel zu entgehen. Dort sind eigentlich immer Plätze frei, obwohl der P+R-Platz ja auch schon auf der Autobahn angezeigt wird.

Gruß Ingo
Ein paar weitere Informationen

Schön wäre wenn der geplante S-Bahnhof Wedel-Ost auch eine ÖPNV-Trasse zur Moorwegsiedlung bekäme. Die 289 könnte wie folgt fahren: S Wedel-Ost – Moorwegsiedlung – Steinberg – S Wedel Hbf – Bahnhofstraße – Willkommhöft – Galgenberg – S Wedel-Ost – Industriestraße – Kehre im Grenzweg. Die Moorwegsiedlung hätte dann eine direktere Anbindung zur S-Bahn und (wie auch die Gegend Steinberg / Lülanden) einen Bus ins Stadtzentrum (z.B. zum Einkaufszentrum Bahnhofstraße/Feldstraße). Und die 189 könnte dann etwas direkter geführt werden, z.B. über Industriestraße – Feldstraße (Fachhochschule!) – Bahnhofstraße zum Hbf.

Das die Bahnhofstraße wegen Verspätungsanfälligkeit vermieden werden soll sehe ich nicht so, eher sollte man Maßnahmen ergreifen um die Verspätungsanfälligkeit zu verringern. Ich denke mal eine Möglichkeit wäre die Sperrung (ausser für Busse und Räder) zwischen Nummer 16 (Bäckerei?) und Gorch-Fock-Straße bei gleichzigem Neubau einer Trasse vom Bahnhofstraßenstummel zur Gorch-Fock-Straße. Oder einfach nur die Einbahnstraße umdrehen, ich könnte mir gut vorstellen dass das schon mal zu weniger Verkehr sorgt.

Auf jeden Fall sollten allerdings alle Busse an der Ecke Bahnhofstraße/Feldstraße vorbeikommen - und zwar möglichst in beiden Richtungen. Wenn die Bahnhofstraße Einbahnstraße bleiben soll würde ich mal Umfahrungen über Höbüschentwiete – Freibad oder Mühlenweg – Rosengarten prüfen. Ich denke das wäre für Fahrgäste sinnvoller als die jetzige Umleitung über Rudolf-Breitscheid-Straße und Nowosibirsk.
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