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Grünes Licht für die Fehmarnbelt-Querung
geschrieben von Asimov 
Tiefensee gibt grünes Licht für Fehmarnbelt-Brücke

Es ist eines der größten Brückenbauvorhaben in Europa: 20 Kilometer lang soll die Brücke zwischen Fehmarn und dem dänischen Lolland werden. Jetzt stimmte Verkehrsminister Tiefensee dem Projekt im Prinzip zu - trotz Bedenken von Anwohnern und Umweltschützern.
Berlin - Die Bundesregierung, Dänemark und Schleswig-Holstein haben sich zunächst prinzipiell über den Bau einer Fehmarnbelt-Brücke geeinigt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee machte nach einem Treffen mit seinem dänischen Kollegen Flemming Hansen und dem schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dietrich Austermann in Berlin aber zugleich deutlich, dass das auf 5,5 Milliarden Euro geschätzte Projekt für den Bund "keine hervorragende Priorität" genießt. Zum Zeitplan sagten die Politiker nichts.
Ins Auge gefasst wird den Angaben zufolge eine privatwirtschaftliche Finanzierung plus EU-Hilfen und Landeszuschüsse aus Schleswig-Holstein und Dänemark. Laut Tiefensee sehen die neuesten Untersuchungen Kosten von vier Milliarden Euro für die Brücke vor plus 840 Millionen auf deutscher und 650 Millionen Euro auf dänischer Seite für die jeweiligen Hinterlandanbindungen.
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Quelle und ganzer Artikel:

[www.spiegel.de]

Endlich scheint das jahrelange Hickhack um eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Europas zu einem positiven Abschluss zu kommen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, das die sog. "Hinterlanderschließung", sprich der Ausbau der A1 und vor allem der Bahnstrecke Hamburg-Puttgarden auf ICE-Niveau zügig geplant und angegangen wird. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den Tag, an dem die ersten ICE's von Hamburg nach Kopenhagen und Stockholm flitzen und Europa mal wieder ein Stück weiter zusammenwächst.
Wie war das noch mit dem Kopieren von Zeitungsartikeln??? Zum Inhalt: Sehe ich anders: Man sollte den Wahnsinn beerdigen. Es gibt für die Steuergelder bessere Projekte. Es gibt bereits eine feste Querung nach Skandinavien, das langt. Diese Querung würde nur ein Milliardenflop werden: Der LKW nimmt immer die billigste Route. Das wären weiterhin die Fähren. Da ist noch viel Luft in der Kalkulation nach unten drin... MH
So wie ich es verstanden habe, ist es nicht gestattet, ganze Zeitungsartikel zu kopieren, dewegen habe ich mich auf den ersten Absatz beschränkt und ausserdem die Quelle angegeben. Sollte das nicht in Ordnung sein, werde ich das selbstverständlich ändern. Was sagen die Admins dazu?

Ob eine Fähre wirklich billiger wäre? Warum sollte zB ein LKW, der von Schweden nach Frankreich muss, mit der Fähre von Trelleborg nach Sassnitz oder Rostock fahren und anschließend noch etliche Kilometer Richtung Hamburg oder Hannover unterwegs sein,bevor er endlich wieder auf der selben Route ist. Zeit ist Geld und die Brücke wäre eine gigantische Zeitersparnis.
Und wie soll die Bahn auf dieser Relation jemals eine Leistungsfähige Alternative sein, wenn die Züge jedesmal den Riesenumweg über Jütland nehmen müssen? Und welche Projekte meinst du sind sinnvoller und wichtiger? Mir ist keine weitere ernsthaft erwogene Infrastrukturmassnahme in Norddeutschland in dieser Größenordnung bekannt.
MH schrieb:
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> Wie war das noch mit dem Kopieren von
> Zeitungsartikeln??? Zum Inhalt: Sehe ich anders:
> Man sollte den Wahnsinn beerdigen. Es gibt für die
> Steuergelder bessere Projekte. Es gibt bereits
> eine feste Querung nach Skandinavien, das langt.
> Diese Querung würde nur ein Milliardenflop werden:
> Der LKW nimmt immer die billigste Route. Das wären
> weiterhin die Fähren. Da ist noch viel Luft in der
> Kalkulation nach unten drin... MH

Habe ich das richtig verstanden? Die Fähren sollen bleiben, wenn die Brücke da ist?

Nach einem längeren Fernsehbericht, den ich in den letzten Tagen (mehr oder weniger zufällig) irgendwann irgendwo gesehen habe, sollen die 600 Arbeitsplätze, die wohl allein auf Fehmarn an den Fähren hängen, dann wegfallen - was arbeitsplatzmäßig der Todesstoß für die Region wäre...

Gruß Ingo
Eine ICE-Linie von Hamburg nach Kopenhagen wird es auch dann wohl nicht geben. Auch heute könnte man hier schon die Züge wesentlich öfters und länger fahren lassen - die Auslastung schreit zumindestens danach - aber das wird nicht gemacht. Nebenbei - woher sollen denn die Züge kommen? Tauglich wären nur Mehrsystemzüge - davon gibt es nur die ICE 3 - na ja - die sind glaube ich jetzt auch schon gut ausgelastet.

Damit fällt eine ICE-Verbindung flach. Aber warten wir mal ab, ob Railion dann mit Mehrsystem-Loks wie den 189 oder der EG dem Bruder Fernverkehr aushilft.

Ich sehe wie gesagt denn Sinn nicht wirklich und wenn ein Verkehrsbedürfnis da wäre, dann hätte man nicht die IR-Linie nach Flensburg aufgegeben sondern nach Kopenhagen durchgebunden.

Die Brücke soll ja auch nicht morgen fertig sein, im Gesräch ist im Moment 2017 und wie man das bei öffentlichen Projekten so kennt, wird sich das garantiert, nicht zuletzt dank der zu erwartenden Klageflut der NIMBYS (Not in my Backyard, auch als St-Florians-Prinzip bekannt) noch um das ein oder andere Jahr verzögern. Insoern macht es keinen Sinn darüber zu spekulieren, wie und mit was für Fahrzeugen dort in 10 bis 15 Jahren einmal der Bahnverkehr abgewickelt wird. Es würde mich nicht überraschen, wenn es bis dahin einen ICE4 (Was ist eigentlich aus dem ICE21-Projekt geworden?), Thalys2 oder irgendetwas ähnliches gibt, das für solche Internationalen Verbindungen geeignet ist.
Zwei Punkte nochmal zu der Sache: Die jetzigen Fähren wird man nicht zwangsweise stillegen können(ist auch nicht beabsichtigt, weil es bei Sperrungen von Hochbrücke und (oder) Tunnel Alternativen geben muß): Am Öresund und zwischen Dem Festland und England fahren bekanntermaßen weiterhin Fähren. Nicht jeder Autofahrer mag lange Tunnel oder Hochbrücken. Grundsätzlich sollte man sich fragen, ob die ganzen bisherigen Wachstumsprognosen zum Güter-und Personenverkehr realistisch sind. Ein ständiges prozentuales Wachstum ist langfristig unmöglich: Die Erde läßt sich nicht vergrößern. Werden wir in zehn oder zwanzig Jahren wirklich noch viel mehr Urlaub machen? Gibt es massive Einkommenszuwächse für noch heftigeren Konsum? Was jetz schon sicher ist: Die Einwohnerzahl Deutschlands( und der Mehrzahl der europäischen Länder) wird ständig sinken. Mit mehr Urlaub und Konsum wird es wohl kaum was: Die Arbeitszeiten steigen wieder, die Einkommen der Arbeitnehmer stagnieren oder sinken sogar (inflationsbereinigt). Um den Klimawandel nicht zu dramatisch werden zu lassen, werden wir viel Geld in neue Techniken stecken müssen. Da wird wohl eher ins Energiesparen investiert, als für die Shoppingtour nach Kopenhagen oder Stockholm. Im Internet sind die verschiedenen Varianten für die geplante Querung zu finden. Ich halte es für möglich, dass man sich auch auf eine abgespeckte Version ohne Bahn einigen könnte. MH
Als Großprojekt fällt mir die Westumfahrung Hamburg ein, der Weiterbau der A20 von Lübeck bis zur A1 mit neuem Elbtunnel westlich von Hamburg. Verschiedlich war in den Medien dazu von der Konkurrenz dieser beiden Projekte bei der Finanzierung zu lesen.

Was den Eisenbahnverkehr auf der Vogelfluglinie betrifft, so hängt hier meiner Meinung nach viel von den durch Politik vorgegebenen Randbedingungen ab, sowohl beim Güter- als auch beim Personenverkehr, da letztlich in der Tat die günstigste Beförderungsmethode gewählt wird.

Sollte es zu einem starken Anwachsen des Güterverkehr kommen und darüberhinaus noch die Strecke Neumünster -- Bad Oldesloe zur Entlastung von Pinneberg -- Elmshorn ausgebaut werden, stellt sich die Frage, wie dieser Verkehr in Hamburg zu bewältigen ist.


Gruss Tobias

--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
MH schrieb:
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> Am Öresund und zwischen
> Dem Festland und England fahren bekanntermaßen
> weiterhin Fähren.

Über den Öresund sind mir aber nur Personenfähren (Kopenhagen Nyhavn [= absolutes Stadtzentrum] - Malmö) bekannt, eine Autofähre gibt es über den Sund doch nicht mehr, oder? Beim Ärmelkanal gibt es noch den altbekannten Fährverkehr, bin selbst mit einem Eurolines-Bus mitgefahren, wohl nur nicht mehr in der Taktdichte wie früher.


Viele Grüße
Alexander
Alexander Lehmann schrieb:
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> Über den Öresund sind mir aber nur Personenfähren
> (Kopenhagen Nyhavn [= absolutes Stadtzentrum] -
> Malmö) bekannt, eine Autofähre gibt es über den
> Sund doch nicht mehr, oder?

Doch, klar: Helsingør - Helsingborg quert auch den Öresund und wird nach wie vor von Scandlines befahren. Beides nimmt sich wenig: bei der Brücke spart man sich Zeit bei Überfahrt und Einchecken, dafür muss man quer durch Kopenhagen (wenigstens auf der Autobahn). Bei der Fährverbindung umfährt man den Großraum peripherer und hat auf der Durchreise von Puttgarden oder Saßnitz nach einer angemessenen Zeit mal wieder ein bisschen Pause als Fahrer. Preislich liegen die beiden ziemlich gleichauf, zumindest, was Durchgangstickets Deutschland - Schweden angeht.

Was die Formulierung "grünes Licht" angeht: letztlich ist das irgendwo zwischen Nullaussage und Lippenbekenntnis anzusiedeln. Es ist schon mal kein Planfeststellungsbeschluss oder ähnliches, was aus planerischer Sicht sowas wie ein grünes Licht wäre. Was die Finanzierung angeht, sprach Tiefensee von "keiner hervorragende Priorität", d.h. mit den Worten des Bundesverkehrswegeplans "kein vordringlicher Bedarf", was wiederum bedeutet: vor 2015 ist eher kein Geld dafür vorhanden, danach kann man noch mal sehen, ob es immer noch relevant ist. Projekte wie die Elektrifizierung der Strecke Lübeck - Schwerin stehen auf der gleichen Stufe.
Lopi2000 schrieb:
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> > Über den Öresund sind mir aber nur
> Personenfähren
> > (Kopenhagen Nyhavn [= absolutes Stadtzentrum]
> -
> > Malmö) bekannt, eine Autofähre gibt es über
> den
> > Sund doch nicht mehr, oder?
>
> Doch, klar: Helsingør - Helsingborg quert auch den
> Öresund und wird nach wie vor von Scandlines
> befahren.

Da hast Du natürlich Recht, ich hatte mich auch ungenau ausgedruckt (dachte aber, das sei aus dem Kontext klar): Ich sprach von Parallelverkehren Brücke UND Fähre, wie z. B. bei der Ärmelkanalquerung. Die Fährverbindung Helsingborg - Helsingör ist weit weg vom Parallelverkehrsdasein! Wer mit dem Kfz. von Kopenhagen nach Malmö will (jeweils plus Region), hat m. W. nicht die Wahl Brücke oder Fähre, weil es eine Fähre nur noch für den reinen Personenverkehr gibt (s. mein Posting oben). Für Langstreckenfahrer gibt es ja eigentlich immer Ausweichrouten ("viele Wege führen nach Rom").

Viele Grüße
Alexander
Asimov schrieb:
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>
> Ob eine Fähre wirklich billiger wäre? Warum sollte
> zB ein LKW, der von Schweden nach Frankreich muss,
> mit der Fähre von Trelleborg nach Sassnitz oder
> Rostock fahren und anschließend noch etliche
> Kilometer Richtung Hamburg oder Hannover unterwegs
> sein,bevor er endlich wieder auf der selben Route
> ist. Zeit ist Geld und die Brücke wäre eine
> gigantische Zeitersparnis.
> Und wie soll die Bahn auf dieser Relation jemals
> eine Leistungsfähige Alternative sein, wenn die
> Züge jedesmal den Riesenumweg über Jütland15 nehmen
> müssen? Und welche Projekte meinst du sind
> sinnvoller und wichtiger? Mir ist keine weitere
> ernsthaft erwogene Infrastrukturmassnahme in
> Norddeutschland in dieser Größenordnung bekannt.


Warum eigentlich Rostock oder Sassnitz ???

Es gibt Travemünde: Der Trailer wird in Trelleborg auf die Fähre gefahren und in Travemünde wieder abgeholt, für die Zeit an Bord wird kein LKW Fahrer benötigt bzw. er hat Ruhezeit und Travemünde ist direkt an der Autobahn.

Andere Sache die Scandlines Fähren fahren 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, die Überfahrt von Rødby nach Puttgarden dauert 45min, alle 30 min ist eine Abfahrt.

Auch vor einer einer Brücke muß man an den Mautstationen warten, für die 19 Km Fahrt auf der Brücke bräuchte man auch etwa 15 - 20 min, wenn dann noch etwa 5 - 10 min Aufenthalt vor der Mautstation hinzukommt liegt man bei einer Zeitersparnis von ca. 10 - 15 min !

Eine 19 km lange Brücke für 10 min Zeitersparnis ??????

Außerdem hängen noch jede Menge Arbeitsplätze an den Fähren, Schleswig-Holstein als auch Lolland/Falster ist ein Land welches mit Arbeitsplätzen nicht gerade gesegnet ist.

Selbst wenn die Brücke gebaut ist, der Schwachpunkt bleibt die Fehmarnsundbrücke, die bei Sturm häufig für LKW's und Wohnwagengespanne gesperrt ist. Fehmarn wäre dann ein einziger LKW Parkplatz.

Zum Thema Öresundverbindung, seit Eröffnung der Öresundbrücke fährt keine einzige Fähre mehr zwischen København und Malmö, die Katamaranfähren wurden eingestellt und die Verbindung zwischen Dragør und Limmham ebenfalls.
Die Verbindung zwischen Helsingør und Helsingborg ist kein Paralelverkehr, Helsingør ist 50 km nördlicher als Kbh.

Gruß
Grisu



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.2007 08:07 von Grisu.
Grisu schrieb:
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> Selbst wenn die Brücke gebaut ist, der
> Schwachpunkt bleibt die Fehmarnsundbrücke, die bei
> Sturm häufig für LKW's und Wohnwagengespanne
> gesperrt ist. Fehmarn wäre dann ein einziger LKW
> Parkplatz.

Die paar Milliönchen für die Erneuerung der Fehmarnsundbrücke sind dann mit Sicherheit auch noch drin...

Ist schließlich auch schon bald 'ne alte Dame, die Gute.



Wie ich gehört habe, plant man ja auch, die ebenfalls regelmäßig wegen Sturmgefahr gesperrte Rendsburger Autobahnbrücke durch einen Tunnel zu ersetzen, wenn die Brücke eines nicht mehr allzu fernen Tages abgängig wird. Zumindest soll es schon Probebohrungen geben, mit denen die Bodenqualität ermittelt werden soll - das ist schließlich Voraussetzung, um einigermaßen verläßlich die Kosten eines solchen Projektes vorherberechnen zu können.

Gruß Ingo
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