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Das Ende der Doppeldecker-Busse in Lübeck
geschrieben von Grisu 
Travemünde verliert ein Wahrzeichen: Zum Ende des Jahres werden auch die letzten Doppeldecker-Busse außer Dienst gestellt. Ihr Unterhalt ist zu teuer. In Zukunft wird auch die LVG normale Gelenkbusse für die Tour nach Lübeck einsetzen...


ganze Meldung hier:

[www.hl-live.de]

Gruß
Grisu
Moin

Das ist sehr schade und war immer sehr lustig. Besonders klasse war die Strecke von Travemünde nach Niendorf und der Fahrer es eilig hatte.

Schöne Grüße von der Westküste
Dirk
Moin,

Grisu schrieb:
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> In Zukunft wird auch die LVG normale Gelenkbusse
> für die Tour nach Lübeck einsetzen...

hat die LVG Gelenkbusse (hab noch nie einen gesehen), oder werden die erst beschafft?



Lg Niels

[www.schleswigholsteinbus.de]
Niels Annuschat schrieb:
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> hat die LVG Gelenkbusse (hab noch nie einen
> gesehen), oder werden die erst beschafft?

Bisher haben sie noch keine eigenen, höchstens mal welche von der Stadtverkehr GmbH ausgeliehen bzw. vielleicht mal mit eigenen Fahrern zur Verstärkung von LVG-Linien eingesetzt. Es ist wohl noch für dieses Jahr eine gemeinsame Lieferung für SL und LVG vorgesehen.

Ich finde es auch schade, aber passen die neuen Berliner Doppeldecker eigentlich durchs Burgtor? Nachdem es ja auch mit den älteren Modellen eng war, gab es zumindest bei der Serie der späten 90er-Jahre das Problem, das außer dem Prototyp, der längere Zeit von der BVG an die LVG ausgeliehen wurde, kein Fahrzeug durchs Burgtor passte.

Die "Riesenbusse" von Setra (S328DT) sind trotz ihres Erscheinungsbild nur 4,00 Meter hoch, die älteren LVG/BVG-Busse waren 4,06 Meter hoch, die neueren, die nicht passten sogar 4,12 Meter. Die offizielle maximale Durchfahrtshöhe für das Burgtor ist ja ohnehin nur 3,80 Meter.

Zwar ist der neue NEOMAN-Doppeldecker A39 wieder "nur" 4,06 Meter hoch, müsste insofern also passen, aber gleichzeitig ist er 2,20 Meter länger und 5 cm breiter als die älteren Modelle. Insofern könnte das größere Unfallrisiko am Burgtor durchaus eine Rolle bei der Überlegung gespielt haben.

Schade finde ich es auch, weil gerade Schnellbuslinien wie die 30 und 40, auf denen die meisten Fahrgäste eine größere Strecke zurücklegen, ein ideales Einsatzgebiet für Doppeldeckerbusse sind. Hier finde ich sie deutlich günstiger untergebracht als im Berliner Stadtverkehr, wo sie meines Erachtens mittelfristig eher auf die Touri-Linien und einige weitere reduziert werden sollten.

Bleibt für Travemünde der schwache Trost, daß es ja weiter mit Doppeldeckern nach Lübeck geht, nur eben nicht mehr auf der Straße sondern auf der Schiene.
Nun ja - aber mal ganz ehrlich - die Doppeldecker-Busse waren immer irgendwie ein Fremdkörper, da nur ein paar Stück gefahren sind. Insofern ist das vielleicht konsequent zumal man bei Gelenkbussen wahrscheinlich auch ganz andere Ersatzteilpreise bekommt, mit denen man operieren kann. Auch das ist doch wichtig. Wenn eine Flotte schon diesen Bustyp hat und die Hochbahn als Muttergesellschaft hat da ja schon einiges, dann kriegt man doch auch andere Beschaffungspreise bei Ersatzteilen.

Das Burgtor ist da noch eine andere Sache aber die Gelenkbusse sind da schon in meinen Augen deutlich sinnvoller, als jedes Mal wieder zu schauen, ob ein Bus durchs Burgtor passt! ;-)

Die LN haben das Thema jetzt auch aufgegriffen:

[www.ln-online.de]

Tja wirklich schade wenn es vorbei ist mit den Doppeldeckern. Ich bin immer gerne damit gefahren, natürlich oben und dann nach Möglichkeit ganz vorne ' '

Natürlich müssen Busse in denen man länger unterwegs ist auch einen gewissen Komfort bieten, allerdings sind auch bei anderen Linien Fahrzeiten von über 30 min gang und gäbe.

Aber eine Fahrt nach Travemünde war immer was besonderes, das fing schon damit an das man früher einen Extra Fahrschein brauchte aber dafür fuhr man dann Doppeldecker. Als Kind / Jugendlicher bin ich extra mit dem Bus aus Schlutup bis zur Untertrave gefahren um die ganze Strecke nach Travemünde mit dem Doppeldecker zu fahren. Natürlich Linie B und dann durch's Burgtor (ging jedesmal gut ).

Schade das es bald nur noch die Einheitsbusse gibt.

Gruß
Grisu



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2007 12:07 von Grisu.
Moin,

ist den schon bekannt, wann und von welchem Hersteller die Gelenkzüge kommen sollen?


Lg Niels

[www.schleswigholsteinbus.de]
Na ja - wenn ich in Hamburg im Metrobus 5 unterwegs bin bin ich auch länger unterwegs und da muss ich mich auch mit "normalem Bus-Material" begnügen.
StephanHL schrieb:
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> Na ja - wenn ich in Hamburg im Metrobus 5
> unterwegs bin bin ich auch länger unterwegs und da
> muss ich mich auch mit "normalem Bus-Material"
> begnügen.

Den Unterschied würde ich darin sehen, daß bei den Schnellbuslinien nach Travemünde doch ein erheblicher Anteil der Fahrgäste über weitere Strecken unterwegs ist, während bei vielen langen Buslinien der durchschnittliche Fahrgast trotzdem nur kurze Strecken zurücklegt.

Ein Vorteil im zukünftigen Einsatz von Gelenkbussen liegt m.E. übrigens in der größeren Barrierefreiheit. Gerade die in der letzten Zeit eingesetzen Neoplan-(ja ich weiß, schon ne Weile her) und Setra-Doppeldecker haben einen Großteil ihrer Sitzplätze im Oberdeck, was für Senioren, aber auch Personen mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ein ziemliches Problem ist. Da vor allem die Senioren einen hohen Anteil bei den Fahrgästen nach Travemünde stellen, werden sich wohl auch viele über diese Entscheidung freuen.
Es kommen 17 Evobus Citaro G .11 für die SL und 6 für die LVG.

Gruß

Frank



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.2007 17:13 von O 405.
Das ist irgendwie wenig überraschend...

Gibt es nicht auch noch ein zwei Doppeldecker, die von der LVG an Härzer weitergegeben wurden? Oder habe ich das falsch in Erinnerung? Gibt es Härzer überhaupt noch oder wurden die inzwischen auf die LVG verschmolzen? Auf den SL/LVG-Webseiten gibt es kaum mehr Hinweise auf die Tochterfirma.
Unfaßbar! Wie schön es doch war, im Doppeldecker die Fahrt zu genießen und von oben die Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen.

Grisu schrieb:
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> Zum Ende des Jahres werden auch die letzten Doppeldecker-Busse
> außer Dienst gestellt. Ihr Unterhalt ist zu teuer.

Wieso der Unterhalt bei Schlenkis billiger als bei DD sein soll, verstehe ich genausowenig, wie daß lieber Schlenkis nach Travemünde fahren sollen, als DD-Busse.

Aktuelle Verteilung der Busse auf die Betriebshöfe: [www.nahverkehrsforum.de]
Gleisdreieck schrieb:
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> Wieso der Unterhalt bei Schlenkis billiger als bei
> DD sein soll, ...

Es geht dabei wohl weniger um den Unterhalt der Doppeldecker an sich als um zwei andere Aspekte:
- zum einen sind die jetzigen Doppeldecker schon etliche Jahre alt und mit der Zeit erhöht sich auch der Wartungsaufwand, weil es an vielen Teilen einen Verschleiß etc. gibt,
- zum anderen ist es bei der Wartung / Ersatzteilbeschaffung vorteilhaft, eine halbwegs einheitliche Flotte zu haben, weil dann zum einen das Personal routinierter mit dem Bustyp ist und sich gleichzeitig die Bevorratung von Ersatzteilen eher lohnt. Dazu kann man wenn man 100 und nicht bloss 10 Busse von einem Typ hat, sicher auch bessere Konditionen beim Hersteller aushandeln.

Dazu könnte ich mir vorstellen, allerdings ohne es belegen zu können, daß der Luftwiderstand von einem Doppeldecker nicht unbedingt zu seiner Sparsamkeit beiträgt. Gerade wenn auf Schnellstraßen gefahren wird und das mit höheren Geschwindigkeiten mag auch das einen Gelenkbus wirtschaftlich interessanter machen.

All das aber nur mal so als mögliche Pro-Gelenk-Bus-Argumente benannt, ich finde es natürlich auch sehr schade, daß diese Ära zuende geht.

Nicht ganz so eine Ära war es auf der Linie 32, nichtsdestotrotz ist es ein Erlebnis von Krummesse "über die Dörfer" mit dem Doppeldecker nach Lübeck zu fahren. Auch für diese Strecke sollte man diese letzte Chance noch einmal nutzen. Ich hoffe, das es bei meinem nächsten Besuch Ende November noch nicht zu spät ist.
> Dazu könnte ich mir vorstellen, allerdings ohne es
> belegen zu können, daß der Luftwiderstand von
> einem Doppeldecker nicht unbedingt zu seiner
> Sparsamkeit beiträgt. Gerade wenn auf
> Schnellstraßen gefahren wird und das mit höheren
> Geschwindigkeiten mag auch das einen Gelenkbus
> wirtschaftlich interessanter machen.

wobei die Citaro-Gelenkbusse auch nicht gerade für hohe Geschwindigkeiten konstruiert wurden. Motor hinten und Antriebsachse im "Anhänger" sind nicht nur im Winter bei Glätte eine Katastrophe, sondern sorgen auch bei guten Straßenverhältnissen für instabiles Fahrverhalten bei hohem Tempo.

Für Fahrten auf Schnellstraßen sollte man lieber Gelenkbusse mit angetriebener Mittelachse verwenden. Oder noch besser 15m-Busse ohne Gelenk, die haben genauso viele Sitzplätze wie ein Gelenkbus. Und Stehplätze auf Schnellstraßen sind zwar gesetzlich erlaubt, aber doch eine riskante Sache.

ole2
Ich glaube und hoffe doch, dass die neuen LVG Gelenkbusse vorwiegend auf den
Linien 31 u. 34 eingesezt werden. Auf den Linien 30 u. 40 sind die o.g.
15 m Setras und Man´s aufgrund des reisebusähnlicherem Komforts sinnvoller und
wurden dort ja auch bereits eingesetzt. Die Doppeldecker machten eigentlich
nur Sinn auf der Strecke nach Travemünde zu Zeiten des 30-Min.-Taktes und sind
derzeit nicht flexibel u. wirtschaftlich genug einsetzbar.

mghw
MOIN,
man kann den O 530 G ja auch mit Überlandbestuhlung und 100 km/h Zulassung kaufen. Andere Verkehrsunternehmen haben ja auch schon diesen Fahrzeugtyp im Überlandverkehr mit entsprechender Bestuhlung im Einsatz.

Gerhard
Gerhard schrieb:
-------------------------------------------------------
> MOIN,
> man kann den O 530 G ja auch mit
> Überlandbestuhlung und 100 km/h Zulassung kaufen.
> Andere Verkehrsunternehmen haben ja auch schon
> diesen Fahrzeugtyp im Überlandverkehr mit
> entsprechender Bestuhlung im Einsatz.

Ich sach nur VHH 0426...

Soweit ich weiß, hat der eine 100-km/h-Zulassung und auch das für die dafür notwendige Endgeschwindigkeit Getriebe - denn das Stadtbusgetriebe schafft ja nur 85 km/h und erreicht damit noch nicht einmal die zulässige Abschaltgeschwindigkeit für "normale" Busse. Die liegt bekanntlich für alle Fahrzeuge über 7,5 t zGG bei 89 km/h... von Ausnahmen für Reisebusse sowie Sonderkraftfahrzeuge von Feuerwehr oder Katastrophenschutz mal abgesehen.

Gruß Ingo
INW schrieb:
> Ich sach nur VHH 0426...
>
> Soweit ich weiß, hat der eine 100-km/h-Zulassung
> und auch das für die dafür notwendige
> Endgeschwindigkeit Getriebe - denn das
> Stadtbusgetriebe schafft ja nur 85 km/h und
> erreicht damit noch nicht einmal die zulässige
> Abschaltgeschwindigkeit für "normale" Busse. Die
> liegt bekanntlich für alle Fahrzeuge über 7,5 t
> zGG bei 89 km/h... von Ausnahmen für Reisebusse
> sowie Sonderkraftfahrzeuge von Feuerwehr oder
> Katastrophenschutz mal abgesehen.
>
> Gruß Ingo
>
> Gleiche Rechte für alle: alle dürfen Links setzen
> - oder keiner...


MOIN,
@INW die neue elektronische Abregelung macht bei 80 km/h zu - beim neuen Tachografen kommt die Warnung bei 81 km/h sofern das Fahrzeug nicht für 100 km/h zugelassen ist. Ebenso gibt es ein Schaltgetriebe mit dem man 100 km/h fahren kann.

Gerhard
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
Ich hoffe, das
> es bei meinem nächsten Besuch Ende November noch
> nicht zu spät ist.

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Ab dem 1. November wird es keine Doppeldecker in Lübeck mehr geben.

Was mich eher aufregt, ist, dass die ollen Shitaros alle O405 GN1er ersetzen werden. Ein Jährchen länger hätten sie bestimmt auch noch fahren können, schließlich hat zB. die Hochbahn auch erst die Ausmusterungen mit den 91ern in diesem Jahr begonnen.

Ich frage mich außerdem, wie die neuen Busse finanziert werden. Ich dachte, Lübeck sei total pleite (besonders die Stadtwerke)... und jetzt 17 neue Gelenkbusse !?


O405 schrieb:
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> Ich frage mich außerdem, wie die neuen Busse
> finanziert werden. Ich dachte, Lübeck sei total
> pleite (besonders die Stadtwerke)... und jetzt 17
> neue Gelenkbusse !?

Das ist eben der Trugschluss, den die ständige Lübecker (aber auch bundesweite) Debatte, die wichtigste Aufgabe der öffentlichen Hand wäre, zu sparen, erzeugt.

Zum einen kann eine Kommune ja ohnehin nicht pleite sein, in dem Sinne, wie ein Unternehmen, das seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann, pleite ist. Im Zweifel springen da Land und oder Bund ein. Der Hintergrund dabei ist weniger, daß man so hemmungslos Geld ausgeben kann, sondern daß dadurch die Bonität (also die Kreditwürdigkeit) deutlich erhöht wird und man dadurch bessere Kreditzinsen bekommt.

Zum anderen ging es bei den Stadtwerken (bzw. dem Stadtverkehr) bei den Spardiskussionen der letzten Monate vor allem darum, die laufenden Kosten zu senken. Und unter dem Aspekt der laufenden Kosten fallen neue Busse im Jahr der Beschaffung kaum ins Gewicht, sondern ihr Wert wird über die gesamte Nutzungsdauer abgeschrieben. Also wird jedes Jahr, in dem ein Bus fährt, anteilig mit den Anschaffungskosten belastet.

Dagegen steigen die Reparaturkosten im Laufe der Zeit mit dem Verschleiß ständig weiter an, somit ist es also letztlich teurer, (zu) alte Busse im Bestand zu haben als neue zu kaufen.

Dazu kommt, daß in den kommenden Jahren wohl die Kreditzinsen eher steigen als fallen werden, es also letztlich auch noch teurer werden könnte, die Busse später zu kaufen.
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