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Stadtverkehr Bad Oldesloe - Was? Das gibt's?
geschrieben von Boombastic 
Endlich passiert mal was!
Das Planungsbüro Urbanus aus Lübeck wurde beauftragt, den Stadtverkehr zu überplanen. Hier sind die ersten Ergebnisse einer Bürgerbefragung:

[www.badoldesloe.de]

Zusammenfassung:

ModalSplit (alle Fahrten): 10% der Wege werden per ÖPNV zurückgelegt

nur 15% der Oldesloer nutzen weniger als 1x im Monat die Bahn (Wow!)

58% der Oldesloer benutzen den Stadtbus niemals, nur 9% mehr als 3x/Woche

Einkaufen/Freizeit: passiert bei 81% innerhalb OD, 8% fahren nach HL, 5% nach HH

Berufsverkehr: 35% aller Oldesloer arbeiten in HH oder HL, 31% (!) aller Oldeslor fahren mit Bus und Bahn zur Arbeit, zum Vergleich: PKW-Selbstfahrer kommen auf "nur" 36%.

Ein sehr guter Wert für eine Kleinstadt, wie ich finde.

36% kennen den Stadtbus überhaupt nicht, 70% kennen das ASTI-Angebot kein Stück

Fazit:

- Stadtbus spielt faktisch keine Rolle in Oldesloe
- Potennial an ÖPNV-affinen Verkehrsströmen ist aber hoch

Na dann bin ich mal gespannt, was Urbanus uns präsentieren wird!
...noch was anderes zum Stadtverkehr:
[www.ln-online.de]
Vielleicht sollte man mit anderen Verkehrsbetrieben zusammenarbeiten.
Eventuell könnte der Stadtverkehr von Bad Oldesloe von den Verkehrsbetrieben VHH und Stadtverkehr Lübeck zusammenbetrieben werden.dies würde aufjeden Fall die Qualität des Busverkehrs steigern.
Z.B. Könnten 1-2 Linien aus dem Lübecker Stadtverkehr über die Hamburger Str. - Hamberge - Reinfeld bis nach Bad Oldesloe/ZOB verlängert werden, welche dann ihre Fahrgäste an die Stadtlinien in Bad Oldesloe übergeben.
Wichtig ist dabei allerdings, dass Lübeck dem HVV beitritt!
dirkluebeck schrieb:
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> Vielleicht sollte man mit anderen
> Verkehrsbetrieben zusammenarbeiten.

Naja, das alles ist ja auch eine Frage der Ausschreibung und Bestellung, um die es ja offenbar noch viel Streit gibt. Der Trend geht aber ja ohnehin zur Ausschreibung von Linienbündeln wie gerade im Kreis Ostholstein geschehen. Insofern stehen die Chancen für eine Durchbindung nach Lübeck eher schlecht.

Ich halte das auch nicht für sinnvoll oder erforderlich. Wie die oben zitierte Untersuchung zeigt, ist vor allem eine Ausrichtung auf die Bahn hilfreich. Mit dem Bus fährt man schon von Reinfeld bis zum Lübecker ZOB fast eine Stunde, wenn der dann auch noch Stadtverkehrsfunktionen in Lübeck übernehmen würde, wäre es noch langsamer. Und von Reinfeld bis Bad Oldesloe vergeht eine weitere Dreiviertelstunde. Also sind wir dann schon bei 2 Stunden, was nicht ernsthaft konkurrenzfähig wäre. Eine neue Schnellbuslinie wäre wiederum als Parallelverkehr zur Bahn nicht sinnvoll.
Moin zusammen,

ich denke das es unerheblich ist wer den Stadtverkehr in OD betreibt, der Besteller muß nur entsprechend bestellen, (Niederflurfahrzeuge mit/ohne Klima, kurze oder lange Busse ect.) und außerdem das Liniennetz überarbeiten, diesbezüglich fand ich den Vorschlag der hier gemacht wurde, Studenten der Stadt-/Verkehrsplanung diese Aufgabe lösen zu lassen hervorragend.
Als Ergebnis sollten wir recht schnell einen attraktiven Stadtverkehr bekommen.

MfG
Falls eine Neuplanung des Liniennetz gewuenscht wird, wuerde ich die Elmshorner Loesung am besten halten. Die Gemeinde gibt die finanziellen Mittel vor und laest die Bieter Planen. Der Bieter mit dem dem besten Netzvorschlag bekommt den Zuschlag.
christian schmidt schrieb:
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> Falls eine Neuplanung des Liniennetz gewuenscht
> wird, wuerde ich die Elmshorner Loesung am besten
> halten. Die Gemeinde gibt die finanziellen Mittel
> vor und laest die Bieter Planen. Der Bieter mit
> dem dem besten Netzvorschlag bekommt den Zuschlag.

Na, aber es sind ja offenbar schon Planer beauftragt. Insofern sind sowohl die Vorschläge mit den Studenten als auch der, die Bieter planen zu lassen, wenig nützlich. Zumal ein erfahrenes Verkehrsplanungsbüro zu beauftragen schon eine sinnvolle Sache ist, denn diese können sowohl ihre Erfahrungen aus anderen Projekten einbringen und sind gleichzeitig neutrale Mittler.

Wenn die Busunternehmen selbst ihre Routen planen, sind diese zwar für die Betriebsabläufe nützlich, aber für die Fahrgäste nicht zwingend auch. Wenn man Studenten einsetzt, bekommt man zwar oft recht kreative Ergebnisse, aber muss hinterher mehr Aufwand betreiben, um diese auch praxistauglich zu bekommen als man gehabt hätte, wenn man gleich ein erfahrenes Büro beauftragt hätte.
Hallo Lopi2000,

> Wenn die Busunternehmen selbst ihre Routen planen,
> sind diese zwar für die Betriebsabläufe nützlich,
> aber für die Fahrgäste nicht zwingend auch.

Also, wie Christian schon schrieb, in Elmshorn hat das gut funktioniert. Ich würde das Verfahren wirklich nicht als Standard setzen wollen, aber so schlecht isses von haus aus auch wieder nicht.

Immerhin, wo es quasi keinen Stadtverkehr gibt, kann auch kein Schaden angerichtet werden. ;-)))



Grüße
Boris
We proudly present: Der neue Stadtverkehr Bad Oldesloe ab Dezember 2011!

[badoldesloe.de]

Meine Meinung: Der große Wurf ist es nicht, dies ist aber der Stadtstruktur anzulasten.

[badoldesloe.de]

Alles ist besser, als der IST-Zustand, also freue ich mich auf einen 60-Minuten-Takt in der HVZ... hm. Toll.

CU BB
Moin,

ich habs auch neulich schon auf der Stadt-Homepage gelesen.

Das tolle daran ist einfach, dass überhaupt etwas passiert. Die Netzstruktur wird leider auch künftig recht unübersichtlich sein und zu (im Westen) langen Reisezeiten führen. Die Linie 3 geht ja mal garnicht.
Meiner Meinung nach hätte man den Zweirichtungsverkehr (Ampellösung?) in der Hagenstraße genauer prüfen sollen. Wenn man schon die dortige Haltestellenanlage umgestalten will, hätte man auch etwas Geld für den Rest der Straße in die Hand nehmen können.

Im weiten Teilen für absolut unsinning halte ich auch die Linie 2. Der Westast gleicht weitgehend der 8110, der Ostast weitgehend der 8740. Beide Überlandlinien fahren Mo-Fr im Stundentakt und das nur 10-15 Minuten nach dem Stadtbus.

Ganz so viel wie anfangs vermutet scheint den Oldesloern ihr Stadtbus dann leider doch nicht Wert zu sein. :-(

Viele Grüße
Kevin
Moin zusammen,

der eingangs erwähnte Vergleich zu Ratzeburg hinkt etwas. Der Bahnhof z.B. liegt alles andere als zentral am westlichen Stadtrand und als zentraler Verknüpfungspunkt vieler Buslinien dient die Haltestellung "Demolierung" am Rathaus auf der Insel.
In den letzten Jahren hat die Inselstadt regelmäßig Linienveränderungen hinnehmen müssen. Bis Ende der 1980er war der von Magirus-Deutz dominierte Busverkehr vom Schülerverkehr geprägt und wirkliche Linien gab es nicht. Es gab neben den üblichen Zeitkarten 10er-Karten für Schüler und 6er-Karten für Erwachsene (irgendwann auch 5er-Karten).
In Richtung Mechow/Bäk, Mustin, Seedorf/Sterley und Schmilau/Mölln kam man höchstens dreimal am Tag, darüber hinaus verkehrte die AK von Lübeck über Ratzeburg - Fredeburg - Mölln nach Lauenburg und Bergedorf; Dahmetal fuhr nach Kastorf mit Anschluß nach Bad Oldesloe. In Kooperation mit Dahmetal hatte die damalige RMVG den Städteschnellbus über Mölln nach Hamburg (Wandsbek Markt) eingeführt. Einheitliche Tarife und Taktverkehr waren ein Fremdwort, statt dessen orientierte man sich an der Nachfrage und fuhr morgens und mittags im 50-Minuten-Rhythmus.

Mit Erweiterung des HVV nach Norden wurden umfangreichere Linienänderungen vorgenommen, das Mecklenburger Viertel und Ziethen wurden gemeinsam vom Bahnhof bedient, die andere Linie bediente vom Bahnhof aus das Mecklenburger Viertel und den Bereich Krankenhaus/Seniorenwohnsitz (SWR). Je nach dem, ob die Busse zwischen Bahnhof und Markt den direkten Weg über die Bahnhofsallee oder über die Bergstraße nahmen, konnte die Reisezeit zwischen Bahnhof und SWR 45 Minuten betragen.
Die beiden straßenführenden Zufahrtsdämme zur Insel sind seit 1989 Engpässe, was auch die Ostseeautobahn entlasten konnte; dieses wirkte sich negativ auf die Pünktlichkeit der Busse aus, so daß vorübergehend die Buslinien am Markt gebrochen und für Fahrgäste undurchschaubar durchgebunden wurden. Aber dafür gab es mittlerweile einen halbwegs vernünftigen Taktverkehr und durchgehende Tarife. Der Umbau des Marktplatzes mit Verlagerung des Umsteigeplatzes der Buslinien vom Markt hin zur "Demolierung" (knapp 500 m westlich) schaffte offenbar keine Verbesserung. Die Linientrennung hielt daher nicht lange an und mit Wiederherstellung des Bahnhofs als richtigen Bahnhof durch Wiederherstellung des zweiten Gleises mit regelmäßigen Reisezugkreuzungen fuhren die wieder zwei Linien vom Bahnhof in Richtung Markt - Ziethen / Mecklenburger Viertel / SWR. Den Bahnhof verließen sie nach knapper Umsteigezeit von den Zügen leicht zeitversetzt, um an der "Demolierung" wieder zusammen zu finden und sich dann wieder zu trennen.
Um zuviel Schleifenfahrten im Mecklenburger Viertel zu vermeiden (die Hauptkunden neben Schülern waren wie in anderen Kleinstädten auch ältere oder ärmere Personen), wurde hier wieder ausgedünnt und eine Linie bei Erschließung des Neubaugebiets "Barkenkamp" unter Auslassung des Mecklenburger Viertels ab dem SWR über Schmilau nach Mölln verlängert, während die andere nur über Bahnhofsallee - Markt - Mecklenburger Viertel das früher gut angeschlossene Nachbardorf Ziethen ausläßt. Nur morgendliche Ausrückfahrten vom Betriebshof an der Gemeindegrenze Ratzeburg/Ziethen und Schülerverkehr bedienen noch Ziethen. Im Gegensatz dazu hat sich die Anbindung Schmilaus an Ratzeburg und Mölln erheblich verbessert, zumal in Mölln am ZOB optimale Anbindung von und nach Hamburg (Wandsbek Markt) besteht und am Bahnhof ein guter Umstieg aus/in Richtung Büchen - Lüneburg möglich ist.

Kreisübergreifende Linienverbesserung durch Einführung einer zweistündig ab dem Bahnhof Ratzeburg nach Bad Oldesloe verkehrenden Buslinie und vier Direktbussen zwischen Bahnhof Ratzeburg und Bahnhof Ahrensburg (jeweils a-tags) sind als herausragende Optimierungen im nördlichen Kreis Herzogtum Lauenburg noch anzuführen; über die Buslinien nach Mecklenburg schweigt sich der HVV-Fahrplan offenbar aus.

Meine persönlichen Erfahrungen (meine Eltern wohnen in Ratzeburg) sehen kaum Berufspendler in den Stadtbussen. Wer kann, geht zu Fuß oder nutzt das Fahrrad bzw. Auto. Menschen im Erwerbsalter, die tagsüber im Stadtverkehr mit dem Bus fahren, gelten als minderbemittelte oder idealistische Zeitgenossen (freundlich ausgedrückt).

Gute Fahrt
Holger
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