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Bäderbahn von Lübeck Hbf. bis Neustadt Pbf.
geschrieben von d-zug-schaffner 
Eine Möglichkeit, den ungeliebten Güterverkehr aus den Orten rauszuhalten, wäre doch ganz einfach umsetzbar, indem man das Gleis kurz vor der Fehmarnsundbrücke kappt.
So gäbe es keinen Durchgangsverkehr mehr, und die Badeorte wären allesamt noch an Lübeck und den Rest der Republik angebunden.
Zitat
reinbeker
Eine Möglichkeit, den ungeliebten Güterverkehr aus den Orten rauszuhalten, wäre doch ganz einfach umsetzbar, indem man das Gleis kurz vor der Fehmarnsundbrücke kappt.
So gäbe es keinen Durchgangsverkehr mehr, und die Badeorte wären allesamt noch an Lübeck und den Rest der Republik angebunden.
Bei Neustadt fädelt die NBS in den Verlauf der alten Strecke ein bzw. dann fädelt die Bäderbahn in die Ausbaustrecke ein. Die Strecke wird nicht vollständig neugebaut, sondern verlässt immer wieder die alte Trasse. Insbesondere in der Nähe der alten Bahnhöfe und Haltepunkte gibt es dann einen bestandsfernen Neubau mit gleichzeitigem Rückbau der Bestandstrasse. Es ist kurios.

Es gibt drei Möglichkeiten beim Erhalt der Bäderbahn, wähle zwei:
  • Anbindung an Lübeck
  • Anbindung an Oldenburg/Fehmarn
  • Kein Güterverkehr auf der Bäderbahn
Also diese Angst vor Güterzügen ist schon paranoid. Die werden doch fahrplanmäßig immer über die Hauptstrecke fahren, und auf die (eingleisige!) Bestandsstrecke nur ausweichen wenn auf der Haupstrecke irgendein Malheur geschieht.

Ich finde jedenfalls die Bestandstrecke sollte bleiben, dann könnte man die Neubaustrecke auch ohne Bahnhöfe bauen was einiges erspart.

Und die Küsttram würde ich zusätzlich bauen. Wenn man sich mal anschaut was im Sommer da an der Lübecker Bucht abgeht bin ich sicher dass eine Straßenbahnstrecke stark genutzt würde. Und wie Lopi sagt, als Straßenbahn - da wo jetzt der Bus fährt, über die Parkplätze wenn nötig, von Travemünde bis Neustadt, mit Stichstrecke zum Bahnhof Timmendorfer Strand oder Scharbeutz oder beiden.
Interessant ist die Forderung, dass eine Ersatzlösung, sofern die Bäderbahn nicht zu erhalten ist, die Badeorte direkt an Lübeck anbinden und nicht Zubringer an die Neubaustrecke sein soll:

"Jegliche Nachnutzung darf nicht als Zubringerverbindung zur Neubaustrecke dienen, sondern muss eine attraktive Verbindung der Bäderorte und eine schnelle Verbindung Richtung Lübeck darstellen."
Betrieblich ist es sowieso sinnvoller, den langsamen Nahverkehr nicht mit dem schnellen Fernverkehr zu mischen.
Moin aus Neumünster,

am 21.09.2023 um 18:00 Uhr wurde das Stellwerk in Puttgarden zu letzten Mal bedient. Das ESTW in Timmendorfer Strand wurde am 25.09.2023 in Betrieb genommen.

Jetzt würde mich einmal interessieren, ob der Bahnhof Haffkrug jetzt ein Haltepunkt ohne Kreuzungsmöglichkeit ist. Bei meinem Besuch am 03.04.2023 waren die Schienen noch blank, also wurde das Kreuzungsgleis (durchgehendes Hauptgleis) noch genutzt.



Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Zitat
d-zug-schaffner

Jetzt würde mich einmal interessieren, ob der Bahnhof Haffkrug jetzt ein Haltepunkt ohne Kreuzungsmöglichkeit ist. Bei meinem Besuch am 03.04.2023 waren die Schienen noch blank, also wurde das Kreuzungsgleis (durchgehendes Hauptgleis) noch genutzt.

Ich hab' mir den Bf. nach der Umstellung noch nicht angesehen, aber die Indizien sprechen dafür: Keine Bautätigkeit am Bf., im Trassenfinder ist Haffkrug nur noch als Hp erkennbar und auf der Webseite der Stellwerke ist Haffkrug als a.B. gekennzeichnet - ohne ein Hinweis auf das ESTW (im Gegensatz zu Timmendorfer Strand).

--
Moi, moi,
kiitos
Dass die DB den Güterverkehr auf einer bestimmten Strecke nicht verbietet kann, ist mir klar. Aber was denn, wenn die Strecke nicht der DB gehören würde, sondern z.B. von der AKN übernommen wird? Macht sowieso mehr Sinn, da sie nur für Nahverkehr relevant wäre, und DB kein Interesse am Weiterbetrieb hat.
Wenn man dann noch eine Regiotram darüber fahren lässt, dürfte das den Güterverkehr raus halten.

Und sowieso: die Strecke ist nicht elektrifiziert, eingleisig, und die Begegnungsmöglichkeiten begrenzt (und bestimmt nicht für 750m Güterzüge geeignet).

Welche Güterzüge sollen denn im Normalbetrieb die Strecke bevorzugen? Mir scheint es, hier wurde nur Angst gemacht, ohne dass es einen echten Grund für diese Angst gäbe.

Und wie andere gesagt haben - die ortsfernen Haltepunkte an der NBS könnte man sich dann sparen.
Zitat
r2rho
Aber was denn, wenn die Strecke nicht der DB gehören würde, sondern z.B. von der AKN übernommen wird?

Welche Güterzüge sollen denn im Normalbetrieb die Strecke bevorzugen? Mir scheint es, hier wurde nur Angst gemacht, ohne dass es einen echten Grund für diese Angst gäbe.

Jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen muss diese Infrastruktur diskriminierungsfrei allen Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Nutzung anbieten. Eine Übernahme durch die AKN allein dürfte daher nichts bringen. Und selbst wenn es mit einer Regiotram in dichtem Takt tagsüber kaum Lücken für den Güterverkehr gäbe, bestünde das Risiko, dass die Nächte dann dem Güterverkehr "gehören", was wohl auch nicht im Sinne der Bäderorte wäre.

Da ein erheblicher Teil des Güterverkehrs nicht allzu zeitkritisch ist (sonst würde er die Bahn auch kaum mehr nutzen können), ist die Fahrt über langsamere, aber günstigere Strecken auch eine Alternative, soweit insgesamt eine Ersparnis dabei raus kommt. Nicht zuletzt, wenn ein langer schwerer Güterzug über die alte Strecke nachts in einem durchfahren kann, auf der Neubaustrecke aber einen Personennachtzug passieren lassen und dann wieder anfahren muss, kann es sich schon lohnen auszuweichen. Ich würde dieses Risiko daher durchaus für real und nicht nur für Panikmache halten. Sonst wäre es ja auch nicht zu der derzeit verfolgten Lösung gekommen.

Eine Lösung könnte eher sein, die Strecke aufgrund irgendwelcher Fakten nicht durchgehend für den Güterverkehr nutzbar zu machen. Wenn z.B. eine Brücke ersetzt werden muss und die Traglast dann nicht mehr für den Güterverkehr ausreicht, wäre das in diesem Sinne wohl keine Diskriminierung sondern eine infrastrukturelle Begrenzung ab einer bestimmten Achs- oder Nutzlast.
Wenn die Bäderbahn nicht elektrifiziert ist, würde ich mir da keine großen Sorgen machen. Ich glaube Akkuloks im Güterverkehr sind eher noch eine Seltenheit. Diesel ist im Vergleich zu Strom schon recht teuer. (Bedenke: durch die Elektrifizierung der Marschbahn spart sich das Land Schleswig-Holstein jährlich einen soliden 6-7 stelligen Betrag)

Wenn jedoch die Bäderbahn elektrifiziert ist, sollte in diesem Zuge auch eine Lärmsanierung erfolgen. Dann ist das mit dem Güterverkehr auch wieder weniger ein Problem.

Bei der Erneuerung von Brücken eine geringere Traglast zu ermöglichen, sollte in den allermeisten Fällen nicht möglich sein, da die EBO hier auch Vorgaben macht und es nur Ausnahmen für Strecken mit Stadtschnellbahnen gibt.

Ansonsten sollte Güterverkehr (nach Lärmsanierung) auf der Strecke durchaus willkommen sein. Das hilft der Wirtschaftlichkeit und das wiederum dem Erhalt der Strecke.
Warum nicht einfach Abschnitte der Bäderbahn als echte Straßenbahn direkt in die Badeorte führen, da hat der Güterverkehr keine Chance?
Die Bäder haben Schienenverkehr selbst abgelehnt, da würde auch eine Straßenbahn zu sehr knattern. Dann lieber 4000 Autos.
Moin aus Neumünster,

auch bei dem nicht so schönen Wetter, hatte ich es gestern gewagt, noch einmal an die Bäderbahn zu fahren. Die Lichtverhältnisse waren zwar grenzwertig, aber ein paar Fotos möchte ich hier doch zeigen.




28.10.2023, Haffkrug, 618 102 als RB 85 (11671) Neustadt - Lübeck Hbf.



Haffkrug ist jetzt kein Bahnhof mehr. Die Signale sind abgebaut und die Weichenzungen zum durchgehenden Hauptgleis ausgebaut. Zusätzlich hat man hinter der Weiche ein kurzes Gleisstück herausgetrennt, damit keiner auf die Idee kommt, das Gleis zu benutzen.



28.10.2023, Haffkrug, 618 102 als RB 85 (11671) Neustadt - Lübeck Hbf.

Der nächste Anlaufpunkt war Timmendorfer Strand, hier ist seit dem 23.09.2023 das neue ESTW aktiv.



28.10.2023, Timmendorfer Strand, 648 101 als RB 85 (11673) Neustadt - Lübeck Hbf.



28.10.2023, Timmendorfer Strand, 648 101 als RB 85 (11673) Neustadt - Lübeck Hbf.



28.10.2023, Timmendorfer Strand, auf dem ehemaligen Gleis 3 wurden Kleiskraftwagenanhänger Kla 03 übereinander gestapelt.



28.10.2023, Timmendorfer Strand, Blick Richtung Lübeck. Auf dem Planum vom ehemaligen Gleis 3 + 4 ist eine Baustelle eingerichtet.



28.10.2023, Timmendorfer Strand, das Empfangsgebäude von der Gleisseite. In Vordergrund die Baustelle auf dem Planum vom ehemaligen Gleis 3 + 4.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Zitat
d-zug-schaffner
Moin aus Neumünster,

auch bei dem nicht so schönen Wetter, hatte ich es gestern gewagt, noch einmal an die Bäderbahn zu fahren. Die Lichtverhältnisse waren zwar grenzwertig, aber ein paar Fotos möchte ich hier doch zeigen.

Danke für die Bilder.

--
Moi, moi,
kiitos
Am Mittwoch, den 21.02.2024 um 19:30 Uhr gibt es in Neustadt/Holstein im ZeiTTor Museum einen Vortrag (mit Buchvorstellung) zur Entstehung der Bäderbahn von Buchautor Hans-Harald Kloth: [www.der-reporter.de] (Seite 7, oben links ein Artikel)

Gruß
Alter_Wedler
Moin aus Neumünster,

das Buch lag für mich zum Weihnachtsfest unterm Tannenbaum. Wer sich für die Geschichte dieser Strecke interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Auch die Strecke Travemünde - Niendorf wird hier beschrieben.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Zitat
d-zug-schaffner
Moin aus Neumünster,

das Buch lag für mich zum Weihnachtsfest unterm Tannenbaum. Wer sich für die Geschichte dieser Strecke interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Auch die Strecke Travemünde - Niendorf wird hier beschrieben.

Sieht interesssant aus, auch wenn für meinen persönlichen Geschmack der Zeitraum etwas länger gehen könnte. Hier gibt es einige Seiten als Leseprobe: [bahnundbuch.de]
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