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NAH.SH verliert den Fokus: App Strecken-Champion
geschrieben von kiitos 
Die NAH.SH hat in dem aktuellen Newsletter die Strecken-Champion App vorgestellt:

Zitat
NAH.SH Newsletter
[...] Hier können sich Mitspieler*innen den eigenen Spielcharakter auswählen, um bei verschiedenen Minispielen gegen andere Teilnehmer*innen anzutreten. Dabei haben sie die Chance, Champion der eigenen Haltestelle, Ge- meinde oder in ganz Schleswig-Holstein zu werden.
In den unterschiedlichen Spielen machen die Spieler*innen Schienen frei, helfen dem/der Lokführer*in dabei, den richtigen Bahnhof zu finden, oder räumen Straßen leer, damit Busse weiterfahren können. [...]

Gleichzeitig ist die Qualität auf den Gleisen im Sinkflug:

Zitat
NAH.SH Newsletter
Nicht nur Pendler*innen ist aufgefallen, dass die Qualität im SPNV in Schleswig-Holstein derzeit auf vielen Linien nicht das Niveau erreicht, das die Menschen erwarten. Während der Fachkräftemangel als bundesweit bekanntes Problem auf den Nahverkehr einwirkt, traten in den letzten Wochen zusätzlich noch massive Probleme im Zusammenhang mit Baumaßnah- men, der Fahrzeugverfügbarkeit, der Sauberkeit in den Fahrzeugen und dem Ersatzverkehr auf. Während die Personalprobleme erhebliche Auswirkungen auf die Leistungen der DB Regio auf den Dieselstrecken im Netz Nord und die AKN bei Wochenendverkehren haben, treten die Mängel bei den Fahrzeugen und im Ersatzverkehr im Schwerpunkt bei DB Regio und erixx auf. [...]

Ausserdem läuft die Reaktivierung vieler Strecken im Land äußerst schleppend, seit Jahren ist kein Ziel in Sicht:
  • Kiel - Schönberg
  • Rendsburg - Fockbek
  • Wrist - Kellinghusen

Es gibt weiterhin kein Deutschlandticket im Checkkartenformat, der HVV konnte das gleich zu Beginn anbieten.

Jetzt mit der Strecken-Champion App begibt sich der Aufgabenträger im Land auf Nebenschauplätze und verliert seine Hauptaufgabe aus dem Fokus.

Ist der Aufgabenträger in Kiel dick und rund und damit träge geworden... ?!

--
Moi, moi,
kiitos
Zitat
kiitos
Jetzt mit der Strecken-Champion App begibt sich der Aufgabenträger im Land auf Nebenschauplätze und verliert seine Hauptaufgabe aus dem Fokus.

Den Eindruck habe ich auch.

Diese App kann man bringen, wenn man alles andere im Griff hat und alles rund läuft, aber doch nicht in diesen Zeiten.

Das sieht nicht nur danach aus, dass die Prioritäten beim Nahverkehrsverbund falsch gesetzt werden, es ist der Beweis.

Zitat
kiitos

Ist der Aufgabenträger in Kiel dick und rund und damit träge geworden... ?!

Kann ich nicht beurteilen, es spricht aber einiges dafür.

Trotz der Aufblähung in der Breite scheint es unverändert so zu sein, dass die Verantwortungsträger in Kiel bei NAH.SH, in den Ministerien und in der Landeregierung viel zu selten selbst den ÖPNV als zahlende Kunden nutzen.
Zitat
bahnnutzer
Den Eindruck habe ich auch.

Diese App kann man bringen, wenn man alles andere im Griff hat und alles rund läuft, aber doch nicht in diesen Zeiten.

Das sieht nicht nur danach aus, dass die Prioritäten beim Nahverkehrsverbund falsch gesetzt werden, es ist der Beweis.

Das sehe ich nicht so: eine Öffentlichkeitsarbeit und dazu gehören auch solche Angebote, die etwas angenehmes Spielerisches mit der Marke verbinden, ist essentieller Bestandteil eines modernen Unternehmens. Es ist ja nun nicht so, dass ein Bus oder ein Zug mehr fahren würde, wenn man für diese App kein Geld ausgegeben hätte.

Im Gegenteil wird mit Spielen mit dem Themenfeld ÖPNV/SPNV auch frühzeitige Fachkräftewerbung und Kundenwerbung betrieben, indem des Themenfeld positiv besetzt wird. Auch wenn es sicherlich schwierig ist, einen kausalen Zusammenhang im Einzelfall nachzuweisen, wird ein Kind, das ÖPNV-Spiele spielt, später wohl leichter als Mitarbeiter und/oder Kunde zu gewinnen sein als ein Kind, das immer nur Autorennen spielt.
Zitat
Lopi2000
Im Gegenteil wird mit Spielen mit dem Themenfeld ÖPNV/SPNV auch frühzeitige Fachkräftewerbung und Kundenwerbung betrieben, indem des Themenfeld positiv besetzt wird.

Ja klar, besser ein ÖPNV-Spiel als andere, da hast du Recht.

Dennoch habe ich bei dem gegenwärtigen Zustand den Eindruck, dass die Entwicklung eines solchen Spiels warten sollte, bis es ein attraktives Angebot im SPNV nicht nur im Fahrplan, sondern auch auf den Schienen gibt. Kreative Softwareentwicklung ist nicht nur im echten Norden auch beim echten ÖPNV hochgefragt.

Selbst die Echtzeitinfo funktioniert oft nicht, wenn es Fahrplanabweichungen gibt. Wäre es nicht wichtiger und richtiger, genau hier zur Kundenbindung anzusetzen, mit dem Ziel, dass zufriedene Erwachsene ihre Kinder in der Freizeit im Zug statt im Auto mitnehmen, anstatt zu versuchen, durch Handy-Spiele möglicherweise Kinder vom ÖPNV zu begeistern?

Auch durch gehäufte Zugausfälle und unattraktiven Schienenersatzverkehr gehen derzeit viele jahrelange Bahnkunden verloren. Ich kann leider nicht erkennen, dass das irgendjemanden in Kiel stört und mit Hochdruch mit allen Beteiligten an einer Verbesserung gewerkelt wird.

Statt der Analyse von Verspätungen, Zug- und Busausfällen werden bei NAH.SH jetzt Daten zur Ermittlung der Strecken-Champions gesammelt. Gut zu wissen, wenn´s mal wieder länger dauert bis ein (dann selbstverständlich überfüllter) Zug kommt.
Zitat
bahnnutzer
Selbst die Echtzeitinfo funktioniert oft nicht, wenn es Fahrplanabweichungen gibt. Wäre es nicht wichtiger und richtiger, genau hier zur Kundenbindung anzusetzen, mit dem Ziel, dass zufriedene Erwachsene ihre Kinder in der Freizeit im Zug statt im Auto mitnehmen, anstatt zu versuchen, durch Handy-Spiele möglicherweise Kinder vom ÖPNV zu begeistern?

Schon, aber daran ändert sich ja auch nichts, wenn die Marketingabteilung aus ihrem Marketingbudget keinen Spieleentwickler beauftragt. Nicht zuletzt, weil man die Imagearbeit für den SPNV/ÖPNV über Jahrzehnte vernachlässigt hat, gibt es nun den verbreiteten Personalmangel und der wird noch deutlich schlimmer werden, wenn man nun nicht gegensteuert, wozu eben auch solche kleinen Aktionen gehören.

Allein schon aus demographischen Gründen wird die Personaldecke in den nächsten Jahren noch viel dünner werden, dazu kommen noch hausgemachte Schieflagen in den Verkehrsbetrieben, die zu einer massiven Überalterung des Personals geführt haben. Viele Verkehrsbetriebe wollten sparen, haben Tochter- und Schwesterfirmen mit Dumpingverträgen gegründet und wundern sich nun, dass außer denen, die schon lange da sind, keiner mehr dort arbeiten will. Und die gehen halt bald in Rente.
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