Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Geschichte der Hochbahn Fürther Straße
geschrieben von Bahnfreund Schranke 
Guten Abend,

ich hätte für ein Projekt ein paar Fragen zur Geschichte der Hochbahn Fürther Straße:

1. Wie kommt es, dass die Hochbahn ausgerechnet hier, in der jetzigen Länge gebaut wurde. Natürlich ist zwischen Muggenhof und Eberhardshof dann die Ringbahnbrücke im Weg, aber wieso hat man nicht auch z.B. in der Fürther Straße im Bereich Gostenhof/Bärenschanze eine Hochbahnstrecke errichtet bzw. warum hat man sich dafür entschieden den Abschnitt Muggenhof - Stadtgrenze oberirdisch statt unterirdisch zu bauen. So weit ich weiß, diente die Hochbahn ja erstmal dem Straßenbahnverkehr, bevor sie für die U-Bahn umgebaut wurde, aber auch die hätte man ja theoretisch unterirdisch führen lassen können. Hatte das was mit dem Bau des Frankenschnellwegs zu tun?

2. Konnte man vor dem Bau der Hochbahn zwischen Muggenhof und Eberhardshof die Fürther Straße queren (es gab ja immerhin vier Straßenbahngleise)?

3. Wie waren die Querungsmöglichkeit zu der Zeit als die Straßenbahn die Hochbahn befuhr?

4. Auf dem Abschnitt Muggenhof - Stadtgrenze sind ja diese weißen "Zacken" zwischen den Gleisen. Sind die "nur" zur optischen Gestaltung oder haben die noch einen anderen Sinn?

5. Wie lange war das Betriebsgleis zum Straßenbahndepot Muggenhof nach 2004 noch betriebsfähig?


Schon mal Vielen Dank im Voraus!
1. Ja, der tief liegende Frankenschnellweg wurde schon öfter von offizieller Seite als Grund für die Hochlage der U-Bahn an der Stadtgrenze genannt. Umgekehrt hätte die U-Bahn sonst halt sehr tief liegen müssen (ähnlich U-Bf Rothenburger Straße).

4. Die Zacken sind die Aufängung der Hochbahnstrecke. Genau unter jedem Zacken ist das Pfeilerpaar. Dort wo eine größere Spannweite überbrückt werden muss, sind die Zacken dem enstprechend größer. Sehr gut beim neuen Google Maps in der 45° Vogelperspektive nachvollziehbar.
Danke, für die Antwort. Das mit den Zacken hätte ich echt nicht gedacht, aber mit Bing kann man das wirklich sehr gut erkennen.

Allerdings nun noch eine weitere Frage: Du hast ja gesagt, dass wirklich der Frankenschnellweg ausschlaggebend war. In der Quelle war ja nun letztens eine Ausstellung, wo Architekturbüros irgendwelche Ideen und Utopien für die Weststadt entwarfen, dabei sprach auch einer die U-Bahn an und meinte, dass er diese vor dem Quellegebäude tiefer legen würde. Inwiefern wäre das überhaupt möglich?
Als erstes fällt mir ein, dass in Muggenhof das Hauptklärwerk des Nürnberger Abwassers steht, zu dem die Abwässer der Stadt zusammenfließen. Da die Abwässer nicht bergauf fließen, dürfte es sich um einen der tiefsten Punkte der Stadt handeln, der ja auch im Pegnitzgrund liegt. In unmittelbarer Nähe eine U-Bahn unterirdisch zu bauen erschiene mir unnötig mutig. Desweiteren steht hier genügend oberirdischer Verkehrsraum zur Verfügung, der genutzt werden kann und eine oberirdische und eine Hochbahnstrecke kommen wohl billiger als sie in der Erde zu vergraben. Nachteil: Witterungseinflüsse können den Verkehr behindern, in unseren Breiten aber kaum von Bedeutung. Das alles ist aber nur meine erste Einschätzung ohne in der Literatur nachgesehen zu haben. In einer ruhigen Stunde werde ich versuchen, die offizielle Begründung zu eruieren. Freundliche Grüße Hans Peter
Hallo Bahnfreund Schranke, Deine Fragen können weitgehend durch Forumbeiträge von Klaus Schöner u.a. im Juni 2003 unter dem Titel Hochbahn Fürtherstraße beantwortet werden. Ich habs über Google gefunden : "(N) Hochbahn Fürther Strasse www.bahninfo-Forum.de " Hinweis: Damals war das bayerische Bahninfo-Forum noch nicht in Nord- und Südbayern getrennt. Viel Glück Hans Peter
Zitat
Bahnfreund Schranke
3. Wie waren die Querungsmöglichkeit zu der Zeit als die Straßenbahn die Hochbahn befuhr?

Ich glaube, da gab es zwei Zustände:

Die Zeit in der die Straßenbahn die Hochbahn befuhr und dann die Zeit als die Straßenbahn die Hochbahn befuhr und die U1 in Eberhardshof ankam.
Ich erinner mich an die Rückseite eines Straßaboh-Heftes, da war mal ein Bild auf dem eine 21er nördlich der Wendegleises der U1 vorbeifährt. Kann es sein, dass es nur das Abstellgleis und das Gleis in Richtung Plärrer gab, aber die Straßenbahn zweigleisig nördlich davon fuhr?
Das Thema, das lebenskür angesprochen hat, findest du hier: [www.bahninfo-forum.de]

zu 1. Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben, hat dies mit der Senke zu tun, in welcher der Frankenschnellweg (A73) verläuft.

zu 4. Die genaue Bezeichnung ist Kragträger.

zu 5. Im Frühjahr 2004 fanden die letzten Arbeiten in der ehem. Hauptwerkstatt Muggenhof statt (Einbau von Fahrgastzählern in die GT8N). Die Brückenbauarbeiten an der Theodor-Heuss-Brücke, bei denen die Schienenverbindung ab Schleife Westfriedhof unterbrochen wurde, begannen im Juni 2004. Ein genaues Datum der Streckenstilllegung hab ich leider nicht zur Hand.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.2012 16:46 von 401/402.
Nochmal Vielen Dank an alle!
Es bleibt lediglich die Frage der Querungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Zeiten.
Also zu den Querungen erinnere ich mich (ohne das jetzt nochmal im Detail nachzulesen), dass irgendwo geschrieben stand, dass bei dem viergleisigen Abschnitten diese jeweils an den zu querenden Stellen auf 2 verringert werden mussten, weil 4 gleisige Übergänge zeitweise verboten waren. Ich glaube das waren dann aber nur Gleisverschlingungen keine weichen, aber ich finde grad die Quelle nicht, ums selber nochmal nachlesen zu können.

EDIT: Inzischen nachgelesen Die Straßaboh 3/2007 sogar mir Bild: Es waren Gleisverschlingungen an den Übergängen, und die Gesetzelage war die von 1927, wann sich das änderte k.A.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.12.2012 01:09 von Daniel Vielberth.
Bahnfreund Schranke fragte:

> In der Quelle war ja nun letztens eine Ausstellung, wo Architekturbüros
> irgendwelche Ideen und Utopien für die Weststadt entwarfen, dabei
> sprach auch einer die U-Bahn an und meinte, dass er diese vor dem
> Quellegebäude tiefer legen würde. Inwiefern wäre das überhaupt möglich?

Diese Pläne aus dem Architekturwettbewerb hängen auch oder inzwischen im Stadtplanungsamt in der Lorenzer Straße auf den Gängen aus.

Es geht dabei darum, die niveaugleiche U-Bahnstrecke rund um den U-Bf Eberhardshof in den Untergrund zu verlegen. Auf einem der Pläne konnte man das auch ganz gut sehen. Die heutige Rampe an der Ringbahn, die Hochbahnstrecke mit Niveaustrecke verbindet, würde in den Untergrund fortgesetzt werden, so dass sie Hochbahnstrecke mit Tunnelstrecke verbindet. Etwa 150-200 Meter östlich der Ringbahn wäre die U-Bahn unter der Erde.

Allerdings muss betont werden, dass die Architekten für diese Lösung bei der Bewertung der Vorschläge Minuspunkte erhalten haben, wenn ihr Vorschlag von dieser Tieferlegung abhängig war (d. h. der architektonische Gestaltungsentwurf nur mit Tieferlegung funktioniert oder dieselbe ein erheblicher Gestaltungsaspekt war). Grund: Eine solche teure Tieferlegung der gerade mal 30 Jahre alten Niveaustrecke ist einfach sehr teuer und auch Architekten sollen wirtschaftlich denken.
Es stellt sich auch die Frage, wie man da dann noch eine Kehranlage für vier DTs errichten will.
Zwei Gedanken zum Hochbahnhof Muggenhof:
Könnte man nicht die Rolltreppen auf Straßenniveau enden lassen und die Leute früher in die Freiheit entlassen? Eine Ampel ist ja eh schon da und die strikte Trennung vom Kfz ist doch inzwischen überholt.
Wenn (ja, wenn...) tatsächlich die Ringbahn Fürth und NO-Bhf mal verbinden soll, erhält die dann auch einen Bahnhof "Fürther Straße"? Dabei könnte man das doch mit in Angriff nehmen.
> Wenn (ja, wenn...) tatsächlich die Ringbahn Fürth und NO-Bhf mal verbinden soll, erhält die dann auch einen Bahnhof
> "Fürther Straße"? Dabei könnte man das doch mit in Angriff nehmen. #

Leider nein. Erster halt nach Fürth wird Wetzendorf sein, der im Bereich des Ex-Nordwestbahnhofes liegen wird.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen