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VAG Nürnberg testet Berliner Doppeldeckerbus
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Seit heute Donnerstag, 5. Juli 2012 testet die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft
Nürnberg auf den Linien 30 und 30E (Nürnberg Thon – Erlangen) einen Doppeldeckerbus. Der Bus wurde der VAG von den Berliner Verkehrsbetrieben BVG zur Verfügung gestellt. Der Test mit dem MAN-Doppeldecker dauert bis Anfang August. Danach wird der Bus zurück nach Berlin überführt, um dort pünktlich zum Ende der Berliner Sommerferien wieder zur Verfügung zu stehen. Hintergrund des Tests: Auf der Linie 30 haben die Fahrgäste eine für den ÖPNV vergleichsweise lange Reisezeit von durchschnittlich rund 15 Minuten Verweildauer im Bus. Deshalb sucht die VAG nach sinnvollen Möglichkeiten, auf dieser Linie die Kapazität an Sitzplätzen zu erhöhen, um den Fahrgästen mehr Komfort bieten zu können. Hier könnte der Einsatz von Doppeldeckerbussen eine Alternative sein, denn sie bieten eine deutlich höhere Anzahl an Sitzplätzen als etwa Gelenkbusse, benötigen aber keine längeren Haltestellen. Und im Unterdeck besteht ausreichend Platz für Sondernutzungsflächen, etwa für Rollstühle und Kinderwagen. Der Bus ist selbstverständlich niederflurig und damit behindertengerecht. Mit dem Einsatz des Berliner Busses will die VAG nun erste Erfahrungen sammeln, wie sich der Einsatz eines Doppeldeckers zum Beispiel auf die Fahrzeiten oder die Aufenthaltszeit an Haltestellen auswirkt, und wie die Fahrgäste auf diese Fahrzeuge reagieren. Es wird hierzu teilweise auch Fahrgastbefragungen geben. Im Fahrzeug liegt außerdem ein Flyer mit den wesentlichen Informationen auf. Der MAN-Doppeldecker wird rund einen Monat lang eingesetzt. Er verkehrt auf den Linien 30 und 30E als zusätzliches Angebot, ersetzt also nicht einen anderen Bus. Der gelbe Berliner Doppeldecker fährt jeweils kurz vor einem regulär eingeplanten Bus. Der Linienverlauf kann im Bus nicht angezeigt werden und es gibt keine automatischen Haltestellenansagen. Die Busfahrer werden die Haltestellen stattdessen direkt im Bus durchsagen. Der Grund hierfür: Der Berliner Bus kann nicht an das Nürnberger Betriebsleitsystem angebunden werden. Deshalb können im Bus auch keine Fahrkarten
verkauft werden. Mitfahren können also nur Fahrgäste, die ein Abo, eine MobiCard, ein TagesTicket oder einen Einzelfahrschein. Für Streifenkarten steht im Doppeldecker leider kein Entwerter zur Verfügung, so dass Fahrgäste, die eine Streifenkarte haben oder noch eine Fahrkarte benötigen mit dem regulären Linienbus fahren müssen, der etwa zwei Minuten nach dem Doppeldecker kommt. Wer in Thon einsteigt, kann sich dort vorab einen Einzelfahrschein am Automaten kaufen.




Quelle: VAG-Presseinformation
Bilder: Copyright VAG Nürnberg

Artikel geschrieben von Christian Maußner
Gute Sache, gerade für eine solche Strecke. Allerdings finde ich den Probebetrieb ein bisschen konservativ organisiert: Zum einen fährt dieser Bus nun schon 2-3 Jahre durch Berlin, der Bustyp sogar schon 6-7 Jahre. Insofern ist es kein so experimentelles Fahrzeug, dass man es nicht wagen könnte, den auch als Ersatz für "normale" Fahrzeuge einzusetzen. Zum anderen, wenn man das Fahrzeug denn schon zusätzlich einsetzt, könnte man sich auch so großzügig zeigen, sich mit dem Vorzeigen von Streifenkarten ohne deren Entwertung zu begnügen oder gar die kostenlose Mitfahrt zu ermöglichen. Die Zusatzkosten entstehen sowieso, die meisten Fahrgäste werden ohnehin Zeitkarten haben, so dass die Einnahmeausfälle sich in Grenzen halten.
Das ist ja kleinlich, dass man ohne Fahrkarte nicht mitfahren darf. Bisher habe ich es bei allen Tests erlebt, dass Verkehrsbetriebe dann eben auf die Einnahmen verzichten, wenn es nicht möglich ist, die eigene Fahrkartenverkaufs- und -entwertungstechnik zu installieren.
Mit könnte auch einfach, wie die Amberger Busfahrer die Fahrkarten mit einem Kugelschreibereintrag des Busfahrer "entwerten", ganz ohne Umbau und Technik. Wenn man denn wollte.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Über den Einsatz von Doppelstockbussen hab ich in Nürnberg schon öfter nachgedacht, besonders gut würden sie sich meiner Meinung nach auf den Ringlinien eignen, da diese teilweise sehr voll sind und vor allem nicht wie z.B. die ebenfalls nachfragestarken Linien 61/62 bzw. 43/44 nur auf eine große Endhaltestelle ausgerichtet sind, sondern viele größere Stationen bedient werden.
Dazu müsste man allerdings die Linienäste des 43/65ers in Zabo/Mögeldorf tauschen, da die Unterführung in Mögeldorf ja wahrscheinlich zu niedrig sein sollte (kennt da jemand zufällig die genaue Brückenhöhe?).
Außerdem wäre diese Maßnahme sowieso für einen schnelleren "Ringverkehr" sinnvoll.
Durch die Unterführung in Mögeldorf würde nie ein Doppeldeckerbus passen die ist glaub ich nur 3,8 Meter oder was? Und 62er wird am Reichelsdorfer Bahnhof an der Unterführung ein Doppeldeckerbus ein kleines Problem haben mit 3,7 Meter passt dort nicht mal ein Erdgasbus durch soweit ich weiß, daher fahren auf 61 und 62 auch immer nur normale Gelenkbusse oder so wie vor ein paar Tagen auch der Solobus 999.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Ich glaube es war das 10jährige Verbundjubiläum, damals gab es Sonderfahrten mit einem Berliner Doppeldecker zum Tiergarten. Der Bus verkehrte wegen der Unterführung in Mögeldorf über den Ostring und die Fallrohrstraße.
Hallo Allerseits,

ich bin mir nicht sicher, ob das nicht (wieder) ein Test ohne Aussagekraft ist. Den kniffligsten Punkt beim Einsatz von Doppeldeckerbussen sehe ich, wenn morgens ein prallvoller Bus in Erlangen-Süd ankommt und 100 Personen aussteigen wollen, von denen 70 im Oberdeck sind. Bis die alle über die Treppe nach unten gekommen sind, steht der nächste Bus dahinter an der Bushaltestelle.

Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Fahrzeughöhe (begrenzt durch die StVZO, 4.0m) ganz kompatibel ist mit der durchschnittlichen Größe der Studenten. Kann man mit einer Größe über 1,80m wirklich aufrecht durch den Bus gehen, ohne Angst vor Beulen zu haben?
Zitat
ab.er
Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Fahrzeughöhe (begrenzt durch die StVZO, 4.0m) ganz kompatibel ist mit der durchschnittlichen Größe der Studenten. Kann man mit einer Größe über 1,80m wirklich aufrecht durch den Bus gehen, ohne Angst vor Beulen zu haben?

Was die Fahrzeughöhe angeht: Das Oberdeck ist nur 1,70m hoch, insofern kann man da natürlich, wenn man größer ist, nicht aufrecht gehen. Da sich dort aber ohnehin keine Stehplätze befinden, ist es ja nur eine Frage von Sekunden, bis man seinen Sitzplatz erreicht hat und somit nicht wirklich ein Problem. Dafür genießt man während der deutlich längeren Sitzzeit eine gute Aussicht, Ruhe vor den stark frequentierten Türen sowie im Winter keine kalte Zugluft.

Auch bezüglich der Haltezeiten bestehen in Berlin keine nennenswerten Probleme, größere Verzögerungen entstehen eher durch den Zwangsvordereinstieg als durch zu langsame Aussteiger.
Interessante Sache! Wenn ich das nächste Mal in Nürnberg bin, dann steht eine Fahrt mit diesem Bus natürlich auf der Tagesordnung, inklusive Fotosession... :)

Ist schon jemand mit dem Doppeldecker gefahren?
Wie passend, dass ich letzte Woche gerade in Berlin war^^ Dort habe ich ein paar Mal die Linie 100 benutzt. Ich bin von der Höhe des oberen Stockes nicht begeistert, da ich über 1,90m groß bin, aber wenn man sich hingesetzt hat, ist das natürlich kein Problem mehr^^. Allerdings sollten Leute mit Gleichgewichtsproblemen dort oben nicht sitzen, da schaukelts ein wenig mehr als unten. Die Aussicht ist natürlich schön :)
Im unteren Bereich sind meiner Meinung nach sehr wenig Sitzplätze, da viel Platz für die 2 Treppen benutzt wird.
In Anbetracht dessen, dass es oben keine Stehplätze gibt und unten nicht ganz so viele Sitzplätze vorhanden sind, frage ich mich: Hat so ein Bus überhaupt mehr Kapazität als ein Gelenkbus?
Zudem gibt es auch Gelenkbusse mit 2 Gelenken, die habe ich in Hamburg gesehen, die würden wohl noch am meisten Platz bieten.
Was die reine rechnerische Fahrgastkapazität angeht, sind die Doppeldecker herkömmlichen Gelenkbussen und sogar Dreiachsern ohne Gelenk unterlegen. Die BVG weist die Kapazität der Neoman-Doppeldecker mit 128 Personen aus, die erste Generation der Solaris-Gelenkbusse hier schafft dagegen 175, die Dreiachseindecker-Citaros schaffen sogar noch 133. Der XXL-Doppelgelenk-Bus der Hochbahn bekommt 185 Passagiere mit.

Entscheidender Vorteil der Doppeldecker ist jedoch der hohe Anteil sowie die hohe Anzahl von Sitzplätzen. Beim DD sinds 83 (65%), beim Gelenkbus 44 (25%) und beim Dreiachser 40 (33%), beim XXL-Bus 68 (37%).

Dabei ist jeweils zu bedenken, dass der Wert für die Stehplätze meist mit 4 Personen pro qm recht hoch angesetzt wird. Solche Spitzenwerte erreicht man eher im Veranstaltungsverkehr oder auf kurzen Strecken im Schülerverkehr, aber in einem halbwegs komfortablen Alltagsbetrieb sollte es eher nur halb soviel sein. Dann kann der Doppeldecker mit 105 Plätzen mit dem Gelenkbus mithalten (109) und liegt über dem Dreiachser (86) und noch hinter dem XXL-Bus mit 126.

Der Doppeldecker bringt also gegenüber dem Gelenkbus keinen Kapazitäts- aber einen deutlichen Komfortgewinn, vor allem für etwas längere Strecken mit hohem Anteil an Langstreckenfahrern, für die sich der Weg aufs Oberdeck lohnt.
Und ich mein ein Doppelgelenkbus ala Hamburg braucht halt vmtl. längere Haltestellen, bzw. würde der überhaupt beim Erlanger Hbf. und beim Hugo um die Kurve kommen? Es geht scheinbar darum, die Haltestellen nicht weiter verlängern zu müssen, so wie ich das der Presseinfo entnehme.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Außerdem haben die XXL-Busse eine hohe Störanfälligkeit:

[www.nahverkehrhamburg.de]
Zitat
ab.er
Bis die alle über die Treppe nach unten gekommen sind, steht der nächste Bus dahinter an der Bushaltestelle.

Achtung: die Busse des BVG-Typs DL haben zwei Treppen! Eine vorne hinter dem Fahrer und eine am Heck. Dass am Heck eine Treppe ist, ist allerdings im vorderen Teil des Oberdecks nicht sehr gut zu erkennen und ich fürchte, selbst in Berlin gibt es Fahrgäste, die von dieser Treppe nichts wissen, da sie immer nur vorne sitzen!

Beste Grüße
Harald Tschirner
@Harald Tschirner, also ich bin bisher nur einmal in Berlin mit so einem Doppeldecker gefahren, aber selbst ich weiß, das er zwei Treppen hat, ich hoffe ich schaffe das einmal in Nürnberg den Bus selbst zu fotografieren ;-)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Die Hamburger Hochbahn hatte noch am Anfang des Jahres den Ersatz der Doppelgelenkbusse durch Gelenkbusse verkündet, weil wohl keine ausreichende Zuverlässigkeit der Doppelgelenkbusse gegeben war. Nun lese ich im "Stadtverkehr" Heft 7-8, 2012, dass seit dem 6 Juni auf der Linie 5 zwei Doppelgelenkbusse mit Hybridantrieb von Hess/Vossloh Kiepe eingesetzt werden, die vom Hersteller angemietet sind. "Hybrid" deshalb, weil der Antreib durch zwei Elektromotore mit je 160 KW erfolgt, die ihre Energie aus dem Dieselgenerator und aus Hochleistungskondensatoren (auf dem Dach), sog. Supercaps, beziehen. Der Dieselmotor schaltet sich automatisch ein und aus je nach Bedarf an Energie und Ladung der Supercaps, die auch durch Rückspeisung bei Bremsen aufgeladen werden. Das Fahrzeug bietet Platz für 180 Fahrgäste davon 68 Personen auf Sitzplätzen.(aus stadtverkehr aaO.) Freundliche Grüße Hans Peter
Nicht nur die VAG fährt mit einem Berliner Doppelstockbus durch Nürnberg.....

Weiß jemand, wie lang es den hier schon gibt, und ob es der einzige ist?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.2012 16:56 von benji2.


Zitat
benji2
Nicht nur die VAG fährt mit einem Berliner Doppelstockbus durch Nürnberg.....

Weiß jemand, wie lang es den hier schon gibt, und ob es der einzige ist?

Der kann bei dem Kennzeichen max. seit Jahresanfang hier sein.
Zitat
benji2
Nicht nur die VAG fährt mit einem Berliner Doppelstockbus durch Nürnberg.....

Interessant: der benutzt sogar das früher in Berlin für Ausflugslinien verwendete Dreiecksymbol!

Beste Grüße
Harald Tschirner
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