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VGN-Tarifmodell
geschrieben von rob567 
So, jetzt ein paar Argumente zum eigentlichen Thema.

Ich denke die meisten Leute schauen gar nicht so sehr auf die Kosten. Bspw. Erlanger Siemensianer die trotz akzeptabler Busanbindung frühmorgens die Straßen im Raum ER mit ihren Autos verstopfen. Brauchen andere Familienangehörige noch ein Auto, dann ist schnell ein Zweitwagen fällig. Da ist ÖPNV auf alle Fälle preiswerter. Aber genau diese Kosten scheinen diese Leute offensichtlich nicht zu interessieren.

Dann sind da die Lücken im Netz, vor allem auf dem Land. Im Falle von Efchen wäre der ÖPNV dann attraktiv, wenn es eine Busverbindung Großgründlach - Tennenlohe gäbe, was mit einem verlängerten 295er eigentlich möglich wäre.

Und dann zwei völlig neue Argmuente:

1. Muß man wirklich auf Biegen und Brechen den Traum vom eigenen Haus verwirklichen, wenn man dafür aus der Stadt weg in ein Dorf mit schlechter ÖPNV-Anbindung ziehen muß, wo man dann aufs Auto angewiesen ist und ein Zweitwagen eigentlich eine obligatorische Anschaffung darstellt?

2. Müssen Gewerbeansiedlungen in der Pampa, wie eben in Tennenlohe, wirklich sein? Oder sollten Städte und Gemeinden nicht lieber versuchen, Brachflächen in den Stadtgebieten mit guter ÖPNV-Anbindung zu "recyclen"? Also an der Stelle der Unsitte, aufgelassene Gewerbeflächen in Wohngebiete umzuwandeln. Wenn man Autoverkehr reduzieren möchte, sollte dieser Aspekt bei künftigen Planungen auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielen!

Gruß
Florian
BigMac4121 schrieb:
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> snake schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Beide haben Recht:
> > Es gibt verschiedene Strecken, die kann man
> nicht
> > vergleichen!
>
> > Dann kommt die Frage nach mehr Fahrzeugen?
> > Wegen einer Stunde am Tag, 5 Stunden in der
> Woche
> > einen zusätzlichen Bus anschaffen, spricht
> wohl
> > gegen alles...;
>
>
> Schon richtig, aber was spricht dagegen solche
> Busse danach auf Strecken einzusetzen, die
> momentan ca. 1-2 Verbindungen am Tag haben. Dann
> würden auch solche Routen interessant werden und
> mehr Leute mitfahren. Denn ganz ehrlich: Eine
> Route, die ein- oder zweimal am Tag betrieben wird
> kann ich auch gleich einstellen. Und von denen
> gibt es eine Menge. Beipsiel Nürnberg ZOB nach
> Lauf a.d. Pegnitz. Das ist eine attraktive Route,
> die man ausbauen könnte - natürlich auf einer
> Strecke, die die S1 nicht eh schon abdeckt.
>
> Ganz allgemein ist die Hersbrucker Schweiz sehr
> schlecht über den ÖPNV zu erreichen.
>
Völlig richtig. Außerdem besteht ja immer noch die Möglichkeit, für Zusatzfahrten private Busunternehmer zu beauftragen.

Ich bin auch kein großer Freund von reinen Reisebussen im Linienverkehr (v.a. nicht auf Linien im stadtnahen Bereich mit dichtem Haltestellenabstand) aber entweder macht man richtige Liniebusse zur Bedingung der Auftragsvergabe, oder legt solche Fahrten eben auf Strecken mit größerem Haltestellenabstand. Es kommt eben ganz auf die jeweilige Strecke an.

Auch der 210er ist bspw. so eine Linie. Derzeit eine Fahrt Heroldsberg - ER, eine Fahrt ER - Heroldsberg und eine Fahrt Herdoldsberg - Neunkirchen am Brand. Eine eigene Linie für drei Busse am Tag...

Gruß
Florian


Re: VGN-Tarifmodell
28.03.2007 17:50
Florian Schmidt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da
> reichen schon die bekloppten neuen Ortsschilder wo
> man als Autofahrer statt bisher in "Eltersdorf,
> Stadt Erlangen" nun in der "Universitätsstadt
> Erlangen, Stadtteil Eltersdorf" begrüßt wird.

Nun, das ist zwar Off-Topic, aber ich kannte das nicht
anders, dass am Ortseingang immer der Name der Stadt
und der Stadtteil nur klein darunter auf dem Schild steht.
Bis ich hierher ins "etwas andere" Bayern (JETZT werd ich
gleich gesteinigt! :) kam.
So Dinger wie "VACH - Stadt Fürth" hatte ich nie zuvor gesehen.

> Der
> richtige Ortname wird nur noch in kleiner Schrift
> erwähnt.

Ich dachte, der Ort heißt Erlangen und Eltersdorf ist nur ein Stadtteil?
Eingemeindet wurde alles irgendwann mal. Naja, nahezu alle Stadtteile
einer Großstadt waren doch vor zig oder hunderten von Jahren mal
eigenständig. Aber nachdem sie eingemeindet wurden, ist es nunmal
ne andere Stadt.

> Für Ortsfremde ist so eine Ausschilderung
> eine Zumutung.

Warum? Ist doch für Ortsfremde gut zu wissen, dass sie jetzt in
Erlangen sind und nicht in "Eltersdorf", was sie womöglich gar nicht
kennen.

Gruß,
-Efchen
Efchen schrieb:
-------------------------------------------------------

> Nun, das ist zwar Off-Topic, aber ich kannte das
> nicht
> anders, dass am Ortseingang immer der Name der
> Stadt
> und der Stadtteil nur klein darunter auf dem
> Schild steht.
> Bis ich hierher ins "etwas andere" Bayern (JETZT
> werd ich
> gleich gesteinigt! :) kam.
> So Dinger wie "VACH - Stadt Fürth" hatte ich nie
> zuvor gesehen.
> Ich dachte, der Ort heißt Erlangen und Eltersdorf
> ist nur ein Stadtteil?

Wieso? Der Ort heißt Eltersdorf, die Gemeinde Erlangen. Auch Städte, auch die kreisfreien, sind letztendlich Gemeinden. Durch die Gebietsreform haben viele Gemeinden ihre Eigenständigkeit eingebüßt, was aber an den Strukturen der Orte erst mal nichts verändert hat.

> Eingemeindet wurde alles irgendwann mal. Naja,
> nahezu alle Stadtteile
> einer Großstadt waren doch vor zig oder hunderten
> von Jahren mal
> eigenständig.

Ich denke es besteht ein großer Unterschied zwischen einem echten Stadtteil, also einem Stadtviertel, das vor Jahrhunderten vielleicht mal eine eigene Gemeinde war, dann eingemeindet wurde und mit der Stadt verwachsen ist, und den "echten" Ortschaften, die eben irgendwann (meistens während der Gebietsreform) ihre politische Eigenständigkeit verloren aber nach wie vor geografisch eine eigene, von der Stadt deutlich getrennte Siedlung bilden.

Auf Eltersdorf trifft eindeutig letzteres zu. Genauso auf Frauenaurach, Hüttendorf, Dechsendorf, Tennenlohe oder Kriegenbrunn. Auf den meisten Karten sind diese Orte auch als eigene Ortschaften, und nicht als Teil von ER, eingezeichnet - und das mit gutem Grund. Diese Orte werden vermutlich auch nie richtig mit ER zusammenwachsen - außer man möchte Wald abholzen oder den überschwemmungsgefährdeten Regnitzgrund zubauen.

Auf Bruck und Sieglitzhof hingegen eher die erstgenannte Variante - sie sind vollständig von der Stadt "geschluckt".

>Aber nachdem sie eingemeindet
> wurden, ist es nunmal
> ne andere Stadt.

Wie bereits angedeutet: durch die Eingemeindung hat sich lediglich der politische Status verändert. Viel deutlicher wird das doch bei Nürnberg und Fürth, die das gesamte Knoblauchsland "kassiert" haben - da ist der Unterschied zwischen "echten Stadtteilen" wie Thon oder Ziegelstein und "eingemeindeten Orten" wie Buch oder Kraftshof noch viel "krasser" ausgeprägt.

Gruß
Florian
Efchen schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich dachte, der Ort heißt Erlangen und Eltersdorf
> ist nur ein Stadtteil?
> Eingemeindet wurde alles irgendwann mal. Naja,
> nahezu alle Stadtteile
> einer Großstadt waren doch vor zig oder hunderten
> von Jahren mal
> eigenständig. Aber nachdem sie eingemeindet
> wurden, ist es nunmal
> ne andere Stadt.
>
Jepp, das kann ich bestätigen, weiß ich aber teilweise auch nur aus Erzählungen von Großeltern. Fischbach oder Altenfurt um mal zwei Beispiele von Nürnberger Seite zu erwähnen.



Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Re: VGN-Tarifmodell
30.03.2007 13:41
Florian Schmidt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich denke es besteht ein großer Unterschied
> zwischen einem echten Stadtteil, also einem
> Stadtviertel, das vor Jahrhunderten vielleicht mal
> eine eigene Gemeinde war, dann eingemeindet wurde
> und mit der Stadt verwachsen ist, und den "echten"
> Ortschaften, die eben irgendwann (meistens während
> der Gebietsreform) ihre politische
> Eigenständigkeit verloren aber nach wie vor
> geografisch eine eigene, von der Stadt deutlich
> getrennte Siedlung bilden.

Echt?

> Auf den meisten
> Karten sind diese Orte auch als eigene
> Ortschaften, und nicht als Teil von ER,
> eingezeichnet - und das mit gutem Grund. Diese
> Orte werden vermutlich auch nie richtig mit ER
> zusammenwachsen - außer man möchte Wald abholzen
> oder den überschwemmungsgefährdeten Regnitzgrund
> zubauen.

Sieht man das nur in Bayern so? Gibts das nur in Bayern?
Wie ist das mit Marl-Polsum? Das ist ein Stadtteil von Marl/Westf.
ist aber etliche Kilometer vom Stadtkern entfernt und getrennt
durch Wiesen, Wälder und Felder. Und ich kann mich nicht erinnern,
dass auf dem Ortseingangsschild "Polsum" draufsteht, da steht
"Marl - Stadtteil Polsum" oder so in der Art.

> Viel deutlicher wird das doch bei
> Nürnberg und Fürth, die das gesamte Knoblauchsland
> "kassiert" haben - da ist der Unterschied zwischen
> "echten Stadtteilen" wie Thon oder Ziegelstein und
> "eingemeindeten Orten" wie Buch oder Kraftshof
> noch viel "krasser" ausgeprägt.

Wieso ist Thon jetzt ein "echter Stadtteil"? Auf einer Karte
von Nürnberg von 1912 ist Thon als eigenständiger Ort eingezeichnet,
weit abgesetzt von Nürnberg. Nur weil sich eine Ortschaft erweitert
und irgendwann an eine andere Ortschaft angrenzt, wird diese zweite
Ortschaft zum Stadtteil? Und wenn man nun die Flächen zwischen
Bruck und Eltersdorf zubauen würde, würde das den Status von
Eltersdorf ändern?

Nochmal sorry für Off-Topic, aber das interessiert mich jetzt einfach
zu sehr.

Gruß,
-Efchen
Ja was ist denn Eltersdorf in deinem Augen nun? Eine Ortschaft, die politisch und verwaltungstechnisch nach Erlangen eingemeindet wurde, oder ein Stadtviertel von Erlangen?

Zitat Wikipedia (zum Begriff "Ortschaft"):

"Dabei unterscheidet man nach Größe und Bedeutung zwischen
* Weilern
* Dörfern
* Städten
Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine selbstständige Gemeinde oder um einen Teil einer (größeren) Gemeinde handelt. Orte, die keine selbstständigen Gemeinden sind, werden je nach Zugehörigkeit mit Ortsteil (Teil einer Gemeinde ohne Stadtrecht) bzw. Stadtteil (Teil einer Gemeinde, die das Stadtrecht besitzt) bezeichnet."

Somit haben wir doch einen klaren Fall: Eltersdorf eine nicht eigenständige Ortschaft, die Teil einer Gemeinde ist, die das Stadtrecht besitzt (in diesem Fall Erlangen).

D.h. der Name des Ortes ist Eltersdorf, der Name der Stadt/Gemeinde, zu der der Ort politisch und verwaltungstechnisch gehört, ist Erlangen.

Und aus dem Artikel wird auch deutlich, daß der Begriff "Stadt" sowohl für einen Ort als auch für eine Gemeinde (also einer politischen und Verwaltungseinheit) stehen kann? Eltersdorf ist teil von letzterem, aber wohl kaum von ersterem!

Und es ist eben in Bayern üblich, Ortstafeln in der Reihenfolge zu beschriften:

1. Ortsname
2. Name der Stadt/Gemeinde, zu der der Ort gehört
3. Name des Landkreises, zu dem der Ort und die Gemeinde gehören (entfällt natürlich, wenn der Ort zu einer Kreisfreiehen Stadt gehört)

Ansonsten müßte man schließlich von Gemeindeschildern statt von Ortsschildern sprechen!

Gruß
Florian
So und nun zu deiner Frage warum Thon ein "richtiger Stadtteil" sein soll, Buch und Kraftshof hingegen nicht. Ja was wird denn mit dem Begriff "Stadtteil" oder auch Ortsteil eigentlich bezeichnet, ich denke das sind zwei Dinge:

1. En Viertel innerhalb einer Stadt (oder auch eines kleineren Ortes)
2. Eine eingemeindete Ortschaft

In Großstädten wie Nürnberg haben sich eingemeindete Orte oft zu Stadtvierteln (was ich mit "richtigen Stadtteilen" meine) entweickelt, nachdem sie mit der Kernstadt verschmolzen waren, und das nicht nur rein baulich. Genau diese Entwicklung können wir doch gerade in Thon anschaulich beobachten.

Es gibt noch viel anschaulichere Beispiel in Nürnberg dafür. Was ist mit Wöhrd, Gostenhof, Gibitzenhof, Schweinau, Sündersbühl etc.? Niemand würde auf die Idee kommen diese Stadtteile heute noch als "Ortschaften" zu bezeichnen, obwohl sie es früher einmal waren. Dabei waren sie alle ursprünglich eigenständige Gemeinden, die eben irgendwann das Schicksal der Eingemeindung traf. Nürnberg wuchs um diese Orte herum und sie entwickelten sich zu Stadtvierteln. Ist schon klar daß da die Häuser alleine, mit denen die Fläche zwischen der Altstadt und Wöhrd zugebaut wurde, nicht aureichten um aus Wöhrd ein Viertel von Nürnberg zu machen, da kamen noch andere Aspekte hinzu, aber das würde jetzt zu ausführlich.

Bei Buch oder Kraftshof hat aber genau diese Entwicklung nicht stattgefunden, sie haben auch nach der Eingemeindung bis heute ihren dörflichen Charackter erhalten, auch wenn sich beide Orte (natürlich) vergrößert haben. Das einzige was in Buch städtischen Charackter hat ist der Metro-Markt aber solche Ansiedlungen hat es auch in eigenständigen Ortschaften gegeben.

Es sind eben die Strukturen vor Ort mit ausschlaggebend.

Gruß
Florian



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.2007 15:26 von Florian Schmidt.
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