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Eigenartiger Geruch
geschrieben von frankenpower1 
Hallo!

Ihr könnt mich vielleicht für verrückt erklären =), aber ich war heut wieder am U-Bahnhof Gemeinschaftshaus und da riechts am Bahnsteig immer eigenartig.
Woran liegt das? Wenn ich mich recht erinnere, riecht es so auch bei der Berliner U-Bahn. Dieser Geruch fällt mir nur am Gemeinschaftshaus auf.

Vielleicht könnt Ihr mich mal aufklären. Danke!
Hallo zurück,

der Geruch kommt vom Bahnhof Langwasser Mitte bzw. den Schottergleisen bis kurz vor Gemeinschafthaus. Der Geruch tritt immer bei der Kombination Stromstrom/ Schotter im Tunnel auf. Je höher die Spannung ist, desto stärker der Geruch (vergleiche München HBF (Tief) mit 15kV).

EDIT: Kleiner Nachtrag: Wie genau der Schotter wirkt kann ich nicht erklären, aber er ist notwendig. Im Berliner Nord-Süd-Fernbahntunnel gibt es den Geruch trotz der 15kV nicht, hingegen bei der nur mit 800V betriebenen S-Bahn schon.


Wegen der sonst üblichen festen Fahrbahn findet man ihn im außer im Langwassertunnel sonst nirgens im Netz der U-Bahn, was ich persönlich sehr schade finde, denn den Duft liebe ich (=> spätestens jetzt kann man auch mich für verrückt erklären, falls man das noch nicht getan hat ;-) ) Aber ich habe zuhause einen Lichtschalter, wenn man an den hinschnuppert, riechts genauso ;-)))))



Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2007 21:53 von Daniel Vielberth.
Re: Eigenartiger Geruch
23.03.2007 23:45
Ha geil:-)
nee nee ich mag den geruch auch*g*
ja ist schöööööööööönnnnnn
Hallo Miteinander,

Ich würde behaupten das dort in Langwasser bzw. München oder Berlin nicht der Schotter riecht, sonderen die Schwellen.
Der Geruch kommt vom Holzschutzmittel, mit welchem die Schwellen getränkt werden.
Und da die Tunnels, 1. quasi ein geschlossener Raum sind, und 2. naturgemäß keine Sonne auf die Schwellen brennt, dampf das Zeug´s nur sehr langsam aus.
Hallo zurück,

das erklärt dann aber nicht, warum bei höherer Spannung der Geruch intensiver wird. Außerdem dürfte dann mein Schlafzimmerlichtschalter den Geruch nicht haben, denn da ist kein Holz drin. Staub und elektrischer Strom müssen auf jeden Fall auch mit an dem Geruch beteiligt sein, weil sonst würde jeder Bf. mit Holzschwellen gleich riechen, was aber nicht der Fall ist.

Dazu mal ein Fallbeispiel, anhand meiner Wahrnehmung (und vielleicht kann ein Münchner ja bestätigen ob man das dort auch so empfindet)

Also meine Beobachtung ist z.B die das im S-Bahnhof München HBF der Geruch weit intensiver ist, als im 4 gleisigen U-Bahnhof Mü HBF der U1/U2/U7/U7.

Von der Schwellenanzahl dürften aber im zwar längerem aber nur zweigleisigen S-Bahnhof weniger Schwellen liegen, als im 4-gleisigen U-Bahnhof, also genau umgekehrt proportional. Die Schwellen allein können nicht die Erklärung sein, wenngleich ich mir das mit dem Holzschutzmittel schon vorstellen kann. Vielleicht reagiert das Holzschutzmittel ja mit dem Strom, und bildet die Geruchsstoffe.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Also elektrisch gesehen gibt es zwischen S und U-bahn den Unterschied dass die Gleise der S-Bahn geerdet sind und die der U-Bahn nicht. Das ist nebenbei auch eines der Probleme wenn Gleich und Wechselstromfahrzeuge auf dem selben Gleis fahren sollen.
wiso sind u-bahngleise nicht geerdet und die der s-bahn schon???
Re: Eigenartiger Geruch
25.03.2007 19:13
Wieso sind die U-Bahn Gleise nicht geerdet? Kann ich mir gar nicht vorstellen .... Hat die Stromschiene auch noch einen Massenanschluss? Was wäre der Vorteil?

Wieso gibt es Probleme wenn Fahrzeugen mit Drehstrom- und Gleichstrommotoren gleichzeitig auf der Strecke sind? Die Zuführung ist doch identisch .. hat die U-Bahn eigentlich auch 15kV mit 16,666 Hz?

Grüße

Daniel

Nachtrag: Ok, hab gelesen, dass die U-Bahn Nürnberg 750V Gleichstrom auf der Stromschiene hat



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2007 19:40 von DaZZZl.
Ich spreche hier von der Stromübertragung von der Strecke zum Fahrzeug und nicht welcher Motor im Fahrzeug verbaut ist.

Zitat aus "Signal-Sonderausgabe Vorsicht Hochspanngung!" :

Trotz verschiedener Fahrleitungssysteme (Oberleitung bzw. Stromschiene) wären bei gemeinsamen Gleisen zwei verschiedene Stromkreise mit völlig unterschiedlichen elektrischen Parametern über die Schienen direkt metallisch miteinander („galva¬nisch") verbunden. Die elektrischen Betriebsmittel der Unterwerke und der Fahrzeuge sind jedoch üblicherweise aus technisch-physikalischen und wirtschaftlichen Gründen nur jeweils für ihr System konstruiert und bemessen; „fremde" Ströme vertragen sie nicht ....... Zum Beispiel überträgt der zur Stromschiene vergleichsweise dünne Fahrdraht der Oberleitung dauernd nur etwa 500 Ampere für sein Stromsystem. Wenn in einem größeren (galvanisch nicht getrennten) Netz mehrere elektrische Triebfahrzeuge vorhanden sind, würden Gleichstrom¬Anteile von den in den Schienen fließenden Gleich-Rückströmen der S-Bahn über die Lokomotiv-Stromkreise in den Fahrdraht übertreten. Das sind zwar nur Prozente, aber 10 Prozent von 5000 Ampere sind 500 Ampere. Diese Gleichströme würden sich dann zum Traktions-Wechselstrom im Fahrdraht unkontrolliert addieren (500 Ampere Wechselstrom plus 500 Ampere Gleichstrom). Die Folge: Der Fahrdraht würde thermisch überlastet, würde glühend und schließlich reißen.....
.....Einen Nachteil hat das Gleichstromsystem, besonders bei hohen Stromstärken: Mit dem Erdreich in Verbindung stehende Metalle (z. B. Rohrleitungen, Kabel) korrodieren extrem bei Gleichstrom-Übertritt. Zum Beispiel kann ein Gleichstrom von 1 Ampere in einem Jahr 9,1 kg Eisen oder 33,4 kg Blei abtragen. Ohne auf diese komplexe Thema näher einzugehen, ist das Fazit der elektrochemischen Gesetze: Man versucht, die Schienen als Rückleitung der Gleichstrom-Bahn gut gegen Erde zu isolieren, damit wenig Rückstrom in das Erdreich übertritt.
Bei der Wechselstrom-Bahn mit ihrer hohen Nennspannung hingegen werden im Rißbereich der Fahrdrähte alle Metallteile direkt und dauerhaft geerdet (Nachteil der Oberleitung: sie kann reißen, während ein Bruch der Stromschiene nahezu ausgeschlossen ist.) Das Erdungsprinzip der Wechselstrombahn führt damit gewollt zu einer guten Erdfühligkeit, was zugleich die notwendige Schutzmaßnahme ist. Auch aus dieser Sicht folgt eine strikte galvanische Trennung der Stromsysteme...
Zitat Ende.

Deshalb gehe ich davon aus, dass das den von uns besprochenen Bahnen auch so ist.
Also U-Bahn -> Gleichstrom -> Gleise nicht geerdet.
Aber warum es strinkt wissen wir immer noch nicht. Holzschutzmittel ist immer noch mein Favorit.

Re: Eigenartiger Geruch
25.03.2007 23:09
lfuehrer schrieb:
> Die
> elektrischen Betriebsmittel der Unterwerke und der
> Fahrzeuge sind jedoch üblicherweise aus
> technisch-physikalischen und wirtschaftlichen
> Gründen nur jeweils für ihr System konstruiert und
> bemessen; „fremde" Ströme vertragen sie nicht

Die bekommen aber von dem anderen System gar nichts mit ... erst auf der Schiene akkumulieren sich die Ströme.


> Wenn in einem größeren (galvanisch
> nicht getrennten) Netz mehrere elektrische
> Triebfahrzeuge vorhanden sind, würden
> Gleichstrom¬Anteile von den in den Schienen
> fließenden Gleich-Rückströmen der S-Bahn über die
> Lokomotiv-Stromkreise in den Fahrdraht übertreten.

???? Huch wie sollte das funktionieren?
Nehmen wir mal an die Schienen sind nur ein einen Punkt geerdet, dann kann durch Fahrzeuge mit Stromschiene das Potential der Schiene, wenn sie weit vom Erdungspunkt weg ist steigen -> Weniger Spannung an der Lok -> Leistungsabfall. Für Wechselstromfahrzeuge verschiebt sich der Nulldurchgang ... kann auch zu einen Leistungsabfall führen, kommt aber auf die Leistungselektronik an. Jedenfalls würde man in diesem Fall tatsächlich einen Gleichstromanteil im Fahrdraht messen können, da aber der Fahrdraht eine wesentlich größere Spannung hat (norm. 15kV) ist dies zu vernachlässigen. Deswegen soll man bei gemeinsam genutzten Strecken die Schienen eigentlich immer erden. Oder sehe ich da was falsch?


> Das sind zwar nur Prozente, aber 10 Prozent von
> 5000 Ampere sind 500 Ampere. Diese Gleichströme
> würden sich dann zum Traktions-Wechselstrom im
> Fahrdraht unkontrolliert addieren (500 Ampere
> Wechselstrom plus 500 Ampere Gleichstrom). Die
> Folge: Der Fahrdraht würde thermisch überlastet,
> würde glühend und schließlich reißen.....

...das stimmt so nicht, siehe oben. Ausserdem geht es um die Spannung der Schiene gemessen über Erdpotential und da sind max. 50V im Vergleich zu 15kV doch recht wenig.

> .....Einen Nachteil hat das Gleichstromsystem,
> besonders bei hohen Stromstärken: Mit dem Erdreich
> in Verbindung stehende Metalle (z. B.
> Rohrleitungen, Kabel) korrodieren extrem bei
> Gleichstrom-Übertritt. Zum Beispiel kann ein
> Gleichstrom von 1 Ampere in einem Jahr 9,1 kg
> Eisen oder 33,4 kg Blei abtragen. Ohne auf diese
> komplexe Thema näher einzugehen, ist das Fazit der
> elektrochemischen Gesetze: Man versucht, die
> Schienen als Rückleitung der Gleichstrom-Bahn gut
> gegen Erde zu isolieren, damit wenig Rückstrom in
> das Erdreich übertritt.

Lasse ich so als Nachteil der Gleichstrombahn gelten, wobei ich denke, das dieser Effekt eher Nebensächlich ist. Bei weiteren Strecken machen mehrere Erdungspunkte und natürlich auch Zuführungen auf jedenfall Sinn. Wie ist es in Nürnberg? Gibt es eine Zuführung zu dem Gleissystem oder mehrere?


> Deshalb gehe ich davon aus, dass das den von uns
> besprochenen Bahnen auch so ist.
> Also U-Bahn -> Gleichstrom -> Gleise nicht
> geerdet.

Also die Gleise sind auf jedenfall geerdet, fragt sich nur an welchen Punkten. Direkter Kontakt mit dem Erdreich gibt es ja bei der U-Bahn nicht.... ist ja alles aus Beton.

Grüße

Daniel

Hallo allseits,

nachdem man an manchen Stellen Kabel von der Dicke der Stromschieneneinspeisungen mit den Gleisen verbunden sieht wird der Massestrom wohl zunächst mit Leitungen "abtransportiert" und halt irgendwo auf den Freistrecken ion die Erde abgeleitet, oder halt in der Nähe der Unterwerke.

Beziehungsweise vorher müsste der Massestrom noch durch ein Relais durch, weil wenn z.B der Fahrzeugkurzschließer gesetzt wird, soll die Tunnelbeleuchtung anspringen, also muss der Strom vorm Ableiten noch gemessen werden.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Also ich merke da keinen speziellen Geruch mehr, aber vllt. bin ich das auch einfach schon gewohnt, benutze ja L.-G. jetzt jeden Tag, auch manchmal LM und seltener LS wobei ich den ja früher tägl. genutzt habe :).



Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2007 13:27 von Christian0911.
Also ganz ehrlich: Wenn man das nicht mehr riecht, dann sollte man seine Nasenschleimhäute auf Funktionsfähigkeit überprüfen lassen :-)

So kann man sich doch gar nicht an einen Geruch gewöhnen, oder? :-)

Grüsse

BigMac

P.S. Ich liebe diesen Geruch!


Christian0911 schrieb:
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> Also ich merke da keinen speziellen Geruch mehr,
> aber vllt. bin ich das auch einfach schon gewohnt,
> benutze ja L.-G. jetzt jeden Tag, auch manchmal LM
> und seltener LS wobei ich den ja früher tägl.
> genutzt habe :).
>
>
>
> Viele Grüße
> Christian0911
>
>
>
> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.07 13:27.


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