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[N] VGN erhöht schon wieder Fahrpreise
geschrieben von autoloser 
Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 8.5.07 (Lokalteil)

VGN-Tickets werden teurer
Stadtrat muss zustimmen - 5,6 Prozent mehr für Einzelfahrt

Bus- und Bahnfahren im Verkehrsverbund der Region wird teurer: Die neuen Tarife im VGN stehen nun fest. Nächste Woche entscheidet der Nürnberger Stadtrat über die Fahrpreiserhöhungen von durchschnittlich 2,39 Prozent. Dabei gibt es auch eine neue Monatskarte.

Vier Jahre war ihr Preis stabil, nun wird die Einzelfahrkarte (in Preisstufe 2) gleich um 5,6 Prozent teurer: Statt 1,80 Euro kostet die Fahrt ab Fahrplanwechsel im Dezember 1,90 Euro. Den VGN-Kaufleuten wäre es am liebsten gewesen, den Fahrpreis gleich auf zwei Euro hochzusetzen. «Dann wären wir beim bundesweiten Vergleich immer noch im Mittelfeld», heißt es. Doch politisch wäre dieser Preis nicht durchsetzbar gewesen.

Eine Zustimmung im Stadtrat für das Kompromiss-Ziel gilt als sicher, so wie für die anderen Teile der Tariferhöhung auch. Der Aufsichtsrat der Städtischen Werke (mit seinen Parteien-Vertretern) hat das Konzept bereits abgesegnet. Danach klettert auch der Preis für die 10er-Streifenkarte um 2,4 Prozent. Damit kostet zum Beispiel die Fahrt in der Preisstufe 2 künftig 1,72 statt 1,68 Euro, in der Stufe 10 dann 8,60 statt 8,40 Euro.

Neu im Angebot der VGN-Zeitkarten ist, wie berichtet, die persönliche 31-Tage-Zeitkarte und ihre Mehrmonatsvariante. In der Preisstufe 2 beispielsweise kostet sie 51,70 Euro und ist damit zu den MobiCard 31 im neuen Tarifsystem um 3,60 Euro günstiger, in der Stufe 5 kostet sie 103,90 Euro (MobiCard 111,20 Euro).

Sie ist nicht übertragbar und soll für die Nutzer attraktiv sein, die die bisherigen Vorteile der alten MobiCard (wie Übertragbarkeit, die Mitnahme mehrerer Personen) nicht genutzt haben. Und wer sich gleich für drei, sechs oder zwölf Monate für diese neue Monatskarte entscheidet, bekommt sogar 5,25, 10,5 oder 21 Prozent Rabatt. So kostet das Halbjahres-Abo in der 5er-Stufe 93 Euro.

Im Umkehrschluss müssen Nutzer der neuen MobiCard und ihrer Vorteile künftig mehr zahlen (siehe oben). Die 9 Uhr-Variante (vorher nicht nutzbar) klettert nach Angaben der VAG im Preis um 6,98 Prozent von 17,20 auf 18,40 Euro, die Rund-um-die-Uhr-Variante in der Stufe 10 von 193,10 auf künftig 205,30 Euro (6,32 Prozent). Insgesamt hofft der VGN 2008 auf mehr Einnahmen von 4,6 Millionen Euro. fra


Dazu habe ich einen Leserbrief geschrieben:

Ich finde es etwas blauäugig, wenn der VGN glaubt, er könne durch diese Preiserhöhungen fast 5 Millionen Euro mehr einnehmen. Genau das Gegenteil wird, so denke ich, der Fall sein. Zwar gibt es durch den neuen Tarifabschluss mit der IG Metall 4,6 Prozent mehr Lohn, aber diejenigen, die in Niedriglohnjobs arbeiten, werden wohl oder übel die Verlierer dieser neuen Preiserhöhungswelle sein.
Nicht zuletzt auch dadurch, dass man dem Arbeitnehmer die Pendlerpauschale unterhalb 21 km gestrichen hatte, nach dem Motto: Wie du zu deinem Arbeitsplatz kommst, ist deine Sache (diese Regelung wurde schon mehrfach von Gerichten als verfassungswidrig erklärt, ein Urteil des BVG steht noch aus).
Und jetzt kommt der VGN und erhöht, genauso wie in den letzten Jahren regelmäßig, schon wieder mal die Preise ohne jegliches Mitgefühl.
Der VGN sollte, solange das BVG-Urteil hinsichtlich Pendlerpauschale noch aussteht, auf jegliche Preiserhöhung verzichten, auch in seinem eigenen Interesse!
Ich hoffe nur, das der Stadtrat da nicht zustimmt, aber das ist wohl illusionär.


Das sagt doch alles, oder? Man braucht halt Geld für die neue Geister-U-Bahn U3...




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2007 09:17 von autoloser.
Die Preiserhöhung gilt erst ab 01.01.2008.

Der VGN ist ein Monopolbetrieb. Alle, die sich kein Auto leisten können, sind auf den VGN angewiesen. Das, was die Leute hier mehr bezahlen müssen, fehlt an anderer Stelle (Essen, Kleidung). Das nimmt man zwar zur Kenntnis, wird aber an der zweijährigen Preiserhöhungsorgie nichts ändern können.

Neulich habe ich gelesen, daß durch eine Ausweidung des VGN-Gebietes bis nach Bamberg die dortigen Pendler sehr viel Geld sparen können. Dies wurde als Vorteil geschildert. Andererseits sollten die Mehreinnahmen die zusätzlichen Ausgaben decken. Das heißt im Klartext, daß die große Masse eben mehr bezahlen muß.

Es werden aber auch immer mehr Menschen zum Schwarzfahren gezwungen, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Früher gab es eine Verbilligung für Menschen mit dem Nürnberg-Paß. Das wurde abgeschafft. In anderen Städten wird hingegen für die Einführung eines Sozialtickets gekämpft.
Hallo zusammen!

Das sehe ich nicht so wie Ihr.
Im Vergleich mit anderen Preiserhöhungen ist die des VGN noch äußerst moderat. In den beiden letzten Jahren betrug die Inflationsrate 2,0 % + 1,7 % = >3,7 %. Der VGN erhöht um 2,39 %, d.h. in der Lebenshaltung ist das relativ gesehen sogar immer noch eine Verbilligung.

> Zwar gibt es durch den neuen Tarifabschluss mit der IG Metall 4,6 Prozent mehr
> Lohn, aber diejenigen, die in Niedriglohnjobs arbeiten, werden wohl oder übel
> die Verlierer dieser neuen Preiserhöhungswelle sein.
Das stimmt so zwar, aber die Angestellten des ÖPNV wollen sicher auch ab und an mal eine Lohnerhöhung. Willst Du Diese auch zu Verlierern machen? Außerdem steigen auch noch andere Kosten für den VGN-Unternehmen, so z.B. die Benzinpreise.

> Der VGN ist ein Monopolbetrieb. Alle, die sich kein Auto leisten können, sind
> auf den VGN angewiesen.
Damit widersprichst Du Dir schon selbst. Der VGN hat quasi ja kein Monopol, weil Du ja jederzeit stattdessen ein Auto kaufen kannst und selbst fahren. Oder Taxis gibt's ja auch noch. Nur: Von allen Möglichkeiten siehst Du selbst den VGN als die billigste an. Warum darf der billigste Anbieter nicht auch mal die Preise erhöhen um den Betrieb aufrecht zu erhalten, sondern muß seine Verluste erhöhen um dann irgendwann vom Markt zu verschwinden? Wenn keine Busse und Züge mehr fahren wird Dir nur noch das Auto übrigbleiben ...

> Neulich habe ich gelesen, daß durch eine Ausweidung des VGN-Gebietes bis nach
> Bamberg die dortigen Pendler sehr viel Geld sparen können. Dies wurde als
> Vorteil geschildert. Andererseits sollten die Mehreinnahmen die zusätzlichen
> Ausgaben decken. Das heißt im Klartext, daß die große Masse eben mehr bezahlen
> muß.
Das stimmt so nicht. Für einen Nürnberger, der nur innerhalb Nürnbergs fährt wird sich wegen der Verbunderweiterung nicht der Preis ändern.
Der VGN hat einen Preisvorteil für Umsteiger zwischen verschiedenen Verkehrsunternehmen. So braucht z.B. ein Bamberger, der in Nürnberg arbeitet derzeit 3 Fahrkarten: eine für die Bamberger Stadtwerke, eine für die DB und (wahrscheinlich) auch noch eine für den VGN um in Nürnberg die U-Bahn/Tram/Busse nutzen zu können. Dies würde dann entfallen - er bräuchte nur noch eine Fahrkarte. Dadurch sind natürlich die Einnahmen geringer, was aber dadurch ausgeglichen wird, daß die VGN-Fahrkarten allgemein teuerer sind als die Einzelfahrkarten. Dies war schon immer so und ändert sich nicht.
Bei den anstehenden Verbunderweiterungen ist nun allerdings das Problem, daß es im VGN ja die Höchstgrenze von 10 (bzw. bei Zeitkarten 11) zu bezahlenden Zonen gibt. Da man von Nürnberg aus nach dem Durchqueren von 10 Zonen noch lange nicht in Bamberg ist wäre der restliche Weg quasi kostenlos nutzbar. Deswegen braucht der VGN dafür Ausgleichsmaßnahmen die zu Mehreinnahmen führen. Dies hat aber mit der jetzigen Preiserhöhung nichts zu tun, sondern besteht wahrscheinlich darin, daß die Höchstgrenze der zu bezahlenden Zonen angehoben wird, z.B. auf 12 anstatt 10. Dies gilt dann allerdings für den gesamten VGN-Bereich, wird also auch Fahrgäste treffen, die jetzt schon mehr als 10 Zonen fahren, z.B. aus Amberg, Treuchtlingen usw. Insgesamt kommen diese damit aber wohl immer noch vergleichsweise günstig davon.

Tschö
UHM
das mit dem Nürnberg-Pass wurde wieder eingeführt. Mit diesem Pass - der jedes halbe Jahr neu beantragt werden muss - kann man sich eine Monatsfahrkarte (mit Ausschlusszeit von Mo-Fr 6-8 Uhr) für 28,60 € kaufen (leider nicht am Automaten). Sie gilt jeweils vom Monatsersten bis zum Monatsletzten, im Gegensatz zur Mobicard, die jeweils vom Kaufdatum 31 Tage oder 7 Tage lang gilt, aber bereits über 41 Euro (Monatskarte mit Ausschlusszeit) kostet.
Aber mit meinem Posting habe ich ja die Berufstätigen gemeint, die gerade vielleicht mit dem Lohn z. B. nur vielleicht 1 Euro monatlich über der Anspruchsgrenze für den Nürnberg-Pass liegen. Die trifft die Erhöhung am meisten, gerade weil die Pendlerpauschale gestrichen wurde.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2007 17:16 von autoloser.
stimme UHM in dieser Sache zu!!!

Nürnberg-Pass:
Das dieses Ticket über Steuermittel finaziert wird ist klar. Zudem gibt es dieses Ticket nur in Nürnberg...;
Erlangen, Fürth, Ansbach haben kein ein solches Ticket.
Von meiner Seite aus könnte man dies abschaffen...
... oder aber für die genannten Städte ebenfalls irgendwie eine Berechtigung zum Billiger fahren einführen. Eben halt sowas Ähnliches wie den Nürnberg-Pass und daraus resultierende Fahrpreisvergünstigungen.
Sonst können sozial schwach gestellte Menschen (z. B. ALG 2 oder Grundsicherung) die "normalen" Fahrpreise einfach nicht bezahlen und fahren dann eben schwarz oder gar nicht.
Aber jetzt bitte nicht losposaunen, dass sich sozial schwach gestellte Menschen normale Fahrpreise leisten könnten.
autoloser schrieb:

> Aber jetzt bitte nicht losposaunen, dass sich
> sozial schwach gestellte Menschen normale
> Fahrpreise leisten könnten.

Stimmt, die können sich genau genommen noch nicht einmal die Nürnberg-Pass verbilligte Monatskarte jeden Monat leisten, denn im Eckregelsatz, welcher der monatlichen Höhe von Arbeitslosengeld 2, Sozialhilfe und Sozialgeld zu Grunde liegt, sind gerade einmal knappe 16 Euro für den Nahverkehr vorgesehen (und übrigens nur ca. 2 Euro für Fernverkehr).

Also halbes Jahr (z. B. Sommer) zu Fuss und mit dem Fahrrad, anderes halbes Jahr mit Bus und Bahn (z. B. Winter).

Euch ist schon klar, daß eine 9-Uhr-Mobi-Card für die "genannten Städte" sowieso billiger ist als ein Nürnberg-Pass Ticket? Da für alle anderen Städte die Preisstufe K gilt bzw. für Ansbach und ein paar andere sogar nur Preisstufe S sind dort die Tickets für weniger Geld zu haben. Fürth und Erlangen kosten so nur 27,80 €, Ansbach nur 17,20 €. Und das völlig ohne Ermäßigung.

Tschö
UHM
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