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Die Variobahn ist da!
geschrieben von x-wagen-nutzer 
Stimmt, ich mag die N8 auch, vor allem wegen ihrer bequemen Sitze (natürlich auch aus Nostalgiegründen). Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass wenigstens bei Tram mal alles auf Anhieb funktioniert, aber Satz mit X...

Gruß
Dirk-
Frage: Kann man eigentlich den Wagenboden noch umarbeiten, oder käme das dem Neubau einer Bahn gleich?
Weil beim Duisburger Zug kann ich mich an so komische Erhöhungen (> unsere "Kindersitze") nämlich net erinnern, wenn die Fahrwerke umgearbeitet werden müssen, böte das doch evtl. die Chance, einen "normalen" Wagenboden zu bekommen, oder nicht?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2007 17:40 von Daniel Vielberth.
Ich denke, da wird in dieser Hinsicht nichts mehr umgebaut. Das wäre sicher zu aufwändig.
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren...

Gruß
Dirk.
dirk1970 schrieb:
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> Ich denke, da wird in dieser Hinsicht nichts mehr
> umgebaut.

Ja das denke ich auch, wobei es natürlich wünschenswert ist, das dies geschehen würde... schon allein um das einschlafen der Beine bei einer Fahrt von einer Endstation zur anderen zu verhindern...




Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Ja, die "Kindersitze" am dem Wagenübergang sind echt böse. Waren ja beim Forentreffen Probesitzen. Obwohl ich weder recht breit noch übermenschlich groß gebaut bin, pass ich da definitiv nicht rein.
Im Planbetrieb werden diese Sitze wohl - wenn überhaupt - nur von extrem schlanken Mädels oder Kindern benutzt werden.

Zu den "Erhöhungen" hab ich mich ja bereits geäußert und ich bleibe bei meiner
Meinung: Ich warte nur darauf, bis die erste Oma quer durch den Wagen "segelt".

Schade eigentlich, denn ich finde die Variobahn vom Fahrgefühl her und vor allem bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen richtig klasse.


Grüße
NVB
Zu Tode getrickst?
13.12.2007 23:29
"Die Münchner Verkehrsgesellschaft hat in dieser Woche den Designentwurf für die vier bestellten neuen Münchner Tramgarnituren vom Typ "Variobahn" vorgestellt. Die Fahrzeuge werden bei Stadler in Berlin-Pankow gefertigt und werden voraussichtlich ab Ende 2008 "in Echt" auf Münchens Gleisen zu sehen sein.
Die neuen Züge sind nur noch 33,8 Meter lang und damit knapp drei Meter kürzer als die aktuelle Generation des R.3. Sie bieten aber dennoch Platz für 220 Fahrgäste - das sind ebenso viele wie bei beim R.3."


Das ist ein Zitat aus dem München-Forum, der erste Hinweis auf das Dilemma mit der Variobahn, andere würden den Vorgang vielleicht auch "Betrug" nennen.

Doch der Reihe nach:

München und Nürnberg schreiben die GT8N(2)-Nachfolger aus und die Rahmendaten liegen fest: 220 Plätze, davon ein garantierter Sitzplatzanteil von x-Prozent als ko-Kriterium der Ausschreibung. Auf dieses Platzraster passt genau der viergliederige GT. Für eine Multigelenkbahn sind das unglückliche Werte, der Fünfteiler ist zu klein und der Siebenteiler zu groß und zu lang - und vor allen Dingen - zu teuer.

Teuer war auch guter Rat. Bombardier wollte für eine neue GT8-Kleinserie nach Ansicht der beiden Städte zu viel Geld und ein Einbeziehen anderer Städte zur Erhöhung der Stückzahl und damit zur Reduzierung der Kosten scheiterte an diversen Eitelkeiten, deren weitere Einzelheiten ich mir hier schenke. Doch bis dato war es noch Konsens, dass ein Straßenbahn- oder Bus-Sitzplatz eine Breite von 44 Zentimetern aufweist. Nun wissen wir ja von den Multigelenkern, dass selbst 2,40 Meter breite Bahnen wie der Incentro in Nantes mit der 2+2-Bestuhlung haarscharf an der Grenze des Zumutbaren liegen und und dass zwei Doppelsitze bei nur 2,30 Breite ausgeschlossen sind.

Infolge dessen hat die Duisburger Variobahn ex BBC über den Radkästen nur Mutter-Kind-Sitze mit 65 Zentimeter Breite. Doch mit diesen Sitzen - die ich persönlich für diverse Beförderungsfälle als äußerst praktisch empfinde - hätte die Variobahn das in der Ausschreibung geforderte Mindest-Sitzplatzangebot unterschritten und wäre aus dem Rennen gewesen.

Nun kann man vielleicht auf dem Standpunkt stehen, dass die Sitzbreite nirgendwo definiert ist und dass Sitz gleich Sitz ist, doch ich finde, dass die Geschichte ein "Geschmäckle" hat oder gar zum Himmel stinkt. Das ist umso bedauerlicher, als die Variobahn wie auch ihr Nachfolger Incentro zu den besseren Konstruktionen gehören und nach meiner unmaßgeblichen Meinung ein Stück weit gut gemacht haben, was andere Multigelenker wie der Combino in den Sand gesetzt haben.

Nach meiner Auffassung hätte man fairerweise die Sitzplatz-Anzahl in der Ausschreibung reduzieren müssen oder bei Einspruch eines Anbieters notfalls neu ausschreiben müssen. Das jetzige Vorgehen mit den "Kindersitzen" von nicht mal 40 Zentimeter Breite ist ein Witz und wurde von etlichen Usern richtigerweise kritisiert. Mit so etwas macht man den bislang ganz ordentlichen Ruf der Variobahn kaputt.

Ich kann mich meinem "Vorschreiber" nur anschließen: "Schade eigentlich ..."
Hallo,

Danke für diese interessante Erklärung, das bringt Licht in die Geschichte.
Dem letzten Absatz schließe ich mich an.
Bin wirklich gespannt wie es weitergeht.

Gruß
Dirk.
dirk1970 schrieb:
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> Bin wirklich gespannt wie es weitergeht.

Na und ich erst... am Ende muss man vllt. noch die alten TW300er Wagen einsetzen... wobei ich da auch nix dagegen hätte, aber ich glaube kaum, das die N8 NF nach Krakau kommen solange die Variobahn noch nicht vollständig fahrtüchtig ist und dann eben in Nürnberg eingesetzt werden kann...

Freue mich jedenfalls darüber das der N8 NF jetzt eben noch länger durch Nürnberg fährt... wer braucht dann da schon eine Variobahn, schon allein die Kindersitze sind ein zu großes Manko!





Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Allerdings sollen die N8 mittlerweile schon sehr störanfällig sein. Das war ja auch mit der Hauptgrund sie zu ersetzen.
Da sind die 300er um einiges robuster als die N8, hab ich mir mal sagen lassen.
Trotzdem fahre ich mit den N8 auch sehr gerne.
nvf
Re: Die Variobahn ist da!
14.12.2007 13:02
Hallo,

hier mal ein paar Fakten zum o.g. Thema:

Es stimmt, dass bei der Inbetriebsetzung und Abnahme der Variobahn Mängel festgestellt worden sind. Das alles liegt jedoch im üblichen Rahmen der bei Abnahme von Neufahrzeugen (bzw. neuen Fahrzeugtypen) auftretenden Dinge.

Es wird auch darüber nachgedacht, die Fahrzeuge zur Mängelbeseitigung ins Werk zurück zu senden, allerdings ist noch keine Entscheidung darüber gefallen.
Grund dafür ist, dass die Werkstatt nicht für die Behebung von Gewährleistungsmängeln ausgelegt ist und der Platz nicht zur Verfügung steht.

Allerdings wird es keinerlei Umbauten geben, wie weiter oben angedeutet von einigen Schreibern in Erwägung gezogen.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2007 13:03 von nvf.
NVB
Richtig!
14.12.2007 13:51
Nach offizieller Darstellung der VAG sind noch Arbeiten an der Variobahn zu erledigen, für die im Nürnberger Straßenbahndepot möglicherweise der notwendige Platz fehlt. Die Rückkehr der Bahnen nach Berlin sei aber noch nicht beschlossen.
Hallo,
tja wenn's jetzt noch die Möglichkeit gäbe zur Maxi oder nach Muggenhof auf dem Schienenwege zu gelangen, könnten dort die Arbeiten durchgeführt werden, so wird jeder kleinste Milimeter in der Heinrich-Aplhes-Straße natürlich für die N8 NF, GT6N und GT8N benötigt, damit man weiterhin rollendes Material hat...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Nun habe ich doch noch die exakten Maße der Nürnberger Variobahn bekommen. Alle Maße in Millimeter: Die Außenbreite beträgt bekanntermaßen 2300 mm, der Gang zwischen den Sitzen auf dem Fahrgestell nur 540 mm, das "Kindersitz-Breitenraster" schlappe 415 mm und damit liegt die lichte Innenweite des Gefährts mit 4 x 415 + 540 bei 2200 mm. Wahrlich eine Zwergenbahn, wenn man dazu bedenkt, dass die 415 mm das Abstandsraster der "Kindersitze" darstellen. Das heißt, jemand, der mit seiner Beckenbreite inclusive (!) Klamotten die 415 mm Rasterbreite überschreitet, drückt den Sitznachbarn zur Seite und sitzt dazu selbst auf unangenehmen Sitzkanten! Das gilt nach einer Statistik von Bekleidungsherstellern für 92 Prozent der über 14-jährigen Deutschen, wobei die Durchschnitts-Beckenbreite aller deutschen Erwachsenen (nackt) sogar locker die 500 mm erreicht, Models und Essgestörte mit eingerechnet.

Demzufolge ist das übliche Sitzbreitenraster von 460 bzw. 480 mm in deutschen Nahverkehrsmitteln schon hart an der Grenze des Erträglichen und die überwiegenden Sitzplätze in der Variobahn - 14 vorn + hinten und 16 in der Mitte = 44 Sitze - eine echte Mogelpackung in Sachen Gebrauchstauglichkeit dieses Fahrzeugs.

Mit der Konstruktion und Sitzplatztrickserei bei der Variobahn haben sich weder Stadler noch die Verkehrsbetriebe in Nürnberg einen Gefallen getan. Ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass ich in Zukunft in meinen Studien neben der Anzahl der Sitzplätze auch die Summe der Sitzbreiten berechnen muss, um objektive Vergleiche zwischen verschiedenen Bahnen anstellen zu können.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.2007 00:35 von NVB.
vielen dank dieter deine beiträge sind eine echte bereicherung für das forum endlich mal keine auf daniel hack threads.
so sollte es sein übers thema nahverkehr


grüße
NVB
Nachgemessen
19.12.2007 07:49
Variobahn Prototyp-Duisburg mit 2300 mm Breite:
Über den Fahrgestellen Mutter-Kind-Sitze mit 750 mm Breite bündig an der Außenwand sowie bündig mit den Radkästen, in den Sänften beträgt die Sitzbreite 440 mm, ebenfalls bündig an der Wand, allerdings bei Doppelsitzen mit 40 mm Abstand zueinander, also durchaus bequem. Allerdings beträgt die gesamte Sitzplatzkapzität der Ur-Variobahn nur 50 Sitze, wobei die 750er Bänke mit 1,5 in Anrechnung gebracht wurden. Mit diesen Spezifikationen wäre die Variobahn sowohl in München als auch in Nürnberg mit Pauken und Trompeten durchgefallen, denn gefordert waren 80 Sitze ohne die Klappsitze.
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