Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
BILD-"Bericht": Trara vs. U3-Ausbau?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

heute haben mir meine Kollegen wieder mal 'ne Seite von der BILD 'rübergeschoben, mit dem Vermerk, das könnte für mich interessant sein. Und das was da stand, hat auch einigermaßen entsetzt, allerdings habe ich noch die Hoffnung, das das ganze mal wieder maßlos übertrieben oder erfunden war. Ich schildere deshalb, was drin stand, und möchte einerseits die Frage anreihen, ob a) die tatsächlichen Zeitungen das so bestätigen oder nicht, und b) auch eure Meinung dazu hören.


Laut der Bild soll sich Günther Beckstein zu dem Transrapid-Prostesten so geäußert haben, das diese Menschen anderswo Verkehrsprojekte verhindern würden. Die Bild rechnete dann vor, dass beim Nichtbau des Transrapid soundsoviel (ich glaube es waren 900 Millionen) Euro Zuschuss vom Bund eben nicht kämen, und da Bayern die Express-S-Bahn selber zahlen müsse, bliebe kein Geld um z.B eine U-Bahn nach Zirndorf zu bauen. Naja, das war so grob zusammengefasst die Message. (Das Beispiel U-Bahn Zirndorf wurde in der Bild gebracht!)

Nu interessiert mich, ob tatsächlich so eine komische Aussage von Beckstein gemacht worden ist, oder eben nicht, oder komplett fehlinterpretiert. Momentan tippe ich auf dieses.

Sollte aber doch was dran sein, halte ich die ganze Rechnung für falsch a) weil ich mir nicht vorstellen kann, das es für eine Express-S-Bahn keine Bundesgelder gäbe (außer man würde die Strecke absichlich schlecht rechnen, aber damit würde man ja wiederum der Trara-Kosten-Nutzenrechnung den Boden wegziehen, handelt es sich doch um die selbe Relation), außerdem könnte man genauso gut den Spieß umdrehen und sagen, das Geld, was Bayern nicht für das Stoiber-Denkmal verpulfern muss, kann für die Express-S-Bahn und für weitere Projekte genutzt werden, von denen jedes einzelne mehr Nutzen als der Trara hätte.

Außerdem bindet der Trara (wenn er denn kommt) eh Gelder, die dann anderwo fehlen würden. Aber mal nur soviel zu meiner Meinung zu dem ganzen, jetzt seid ihr dran.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.2007 18:29 von Daniel Vielberth.
fast der gleiche bericht stand am montag in der nn! da war aber nur von der s bahn die rede! denke es ist einfach nur heisse luft um auch in nürnberg noch leute für den transrapid zu bekommen und eine gigantische steuerverschwendung schönzureden!

lg michel
Servus zusammen, ich bin neu hier.

Gleich mal zum Thema Transrapid. Ich habe das vor ein paar Tagen auch schon gehört, aus anderer Quelle. Und es stimmt tatsächlich, dass wenn die Münchner ihre Express-S-Bahn bekommen, dass dann Nürnberg warten muss bzw als weniger wichtig für weitere Projekte erachtet wird. Begründung: Der Großteil der Transrapid-Mittel kommt nicht aus einem Topf für Verkehrsprojekte, sondern stammt aus der Hochtechnik-Förderung des Bundes. Wenn also der Transrapid kommt und keine Express-S-Bahn, dann ändert sich an dem Geld, das für die Nürnberger S-Bahn bestimmt ist, nichts - ich glaube, das bezieht sich aber auf die anderen Verkehrsmittel auch. Wenn der TR nicht kommt, sondern die S-Bahn, dann muss für dieses Projekt "ganz normales" Verkehrs-Geld in die Hand genommen werden und das wird ansderswo abgezwackt. Münchens OB Ude soll sinngemäß gesagt haben, dass die Nürnberger dann eben warten oder leer ausgehen müssen, schließlich sei die Flughafen-Anbindung viel wichtiger als irgendwelche fränkischen S-Bahnen. Ein netter Mensch...
Es wäre schön, wenn man trotz eigener Kritik am Transrapid dessen Namen normal hinschreiben könnte bzw. die normale Abkürzung TR zu benutzen, bevor man ihn künstlich verunstaltet. Soviel Rückgrat sollte man schon haben.

Gruß, Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.2007 23:13 von Mario H..
Hallo zurück,

na gut, da bricht mir Zacken aus der Krone... Ne ganz im Ernst, ich hatte diese Bezeichnung von anderen übernommen, ohne da jetzt viel reinzu interpretieren, sie ist zwar m.M durchaus passend weil es ja viel Trara (im Sinne von "Lärm, Sperenzchen, Zirkus") um das Münchner Projekt von allen Seiten gibt (was aber mit der Technik nur sekundär was zu tun hat). Prinzipiell habe ich nichts gegen die Magnetbahntechnologie, aber eben nicht auf der Strecke. Ich denke, irgendwann wird man die Technik auch so weit haben, das sowohl konventionelles Gleis als auch Magnettrasse gefahren werden kann, und dann wird das ein sinnvoller Bestandteil des Ganzen, und dann sollte das große Geld investiert werden. Nicht Konkurenz oder Ablösung, sondern die Ergänzung der Rad-Schiene-Systeme und kompatibel mit dem Bestand muss der Transrapid werden, damit er wirlich Nutzen bringt, meiner Meinung nach.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Das Problem bei der Münchner Strecke ist einfach schon die viel die kurze Streckenlänge. Diese Technlogie wurde für den Hochgeschwindigkeitsverkehr über weite Strecken konzipiert aber nicht für den Nahverkehr.

Hier wurde von der deutschen Wirtschaft viel Geld in eine Technologie gepumpt, für die es im eigenen Land praktisch keine Anwendungsmöglichkeiten gibt. Eigentlich hätten Wirtschaft und Politik viel eher die Notbremse ziehen sollen. Es bringt überhaupt nichts, wenn man jetzt krampfhaft hierzulande nach Anwendungsmöglichkeiten sucht.

Anwendungsmöglichkeiten gäbe es bspw. in Nordamerika. Dort dürfte man über kurz oder lang nicht herumkommen sich über Alternativen zum Inlandsflugverkehr Gedanken zu machen. Für Kurz- und Mittelstrecken in den dichter besiedelten Regionen wie an der Ostküste hat ja das Umdenken dort bereits begonnen, dort ist ein Ausbau des herkömmmlichen Personenverkehrs auf der Schiene sicher die beste Wahl. Aber auf den Langstrecken ist das Flugzeug immer noch unangefochten Nr. 1 und da könnte der Transprapid eine wirtschaftlich (und natürlich auch ökoligisch) sinnvollere Alternative mit attraktiven Reisezeiten darstellen.

Gruß
Florian



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2007 13:47 von Florian Schmidt.
Florian Schmidt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Problem bei der Münchner Strecke ist einfach
> schon die viel die kurze Streckenlänge. Diese
> Technlogie wurde für den
> Hochgeschwindigkeitsverkehr über weite Strecken
> konzipiert aber nicht für den Nahverkehr.

Eben. Transrapide unter 100 km sind Spielzeug.

> Aber auf den Langstrecken
> ist das Flugzeug immer noch unangefochten Nr. 1
> und da könnte der Transprapid eine wirtschaftlich
> (und natürlich auch ökoligisch) sinnvollere
> Alternative mit attraktiven Reisezeiten
> darstellen.

Vermutlich eher nicht. Was den Transrapid so teuer macht, ist ja der Fahrweg, nicht der Wagen (der ist ja quasi nur eine Blechkiste). Ob er je wirtschaftlicher sein wird (ohne Milliardenzuschüsse vom Staat) als Flugzeuge oder eine neu trassierte TGV/ICE-Strecke (wo man schon mal 300 oder 350 fahren kann), wage ich stark zu bezweifeln.

Freundliche Grüße
Horst Bu. - histor

Mit dieser Aussage versucht herr Beckstein doch noch eine Mehrheit für den Transrapid zu bekommen. Das seine Aussage nicht korekt ist sollte jedem klar sein.
Re: NN-Artikel
07.11.2007 18:45
Hallo,

hier [www.nn-online.de] zum nachlesen.

Gruß
Sebaldus
Re: NN-Artikel
07.11.2007 20:34
Ich hab vom Beckstein immer mehr gehalten als vom Stoiber aber jetzt fängt der auch schon an zu lügen ohne mit der Wimper zu zucken. "Eine Express-S-Bahn koste auch Milljarden"?????? und der Transrapid soll dann nur 1,8 Milljarden kosten??? DER WIEDERSPRICHT SICH DOCH SELBST. Ein würdiger Stoiber nachfolger ich schäm mich das der aus Franken kommt.
Heidi schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] Begründung: Der
> Großteil der Transrapid-Mittel kommt nicht aus
> einem Topf für Verkehrsprojekte, sondern stammt
> aus der Hochtechnik-Förderung des Bundes. Wenn
> also der Transrapid kommt und keine
> Express-S-Bahn, dann ändert sich an dem Geld, das
> für die Nürnberger S-Bahn bestimmt ist, nichts -
> ich glaube, das bezieht sich aber auf die anderen
> Verkehrsmittel auch. Wenn der TR nicht kommt,
> sondern die S-Bahn, dann muss für dieses Projekt
> "ganz normales" Verkehrs-Geld in die Hand genommen
> werden und das wird ansderswo abgezwackt.

Die Begründung leuchtet mir schon ein, aber die Verträge für die S-Bahn-Linien wurden doch schon unterzeichnet, können die wirklich einfach wieder rückgängig gemacht werden?
Hallo erneut,

also ich halt es ja für sehr bedenklich, wenn nun schon unterschiedliche Bevölkerungengruppen von der Politik als Druckmittel gegeneinander angesetzt werden, nachdem die Sache ja tatsächlich stimmt.

Andererseits, jetzt sage ich mal, leicht zynisch: Nürnberg wurde Geld aus München doch nie mit allzu großer Bereitwilligkeit ausgehändigt, oder anders formuliert: Selbst wenn alle Franken ja zum Transrapid sagen würden, müsste trotzdem, um noch mal das Beispiel der Bild aufzugreifen, um die Gelder für die U-Bahn nach Zirndorf gerungen werden, daran besteht (m.M) kein Zweifel. Ich glaube nicht, das Beckstein dann sagt: Weil ihr alle so schön brav wart, und für den Transrapid Beifall geklatscht habt, schenke ich euch eine ganze U-Bahn... (Falls er überhaupt 2025 noch im Amt sein sollte)

Im Gegenteil: Ich bin sogar so dreist zu sagen: Wäre die erste deutsche Eisenbahn keine Privatbahn gewesen, sondern vom Staat gebaut worden, dann hätte das Bahnzeitalter nicht in Nürnberg, sondern in Münchnen oder sonstwo begonnen!

=> Insofern, mehr als die üblichen Verzögerungen, hätte das Aus für den Transrapid nicht zur Folge, es verschiebt sich halt (mal wieder) alles um 10-20 Jahre, verglichen mit dem, wie lange manche Projekte schon geplant sind (Siehe Tram nach Erlangen oder Zabo), eine überschaubare Zeit.


Ich mein gut, der S-Bahneröffnung 2010 könnte die Geschichte vielleicht zum Fallstrick werden, aber bis 2025 wenn die U-Bahn Zirndorf an der Reihe ist, mag die Welt schon wieder ganz anders aussehen, wer weiß ob sich dann noch jemandan die jetzigen Drohungen erinnert.

Ps: Nachträgliches Willkommen an Heidi!

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Mario H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es wäre schön, wenn man trotz eigener Kritik am
> Transrapid dessen Namen normal hinschreiben könnte
> bzw. die normale Abkürzung TR zu benutzen, bevor
> man ihn künstlich verunstaltet. Soviel Rückgrat
> sollte man schon haben.

Gehts wieder los?
Hallo,

Langsam, langsam

macht bitte nicht die Pferde scheu,
das ganze ist Politik nicht mehr und nicht weniger.
Seht es doch mal realistisch: Das mit den Bundesmitteln für den Transrapid stimmt schon, auch das wenn eine Express S-Bahn kommt von dem Geld (Transrapid) keines verwendet wird.

Aber wenn der Transrapid nicht kommt dann passiert folgendes für eine Express S-Bahn müsste die gesamte Planung neu aufgerollt werden. Ich denke evtl. sogar ein ROV, selbst wenn das nicht nötig ist, bis der Planfeststellungsbeschluss durch ist, ist mindestens 2015 also trifft es die S-Bahn Nbg überhaupt nicht.
Und ob die U3 nach Zirndorf kommt hängt mit Sicherheit nicht an der S-Bahn zum Airport. Da gibt es ganz andere Probleme.
Auf jedenfall ist das ganze nur dazu da Druck auf OB Ude zu machen.

Und noch etwas, auch die S-Bahn zum Airport muss einen KNF von über 1 haben, dann gibt es Zuschüsse vom Bund und vom Land wie bei jedem anderen Projekt.

So und jetzt geht´s in den Urlaub

ciao Marco
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen