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Ob das hilft?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Ob das hilft?
19.07.2013 20:05
Hallo allseits,

ich verlinke es mal unkommentiert: [www.nordbayern.de]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Ich würde mal sagen, die Leserkommentare unter dem Artikel sprechen Bände.
Man kommt sich leicht verarscht vor. Vor allem, weil ich bezweifle, dass sich jemand, den die hohen Fahrpreise abschrecken, durch eine riesige Werbekampagne davon überzeugen lassen wird, die Vag wieder zu nutzen.
Ich finde einige Aussagen recht interessant.

Dem Fahrgast werden ja über üblichen Komunikationswege jedes Jahr was von steigenden Fahrgastzahlen erzählt. Interessant, wenn in Wahrheit es Jedes Jahr 1/6 weniger wird. Das hieße dann, in 6 Jahren ist die VAG nur noch Selbstzweck! Das man da nervös wird, kann ich mir Vorstellen. 6% Minuswachstum hätte ich mir vorstellen können - dann hätte die VAG noch eine Restlaufzeit von 16 Jahren, aber 1/6 ? Heftig.

Auch ganz Interessant, die andere Zahl, die Werbekampagne kostet 100 000. D.h, die wird uns noch lange begleiten. Es müssten z.B 40 000 Einzelfahrkarten verkauft werden, bis alleine die Werbungskosten wieder drin sind. Hm.

Irgendwie inspiriert das zu dem Thema: "Nürnberg nach der VAG - Was dann?" Müsste man glatt mal als Thema behandeln...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
UHM
Re: Ob das hilft?
20.07.2013 13:53
Da mußt Du schon genauer lesen, da steht nicht, daß es weniger Fahrgäste werden, sondern daß 1/6 verloren geht und dafür immer neue kommen müssen. Daß Fahrgäste verloren gehen liegt auf der Hand: Viele Jugendliche werden irgendwann 18 und können Ihren Schein machen, viele Arbeitnehmer gehen in die Rente und benötigen keine Zeitkarten mehr, oder sie ziehen in eine andere Stadt. Dafür kommen aber automatisch neue nach. Damit noch mehr nachkommen, dafür ist wohl diese Werbekampagne wohl gedacht.

Tschö
UHM
Also in der NN stand vor ein paar Tagen, dass die Vag 2012 eine Million Fahrgäste weniger als 2011 hatte. (Ich hab diesen Artikel leider nicht auf deren Internetseite gefunden, sonst hätte ich ihn schon hier reingestellt)
UHM
Re: Ob das hilft?
20.07.2013 14:57
Bei 158 Millionen Fahrgästen sind die Million aber wesentlich weniger als 1/6. Dazu die VAG-Meldung: [www.vag.de]-

Tschö
UHM
> Da mußt Du schon genauer lesen, da steht nicht, daß es weniger Fahrgäste werden, sondern daß 1/6 verloren geht und
> dafür immer neue kommen müssen.

Also jetzt stehe ich aweng auf Schlauch. Wenn ich jetzt deine Aussage, und die der Pressemitteilung halbwegs richtig zusammensetze heißt das doch: Die Anzahl der natürlichen Personen die die öffentlich Nutzen sinkt um 1/6, da aber die "Fahrgastzahlen" (müssten richtigerweise eigentlich die gezählten Beförderungsfälle sein) noch steigen, erzeugen die weniger natürlichen Fahrgäste dafür einen höheren Anteil an Beförderungsfällen, richtig?

Also die verbliebenen Fahrgäste machen mehr Fahrten, werden so bei Verkehrszählungen doppelt gezählt (eben pro Beförderungsfall) erzeugen aber keine Mehreinnahmen wegen Zeitfahrkarten, und sind deshalb nicht das Ziel-Klientel der Kampagne, sondern die Anzahl der verschiedenen Personen, die den ÖPNV nutzen, soll erhöht werden.

Aber wie ermittelt man überhaupt, das ein sechstel von verschiedenen natürlichen Personen Wegfällt? Macht man das an Abo-Kündigungen und dem Auslaufen von Schülerkarten fest? Schlechtes Kriterium, weil diejenigen können ja auch mit anderen Fahrkartentypen weiter machen, und wenn die dann nicht grade per Karte zahlen, und man die Kartendaten mit den Abo-Kunden und Schüler-verzeichnissen abgleicht (wäre sowasüberhaupt zulässig?), weiß man ja nicht, ob man denjenigen als Kunden schon mal hatte.

Woher also weiß man, wieviel unterschiedliche Nürnberger überhaupt mitfahren? Ich habe noch nie erlebt, das die VAG mal von Haus zu Haus ginge, um nachzufragen, wer alles ihre Dienste nutzt. Oder schlussfolgert man das aus stichprobenartigen Kontrollen wie der Bevölkerungsbefragung der Stadt Nürnberg?

> Daß Fahrgäste verloren gehen liegt auf der Hand: Viele Jugendliche werden irgendwann 18 und können Ihren Schein
> machen, viele Arbeitnehmer gehen in die Rente und benötigen keine Zeitkarten mehr, oder sie ziehen in eine andere
> Stadt.

Gut das ist natürlicher Schwund. Aber die werden doch nicht durch angeworbene Kunden ersetzt, sondern wenn dann durch Nachwuchs (dann müssten se plakatieren: "Wenn Kinder kriegen, dann für die VAG!" *haha*), oder dadurch, dass die Leute sich das Auto nimmer leisten können ("Wenn Prekariat, dann für die VAG" *aua*). Da sehe ich jetzt aber niemanden drin, bei dem ein Plakat irgendwas ändern täte, denn die kommen ja, wie du schreibst (und so sehe ich das auch) "automatisch [...] nach."

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Re: Ob das hilft?
20.07.2013 18:25
Wir könnten jetzt ein bisschen in die Theorie einsteigen, dass es Nutzer gibt die gezwungener Maßen die Öffis nutzen und welche die es aus freien Stücken tun und das beide Gruppen unterschiedlich wachsen und schrumpfen können, aber mehr tu ich bei diesen Temperaturen nicht … ;)
UHM
Re: Ob das hilft?
20.07.2013 22:43
Nein. Es geht eben quasi bei dem 1/6 um den natürlichen Schwund + andere, die eben aus anderen Gründen nicht mehr mitfahren. Da eben außerhalb des 1/6 dazukommen sind es eben normalerweise nicht weniger Fahrgäste, sondern ausgenommen das letzte Jahr der großen Preiserhöhung immer mehr Fahrgäste.

X -1/6*X + (1/6*X+Y) = ?

Tschö
UHM
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 02:53
Wenn 1/6 des Wassers in einem Freibad verdunstet, aber der Füllstand im Becken gleichbleibt, dann ..?
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 15:58
1/6 hin und her!

Für mich geht es dabei nur um eine Tatsache:

Mache ich Etwas teurer und verbessere nicht das Angebot werde ich weniger Fahrgäste haben als das Jahr davor.
Halte ich den Preis auf gleicher Höhe oder werde ich sogar günstiger und verbessere dazu noch mein Angebot, werden wohl meine Fahrgastzahlen ansteigen.
Das ist freie Marktwitschaft die wir in unseren Land überall vorfinden. Kaufhaus, Supermarkt, Tankstelle, Baumärkte und in jeden Laden im Land.
Finde ich real gut, kaufe ich dort. Ist es bei Marktkauf (mein Laden hihi) günstiger, werde ich in absehbarer Zeit dort einkaufen. Ist das Kaufland noch günstiger gehe ich dort hin. Viele gehen zu Aldi, Norma, Lidl und Co. Dort ist der Preis unschlagbar. Edeka und Rewe können nur mithalten, weil sie ein Vollsortiment haben.
ich schweife ab...
Zurück zum Nahverkehr.
Im ÖPNV ist es nichts ganz anderes. Nur daß wir durch den VGN keinen anderen Anbieter mit eigenen Fahrkarten haben. Da steht ganz klar das Auto gegen den VGN. Der Fussgänger und Fahrradfahrer ist da nur einer kleiner Teil im Spiel. Naja OK Erlangen fällt da aus der Rolle.
Auf die 1/6 gehe ich nun nicht ein, sonst bekommen wir noch Rechenaufgaben von UHM.
Fakt ist, die VAG, bzw. der VGN erhöht die Preise und die Fahrgastzahlen gehen zurück. Doch dabei wurde ja viel gemacht in und um Nürnberg. Die neue U3 fährt seit einigen Jahren und wurde vor kurzen erst zum Friedrich-Ebert-Platz verlängert und die S-Bahn wurde ausgebaut. Doch vermutlich nehem die Fahrgäste diese Neuerungen nicht als Verbesserung so richtig an. Sie Fahren zwar damit, doch Lob bekommt man nur selten zu Ohr.
Ich bin zwar nur ein Fahrgast im VGN und bei der VAG, aber ich versuche mal über den Tellerrand zu schauen und vermute mal:
- Von Nürnberg/Nord bis zum Hauptbahnhof mußte ich früher nur einmal umsteigen. Durch die U3 nun zweimal.
- Auf den S-Bahnstrecken sind immer Baustellen und teilw. Ersatzverkehr.
- In Fürth und Erlangen neue Preisstufen und keine Verbesserungen.
- Und schon wieder eine Fahrpreiserhöhung.
Ich denke das sind die Themen die die Leute beschäftigen und sauer aufstoßen lassen. Ob es nun genau 1/6 ist? Keine Ahnung!
Doch ich denke mal da liegt der Hund begraben.

Mal einen Gegenvorschlag von meiner Seite:
Zum Anlass der Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 bis "Am Wegfeld" wird der VGN 2015 (???) die Preise um X (5-7) Prozent senken. Das Geld das weniger eingenommen wird, versucht man beim Ausbau des Frankenschnellweges rauszuhohlen und streicht die Autobahnabfahrt zum Nürnberger Flughafen.
Desweiteren sollten nur die Strassenbahnwagen 1001 bis 1014 umgebaut werden. Sie haben noch die Aussenschwenktüren. Die 1100er sollten nur eine Teilsanierung bekommen.
Und mit diesen Entscheidungen und der neuen Straßenbahnstrecke zum "Am Wegfeld" schaut man mal, wo die Fahrgastzahlen hinlaufen.
Aber ist Alles nur mein Vorschlag!

Schönen Sonntag
UHM
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 18:04
Man könnte dazu auch argumentieren, daß die Verschlechterungen im Betrieb den Leuten nicht sauer aufstoßen, sondern nur alleinig die Fahrpreiserhöhung durch die Stadt Nürnberg. Denn der VGN hat tatsächlich immer mehr Fahrgäste bekommen - außer eben im letzten Jahr. Während im vorletzten Jahr eine Million Fahrten mehr verbucht wurden als im Jahr davor wurde anscheinend genau diese Million im letzten Jahr wieder verloren, so daß der VGN nun 2012 wieder die gleiche Fahrtenzahl wie 2010 hatte.
Letztendlich zählen hauptsächlich die Preise. Und diese steigen im Vergleich zum Auto weniger an. Dadurch kommen immer mehr Fahrgäste zum Nürnberger ÖPNV, egal wie dieser sich verschlechtert. Auch wenn 1/6 Ihre Zeitkarten zurückgibt (oder wie auch immer das gemessen wurde) - es kommt normal mehr als dieses eine Sechstel wieder dazu - außer eben im letzten Jahr. Wird der Sprit wieder billiger kanns umgekehrt gehen.

Tschö
UHM
nvf
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 21:53
Zitat
UHM
Letztendlich zählen hauptsächlich die Preise. Und diese steigen im Vergleich zum Auto weniger an.

Da kann ich nur bedingt zustimmen.
Aus VGN-Sicht gebe ich Dir Recht. Die jährlichen Erhöhungen liegen im 2-3 % Bereich, soweit ich das jetzt in Erinnerung habe.

Der neue Slogan ist aber von der VAG. Und die möchte die Preise ja in mehreren Schritten um 30% anheben. Und da dürfte Deine Aussage schon nicht mehr stimmen.
Der alte SLogan "Überlegen bewegen" war schon irgendwie bescheuert, aber das was jetzt fabriziert wird ... ohne weitere Worte.

Übrigens:
auch die ESTW habe ihre Preise ja z.T. darstisch erhöht.
Finde ich für eine Fahrt von z.B. Bubenreuth nach Eltersdorf die neue Zone "Z" anstatt "K" schon okay.
Das aber auch für den innerstättischen Bererich im 2 Euro anfallen, find ich schon frech.
Wenn man bei den ESTW aber konkret nachfragt, warum es keine Kurzstreckenregelung gibt, bekommt man keine bzw. nur ausweichende Antwort.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
Marktkauf
Mal einen Gegenvorschlag von meiner Seite:
Zum Anlass der Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 bis "Am Wegfeld" wird der VGN 2015 (???) die Preise um X (5-7) Prozent senken.

Ich stimme dir absolut darin zu, dass ohne Preissenkungen sich an dem negativen Trend nichts ändern wird, ich fürchte nur, dass 5-7% zu wenig sind. Denn was wir nicht vergessen sollten, ist, dass uns ja nochmal eine Preiserhöhung von 15% (inklusive einer Einschränkung guter Service-Leistungen, wie z.B. das Tagesticket, was das ganze Wochenende gilt) bevorsteht.

Was mich bei dieser ganzen Diskussion mal interessieren würde, wären ein paar konkrete Zahlen, um genauer zu sein die Differenz zwischen Mehreinnahmen durch Fahrpreiserhöhungen und dem Einnahmenrückgang durch den Verlust von Fahrgästen. Ich möchte dabei gar nicht bezweifeln, dass diese Differenz noch positiv ist, aber es würde mich schon interessieren, wie nahe sie der 0 kommt.
UHM
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 22:14
Zitat
nvf
Da kann ich nur bedingt zustimmen.
Aus VGN-Sicht gebe ich Dir Recht. Die jährlichen Erhöhungen liegen im 2-3 % Bereich, soweit ich das jetzt in Erinnerung habe.
Der neue Slogan ist aber von der VAG. Und die möchte die Preise ja in mehreren Schritten um 30% anheben. Und da dürfte Deine Aussage schon nicht mehr stimmen.

Deswegen hatte ich das letzte Jahr ja ausgenommen.

Tschö
UHM
Re: Ob das hilft?
21.07.2013 22:24
Dummerweise müssten die 5 bis 7 oder mehr Prozentpunkte gegenfinanziert werden, was machen wir zu Gunsten der Tarifsenkung platt? KiTas, Schulen oder lieber doch das Nordostbad?
> Der alte Slogan "Überlegen bewegen" war schon irgendwie bescheuert, aber das was jetzt fabriziert wird ... ohne weitere
> Worte.
Oha, solche Wort aus deinem Mund erstaunen mich. Wobei "Überlegen bewegen" eine schöne Doppeldeutigkeit hatte. Spätestens nach der ersten VAG-Steil-Erhöhung musste man sich als Fahrgast zweimal überlegen ob man sich durch die VAG bewegen lässt... Wobei, dazu bietet die neue Kampagne ja auch reichlich Vorlage. Ich stell mir grade die Rache der Fahrgäste vor, die dann Plakate mit "Wenn Teuerer als der Rest-VGN, dann VAG" aufhängen... Oder wie bei dem Slogan einer gewissen Versicherung, "Wir hüten ihr Geld, als wäre es unseres" wo es einem irgendwie in den Finger juckt, noch ein Wörtchen zu ergänzen: "Wir hüten ihr Geld, als wäre es schon unseres"...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Re: Ob das hilft?
22.07.2013 11:50
darüber, ob die kampagne gelungen ist, kann man streiten (satirische verfremdungen bieten sich jedenfalls an). an sich finde ich es aber erstmal positiv, wenn nicht nur autowerbung - immer noch ohne warnhinweis :) - in der stadt rumhängt.

eigentlich müsste die vag aber eher die politiker von ihrem wert (für die gesellschaft) überzeugen. zwar sitzen selbige schon im aufsichtsrat, aber dass sich eine kommune auch einen attraktiven und bezahlbaren öpnv leisten kann/muss/darf ist wohl nicht wirklich angekommen.
Re: Ob das hilft?
22.07.2013 16:34
Zitat
Jörg78
Dummerweise müssten die 5 bis 7 oder mehr Prozentpunkte gegenfinanziert werden, was machen wir zu Gunsten der Tarifsenkung platt? KiTas, Schulen oder lieber doch das Nordostbad?

Wie hat es Wien gemacht?
Re: Ob das hilft?
22.07.2013 17:37
Zitat
kukuk
Zitat
Jörg78
Dummerweise müssten die 5 bis 7 oder mehr Prozentpunkte gegenfinanziert werden, was machen wir zu Gunsten der Tarifsenkung platt? KiTas, Schulen oder lieber doch das Nordostbad?

Wie hat es Wien gemacht?

Wien hat den Bartarif massiv erhöht, hat Parkgebühren angehoben und dort gilt kein deutsches Recht.
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