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[VAG] Seltsame Tarifierung?
geschrieben von JoeFG 
Hallo,

wenn ich aus den nördlichen Bezirken von Schwabach zum Nürnberger Südfriedhof fahre, zahle ich
aufgrund der Preisstufe 2 einen Fahrpreis von 2,30 Euro.

Hingegen muss der Fahrgast der erst später in Nürnberg-Reichelsdorf in den gleichen Bus steigt,
aufgrund der Preisstufe A 2,50 Euro zahlen. Und das Ganze obwohl die Strecke fast 5 Kilometer
kürzer ist!

Kann mir Jemand die dahinterliegende Logik erklären?

Für etwaige Antworten vielen Dank in Voraus.

Gruß

JoeFG
Mengenrabatt *hust duck*

Nee gschmarri, ob dahinter eine Logik zu suchen ist das ist eine gute Frage ;)
Im VGN macht jeder Fürst - pardon: Landrat oder OB - für sein Hoheitsgebiet eigene Tarife.

Ist halt ein Tarif der sich an Verwaltungsgrenzen orientiert. Da kommen halt solche Sachen raus wie das oben genannte Beispiel wo ein Fahrgast der eine kürzere Strecke fährt mehr zahlt als einer der eine längere fährt. Da gibt es noch einige ähnliche Beispiele im VGN. Steigt doch mal im Dörfchen Weiher in die Linie 209. Die Fahrt ins nicht einmal zwei Kilometer entfernte Dormitz kostet da mehr als in der Gegenrichtung eine Fahrt ins deutlich weiter entfernte Erlanger Stadtzentrum.
Papperlapapp, wer in Reichelsdorf einsteigt und die A bezahlt ist selber Schuld. Reichelsdorfer und Schwabacher durchfahren in diesem Beispiel die Zonen 200 und 600 und sollten auf der 2 bestehen. Krasser ist es in Zirndorf, dort versuchen die extrem gut geschulten Mitarbeiter der Auftragnehmer der VAG einem für die Zonen 200 und 700 einem die A zu verkaufen.
Bei "Reichelsdorf Bahnhof - Westfriedhof" zeigt die Fahrplanauskunft des VGN aber auch "A" an. Während von Zirndorf nach N-Röthenbach über Fürth Süd (meine Strecke) korrekterweise die 2 angezeigt wird.
Wenn man sich den Tarifzonenplan ansieht wird man feststellen, das Reichelsdorf in der "neutralen" Zone liegt und nicht zu 600 dazuzählt während man von Zirndorf kommend einen winzig kleinen Fitzel der Zone 701 durchfährt zwischen Altenberg und Fürth Süd, hingegen darf man mit dem Zug bis Unterasbach fahren da hier zuerst das neutrale Teilstück kommt und dann die Zone 700 durchfahren wird, klingt komisch ist aber so:

[www.vgn.de]

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Die Logik dahinter liegt wahrscheinlich in der irrsinnigen Einführung der Preisstufe A.

Solche Stellen gibt es sicher wie Sand am Meer.

Der Fürther, der per Bus nach Großgründlach fahren will, müsste dafür auch Preisstufe A lösen. Löst er aber bis Erlangen Wetterkreuz, ist es nur Preisstufe 2 (nur Zone 200 und 300). Niemand wird ihn daran hindern, trotzdem vorher auszusteigen.
@Bahnfahrer83: Die fragliche Verbindung war Reichelsdorf - Südfriedhof, der Westfriedhof liegt in der Zone 100.

@Christian0911: Die neutrale Zone erweitert sowohl die Zone 200, als auch die Zone 600. Wenn Du darauf bestehst dir einen Einzelfahrschein für 100 und 200 zu kaufen, dann darfst Du gerne A zahlen. Wäre ich JoeFG, ich würde einfach auf einen Einzelfahrschein für die Zonen 600 und 200 bestehen. Das ist dann 2.

Nebenbei: Im RMV hat man auch "Stadtpreisstufen" eingeführt, zunächst in Frankfurt und Wiesbaden, im Dezember 2013 auch in den "Sonderstatusstädten" mit mehr als 50.000 Einwohnern und Stadtbusangeboten.
Ich greife das Thema noch mal auf mit Vorschlägen für eine grundlegende Tarifreform beim VGN. Das derzeitige, konzentrisch auf Nürnberg ausgerichtete Tarifzonensystem ist von Beginn des VGN an so gewachsen. Damals umfaßte dr Verbund nur das unmittelbare Nürnberg/Fürther sowie das Erlanger Umland. Kamen neue Kreise dazu, wurden einfach neue Tarifzonen angestückelt. Bei den Fahrscheinen selbst führte man immer wieder neue Angebote ein, während die alten in der gleichen Form weiterhin bestehen blieben. Das führte zu einem wenig fahrgastfreundlichen Fahrschein-Wirrwar. Zu bemängeln ist auch die Zonenaufteilung nach Stadt- und Landkreisgrenzen, weshelb man beim VGN für eine kürzere Strecke auch schon mal mehr zahlen kann als für eine längere. Auch stellt sich die Frage, ob das auf Nürnberg ausgerichtete Zonensystem angesichts der stark gewachsenen Verbundgröße noch zeitgemäß ist.

Hier ein paar Vorschläge für Verbesserungen:

- Wabenstruktur wie bei anderen Verkehrsverbünden anstatt dieser auf Nürnberg ausgerichteten Ringstruktur

- bei der Neuaufteilung ist darauf zu achten, daß sich Fahrpreise künftig auch tatsächlich an der Länge der zurückgelegten Strecke orientieren und es keine Kuriositäten wie eine längere, aber billigere und kürzere, aber teurere Strecke mehr gibt. Landkreisgrenzen finden dabei keine Berücksichtigung mehr.

- keine eigenbrödlerischen Stadttarife mehr, es gilt im gesamten Verbund eine einheitliche Tarifstruktur.

- die Altersgrenzen "15" und "18" werden durch "21" ersetzt. Damit ergibt sich dann folgende Preisstaffelung:
a) Kinder unter sechs Jahren: fahren kostenlos
b) Kinder und Jugendliche von sechs bis 20 Jahren: fahren zum halben Preis
c) Erwachsene: alle ab 21 Jahre, voller Preis

Wer sich über seinen 21. Geburtstag hinaus noch in Ausbildung befindet, kann gegen Vorlage eines Schüler- oder Studentenausweises weiterhin den Kinder- und Jugendtarif nutzen. Insbesondere die "magische Zahl 18" gilt es als Altersgrenze für Jugend-Angebote zu eliminieren, denn solche Angebote mit dem Eintritt ins Führerscheinalter enden zu lassen, kommt einer Einladung zum Umstieg aufs Auto gleich - das für viele Jugendliche in diesem Alter oft immer noch als das Nonplusultra gilt.

- gleichzeitig wird auch die Anzahl und Art der Angebote für den Kunden übersichtlicher gestaltet. Das betrifft v.a. die Zeitkarten. Statt Mobicard 7 Tage, 31 Tage, Mobicard ab 9 Uhr, Tagesticket Solo, Tagesticket Plus, Jahresabo (Plus) etc. Mobicard Tag / Woche / Monat / Halbjahr / Jahr, mit der Möglichkeit bei Monat / Halbjahr / Jahr auf ein entweder zeitlich individuell begrenztes oder unbegrenztes Abo. Dazu dann die o.g. Altersstaffelung (max. sechs Personen bis 20, max. zwei Personen ab 21). Daneben kann man ja noch die Monatskarten für Schüler/Azubis/Studenten sowie für Pendler beibehalten, die dann personalisiert, nicht übertragbar und daher auch preiswerter sind. Schüler/Lehrlinge/Studenten können dann jedoch zu ihrem Verbundpaß zusästzlich eine preiswerte "Grüne Jugendkarte" (gibt es so schon beim MVV) erwerben, die sie zu Fahrten im gesamten Verbundgebiet berechtigt.

- Verkauf des Bayerntickets an Automaten und Verkaufsstellen der VAG.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2014 11:46 von Frankenbahner.
Ja, Fragen über Fragen!!!!
Zitat
Frankenbahner
- Verkauf des Bayerntickets an Automaten und Verkaufsstellen der VAG.

Hatten wir schonmal.
BT ist ein Angebot der DB, welches lediglich im Verbund anerkannt wird.
Also keine Verbundfahrkarte mit VGN-Logo drauf! Wird also folglich dort auch nicht verkauft.

Gefällt mir so auch nicht. ABer die Bürokratie und "Kundenfreundlichkeit" sind halt nun mal so.
Und alles andere interessiert definitiv keinen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2014 17:25 von subwayschorsch.
Andererseits bekommt man es im VAG-Kundencenter mit entsprechendenden Logos und im Aussehen einer Verbundkarte, genau wie die Münchner Automaten eine Stempelbare Version des Bayernticket im MVV-Desigh ausspucken* - es ginge also!

(zu* Wenn man die in München lößt, und an einem beliebigen Tag in einen Nürnberger Entwerter steckt, um sie gültig zu machen, dürfte das bei den Kontrollpersonal durchaus große Augen geben, müsste aber m. M zulässig sein)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2014 19:30 von Daniel Vielberth.
@Daniel Vielberth ebenso im Würzburger Verbund (WVV) und Augsburger Verbund (AVV) bekommt man das BT an den normalen Automaten der Straßenbahn wieso die VAG da so ein Problem daraus macht und das nur im Kundenbüro oder den Verkaufskiosken* anbietet verstehe ich auch nicht


(* Dies war zumindest bis vor kurzem noch der Fall ob das noch so ist weiß ich nicht)

Die OVFler haben die Fahrkarten z.B. auch in ihren Bussen eingespeichert die VAGler nicht... okay hier kann man argumentieren das die OVF ja DB ist aber lustiger weiße ist das halt auch bei der VAGlinie 51 der Fall...
Zitat
Frankenbahner

- die Altersgrenzen "15" und "18" werden durch "21" ersetzt. Damit ergibt sich dann folgende Preisstaffelung:
a) Kinder unter sechs Jahren: fahren kostenlos
b) Kinder und Jugendliche von sechs bis 20 Jahren: fahren zum halben Preis
c) Erwachsene: alle ab 21 Jahre, voller Preis

Wer sich über seinen 21. Geburtstag hinaus noch in Ausbildung befindet, kann gegen Vorlage eines Schüler- oder Studentenausweises weiterhin den Kinder- und Jugendtarif nutzen. Insbesondere die "magische Zahl 18" gilt es als Altersgrenze für Jugend-Angebote zu eliminieren, denn solche Angebote mit dem Eintritt ins Führerscheinalter enden zu lassen, kommt einer Einladung zum Umstieg aufs Auto gleich - das für viele Jugendliche in diesem Alter oft immer noch als das Nonplusultra gilt.


Hallo,

Es wäre bestimmt eine feine Sache für Jugendliche, aber ob man das Alter bei ermäßigten Fahrkarten gleich um sechs Jahre hinaufschraubt? Ist sicherlich auch eine größere Kostenfrage, die alle Mitglieder im VGN stemmen müssen. Positiv, familienfreundlich und jugendbindend zum ÖPNV wäre das schon ein Anreiz.

Ich denke, dass man nur bis zum 15. Geburtstag einen Kinderfahrschein lösen kann, ist wohl durchdacht worden. Denn ab 15 Jahren darf ein Jugendlicher bereits einfache Arbeitstätigkeiten übernehmen und somit Geld verdienen. Das ist natürlich bei weitem nicht so viel wie bei einem erwachsenen Berufstätigen, deswegen finde ich es nicht gut, dass man von 50% Fahrscheinpreis gleich auf 100% hochspringt. Wenn sich zu meiner Schulzeit aus den 90ern nichts geändert hat, gibt es jedoch für viele Schüler sowieso grundsätzlich kostenlos die Monatskarte, die sie nicht ausschließlich zum Weg in die Schule verwenden brauchen, sondern generell in den Tarifzonen, auf denen der Schulweg liegt. Schüler, deren Schulweg unter 3km entfernt ist, bekommen keine Monatsmarken. Das empfinde ich als ungerecht, da sich die Fahrtkarte wie gesagt nicht ausschließlich auf den direkten Linienweg von der Haustür zur Schule bezieht. Hier sollten meiner Meinung nach alle Schüler von Haupt-, Realschulen und Gymnasien für Fahrten in ihrer Stadt kostenlos benutzen dürfen. Als Vorlage gilt der Schülerausweis. Grundschulen würde ich ausklammern, denn ich weiß nicht, ob ich es möchte, wenn mein 8 Jahre alter Sprößling tagtäglich im ganzen Stadtgebiet unterwegs ist und die nächste Grundschule meist zu Fuß erreichbar ist. Das wäre aus meiner Sicht ein nächster realistischer Fortschritt als die sicherlich auch interessante Heraufstufung des halben Fahrpreises auf 21 Jahre.

Schönen Gruß,
MJG
auch dazu gibt es interessantes im wiener modell:

[www.wienerlinien.at]
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