Hallo zusammen,
ohne jemanden konkret anzusprechen ein paar Gedanken meinerseits:
Was spricht dagegen, ein Fahrzeug, welches nach einem Schaden abgestellt ist, als Ersatzteilspender für die verbleibenden Fahrzeuge zu nutzen? Das ist im übrigen Gang und Gebe. Gerade nach Unfällen oder Schäden, wenn sich eine Reperatur finanziell nicht mehr lohnt oder nicht machbar ist...
Die Varios sind mittlerweile teilweise 16 Jahre alt (krass oder?) und im Nürnberger Fahrzeugbestand Fremdkörper (da Multigelenkwagen) und eine Splittergattung (acht Fahrzeuge). Eine wirklich große Zukunft werden die in Nürnberg doch eh nicht mehr haben, es gibt doch schon Gerüchte über einen Verkauf nach Polen. Und durch die immer weiter fortschreitende Anlieferung der Avenios gibt es doch auch Ersatz.
Mit einem Fahrzeug als Ersatzteilspender hat man eine kostengünstige Lösung gefunden, die restlichen Fahrzeuge weiterhin betreiben zu können. Zumal sich die Frage stellt, ob es überhaupt noch Ersatzteile für die Nürnberger Wagen gibt. Innerhalb der (mittlerweile großen) Stadtlervariobahnfamilie sind doch recht unterschiedliche Fahrzeuge angesiedelt.
Der Vergleich mit den Altfahrzeugen hinkt da schon etwas...sowohl der Berliner Stadtbahner, als auch die 300er sind in ihrem Aufbau und ihrer Technik vergleichsweise einfache Fahrzeuge. Nicht zu vergleichen mit einer modernen Drehstrom- Niederflurstraßenbahn. Und in beiden Fällen war die lange Lebensdauer auch nicht dadurch bestimmt, dass das so tolle und immer noch zeitgemäße Fahrzeuge waren, sondern durch äußere Einflüsse geprägt. Ich wette, hätte Nürnberg nicht die U-Bahn gebaut und konsequent an der Straßenbahn festgehalten, wäre in den 1980ern sowas wie die Braunschweiger 81er gekommen oder vielleicht sowas wie die ersten Niederflurwagen in Freiburg oder Würzburg gekommen (oder aber Nürnberg wäre beim MAN-Niederflurwagen federführend mit dabei gewesen).
Im übrigen gab es mit den 300ern anfangs auch größere Probleme und die Motoren waren auch immer schwierig (weswegen die letzten Krakauer auch mit Motoren ausgemusterter 200er bekommen haben und ohne Beiwagen führen).
Über die speziellen Verhältnisse in Berlin müssen wir nicht weiter reden.
Auch die lange Lebensdauer der 200er in Braila war aus der Not geboren. 2014 fuhr noch einer Liniendienst und der war durch.
Soweit ein paar Gedanken
Grüße
TW 334