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Notfallmanagement
geschrieben von HansL 
Notfallmanagement
27.06.2024 11:13
Gestern Nachmittag im Bahnhof Schwabach: Ich saß im RE nach Nürnberg und konnte beobachten, dass ein durchfahrender ICE Richtung Treuchtlingen das Signalhorn betätigte und nach einer Notbremsung nach dem Ende des Bahnsteigs zum Stehen kam. Mein Zug blieb erst mal stehen. Nach etwa 20 Minuten kam die Durchsage, dass wegen eines Notrufs eine Weiterfahrt erst mal nicht möglich sei. Das fand ich erstaunlich, denn das Gleis Richtung Nürnberg war von dem Vorfall mit Sicherheit nicht betroffen. So weit konnte man dies zu diesem Zeitpunkt sicher schon klären.

Eine weitere halbe Stunde später eine weitere Durchsage, dass der Bahnverkehr zwischen Roth und Nürnberg im Moment komplett eingestellt worden wäre. Auch die noch ein Stück weiter liegenden S-Bahn-Gleise waren betroffen. Noch eine Weile später die Durchsage, dass der RE nicht mehr weiterfährt, wenn die Sperrung aufgehoben wird, sondern zurück Richtung Treuchtlingen wendet. Aber keinerlei Informationen, wie lange die Sperrung andauern wird. Und vor allem keinerlei Hinweis, wie und wann eine Weiterfahrt nach Nürnberg möglich wäre. Viele sind dann in den 61-er-Bus eingestiegen - angesichts der Hitze keine angenehme Fahrt, die ziemlich lange dauerte.

Dass man einen ganzen Bahnhof längere Zeit sperrt, wenn definitiv nur ein Gleis von einem Vorfall betroffen ist, finde ich schon seltsam. So etwas mag ja sinnvoll sein, wenn unklar ist, ob es sich nicht doch um ein größeres Problem handelt. Aber nach 10 Minuten war eigentlich klar, dass nur der ICE auf Gleis 2 betroffen war. Der Verkehr auf den anderen Gleisen wäre problemlos ungestört möglich gewesen.

Aber noch eigenartiger fand ich das Ganze, als ich erfahren habe, was passiert ist. Zwei Jugendliche sind über das Gleis gelaufen und haben die Notbremsung ausgelöst. Der Zug hat sie aber nicht erfasst, die Beiden wurden von der Polizei gestellt. Das Verhör der Beiden erlebte ich dann am Busbahnhof aus dem abfahrbereiten Bus. Dort war einige Aggression zu vernehmen, weil die beiden auch noch blöde grinsend dumme Antworten gaben.

Der Zugbetrieb ging aber immer noch nicht weiter, obwohl letztlich längst klar war, dass nichts Ernstes passiert ist. Nur im ICE soll es wegen der überraschenden Bremsung Verletze gegeben haben. Dass man diese versorgen muss, ist klar. Aber ich konnte auch nicht beobachten, dass auch nur eine Person zu den zahlreichen wartenden Krankenwägen gebracht worden wäre.

Ist es wirklich sinnvoll oder notwendig, wegen eines derartigen Vorfalls eine Hauptstrecke für mehr als eine Stunde vollkommen zu sperren? Und könnte man nicht wenigstens die Fahrgäste informieren? Dass man wenigstens ungefähr erfährt, wann und auf welche Weise man weiterkommt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2024 14:02 von HansL.
So etwas ähnliches habe ich auch erlebt. Die Bahn ist nicht in der Lage auch nach längerer Zeit eine Auskunft zu geben. Probleme die seit Stunden bekannt sind werden nicht kommuniziert. 10 min vor der geplanten Abfahrt wurden wir dann informiert. Man kann sich auf die Bahn nicht verlassen, dank der schlechten Informationen ist es auch schwierig sich darauf einzustellen und eine Alternative zu suchen.
> Dass man einen ganzen Bahnhof längere Zeit sperrt, wenn definitiv nur ein Gleis von einem Vorfall betroffen ist, finde ich schon seltsam. So
> etwas mag ja sinnvoll sein, wenn unklar ist, ob es sich nicht doch um ein größeres Problem handelt. Aber nach 10 Minuten war eigentlich klar,
> dass nur der ICE auf Gleis 2 betroffen war. Der Verkehr auf den anderen Gleisen wäre problemlos ungestört möglich gewesen.

Wenn Personen im Gleis gemeldet sind, sind die Strecken zu Sperren. Alle, also in dem Fall Fernbahn und S-Bahn. Freigegeben wird, wenn Polizei, Rettungskräfte und co wieder aus dem Gleis sind, und der Notfallmanager das Gleis freigibt. Dazu muss der erstmal da sein. Und Wenn Rettungskräfte zum Zug müssen und keiner weiß ob die von rechts oder von links kommen, und im bödesten Fall auch noch über die Gleise sabben, ist es nur sinnvoll den ganzen Bahnhof solange zu sperren bis die Situation gelößt ist.

Wer das anders möchte, kann ja gerne unterschrieben, das alle etwaigen Toten die daraus enstehen, das man es nicht gemäß Vorschrift macht, ihm angerechnet werden, und er dann statt dem Fahrdienstleiter in den Bau geht, wenn was schiefgeht. Sofern jemand das zu unterschreiben wagt, darf auch derjenige gerne nachher auch herumtönen, was man anders machen sollte.

Ansonsten hat das ungefähr die Qualität von den "Aufruf" einige anderer Forumsteilnehmer neulich, die meinten Straßenbahnfahrern nochmal ihren Job erklären zu müssen...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Naja zwischen "wir fahren paar Leute platt" und "wir schrotten ein paar Straßenbahnen bei zusammenstößen" liegt schon noch bissl ein Unterschied! - Ich denke hier im Falle Schwabach ist es freilich besser die Sperrung lieber länger zu lassen als sie Vorschnell aufzuheben, man kann nur hoffen das diese Jugendlichen die drüber sind zur Kasse gebeten werden oder halt ihre Strafe dann abarbeiten müssen. Informationen zur Verfügung stellen hat in dem Fall weniger Relevanz als zu versuchen den Bahnbetrieb dann irgendwann wieder ans laufen zu bringen, und selbst wenn die Fahrgäste vom ICE net zum Krankenwagen gebracht wurden so wurden sie sicher vom Notarzt abgefragt ob alles gut is auch das dauert seine Zeit danach muss trotzdem noch der Zug kontrolliert werden ob irgendwelche Schäden entstanden sind (nehme ich jedenfalls an) denn einen ICE mit einigen Bremsplatten möchte auch niemand benutzen oder?

Nicht umsonst wurde vor einer Zeit auch der GANZE Hauptbahnhof gesperrt weil Leute in den Gleisen gemeldet wurden.

Für solche Fälle sollte es aber auch in Deutschland Plakataktionen wie in Polen geben ....

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)


Re: Notfallmanagement
27.06.2024 16:20
Zitat
Daniel Vielberth
> Dass man einen ganzen Bahnhof längere Zeit sperrt, wenn definitiv nur ein Gleis von einem Vorfall betroffen ist, finde ich schon seltsam. So
> etwas mag ja sinnvoll sein, wenn unklar ist, ob es sich nicht doch um ein größeres Problem handelt. Aber nach 10 Minuten war eigentlich klar,
> dass nur der ICE auf Gleis 2 betroffen war. Der Verkehr auf den anderen Gleisen wäre problemlos ungestört möglich gewesen.

Wenn Personen im Gleis gemeldet sind, sind die Strecken zu Sperren. Alle, also in dem Fall Fernbahn und S-Bahn. Freigegeben wird, wenn Polizei, Rettungskräfte und co wieder aus dem Gleis sind, und der Notfallmanager das Gleis freigibt. Dazu muss der erstmal da sein. Und Wenn Rettungskräfte zum Zug müssen und keiner weiß ob die von rechts oder von links kommen, und im bödesten Fall auch noch über die Gleise sabben, ist es nur sinnvoll den ganzen Bahnhof solange zu sperren bis die Situation gelößt ist.

Wer das anders möchte, kann ja gerne unterschrieben, das alle etwaigen Toten die daraus enstehen, das man es nicht gemäß Vorschrift macht, ihm angerechnet werden, und er dann statt dem Fahrdienstleiter in den Bau geht, wenn was schiefgeht. Sofern jemand das zu unterschreiben wagt, darf auch derjenige gerne nachher auch herumtönen, was man anders machen sollte.

Ansonsten hat das ungefähr die Qualität von den "Aufruf" einige anderer Forumsteilnehmer neulich, die meinten Straßenbahnfahrern nochmal ihren Job erklären zu müssen...

Dass man kein Risiko eingehen darf, ist klar. Aber was da passiert ist, war nach 10 Minuten klar. Da hätte man rein sachlich wieder alles freigeben können. Wenn jemand das hätte entscheiden können.

Da stimmt doch was am Verfahren nicht. Entweder gibt es zu wenige Notfallmanager, die in angemessener Zeit vor Ort sein können. Und dann entscheiden, was zu tun ist.

Oder man traut den Bediensteten vor Ort nicht zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Personal in Schwabach wäre da doch sicher nicht zu blöd gewesen, das zu klären.

Aber was sicher nicht passt: wie werden die Fahrgäste informiert. Da ist viel Luft nach oben.
an Christian0911

Wie gesagt, wenn der FDL eigenmächtig den Bahnbetrieb wieder aufnimmt, ohne Freigabe des Notfallmanager, ist er dran, selbst wenn zufällig keiner dadurch tot gefahren wurden wäre.

> Naja zwischen "wir fahren paar Leute platt" und "wir schrotten ein paar Straßenbahnen bei zusammenstößen" liegt schon noch bissl ein Unterschied!

Ja aber in beiden Fällen fühlten sich Forumsteilnahmer bewogen, hier erklären zu wollen, wie die Leute die Verkehr von Beruf machen, zu arbeiten haben. Auf diese Analogie beziehe ich mich.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth

Wie gesagt, wenn der FDL eigenmächtig den Bahnbetrieb wieder aufnimmt, ohne Freigabe des Notfallmanager, ist er dran, selbst wenn zufällig keiner dadurch tot gefahren wurden wäre.

Ich bin jetzt nicht auf dem Stellwerk, aber dann muss eben der FDL warten und vermutlich ist der Notfallmanager in so einer Situation ausgelastet genug das der FDL nicht an der ersten Stelle der Info-Quelle stehen wird - Aber auch das sollte für den "Normal-User" hier verständlich sein, eigentlich. - Ich hatte jetzt nur ein einziges mal eine Streckensperrung bei Heilsbronn weil da die Böschung gekokelt hat, als die Feuerwehr ihr Okay an den Manager gab hatte der den FDL angerufen.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2024 16:35 von Christian0911.
> Dass man kein Risiko eingehen darf, ist klar. Aber was da passiert ist, war nach 10 Minuten klar. Da hätte man rein sachlich wieder alles
> freigeben können. Wenn jemand das hätte entscheiden können.

Nicht zwingend. Gab auch schon Fälle, wo zwei noch drüber kamnen, und ein Nachzüghlich kam dann nach und wurde zu 200m Hackfleisch. Wenn der Lokführer nciht ausschließen kann, einen erwischt zu haben, muss die Strecke abgesucht werden.

> Da stimmt doch was am Verfahren nicht. Entweder gibt es zu wenige Notfallmanager, die in angemessener Zeit vor Ort sein können. Und dann
> entscheiden, was zu tun ist.

Es gibt Kriterien dafür wie schnell der Notfallmanager da zu sein hat, aber wir wissen nicht, wieviele Störungen gleichzeitig waren, ob ggf ein anderer in Verteten musste, weil der eiegntlich bereits mit etwas anderem zu tun hatte. Der wirkliche Skandal liegt meiner Meinung bei anderen Stellen (jetzt lehne ich mich mal aus dem Fenster) das leider die Strafen bei uns nicht so sind, das, wer einmal erwischt wurde es entweder nie wieder tut, oder nie wieder tun kann, sodass die Folgenlosigkeit - außer wenn einer sich mal selbst verstümmelt oder an der Oberleitung grillt - leider zu ständigen Nachahmern führt.

> Oder man traut den Bediensteten vor Ort nicht zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Personal in Schwabach wäre da doch sicher
> nicht zu blöd gewesen, das zu klären.

Der FDL kann den Abschnitt nicht einsehen, und wenn da wirklich 200m Hackfleisch über die Schienen verteilt worden wäre, ist es auch nicht klug auf Sicht die Züge dran vorbei zu leiten, nur damit gaffende Fahrgäste ihren Sensationstrieb nachgehen können. Solange zerflederete Leichen bei uns noch Tabuisiert sind, muss man das so handhaben.


> Aber was sicher nicht passt: wie werden die Fahrgäste informiert. Da ist viel Luft nach oben.

Da gehe ich mit, aber man hat den Leuten vor Ort die Möglichkeit genommen, wahrheitsgemäß zu informieren, und mein Eindruck ist, die Wahrheit wird auch gar nicht so geschätzt da ist es, wie auch in anderen Belangen so, das der offizielle Informationskanal stets der langsamste ist. (Vielleicht aus Trost, es gibt so ein Werbeblättle der Bahn für die Mitarbeiter. Themen, die da drin erscheienen, sind jene, die auf DSO in der Regel schon komplett durchdiskkutiert worden sind bevor sie in dem Mitarbeiterblatt erscheinen und da reden wir von Inhalten, wo es um die Erfolgsmeldungen der Bahn geht, also kein besonderes Interesse daran bestehen dürfte, die Information bewusst zurück zu halten.)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Solange zerflederete Leichen bei uns noch Tabuisiert sind, muss man das so handhaben.

Auch das ist in Osteuropa wohl anders, auch wenn ich es nicht live gesehen habe, aber da werden Züge an anderen Zügen die Verunglückt oder entgleist sind vorbei gefahren (gibt da auf Youtube paar Videoschnippsel wo man sowas sehen kann)...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Fahrgastsicht
27.06.2024 17:07
Zitat
Christian0911
Zitat
Daniel Vielberth
Solange zerflederete Leichen bei uns noch Tabuisiert sind, muss man das so handhaben.

Auch das ist in Osteuropa wohl anders, auch wenn ich es nicht live gesehen habe, aber da werden Züge an anderen Zügen die Verunglückt oder entgleist sind vorbei gefahren (gibt da auf Youtube paar Videoschnippsel wo man sowas sehen kann)...

Klar ist, dass man bei ernsten Vorfällen restriktiv sein muss. Sicherheit geht vor. Aber dass man dem Personal vor Ort so wenig zutraut, ist erschütternd. Da kann man schon Kommunikationswege schaffen, die einem Notfallmanager eine schnelle Entscheidung ermöglichen. So restriktiv eine Hauptstrecke ohne Not stundenlang zu sperren, ist Flucht vor der Verantwortung.

Und auch, wenn dieses Verfahren in solchen Fällen derart restriktiv zu Lasten der Fahrgäste gelöst ist: da sollte man sich wenigstens um eine minimale Information bemühen.
Re: Fahrgastsicht
27.06.2024 17:15
Zitat
HansL
da sollte man sich wenigstens um eine minimale Information bemühen.

Was kann aber ein Zugbegleiter tun? Der sieht in seinem System auch nur "Streckensperrung"... der kann also auch höchstens sagen "wegen streckensperrung auf unbekannte Dauer kein zugverkehr nach Nürnberg möglich" mehr Infos wird auch kein Zugbegleiter haben und auch kein Lokführer. Einem Normalnutzer kann man auch nur raten [bahn.de] in solchen Fällen zu nutzen, zumindest sieht man da "halbwegs aktuell" was Phase ist und dann muss man eben seine Reiseroute entsprechend selbst neu planen (wie in dem Fall Leute wechseln zum 61er)

Hier ein aktueller Screenshot (ist sogar Schwabach) aus besagtem Link, wichtig dabei ist, es sollte eben das RIS sein, da hat man alles im Überblick.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2024 17:22 von Christian0911.


Zitat
Christian0911
Zitat
HansL
da sollte man sich wenigstens um eine minimale Information bemühen.

Was kann aber ein Zugbegleiter tun? Der sieht in seinem System auch nur "Streckensperrung"... der kann also auch höchstens sagen "wegen streckensperrung auf unbekannte Dauer kein zugverkehr nach Nürnberg möglich" mehr Infos wird auch kein Zugbegleiter haben und auch kein Lokführer.

Ich habe am Bahnsteig den Zugbegleiter, das Bahnhofspersonal und auch den Lokführer gefragt. Alle haben alles getan, was sie tun konnten. Sie müssen sich beschimpfen lassen, obwohl sie genauso hilflos sind.

Sie müssen den Kopf hinhalten, wofür sie nichts können. Die Strukturen der DB passen einfach nicht mehr. Das DB-Personal arbeitet mittlerweile überwiegend Klasse.
Der FDL hängt genauso in der Luft, ich hatte auch schon nen Toten in meinem Bf, wo ich einiges mir anders gewünscht hätte, aber als FDL hat man in dem Moment das Blatt nicht mehr in der Hand. Man sitzt selbst wie auf brennenden Kohlen, aber man darf nix machen. Ebensowenig, wenn man neben der Störung sitzt (Als Störung in nem anderen Bf und man selbst die Möglichkeit hätte, zumindest einen Restbetrieb zu fahren, aber die EVU spielen nicht mit, weil Wendeschema und Personalübergang und so blabla. Statt zwei Stunden wenigens einen Minimalpendelverkehr zu fahren, geht dann halt einfach gar nix. Manchmal bieten sich seltene Gelegenheiten, das man mal Dinge etwas retten kann, aber ist dann halt immer die Frage, wieviel man bereit ist auf die eigene Kappe zu nehmen, falls es Ärger gibt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
HansL


Ich habe am Bahnsteig den Zugbegleiter, das Bahnhofspersonal und auch den Lokführer gefragt. Alle haben alles getan, was sie tun konnten. Sie müssen sich beschimpfen lassen, obwohl sie genauso hilflos sind.

Sie müssen den Kopf hinhalten, wofür sie nichts können. Die Strukturen der DB passen einfach nicht mehr. Das DB-Personal arbeitet mittlerweile überwiegend Klasse.

Und das ist mit einer der Gründe warum man immer schwerer (gutes) neues Personal findet... und die Leute die es gerne freiwillig machen würden werden oft nicht genommen weil sie ja die gewünschten Normen vllt nicht zu 100% erfüllen.

Zitat
Daniel Vielberth
aber ist dann halt immer die Frage, wieviel man bereit ist auf die eigene Kappe zu nehmen, falls es Ärger gibt.

Die meisten werden eben keinen Ärger von ihrem Chef wollen und machen dann lieber Dienst nach Vorschrift. Ich kenne ja die ganzen Geschichten von dir, aber wir gehen hier im Forum besser nicht so ins Detail, man weiß nie wer hier alles mitliest

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2024 17:56 von Christian0911.
Re: Notfallmanagement
27.06.2024 19:38
Zitat
Christian0911

Für solche Fälle sollte es aber auch in Deutschland Plakataktionen wie in Polen geben ....

Auch in Österreich hatte ich da mal sehr gute Plakate zu den Gefahren durch die Eisenbahn gesehen. Aber ob das wirklich hilft?
Speziell an Daniel,

warum mußt du mehrmals von Hackfleisch hier schreiben, um etwas zu dramatisieren?

Ist schon fast unterstes Niveau!

Als Tschechienkenner weiß du sicher auch, wie soetwas dort funktioniert!

Wir legen uns halt langsam selber lahm, z. B. weil zwei Deppen dort über die Zäune klettern und dann noch über 6 Gleise rennen müssen.

Was denkst du, wieviele Reisenden (ob da 1000 reichen würden) da gestern ihre Anschlüsse nicht bekamen, oder zu spät angekommen sind - obwohl eigentlich nichts ernsthaftes passiert ist - das sollte besser geregelt werden!

Wie Hans schrieb, war die Situation nach kurzer Zeit ganz klar, da könnte z. B. die S-Bahn auf 500 Meter, auch auf Sicht fahren!

German-Angst, ja nichts falsch zu machen - steht ja alles in den RiLi.

Gruß
Re: Notfallmanagement
27.06.2024 19:53
Zitat
Christian0911
Zitat
Daniel Vielberth
Solange zerflederete Leichen bei uns noch Tabuisiert sind, muss man das so handhaben.

Auch das ist in Osteuropa wohl anders, auch wenn ich es nicht live gesehen habe, aber da werden Züge an anderen Zügen die Verunglückt oder entgleist sind vorbei gefahren (gibt da auf Youtube paar Videoschnippsel wo man sowas sehen kann)...

Schon mal eine halbierte Leiche gesehen? (war in den 90ern in Siegelsdorf, RB aus Markt Erlbach Nachdem zuerst in Langenzenn gewartet wurde dann doch dran vorbei)

Oder einen Kopf zwischen den Schienen und der Körper nebendran? (in den 2010ern am Esig Ansbach)

Nein? Will auch kaum jemand live sehen, auch wenn er vorher ne andere Meinung hätte. Von daher fährt auch bei Verdacht auf PU eben erstmal nichts.
Zitat
elixir
Wie Hans schrieb, war die Situation nach kurzer Zeit ganz klar, da könnte z. B. die S-Bahn auf 500 Meter, auch auf Sicht fahren!

Die Situation ganz klar schien auch mal in Nürnberg Stein, als nach einer Person im Gleis zwischen Stein und Schweinau ab dem Asig Stein Richtung Schweinau die Strecke dann gesperrt war. Solange, bis die wohl offensichtlich verwirrte Person im Schlafanzug (so beschrieb es mir der Lokführer) dann plötzlich im Gleis vor dem einfahrenden RE aus Richtung Ansbach auftauchte. Mit viel Glück ist damals nichts passiert. Aber danach war auch Richtung Roßtal gesperrt.

Ich sollte später zusammen mit einem Bundespolizisten auf Sicht fahren um die Strecke abzusuchen.
In dem speziellen Fall habe ich das allerdings abgelehnt. Wer die toten Winkel beim Hamster kennt kann sich denken warum. Mein Vorschlag, ich fahre, und je einer von der Bupo schaut aus den Seitenfenstern raus zum unterstützen der Streckenbeobachtung wurde von der Bupo damals mit der Begründung abgelehnt das einer ja das Auto nachholen müsse.
an marco2206

> Schon mal eine halbierte Leiche gesehen? (war in den 90ern in Siegelsdorf, RB aus Markt Erlbach Nachdem zuerst in Langenzenn gewartet
> wurde dann doch dran vorbei)
> Oder einen Kopf zwischen den Schienen und der Körper nebendran? (in den 2010ern am Esig Ansbach)
> Nein? Will auch kaum jemand live sehen, auch wenn er vorher ne andere Meinung hätte. Von daher fährt auch bei Verdacht auf PU eben erstmal
> nichts.

Da finde ich persönlich, den Ekel, den das auslößt, sollte man ganz gezieht als "Waffe" nutzen. Nicht unbedingt gegen die Fahrgäste, da sind ja auch Unschuldige drunter, aber Z.B die Jungs, die da über die Gleise gerannt sind aus dem Fall von HansL, die den geamten Verkehr lahmgelegt haben. Stellen wir uns einen Augenblick mal einen sinnvollen und gerechten Staat vor. In so einem Staat würde nicht Gnade vor Recht ergeben, sondern als sinnvolle Strafe gäbe es, dass die dazu verurteilt werden, im Regiowerk den nächsten PU-Zug von unten reinigen zu müssen. Also einen, wo noch alles dran im Getriebe und so dranhängt. Statt dass das ein Unschuldiger machen muss, einfach mal die, die Beinahe sowas gewoprden wären. Und wenn die sich dann vor Ekel die Seele aus dem Leib kotzen, haben die vielleicht einmal in ihren Leben sogar was gelernt. Und wenn nicht, hat Regio immerhin noch das Geld gespart, was so eine unangenehme Tätigkeit sonst Zulage kosten würde. Und das konsequent mit allen Gleislatschern, die erwischt werden. Ich glaube, dann bekämen wir Züge, wo man sich im noch im Wagenunterboden spiegeln kann, soviele, wie da zwangsverpflichtet werden müssten...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
an Elixir

Wenn ich es runterspiele gibt es immer einen Idioten, der dann meint, das es ja nicht so schlimm ist. Außerdem hält sich mit Mitleid mit solchen, die sich selbst und freiwillig in diese Gefahr begeben in engen, sehr engen, Grenzen. Es gibt an dem Thema nix schön zu reden, und deswegen tue ich es nicht.

Und wer ein Fan von lieber schnell ans Ziel mit paar Toten, als eben Verspätung ohne Tote hat, dem empfehle ich den Straßenverkehr, dort herrscht genau diese Denkweise.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
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