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Entscheidung ist gefallen: Mainschleifenbahn wird reaktiviert
geschrieben von sebaldus 
Nachdem jetzt hoffentlich alle Visionen bezüglich möglicher Weiterführung der hoffentlich tatsächlich bald reaktivierten Strecke ausgetauscht worden sind: Was ist denn jetzt tatsächlich Stand der Dinge?

Die Landkreise Würzburg und Kitzingen sind sich einig, dass sie diese Reaktivierung wollen. Und haben pressewirksam einen symbolischen Bauzaun aufgestellt. Aber ist darüber hinaus tatsächlich etwas geschehen, was dieses Projekt nach vorne gebracht hat?

Ich habe den Eindruck, da sind noch wesentliche Fragen offen. Oder weiß man, mit welchen Fahrzeug(en) man die Strecke bedienen will? Wird das mehr als ein Pendelverkehr auf dieser Stichstrecke? Oder ist eine Durchbindung nach Würzburg realistisch? Auch noch bei Realisierung der Schnellfahrstrecke Nürnberg - Würzburg, denn dann dürfte es trotz Ausbau Richtung Würzburg eng werden. Welche Baumaßnahmen sind auf der zu reaktivierenden Strecke vorgesehen? Gibt es da bereits eine Vorplanung? Und damit die Voraussetzung zur Ermittlung eines NKF und damit die Prüfung der Förderfähigkeit. Die bis zu 30 Mio. Kosten scheinen mir schon nur eine erste grobe Schätzung zu sein. Es gibt ein Gutachten, das behauptet, der NKF läge über 1. Aber wie hoch ist er tatsächlich?

Ich hoffe ja auch, dass die Reaktivierung gelingt. Aber dass da definitiv schon eine Entscheidung gefallen wäre, kann ich bisher noch nicht erkennen.

Ich würde mich freuen, wenn ich da eines Besserem belehrt werden könnte. Und hoffe, dass es in nächster Zeit noch viele gute Nachrichten zu diesem Thema gibt.

Und noch etwas: Was ist konkret dran an den Planungen eines S-Bahn-Netzes für Würzburg? Bisher konnte ich dazu nur wenig finden. Es sieht so aus, als sollten halt wieder mal die bisherigen RB-Züge von Würzburg ein neues Label bekommen. Das aber wohl besser in einem eigenen Thema.
an HansL

ein Teil deiner Fragen sind schon beantwortert:

Siehe der Br-Link
> Ende 2028 soll es bestenfalls so weit sein, und die Mainschleifenbahn – künftig als S6 geführt – wird Teil des neuen S-Bahn-Netzes. Bis dahin stehen
> umfangreiche Bauarbeiten an: Drei moderne Haltepunkte in Astheim, Eisenheim und Prosselsheim sind geplant und die Strecke wird so modernisiert, dass
> die Züge mit bis zu 80 km/h fahren können. Außerdem soll eine Weiche in Seligenstadt den Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn ermöglichen, [...]
> In nur 25 Minuten soll die Bahn zukünftig von Volkach nach Würzburg fahren [...]

Das lässt die Arbeiten doch sehr erahnen: Es gibt lediglich erneuerte höhere Bahnsteige, die Einschaltpunkte der Bü werden verschoben um statt 50km/h 80km/h zu fahren. Die Mündungsweiche kommt wieder, und damit Auflassung des Haltepunkts Seligenstadt (Mainschleifenbahn) der dann wegen Gefahrpunksabstand des Einfahrsignals zur Mündungsweiche innerhalb des Bahnhof läge, das heißt seine Bedienung wäre nicht möglich, ohne das in der Zeit, wo dort ein Fahrzeug steht wegen verletztem Flankenschutz in Seligenstadt Gleis 1 keine Zugfahrten mehr stattfinden dürften. Das heißt, Zugfahrten auf der Strecke ohne teuere InfraGo Infrastuktur zu befahren, sind nicht mehr möglich, man muss dann an den normalen Bahnsteig Seligenstadt DB fahren. Für die "S-Bahn" kein Problem, für die Museumsbahn sehr schnell ein finanzielles...

Des weiteren kommen auch weder Signale noch PZB für Prosselsheim, ergo darf auch weiterhin nur Einzugbetrieb gefahren werden, von Rückfallweichen ließt man auch nichts, heißt die Weichen zu den andern Gleisen in Prosselsheim werden also wohl über den Streckenschlüssel gesichert und dürfen bzw können nicht entsperrt werden, solange ein Zug in der Strecke drin ist. Da die Neueinrichtung von Zugleitbetrieb wohl fragwürdig wäre (den will man eigentlich nicht mehr, fraglich ob das EBA den genemigen würde), läuft es daher sehr wahrscheinlich auf Stichstreckenblock mit Achszählern am Esig raus, auch der legt auch nochmal fest, das stets nur ein Zug auf der gesammten Strecke sein darf. Ich befürchte, das man selbst auf einen weiteren Einzählpunkt in Prosselsheim verzichtet, wodurch dann selbst die Stationieren des Museumsfahrzeuge dort hinfällig ist, weil die sonst beim Reinfahren ins Streckengleis keine Rotausleuchtung erzeugen würden, ergo die Strecke als frei erschiene, obwohl ein Fahrzeug drin ist. Auch einer der Gründe, warum der Museumsverkehr dann nicht mehr möglich sein wird, selbst wenn man nur einem unattraktiven 2 Stundentakt der S-Bahn an Sonntagen fahren würde, was für eine "S-Bahn" eigentlich ein No-Go ist. Die müsste wenigesten stündlich fahren, um halbwegs ernst zu nehmen zu sein.

Mutig finde ich, das das man das EIU bleiben will bzw ein EIU auf kommunaler Ebene neu auf die Beine stellen wollen, vgl [www.br.de] - hoffentlich übernehmen die sich da dran nicht, weil den Streckenunterhalt für ne Regelbetriebsstrecke zu gewährleisten ist eine größere Hausnummer, als für eine Museumsbahn, umsonst hat das BEM nicht ihre Haus und Hofstrecke Nördlingen - Gunzenhausen für den Regelbetrieb abgegeben und ebenso sind auch bei der DFS einige gegen Regelbetrieb auf ihrer eigenen Infrastruktur.

Die Luxusvariante, die man sich vermutlich nur bei Abgabe der Strecke in die DB oder ein anderes großes EIU (z.B Rhein-Sieg-Eisenbahn, die sind EIU zahlreicher erfolgreicher Privatbahnen z.B auch Ilztalbahn) leisten könnte, wäre ein ESTW oder DSTW für Prosselsheim, mit Ausfahrsignalen und PZB-Ausrüstung, dann ginge zwei Züge in der Strecke, dann hat sich die Museumsbahn immer noch ausgeschmiert, weil sie dann Trassengebühren auf voller länge und zwei EIU zahlen muss. Und dann muss es auch erstmal gelingen, dass das alte ESTW von Seligenstadt mit dem neuen ESTW überhaupt kann => müsste es wohl von selben Hertseller sein, ich schätze, das ist Thales, dann wirds nochmal teuerer. Ist aber vermutlich nicht nötig, selbst mit 50km/h ist die Strecke in 25 Minuten einfach zu bedienen, bei 10 Wendezeit könnten die Züge je in oder vor Seligenstadt kreuzen, und es ginge immer noch Stundentakt. Bei 80km/h begegnen sich die Züge irgendwo zwischen Seligenstadt und Würzburg in der zweiglesigen. Das alles "schreit" meiner Meinung nach geradezu nach Einzugbetrieb mit Stichstreckenblock, auch wenn ich es mir anders wünschen würde.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.10.2024 12:08 von Daniel Vielberth.
Elektrifizierung?
30.10.2024 12:36
Danke @Daniel, für Deine Erläuterungen! Damit verfestigt sich mein Verdacht, dass wesentliche Details eben noch nicht festgelegt sind. Vor allem die Frage des Betreibers könnte noch spannend werden.

Aber ein anderer Punkt: Man träumt von einer S-Bahnlinie. Aber so tief wird man hoffentlich nicht sinken, dass man da mit Diesel fahren will. Aber eine Elektrifizierung der Strecke ist auch kaum im Preis enthalten. Will man da mit Akku-Garnituren fahren? Geht das problemlos? Mit Bügel auf und ab beim Abzweig in die Stichbahn. Und dann mit einem Fahrzeug, das stündlich zwischen Würzburg und Volkach pendelt. Da könnten die Wendezeiten knapp werden, zumal die Strecke Richtung Würzburg sicher nicht immer problemlos bedient werden kann. Dafür gibt es viel zu viel störungsanfälligen Fernverkehr.

Du meinst ohnehin, dass man zwei Garnituren bräuchte, wenn ich Dich richtig verstehe. Die aber dann etwa die Hälfte der Zeit nur herumstehen. Geht damit die Kostenrechnung noch auf?
Und wenn ja: Die Fahrzeuge müssen irgendwann auch gewartet werden. Heißt das dann doch Diesel? Oder eine dritte Garnitur? Akku-Triebwagen gibt es meines Wissens in der Nähe noch keine. Wozu auch?
[de.m.wikipedia.org]. Wikipedia erwähnt auch den Vorschlag einer "Regionalstadtbahn" Würzburg, wobei das eher nach langfristiger Vision als konkreten Plänen klingt. Vielleicht böte sich die Strecke ja für eine Einbindung in jenes Konzept an....

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
an HansL

Ich denke Diesel. Die BEG scheint sich vorgenommen zu haben, alles S-Bahn zu nennen, was nicht bei drei auf Bäumen ist, siehe [beg.bahnland-bayern.de] und [rsbahn.de]

Deswegen tippe ich mal auf Regio-Shuttles vielleicht zwei Stück, also 4 insgesammt. Bei 25 min Fahrzeit bis Würzburg wird man die Wendezeiten nicht so drücken können, das es mit einer Garnitur geht, weil das wären dann 2,5 Minuten Wende an jedem Streckenende ohne Pause fürs Personal.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
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Re: Elektrifizierung?
30.10.2024 12:52
Ich dachte man will keine neuen Dieselbahnen mehr? Oder zählt HVO oder "technologieoffene" e-Fuels (wo gibt es die eigentlich zu kaufen?) nicht mehr als Diesel?

Ich hoffe bloß, dass es nicht irgendein Wasserstoff-Unfug wird. Dass der selbst Bleiakkus unterlegen ist, hat die Praxis ja inzwischen hinreichend belegt....

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Keine Ergänzung noch: Zwei Bü (Prosselsheim und Eisenheim) werden vermutlich auf "Laserpistole" ungebaut, weil der heutige Fahrplan (bzw das war der 2012 ich denke aber, das ist noch so) sieht zweimal Halt zum Bedienen der ET vor, da S-Bahn ohne Zugbegleiter ist wird man da sicher nicht dauernd den Tf austeigen lassen wollen. Oder der Bü sichert dann schon vor erreichen des Bahnsteiges.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
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