Hallo allseits,
da ich gestern meine Abschiedfahrt nach Loket předměsti gemacht habe (Loket Bf bis předměsti wird im Dez eingestellt) und ich bei der Vorbereitung der Reise auch mal wieder auf openrailmaps unterwegs war fiel mir eine Sache auf, die - obwohl sie zunächst mal rein auf tschechischen Boden stattfindet, uns betreffen könnte, wenn sie denn käme. Für die, die mit den Strecken dort nicht ganz so vertraut eine Karte, um welchen Bereich es geht:
Für jene die die Strecken dort nicht so gut kennen, die Strecke von Cheb über Františkovy Lázně nach Vojtanov ist eletrifiziert, und läuft hinter Františkovy Lázně noch eine erheblich lange Strecke (gute 5km) parallel zu der nach Asch, und während der deutschen Besatzung gab es auch vor der echten Streckentrennung eine Weiche (Abzw Schweinebeutel), der Hp Žírovice-Seníky liegt nur an dem Gleis nach Plauen (am andern Gleis soll er irgendwann mal kommen...), die Oberleitung reichte ursprünglich auf beiden Gleisen bis an die Abzw. Schweinebeutel (obwohl es die, als man die OL baute, schon gar nicht mehr gab). Auf der Plauener Strecke reicht sie nach wie vor weiter in den Bahnhof Vojtanov, auf der Ascher Strecke reicht sie nun nur noch ein wenig über Františkovy Lázně hinaus. Gebaut wurde die OL eigentlich für Güterzüge, aber außer Umleitungsverkehr, wenn Decin mal wieder dicht ist, dürfte sich der Güterverkehr eher in Grenzen halten. Inwieweit man in Vojtanov wirklich umspannt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Man muss außerdem noch wissen, das bevor die Züge aus Selb-Plößberg wieder kamen, die Strecke Cheb - Aš město durchgängig betrieben wurde (nach Hranice v Čechách fährt seit Jahren nur 1x am Tag überhaupt ein Zug, eine Fahrt, die ich dennoch jeden Eisenbahnfreund mal empfehlen würde), seither pendelt meist eine einzelne Büchse Aš - Aš město, und die Leute steigen in Aš um - früher in die Oberpfalzbahn, nun in die Agilis - die meist Hof - Marktredwitz fährt.
Umzu verblüffender erscheint es daher, das laut openrailmaps genau die Strecke Cheb bis Aš město zur Elektrifizierung vorgesehen ist. Die Strecke Aš - Selb-Plößberg nicht. Stromsystem 25 kV 50 Hz ~. Ich frage mich, worauf das heraus laufen soll? RB95 in Aš enden lassen, umsteigen in den elektrischen Zug Aš město - Cheb, und Cheb Marktredwitz wieder entkoppelt? Oder Zweisystemzüge die Marktredwitz - Aš město fahren (vom Personal ginge das, auf der RB95 scheint ohnehin ausschließlich CD Lokführer unterwegs), und die Agilis in Aš endend? Oder Taktverdoppelung zwischen Cheb - Aš? Aber dann wären die Züge aus D deutlich leerer, weil die Leute von Aš sicher lieber den durchgehenden Zug aus der Stadt nähmen. Selbst auf der deutschen Seite hat die Taktverdoppelung zwischen Hof und Selb-Plößberg ja offenbar nicht die Erwartung erfüllt, sonst wäre man ja jetzt, wo die Agilis selbst den Tschechienverklehr fahren darf, ja nicht zum Flügelungskonzept gewechselt, sondern hätte den Fahrplan so gelassen, wir er war, das war zuvor doppelt so häufige Fahrten, also der attraktivere Fahrplan.
Ich halte diese Tschechische Planung für wenig kompatibel mit dem deutschen Bedienungskonzept, wenngleich der Verkehr aus Tschechischer Sicht deutlich mehr Sinn machen würde, wenn die Deutsche Strecke wieder die untergeordnete wäre, und den Zügen vom Stadtbahnhof die Vorfahrt ließen. Die beste Nutzung, das stelle ich jedes mal fest, hat bei der RB95 immer der innertschechische Abschnitt. Ich frage mich, was da langfristig kommen könnte?
Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2024 19:47 von Daniel Vielberth.