"Nach dem tödlichen Unfall mit einem Roboterauto von Uber hat der US-Bundesstaat Arizona die Selbstfahrversuche des Fahrdienstvermittlers gestoppt." Das berichtet der Tagesspiegel vom 28.3.2018. [
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Das ist doch ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass der Unfall nicht unausweichlich war. Wie groß die Mitschuld der totgefahrenen Fahrradfahrerin nun auch immer gewesen sein mag. Einen Freibrief für's Totfahren ergibt sich nicht daraus, dass sich das Unfallopfer unvorsichtig im Verkehr verhält. Alleine die Tatsache, dass die Radfahrerin ihr Fahrrad geschoben hat, deutet übrigens m. E. darauf hin, dass sie sich nicht unvorsichtig verhalten hat, sondern vielmehr vorsichtig. Wozu ich bisher nichts gefunden habe: Warum hat die Radfahrerin an dieser Stelle die Straße überquert. Waren möglicherweise die Wege zu einem Fußgängerüberweg sehr weit, so dass sie einen großen Umweg hätte nehmen müssen? Ist es an der Stelle, an der der Unfall passierte schon häufiger vorgekommen, dass dort Fußgänger die Straße überquerten, weil sie damit Umwege vermeiden wollen? Ist möglicherweise eine mangelhafte Verkehrsplanung mitverantwortlich, die es versäumt hat an dieser Stelle oder in der Nähe einen gesicherten Fußgängerüberweg einzurichten? Oder hätte dort eine sehr viel niedrigeres Tempolimit angeordnet werden müssen, weil Fußgängerinnen und Fußgänger regelmäßig an der Stelle die Straße kreuzten?
Wie auch immer, der Unfall wirft ein Schlaglicht auf die Tödlichkeit der Autofahrerei. Und darauf, dass möglicherweise auch moderne Techik keinen Beitrag leisten kann, die Gefahr von einem Auto totgefahren zu werden, wirksam einzudämmen. "Vision Zero", also Null Unfälle durch mehr Technik verliert damit an Glaubwürdigkeit.
Hier ein Beispiel für die (falschen?) Heilsversprechen der Autoproduzenten: