Am heutigen Freitag, den 30.12.2022, haben Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und ihre Parteifreundin und Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann die umgebaute Doppelkreuzung unweit des Friedrichshainer Märchenbrunnens offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Mir ist sehr, sehr wichtig und ich bin auch sehr froh, dass wir es hingekriegt haben, in diesem Jahr diese Doppelkreuzung umzubauen, die nicht zu Unrecht auch den Namen Todeskreuzung trägt.“ Mit diesen Worten lobte Jarasch die Neugestaltung, bei der es vordergründig um den Schutz der Radfahrenden gegangen sei und bei der man ungeachtet der jahreszeitbedingten schwierigen Witterung selbst im Dezember noch Fahrbahnmarkierungen neu angelegt habe.


Bettina Jarasch (rechts) und Clara Hermann (links) loben den Umbau der so genannten Todeskreuzung. Foto: Christian Linow

Bei aller Euphorie bleibt allerdings gerade für Radfahrende ein Gefühl der Ernüchterung hängen. Das höhere Maß an Sicherheit, was sich ohnedem erst noch beweisen muss, wurde bezahlt mit drastischen Wegezeitverlängerungen. Statt, wie auch heute von Bettina Jarasch wiederholt beschworen, im Sinne der Mobilitätswende Pedalierenden Vorrang einzuräumen, hat man auf dem Velo Nachrang. Jedenfalls dann, wenn man von der Friedenstraße links gen Prenzlauer Berg fahren möchte oder umgekehrt. Konnte man bis dato in einem Zug von der Friedenstraße auch die Greifswalder Straße überqueren, zwingt einen jetzt die neu installierte Fahrradampel zum Anhalten. Die nämlich schaltet auf Rot, kurz nachdem die Lichtsignalanlage an der Friedenstraße grün wird. Für Autofahrer indes ändert sich nichts, sie haben auch künftig freie Fahrt an der Greifswalder.


Radfahrende sind hier künftig langsamer unterwegs und dem Autoverkehr gegenüber ob separater Phasen schlechter gestellt. Foto: Christian Linow

Mittelfristig verspricht die Verkehrsverwaltung Besserung und stellt bedarfsgerechte Ampelphasen in Aussicht, die den Radverkehr und ÖPNV privilegieren sollen. Ebenfalls verbessert werden soll die Abbiegesituation von der Friedenstraße kommend in Am Friedrichshain. Die vor einigen Wochen zeitweise aufgestellten Protektionen in Form von Leitboys, die durch den Umbau plötzlich verschwunden sind, sollen wiederkommen. Auch die Idee einer weiteren Fahrradampel nehmen die Verantwortlichen mit, wenngleich sie diesen Kreuzungsumbau nach eigenem Bekunden nicht für einen Risikoschwerpunkt halten. Was insofern seltsam anmutet, als es für das Aufstellen der besagten Abstellbaken ganz offensichtlich eine Indikation gegeben haben muss.






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