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Es geht voran beim Flughafen S-Bahnbau !
geschrieben von alex.de 
Ein Notausgang geht abwärts
Fuhlsbüttel: Zwei Fluchtschächte für S-Bahn-Tunnel werden 40 Meter tief abgesenkt

Von Matthias Rebaschus

"Was ist das für ein dicker Betonklotz?", fragen sich Tausende von Autofahrern und Passanten am Brombeerweg in Fuhlsbüttel täglich: Der Klotz war einmal 22 Meter hoch und verschwindet nun jeden Tag ein kleines Stück im Boden. Die Erklärung kommt von Diplom-Ingenieur Kai Ziemer (62): "Das ist einer von zwei Fluchtschächten der S-Bahn zum Flughafen."

Mit ferngesteuerten Wasserkanonen werden die Fluchtschächte 40 Meter tief neben dem zukünftigen S-Bahn-Tunnel versenkt. Die zehn mal zehn Meter breiten Betonkästen wiegen je 370 Tonnen und haben 1,20 Meter dicke Wände. Der erste Betonkasten am Brombeerweg ist zur Hälfte versenkt. Nun wird der zweite am Heschredder bald ins Erdreich eingelassen. In den Schächten soll später eine Treppe und ein elektrischer Aufzug die Flucht nach oben ermöglichen.

Sechs bis sieben Millionen Euro kostet jeder Betonkasten und die technisch sehr aufwendige Arbeit. Die Betonkästen (technisch: "Caisson") werden in zwei Bauabschnitten vor Ort fertig gegossen. Das technisch Spannende passiert am Fuß der Kästen, die im Grundwasser des Bodens stehen: In einem Raum, der unter künstlich aufgebautem Druck steht, arbeiten sich Wasserkanonen und ein Mini-Bagger immer tiefer.

Alles wird von oben über Monitore ferngesteuert. Der Boden wird verflüssigt und dann abgepumpt - so kann der Betonkasten Stück für Stück tiefer ins Erdreich sinken. "Das ist eine bewährte, aber nicht sehr häufig angewandte Technik", sagt Kai Ziemer, der als Abteilungsleiter für Bau und Betrieb in der Behörde für Bau und Verkehr den S-Bahn-Tunnel zum Flughafen Fuhlsbüttel plant. "Das Ungewöhnliche ist die Tiefe. Denn die S-Bahn-Röhren, die sonst in Hamburg nur zehn Meter unter der Erdoberfläche verlaufen, liegen hier in 36 Meter Tiefe."

Wenn die Fluchtschächte versenkt sind, werden mit der Schildvortriebsmaschine, die eine süddeutsche Firma fast fertig gestellt hat, die beiden 1800 Meter langen Tunnel von Ohlsdorf bis nach Fuhlsbüttel gebohrt. "Damit werden wir wohl in diesem Sommer beginnen können", sagt Ziemer. Der Fahrttunnel (5,80 Meter Durchmesser) verläuft neben dem Fluchtschacht. Um eine Verbindung graben zu können, wird später der Boden dort mit Lanzen vereist.

240 Millionen Euro kostet die Anbindung zum Flughafen. Der Bund und Hamburg teilen sich die Kosten. 2007 soll die erste S-Bahn über die drei Kilometer bis zu den Terminals rollen.

erschienen am 11. Juni 2004 in Hamburg

Quelle :
www.abendblatt.de

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Wer gegen die Hamburger U-Bahnerweiterung wettert, wettert gegen den ÖPNV!Und macht einer Tram gleich mit den Gar aus!
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