Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Bahn-Zentrale zieht nicht nach Hamburg
geschrieben von Expertentelefon 
Heute abend wurde in den Medien berichtet, daß die Entscheidung gefallen ist, die Bahn-Zentrale in Berlin zu belassen.

Schade um den nicht gewonnenen Image-Gewinn und Arbeitsplätze für Hamburg.

Gut, wenn Hochbahn und HHLA nicht verramscht werden, obwohl das noch nicht ganz klar ist, da immernoch im Gespräch ist, daß Teilbereiche der Bahn-Verwaltung nach Hamburg gehen. Was das wohl noch wird...

Gruß
Carsten
Es ist noch alles offen... Was nicht nach Hamburg zieht, ist der KonzernSITZ, aber der muß nicht identisch mit der KonzernZENTRALE sein. Das Hamburger Interesse liegt auch nicht an dem formalen Konzernsitz, sondern an a) möglichst vielen Arbeitsplätzen und b) räumlicher Nähe der Entscheidungsträger, um besser Einfluß nehmen zu können - ein beiläufiges persönliches Gespräch ist nunmal viel wirkungsvoller als ein förmlicher Brief.
Es wird noch eine Menge Streit zwischen Hamburg und Berlin darum geben. Aber ehrlich gesagt ist mein Mitleid mit Berlin doch arg beschränkt, wenn man überlegt, daß sie mit Geldern aus dem Länderfinanzausgleich losgegangen sind und Firmen über Subventionen nach Berlin gelockt haben, auch und gerade aus Hamburg weg.
Also die Bahn ZENTRALE bliebt in Berlin, evtl. wird Hamburg ebenso wie Frankfurt ein KonzernSITZ (Außenstelle) der DB.
FÜr die HHLA und die HHA (und damit "uns alle") kam man nur hoffen es wird nichts mit der Übernahme.
Aber nun ist auch das kein Thema mehr - Laut Radio Hamburg hat der Senat die Gespräch soeben abgebrochen
Na ja, subjektiv bin ich auch für einen Umzug. Doch objektiv gesehen ist das nun ja wahrlich besser so. Kamen doch bei der deutschen Vereinigung fast alle Bundesbehörden nach Westdeutschland. Und als einer der wenigen Bundesbehörden konnte die Reichsbahn ihren ihren Sitz in Berlin behalten.
Also Berlin einfach so als Teil der neuen Bundesländer zu bezeichnen ist ja wirklich unverschämt :-) Immerhin war so 1/4 - 1/3 nur SBZ. Der Rest war schön westdeutsch. :-)

Und die Reichsbahn hat ihren Sitz ja nicht wirklich in Berlin behalten, das hört sich ja so an, als gäbe sie es jetzt noch...
@Winfried: Ich muß mich gerade sehr beherrschen. 16 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte dieses "Ihr im Westen - Wir im Osten"-Geschwätz doch langsam ein Ende finden. Schade, daß bei Dir im Kopf die Grenze offenbar noch vorhanden ist.. Zum Thema "Reichsbahn-Sitz" äußere ich mich mal nicht. Das hat Jonas bereits getan...
Ich sehe schon mit wie wenig Toleranz hier auf so manche Argumente eingegangen wird. Dabei ist die Standortpolitik auch 16 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter gesellschaftlichen Aspekten zu sehen.
Und da gibt es trotz der 16 Jahre auch heute erhebliche Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands. Auch wenn so manch einer hier in diesem Zusammenhang Sätze wie "ist ja wirklich unverschämt" oder "Wir im Osten Geschätz" von sicht gibt.
Naja , das mit dieser Ost und West Polarisierung führt doch nur zu Agressivität und Verachtung.

Dabei hat Deutschland (und die Welt) unterm Strich erheblich profitiert,
von dem fall des eisernen Vorhangs.

Sicher bereitet die ausgelöste beschleunigung der Globalisierung , mehr als Probleme für einen Gros der Gesellschaften. Nur bietet sie auch ungeahnte Chancen, die es zu nutzen gilt. Für viele , aber vorallem für jeden einzelnen.

Leider sehen aber Menschen , veränderung immer als etwas schlechtes, solange sie ihren Profit nicht im Geldbeutel sehen. Schade wie weit sich manche auf den Cent degradieren . Aber Unternehmer kann nun mal nicht jeder sein, auch wenn es viele sich wünschen (und manchmal aber so verhalten).

Sicher ist es für manche schlimm wenn Deutschland jährlich etwa 4 % seines BSP ( etwa 85 Milliarden Euro) für OstDeutschland netto bereinigt (abzüglich aller Nutz und Transferzahlungen) zur Verfügung stellt. welches in etwa dem prozentualen Ausgabenanteil im Verhältnis des gesamten Verteidigungshaushaltes der USA ( einschließlich aller Kriegs und Auslandseinsätze) zu seinem BSP entspricht. Aber sollte nicht die Vereinigung von Ost und westdeutschland , welches soviel Leid und Trauer mit sich brachte, dem Volke werte sein. Das es nur noch Geld und kein Blutvergießen mehr benötigt.
Um zwei fürchterlich geteilte Hälften zu einem großen und stolzen Ganzem zusammenzuführen. Oder muß der Lauf der Geschichte sich noch mal vollziehen um es zu verstehen ....

Und zum Thema Hamburg: Die HHLA wird lange zeit das Vorzeigeunternehmen gewesen sein, insbesondere wenn Port Package II in Kraft tritt. Spätestens aber wenn die EU bei Ablehnung die Häfen unter besondere "Beobachtung" stellt.
Und selbst wenn das alles erfolgreich abgewendet wird, kommt eine Übernahme von Hedge Fonds, die soviel Geld haben und nur sehen , wie ein OTTO-Normalo niemals erarbeiten, sparen geschweige niemals in Händen oder haben wird.

Also was ist einem lieber , die Mutter in der Stadt oder weit entfernt für jeden unantastbar. Das Bsp. AEG zeigt doch was es bedeutet wenn die Mutter GE in den USA aufs Knöpfchen drückt. Oder die Deutsche Bahn als fassbaren Mutterkonzern. Letzteres wurde ja als Teufel und Schlimmes verschrien, anscheinend soll das erste wohl angenehmer sein ?

Und zur Hochbahn , welcher privater möchte nicht gerne den rentabelsten Verkehrsbetrieb unter staatlich begünstigten Wettbewerb führen ?!
Ich glaube so manche Investitionsbereite Heuschrecken warten doch nur so darauf.

Nun wer zuletzt lacht, hat sich auch nach dieser Meldung noch lange nicht erledigt. Die Welt verändert sich manchmal auch wenn man es nicht (gleich) mitbekommt.

In diesem Sinne
Alex
Globalisierung wird im allgemeinen von vielen als Allheilmittel angesehen. Für das Gesamtwirtschaftsgeschehen mag es auch durchaus Vorteile geben. Aber das von Dir kritisierte "Nicht-über-den-eigenen-finanziellen-Horizont-Schauen" vieler Menschen kann ich durchaus nachvollziehen. Was bringen dem einzelnen die schönsten Wirtschaftsprognosen, wenn ein Arbeitsplatz nach dem anderen entweder durch Minijobs ersetzt oder gleich ganz ins Billig-Lohn-Ausland verlagert wird?! Dadurch machen wir unsere eigene Binnenwirtschaft kaputt, auch wenn vielleicht der Export floriert.

EDIT: Wort korrigiert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2006 14:48 von Arne.
Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Globalisierung wird im allgemeinen von vielen als
> Allheilmittel angesehen. Für das
> Gesamtwirtschaftsgeschehen mag es auch durchaus
> Vorteile geben. Aber das von Dir kritisierte
> "Nicht-über-den-eigenen-finanziellen-Horizont-Scha
> uen" vieler Menschen kann ich durchaus
> nachvollziehen. Was bringen dem einzelnen die
> schönsten Wirtschaftsprognosen, wenn ein
> Arbeitsplatz nach dem anderen entweder durch
> Minijobs ersetzt oder gleich ganz ins
> Billig-Lohn-Ausland verlagert wird?! Dadurch
> machen wir unsere eigene Binnenwirtschaft kaputt,
> auch wenn vielleicht der Exkurs floriert.

Das voletzte Wort sollte sicherlich Export werden...

Das aber ist ein Problem der Globalisierung: Produkte werden dort hergestellt, wo es am billigsten ist. Daß in diesem Land, weil die Leute so wenig verdienen, fast nichts von diesen Produkten verkauft wird, interessiert die Firmen nicht. Daß dann aber auch in dem Land, von wo die Arbeitsplätze wegverlagert wurden, die Leute sehr viel weniger verdienen, nicht viel verkauft werden kann, ist doch kein Wunder...

Um den Bezug zum ÖPNV wieder herzustellen: Evobus baut derzeit noch in Mannheim. Aber auch der DaimlerChrysler-Konzern muß sparen - und denkt über eine Verlagerung von Teilen der Produktion nach Ungarn nach. Die 90%-Busse sollen dann aus Ungarn nach Mannheim kommen und hier nur noch endmontiert werden - dabei gehen doch auch wieder ein paar 100 Arbeitsplätze flöten...
und die paar 100 Ungarn freuen sich über neue Jobs.

Gruß Ingo
Das Arbeitsplätze verlagert werden ist ein völlig normaler Prozess!
Es entstehen in dem Land wohin die Plätze verlagert, neue Fabriken, neue Skrukturen und eine massive Aufwertung der Regionen.
Die Kräfte vor Ort verdienen in Ihrem Landesvergleich überverhältnismäßigen Lohn und sind durchaus flexibel. Gewerkschaften und andere bürokratische Strukturen sind entweder im Frühstadium oder noch gar nicht existent.
Sind noch Bildungseinrichtungen und spezielle Forschungsinstitute vorhanden , so bestehen Möglichkeiten die Technologiestufe der Arbeitsplätze und Maschinen wie dem Allgemeinen Fortschritt des jeweiligen Landes über dem Land zu hieven von denen Sie ausgelagert werden.

Sicher ist es nicht richtig wenn Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, nur wenn solche den einzigen Wohlstand und Bedeutung der Gesellschaft haben. Ist das fehlende Zutrauen in neuere Forschungen und Technologien sowie flexiblere Strukturen sicher ein ureigenes Verschulden der Politik und Gesellschaft wenn der Technologiewandel nicht selbst, sondern durch andere erst eingeleitet wird.

Baue und Kaufe da wo es am günstigsten ist, Arbeite und Verkaufe da wo es teuersten ist. Sei es global wie regional ! Dieser banale Kreislauf existiert heute in jedem Menschen der fast ausschließlich auf den Cent achtet. Unter dieser Prämisse fallen Menschlichkeit, HerzensWärme und Gesellschafts wie Demokratieverständnis immer mehr in den Hintergrund. Und werden mit Verhärtung von GesetzesStrukturen und Bürokratie als einziges sichtbare aber nicht hilfreiches bzw. wirkungsvolles Mittel gut geheißt. Und solange diese Prioritäten keiner Korrektur erfahren, wird die Globalisierung, welche noch am Anfang steht, für diejenigen zum Nachteil die sich ihr nicht stellen und zum Nutzen nehmen.

Insofern hat Deutschland nicht ein Struktur, sondern ein Erkenntnisproblem!

BG
Alex
Hab ich von Anfang an für einen Fehler gehalten, dass Ole von Beust zwei völlig unterschiedliche Dinge miteinander verknüpft hat. Das musste ja schiefgehen.

______

metrobits.org
Hallo.

Zwei Links zu diesem Thema:
[www.zeit.de]

Im Zuge der Privatisierung hat auch die ehemalige DB Wohnungen zu Geld gemacht.

Und allgemein:
[www.zeit.de]

Thomas



Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen