Bahn: Ein Zug wirbt für Lübeck - mehr Plätze nach Hamburg
Die Bahn hat gute Nachrichten für Lübeck: Seit Mittwoch ist ein Zug unterwegs, der den Namen der Stadt und das offizielle Wappen trägt. Außerdem werden die Züge zwischen Lübeck und Hamburg verlängert. Ab Fahrplanwechsel gibt es auch eine durchgehende Verbindung nach Stettin.
Die Hansestadt Lübeck hat heute die Patenschaft für einen Doppelstockzug (Dosto) der Regionalbahn Schleswig-Holstein übernommen. Edward Jendretzki, Leiter der Regionalbahn Schleswig-Holstein (RB SH), und Lübecks Bürgermeister, Bernd Saxe, tauften heute auf dem Bahnhof von Lübeck einen "Dosto" auf den Namen der Hansestadt an der Trave.

Bernd Saxe und Edward Jendretzki nahmen den feierlichen Taufakt mit einer Flasche Sekt vor, die sie über dem Steuerwagen des Zuges ausgossen. "Die Hansestadt Lübeck betrachtet die Taufe als Wertschätzung", sagte Saxe. "Wir sind stolz, dass nun auch ein Dosto unseren Namen durch das Land trägt." Bei der ersten Fahrt durfte der Bürgermeister auch selber fahren.


Die ersten Meter fuhr der Bürgermeister den neuen Zug "Lübeck".

Der neue Zugname ist zusammen mit dem Stadtwappen auf dem Fahrzeug auf beiden Seiten des Steuerwagens angebracht. Am 13. Mai wurde der erste Doppelstockzug bereits auf den Namen "Bad Oldesloe" getauft, am zweiten Advent folgt dann noch "Reinfeld".


Zur Erinnerung bekam Bürgermeister Bernd Saxe ein Modell des Zuges überreicht. Er entschied spontan, das Modell dem neuen Bädermuseum in Travemünde, das im Frühjahr 2007 eröffnet werden soll, zu überlassen.

Zum Fahrplanwechsel, also ab dem 10. Dezember werden insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten statt bisher 6 Wagen 7 Wagen mit rund 800 Sitzplätzen eingesetzt. 98 Prozent aller Kunden fühlen sich "wohl" oder "sehr wohl", so lautet das Ergebnis einer Umfrage unter 1400 Kunden der neuen Doppelstockzüge, die zwischen Hamburg und Lübeck bzw. Lübeck-Travemünde pendeln. In den zurückliegenden warmen Sommermonaten wurde von den Kunden insbesondere die Klimaanlage sowie die Laufruhe der Fahrzeuge gelobt. Über 15 Prozent mehr Kunden auf dieser Strecke, das entspricht ungefähr 2000 Reisenden, belegen eindrücklich die Zufriedenheit der Kunden mit dem Angebot der RB SH auf dieser Strecke.

Die Hansestadt Lübeck ist demnächst auch per Bahn direkt mit Polen verbunden: Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 gibt es eine direkte Zugverbindung zwischen der Hansestadt Lübeck und der polnischen Großstadt Szczecin/Stettin. Der Regionalexpress erreicht die historische Hauptstadt von Pommern in knapp fünf Stunden und fährt alle zwei Stunden.

Bürgermeister Bernd Saxe bezeichnete die neue Verbindung als ein weiteren Beleg für das zusammenwachsende Europa: "Nach der Direktverbindung über die Ostseeautobahn A 20 rücken Lübeck und Polen nun auch über die Bahn enger zusammen, nachdem Wizz Air bereits seit März dieses Jahres von Blankensee aus nach Danzig fliegt."

Die direkten Züge zwischen der Hansestadt Lübeck und Szczecin fahren von 6 Uhr morgens bis 16 Uhr alle zwei Stunden. Bei Abfahrt um 10.01 Uhr ab Hauptbahnhof erreicht der Regionalexpress auf der Strecke über Bad Kleinen die polnische Stadt um 14.43 Uhr.

Bürgermeister Bernd Saxe und Edward Jendretzki, Leiter der Regionalbahn Schleswig-Holstein (RB SH) tauften den Zug. Fotos: JW

Aus: HL-Live