Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Mehrkosten für die U4 im Senat bewilligt - Notwendiges Eingeständnis zum Ausbau gen Harburg?
geschrieben von Christian Linow 
Hallo alle zusammen,

wie der Senat in einer heutigen Presseerklärung verkünden ließ, seien die Mehrkosten von 25,6 Millionen EUR zuzüglich einer Risiko-Reserve in Höhe von 13,65 Millionen nunmehr durch die Bürgerschaft bewilligt. Ein für sich betrachtet nicht allzu bemerkenswerter Vorgang, da die Arbeiten an der etwa 4,2 km langen Neubaustrecke schließlich viel zu weit gediehen sind, um nach mittelbaren Alternativen zu suchen.

Wesentlich interessanter dürfte derweil folgendes Zitat sein: "Die Mehrkosten sind beim Bund zur Förderung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz angemeldet. Es ist damit zu rechnen, dass der Bund etwas mehr als die Hälfte der Zusatzkosten übernehmen wird."
Wenn ich mich recht entsinne, ging doch mit der Bewilligung und der vorangegangenen Nutzen-Kosten-Analyse vonseiten des Bundes die eindeutige Kondition einher, perspektivisch in Richtung Harburg zu bauen. Sollte jetzt die Hansestadt, wie politisch jüngst propagiert, von einem Projektieren in Richtung Süden absehen, bleibt abzuwarten, ob der Bund nicht in ein paar Jahren Subventionen anteilig zurückverlangt. Spontan fiele mir in diesem Zusammenhang exemplarisch die Kanzler-U-Bahn U55 respektive ihre Durchbindung zum Alexanderplatz ein.

Ob es am Ende vielleicht doch für eine U-Bahn nach Harburg gar nicht so schlecht ausschaut?


Die U55 lief m.W. über den Hauptstadtvertrag und nicht GVFG-Mittel.

Aber insgesamt schon bemerkenswert. Der Kosten-Nutzen-Faktor dürfte kaum besser werden und hieß es nicht, man habe die 1 nur durch Einbeziehung der Steilshooper Strecke geschafft? Wie passt das?!
Herbert schrieb:

> Aber insgesamt schon bemerkenswert. Der
> Kosten-Nutzen-Faktor dürfte kaum besser werden und
> hieß es nicht, man habe die 1 nur durch
> Einbeziehung der Steilshooper Strecke geschafft?
> Wie passt das?!

Das ist eine weit verbreitete These. Letztlich verbreitete sich zuletzt die Info, dass der Verzicht auf die Kehranlage der U4 an der HafenCity-Uni den Durchbruch über 1 gebracht hatte, obgleich diese für die Erweiterung gen Harburg ein wesentlicher Fektor wäre und damit gegen diese These spricht.

Von daher gehe ich den Weg nicht mit, dass die Verlängerung nach Harburg Einfluss in der Bewertung hatte.

Allerdings lasse ich ich mich von entsprechend untermauerten Argumenten gerne überzeugen!

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Ob das am Ende tatsächlich eine bloße Mär ist oder in Wahrheit seitens der Stadt Hamburg doch Verpflichtungen eingegangen wurden, müsste recherchiert werden. In einer Presseerklärung vom 27. März 2007 heißt es jedenfalls wörtlich:

"Vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung liegt eine Zusage vor, die Maßnahme mit rund 113 Mio. Euro zu fördern. Basis dieser Zusage war der Nachweis einer Nutzen-Kosten-Bewertung mit einem Faktor über 1. Die Belastbarkeit dieses Faktors wurde jetzt unter den geänderten Rahmenbedingungen geprüft und liegt weiterhin deutlich über 1.
[...] In der Konzeption für die U4 ist bereits die Weiterführung der Linie über die Elbe Richtung Wilhelmsburg und Harburg berücksichtigt.
Der Plan für die U-Bahnanbindung ist am 15.9.2006 festgestellt worden und vollziehbar."


Die sich offenbarende Frage ist derweil, inwieweit welche Rahmenbedingungen verändert wurden, um letztlich standardisiert zu einer positiven förderungswürdigen Bewertung zu gelangen. Die Rückforderung gezahlter GVFG ist gesetzlich zwar umstritten - weil durch Zweckentfremdung nicht dem Bund, sondern den Ländern Schaden entsteht -, jedoch nicht unmöglich. (Siehe Straßenbahn-Stilllegungsdiskussion Cottbus )

Hierbei sollte kontextuell vielleicht jeder von uns Wahlberechtigten von seinem seit 2006 verbrieften Recht auf Auskunft der Bundesbehörden Gebrauch machen und nachfragen, unter welchen Voraussetzungen die Hilfen bewilligt wurden. Möglicherweise ließe sich darüber der Druck auf Senat und Bürgerschaft erhöhen, die korrelativ Stadtbahn und U-Bahn nach Harburg einander gegenüber stellt und damit nicht mehr macht, als Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Beides ist im Beust'schen Terminus verkehrspolitisch wünschenswert und - meines Erachtens gemessen an der jetzigen U4-Variante - auch bezahlbar.


Aus einer Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geht jetzt eindeutig hervor, dass der Weiterbau in Richtung Harburg bei dem damaligen Genehmigungsverfahren zur Bewilligung von GVFG keine Rolle spielte und sich die Förderung vom Bund lediglich auf den Abschnitt bis in die HafenCity bezog.

Somit dürfte es mittlerweile mehr als unwahrscheinlich sein, dass es allgemein zu einem Weiterbau der U4 kommt. Erst recht nicht in Richtung Harburg, was mit einer zusätzlichen, kostenintensiven Elbquerung verbunden wäre, die am ehesten mit einem aus den gezahlten Fördergeldern resultierenden Handlungszwang zu rechtfertigen wäre. Der aber ist nicht vorhanden.
@Christian

Aus der Formulierung kann ich aber genauso gut herauslesen, dass der Kosten-Nutzen-Faktor auch vorher über 1 lag. Und gerade darüber wurde lange ja auch zu der Zeit diskutiert.
Moin zusammen ...

Also ich glaube nicht das die U4 bis Harburg ausgebaut wird ...
Aus dem Grunde weil dann die Menschen die gerne aus der Hafencity herraus gehalten werden würden dort hindurch fahren würden (Billstedt - Wilhelmsburg - Harburg)
Wenn ich jetzt jemanden auf den Schlips trete tut es mir leid ... und sollte ich mich irren belehrt mich bitte eines Besseren ...

Aber der Wink mit dem Zaunpfahl (Sozialwohnungen werden gestrichen weil sie zu teuer wären) ist doch ein eindeutiges zeichen , wen man in der HC nicht sehen möchte ...

So gesehen wird die U4 nicht über die Elbe geführt ...

Gruss Stefan
Stimmt doch gar nicht.
DT-1 Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aus dem Grunde weil dann die Menschen die gerne
> aus der Hafencity herraus gehalten werden würden
> dort hindurch fahren würden (Billstedt -
> Wilhelmsburg - Harburg)

Ich glaube, das ist zu weit hergeholt. Wenn dem so wäre, dann würde die U4 nicht von Billstedt aus in die HafenCity fahren...

Tobias
Wenn es zu einer Entscheidung "U4 nach Harburg oder Stadtbahn" kommen sollte, dann wird man sich für die U4-Verlängerung aussprechen. Das wird uns Stadtbahn-Befürwortern nicht gefallen, aber ich kenne Hamburg und die Beton-Parteien nicht anders. Rechtzeitig zum Wahlkampf wird man die Stadtbahn wieder in aller Munde bringen, das war bisher immer so, hinterher hat man wieder 4 Jahre Zeit für andere Dinge.

Beste Grüße
André

[www.hochbahnbuch.de] - [www.facebook.com]
André Loop schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn es zu einer Entscheidung "U4 nach Harburg
> oder Stadtbahn" kommen sollte, dann wird man sich
> für die U4-Verlängerung aussprechen. Das wird uns
> Stadtbahn-Befürwortern nicht gefallen, aber ich
> kenne Hamburg und die Beton-Parteien nicht anders.
> Rechtzeitig zum Wahlkampf wird man die Stadtbahn
> wieder in aller Munde bringen, das war bisher
> immer so, hinterher hat man wieder 4 Jahre Zeit
> für andere Dinge.
>
> Beste Grüße
> André

Wie Frau Hajduk gestern im Hamburg-Journal sagte: Bei der U4 sind wir doch am bauen. Wie es weitergeht, hängt auch vom weiteren Ausbau der HC-Ost ab. Weder hat sie einen Weiterbau versprochen, noch abgelehnt, klar sollte aber sein, daß der Weiterbau erstmal geplant werden muß und deswegen auch im besten Fall noch ein paar Jahre braucht, bis er baureif ist. Bis dahin sollte schon ein erklecklicher Teil des Stadtbahnnetzes fertig sein.
erklecklicher

Bedeutet soviel wie?

erheblich?
kläglich?!


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
HOCHBAHN-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> erklecklicher
>
> Bedeutet soviel wie?
>
> erheblich?
> kläglich?!
>
Du kennst das Wort tatsächlich nicht? Erheblich ist die richtige Interpretation.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen