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Chipkarte statt normalen Fahrschein..,
geschrieben von ghettodejay 
Wie die Zeitung in der letzten Woche berichtete soll es im gesamten Landkreis Harburg, den Bezirk Harburg, sowie die Bahnstrecke Harburg Buchholz einen neuen Test des Bargeldlosen bezahlens geben. Testanfang soll 1 Mai sein. Diese Karte soll Gelengenheitspendler dazu anspornen mehr den HVV zu nutzen, weil man mit der Karte ( die man vorher aufladen kann) rund 25 % des Fahrpreises spart. Der Grund des ganzen war, das die Monatskarten für diese Zielgruppe zu teuer waren, für die wenigen Fahrten die sie machen. Es werden rund 60 Automaten an den Bahnhöfen, sowie 300 Busse mit neuen Druckern bis zum 1. Mai ausgerüstet, die es möglich machen, mit der Karte bezahlen zu können. Sollte dieser Test erfolgreich verlaufen, sollen es weitere Gebiete dazu geben.
Quelle : Wochenblatt Marsch und Heide.

Mfg Ghettodejay
Also um es kurz zu fassen, das bargeldlose Bezahlen in den Bussen, mit der Geldkarte, was eingestellt wurde, wird zunächst in Harburg wieder eingeführt auf diese "HVV Geldkarte"??

Ist natürlich gut, dass die gelegenheitsfahrer günstiger fahren können.
Drei Millionen Euro für diesen Versuch sind auch nicht gerade ein Pappenstiel.

Damit sich die 25 % Rabatt bei 10 Euro im Monat lohnen, muss man schon für über 40 Euro im Monat fahren, also ca. zweimal pro Woche unterwegs sein.

Schlecht ist, dass man in denjenigen Monaten, in denen man z.B. wegen Urlaub weniger fährt, draufzahlt. Das könnte doch einige davon abhalten, die Kundenkarte zu kaufen.

Richtig attraktiv wird das ganze vermutlich erst, wenn man in denjenigen Monaten, in denen man für weniger als 40 Euro fährt, einfach nur die normalen Ticketpreise ohne Rabatt und dafür ohne 10 Euro Kartengebühr zahlt.
Ich hoffe, diese neue Karte wird so eine sein wie z.B. die OysterCard in London und die altmodischen Papiertickets werden endlich durch eine zeitgemässe Fahrkartenart ersetzt. In London ist es so, dass zur Zeit noch OysterCard und Papiertickets nebeneinander bestehen aber der Preisvorteil wenn die OysterCard benutzt wird ist enorm: So kostet z.B. eine Einzelfahrt mit der U-Bahn in Zone 1 bei Barzahlung 4 Pfund, bei Benutzung der OysterCard 1,90 Pfund, das ist schon ein ganz schöner Unterschied. Ausserdem ist es so, dass wenn man an einem Tag mehrere Einzelfahrten unternimmt, nie mehr als der Preis für eine Tageskarte abgebucht wird, sogenanntes Price-Capping. Auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten sowie Schülerkarten etc können auf der OysterCard gespeichert werden, dazu werden diese dann mit einem Photo versehen. Wenn man in London z.B. in einen Bus einsteigt, steigt man vorne ein und hält die Karte über den Leser, beim Aussteigen ebenfalls so dass dann automatisch der richtige Preis abgebucht wird. Bei der U-Bahn, Overground und DLR hält man ebenfalls die Karte über den Leser, dann öffnet sich die Zugangssperre zum Bahnsteig. Am Ziel hält man wieder die Karte über den Leser und der korrekte Preis wird abgebucht. Für Einzel- und Tageskarten nennt sich das Ganze "Oyster pay as you go". Für mich eine Supersache dieses System. Ich, als gelegentlicher London Besucher, habe auch so eine Karte die ich bei Bedarf an jeder U-Bahn Station am Automaten mittels Bargeld oder Kreditkarte wieder aufladen kann, ausserdem ist das auch in unzähligen Ticketshops im Grossraum London möglich.
Auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten sowie Schülerkarten etc können auf der OysterCard gespeichert werden, dazu werden diese dann mit einem Photo versehen. Wenn man in London z.B. in einen Bus einsteigt, steigt man vorne ein und hält die Karte über den Leser, beim Aussteigen ebenfalls so dass dann automatisch der richtige Preis abgebucht wird.

Lang lebe der gläserne Bürger (-> Bewegungsprofil usw.)

An sich eine gute Sache, aber solange das mit der Datensicherheit nicht 100%ig ist, würden ich und Opa Klembowski doch lieber noch die alte Papierkarte kaufen...
Ähm Hochbahn Fan, hast du ein Handy?
Zitat
Rüdiger
... Ausserdem ist es so, dass wenn man an einem Tag mehrere Einzelfahrten unternimmt, nie mehr als der Preis für eine Tageskarte abgebucht wird, sogenanntes Price-Capping. ...

Eine solche Chip-Karte würde ich auch bevorzugen. So etwas kenne ich auch aus Amsterdam. Je nach dem wo und wie viel man fährt wird der passende Tarif abgezogen. Dies könnte ich mir in HH auch vorstellen, so könnte, wenn ich mich einen Monat lang nur in zwei Zonen bewege der Preis für nur eine 2-Zonen-Monatskarte abgezogen werden. Oder wenn ich eh immer nach 9 Uhr fahre, der Preis einer CC-Karte. So muss man sich nicht im Vorraus auf einen Tarif festlegen.
Aber eine zusätzliche monatliche Grundgebühr sehe ich nicht ein. Wenn ich nicht fahre, dann soll es mich auch nichts kosten.

Grüße
Grundgebühr zahlt man in London nicht, nur ein Pfand für die Karte das bei Rückgabe derselben wieder ausgezahlt wird.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Lang lebe der gläserne Bürger (-> Bewegungsprofil usw.)

An sich eine gute Sache, aber solange das mit der Datensicherheit nicht 100%ig ist, würden ich und Opa Klembowski doch lieber noch die alte Papierkarte kaufen...

Immer diese reflexhafte Reaktion "gläserner Mensch". Wo werden denn überall schon die Daten gesammelt? Handy, Kreditkarte, evtl. Rabattkarten, weiß der Teufel, was noch alles.
Was ist jetzt an Deinem HVV-Bewegungsprofil so interessant? Was sollen andere nicht wissen? Hast Du was zu verbergen?

Ich würde dieses Ticket auch sehr gerne nutzen, denn aus Helsinki bin ich das auch längst so gewöhnt.

Gruß,
Olaf
Könnte so eine Chipkarte nicht auch anonym, auf gut haben Basis ausgegeben werden, dann könnte zwar auch ein Bewegungsprofil für diese Karte erstellt werden, sein Besitzer bliebe jedoch unerkannt ?
Voraussetzung wäre natürlich eine Änderung des Tarifwesens im HVV

MfG
siehe meine Erläuterungen oben wie es in London funktioniert: Oyster als "pay-as-you-go" Variante ist eine anonyme Guthabenkarte. Aber die Monatskarten, Jahreskarten etc sind personalisiert. Aber, was bitte ist so schlimm daran? Mich stört es nicht dass London Transport nachvollziehen kann dass ich z.B. jeden Tag mit der Picadilly Line von Ealing Common nach Green Park fahre und dann umsteige in die Jubilee Line bis Canary Wharf. Wobei ich für den Rückweg und durchaus auch für den Hinweg meist andere Linien benutze denn in London noch mehr als in Hamburg heisst die Devise: Viele Wege führen nach Rom.
Und ich habe nichts zu verbergen wenn es um die Benutzung der Öffis in London geht denn ich bin weder ein Grafitti Schmierer noch Scheibenkratzer und halte mich auch an Regeln wie z.B. Rauch- und Alkoholverbot.
Punktesammelkarten hingegen benutze ich überhaupt nicht denn es geht Firma xxx nichts an was ich wo und
wann einkaufe und ich habe keine Lust auf einen mit Werbung zugemüllten Hausbriefkasten und auch nicht auf einen mit Werbung und Newsletters zugemüllten elektronischen Briefkasten denn einzig und allein darum geht es den kartenherausgebenden Firmen, ihre Kunden zu binden und mit Werbung zuzumüllen. Und auch bezahlen mit Karte kommt bei mir nur in Ausnahmefällen vor.
ich habe keine Lust auf einen mit Werbung zugemüllten Hausbriefkasten und auch nicht auf einen mit Werbung und Newsletters zugemüllten elektronischen Briefkasten denn einzig und allein darum geht es den kartenherausgebenden Firmen, ihre Kunden zu binden und mit Werbung zuzumüllen.

Aber wunder/beklage dich dann nicht, wenn dir Werbung von irgentwelchen Unternehmen in Haus flattert, an denen du oft (->Bewegungsprofil) vorbeifährst. Auch wenn du nichts "zu verbergen" hast, wirst du damit belästigt. Das ist so ziehmlich das selbe wie diese Punktesammelkarten, nur dass diese nur Orte erfassen können. Technisch möglich ist es allemal...
Aber wunder/beklage dich dann nicht, wenn dir Werbung von irgentwelchen Unternehmen in Haus flattert, an denen du oft (->Bewegungsprofil) vorbeifährst. Auch wenn du nichts "zu verbergen" hast, wirst du damit belästigt. Das ist so ziehmlich das selbe wie diese Punktesammelkarten, nur dass diese nur Orte erfassen können. Technisch möglich ist es allemal...

Ich denke, jetzt sollte man "mal die Kirche im Dorf lassen". Dass deutsche Verkehrsverbünde oder auch Transport for London Bewegungsprofile kundenscharf mit Kontaktdaten an Firmen verkaufen, liegt für mich eher im Utopiebereich. Wenn dieser Fall irgendwann in der Zukunft eintritt, werden sicher bereits ganz andere Sachen möglich sein, in deren Schatten das ÖPNV-Bewegungsprofil eine lächerlich Nebeninfo ist.

Vielmehr sollte man die durch Rüdiger eindeutig beschriebenen Vorteile der Chipkarten (insbesondere Modell London) hervorheben: Es sind einfach keine Tarifkenntnisse mehr erforderlich, tagesweise wird jeweils der günstigste Preis berechnet. So ist eines der Haupthemmnisse bei der ÖPNV-Nutzung - nämlich die Tarifkenntnis - beseitigt und es ist sicher, dass dies die ÖV-Nachfrage stimulieren wird ("Ach ich fahr ruhig mit der Bahn, kann ja nicht mehr so teurer werden."; statt heute bereits morgens entscheiden zu müssen, welche Karte wohl für das heutige Fahrverhalten die richtige ist.). Als Beispiel in unserer Nähe wäre Bremen zu nennen: Die BOB-Karte (Bequem ohne Bargeld) bietet auch ähnliche Vorteile des Londoner Systems (Preiskappung nach Bestpreismethode, nachträgliche Abbuchung übers Konto etc.). Das Bewegungsprofil ist im VBN also schon möglich, auch wenn nur eingeschränkt, da nur das grobe Fahrziel (Ort) oder sogar nur die Preisstufe vor Fahrtantritt gewählt wird.

Zwiespältig sehe ich eher das holländische Modell: Hier ist bei Fahrtantritt der Preis nicht unmittelbar klar, da die bisherige Zonenregelung (ganz Holland ein Verbund) durch einen entfernungsabhängigen Tarif ersetzt wurde, d.h. nur wenn man die Strecke schonmal gefahren ist oder vorher im Netz nachschaut weiß man den konkreten Preis. Dies ist natürlich die Konsequenz des erklärten Ziels, die Tarifergiebigkeit und -gerechtigkeit wesentlich zu verbessern. Die Situation wie im HVV, dass eine Strecke Harburg-Barmbek genauso viel wie Barmbek-Farmsen kostet, gibt es in Holland nicht mehr. Jeder zahlt einen Grundpreis und für jeden gefahrenen Kilometer.
Zitat
M2204
Ich denke, jetzt sollte man "mal die Kirche im Dorf lassen". Dass deutsche Verkehrsverbünde oder auch Transport for London Bewegungsprofile kundenscharf mit Kontaktdaten an Firmen verkaufen, liegt für mich eher im Utopiebereich. Wenn dieser Fall irgendwann in der Zukunft eintritt, werden sicher bereits ganz andere Sachen möglich sein, in deren Schatten das ÖPNV-Bewegungsprofil eine lächerlich Nebeninfo ist.

Naja, die Daten müssen ja nicht von den Unternehmen verkauft werden. Aber was ist z.B. mit irgend einem Dienstleister, der aus irgendwelchen Gründen Zugange zu den Daten bekommt?
Man sollte erstmal so wenig Daten wie möglich erheben (können). Warum muss so eine Karte immer Personenbezogen sein? Einfach am HVV-Automaten mit 50 EUR aufladen und los gehts. Keine Beweungsprofile, keine Datenschutzprobleme.
Denn mit den ganzen Datensammlungen ist es doch so, dass irgendwann keiner mehr genau überblicken kann, wer jetzt was warum und wie oft ermittelt hat. Die Daten sind dann einfach mal da und werden genutzt. Maut-Erfassung, Blutproben neugeborener etc. Und wenn es einmal angefangen hat, kann man kaum noch etwas dagegen machen.

"Wenn ein Trog da ist, kommen Schweine."

P.S. Nur weil ich Paranoid bin, heißt es noch lange nicht, dass SIE mich nicht verfolgen! :-)
Zitat
arneboers
Warum muss so eine Karte immer personenbezogen sein? Einfach am HVV-Automaten mit 50 EUR aufladen und los gehts. Keine Bewegungsprofile, keine Datenschutzprobleme.

Wer sagt denn, dass sie personenbezogen ist? Die Londoner Oyster Card ist es auch nicht. Wenn der HVV sie personenbezogen macht, macht er sich selbst und seinen Kunden das Leben einfach nur unnötig schwer und halst sich unnötige Datenschutzprobleme auf.

______

metrobits.org
Hallo M2204,

Zitat

Ich denke, jetzt sollte man "mal die Kirche im Dorf lassen". Dass deutsche Verkehrsverbünde oder auch Transport for London Bewegungsprofile kundenscharf mit Kontaktdaten an Firmen verkaufen, liegt für mich eher im Utopiebereich. Wenn dieser Fall irgendwann in der Zukunft eintritt,...

Das ist keine Zukunftsmusik, sondern trister Alltag. Schon die Telekom-Skandale vergessen?

Wäre ja schön, wenn man das alles so rosarot sehen könnte, die Realität ist leider anders.



Grüße
Boris

P.S. Datenschutz ist auch ein Recht, sollte man mal abspeichern. ;-)
Zitat
Mike
Wer sagt denn, dass sie personenbezogen ist? Die Londoner Oyster Card ist es auch nicht. Wenn der HVV sie personenbezogen macht, macht er sich selbst und seinen Kunden das Leben einfach nur unnötig schwer und halst sich unnötige Datenschutzprobleme auf.

Unnötig? Soweit ich mich erinnere, war durchaus eine Funktion im Gespräch, nach der am Ende des Monats das günstigste Ticket abgerechnet wird. Bin ich nur ein oder zweimal gefahren, dann entsprechende Einzelfahrkarten. War ich öfters unterwegs dann Tages-, Wochen- oder gar Monatskarten. Das lässt sich natürlich nur machen, wenn die Karte personenbezogen ist.

Tobias
Steht doch oben, dass Oyster zwischen Normalversion und Monatsversion unterscheidet. Normal: anonym, Monat: mit Bild. Warum soll der HVV das anders handhaben?

______

metrobits.org
Zitat
McPom
Soweit ich mich erinnere, war durchaus eine Funktion im Gespräch, nach der am Ende des Monats das günstigste Ticket abgerechnet wird. Bin ich nur ein oder zweimal gefahren, dann entsprechende Einzelfahrkarten. War ich öfters unterwegs dann Tages-, Wochen- oder gar Monatskarten.

Bestpreis hört sich gut an, hat aber auch Nachteile. Wenn man davon ausgeht, dass echte Zeitkarten dann nicht mehr angeboten werden (warum sollte jemand sie kaufen?), würden meiner Meinung nach bisherige Zeitkarteninhaber insgesamt weniger Fahrten machen als jetzt. Der Grund: Beim Bestpreis kostet in der Anfangszeit wieder jede einzelne Fahrt, es gibt keine "Flatrate" mehr, stattdessen den Anreiz, mit weniger Fahrten unter dem Tages-, Wochen- oder Monatspreis zu bleiben. Ich persönlich mache viele Fahrten nur, weil ich eine Zeitkarte habe. Gerade im Sommer bin ich mir aber nicht sicher, ob ich den Monatspreis wirklich abfahre, beim Bestpreis wäre ich also auf der Kippe und würde mit noch weniger Fahrten mehr Geld sparen.
Man könnte nun einwenden, dass sei doch alles schön und gut für uns Fahrgäste, wenn wir Geld sparen können. Aber was bedeutet das für den ÖPNV insgesamt, gerade wenn die Alternative Auto heißt? Das Hauptargument der Autofahrer lautet doch gerade: Das Auto steht sowieso bereit, also nutze ich es auch. Wenn jetzt selbst bei Pendlern und Vielfahrern, die bisher Zeitkarten hatten und somit zusätzliche Fahrten quasi kostenlos unternehmen konnten, wieder einzelne Fahrten Geld kosten, ist die Wahl des Verkehrsmittels doch klar.
Davon abgesehen, würden die Fahrgäste insgesamt nichts sparen, weil die Unternehmen natürlich dieselben Einnahmen machen müssen, wie ohne Bestpreis.
Ich persönlich halte den Bestpreis nicht für der Weisheit letzten Schluss (von der jetzt geplanten Karte, die allein 10 Euro im Monat Grundgebühr ohne jede Fahrtberechtigung kostet, ganz zu schweigen).
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