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Wie oft muss ein Fahrgast in Hamburg umsteigen?
geschrieben von Adenosin 
Joar, also meine Frage steht ja schon im Titel...

Wie oft steigt ein Fahrgast eigentlich durchschnittlich um in Hamburg... Und gibt es Vergleichswerte zu anderen Unternehmen... Ich habe ganz dunkel in Erinnerung, hierzu mal Zahlen gelesen zu haben. Aber ich finde nix... Weder auf hvv.de, nahverkehrhamburg.de oder hier :(

Vielleicht kann mir ja einer von euch weiterhelfen :D

Besten Gruß
Adenosin
Wenn man nur mit der Bahn fahren will und riesige Umwege in kauf nimmt, müsste man maximal 1 mal umsteigen, nämlich am HBF. Bei den fehlenden Querverbindungen kann sich das aber schnell häufen wenn man Zeit sparen will...
So ein Klassiker, der Weg zu meiner ex Freundin:

1. M26/118 César Klein Ring - Rübenkamp
2. S1 Rübenkamp - Ohlsdorf
3. U1 Ohlsdorf - Langenhorn Markt
4. M24 Langenhorn Markt - Niendorf Nord
5. M21 Niendorf Nord - Mode Centrum

Na klar, mit etwas willen hätte ich den einen oder anderen Umstieg verhindern können, hätte aber die Reisezeit empfindlich verlängert
Zitat
Adenosin
Joar, also meine Frage steht ja schon im Titel...

Wie oft steigt ein Fahrgast eigentlich durchschnittlich um in Hamburg...

Ein Beispiel aus meiner Vergangenheit:
Wohnort: Wedel (Nord)
Arbeitsort: Nedderfeld

Mein beliebtester Fahrtweg: 289 -- S1 -- S31 -- U3 -- U1 -- 281 (von mir bevorzugt, da Verspätungen aufgefangen werden konnten [10 Min Altona oder Lattenkamp])
Direkter Fahrtweg: 289 -- S1 -- U1 -- 281 (aber 15min länger)
Eine andere Möglichkeit: 289 -- S1 -- 184(M21) -- 281 (sehr verspätungsanfällig)

Ich bin also fast immer 5x umgestiegen, hätte aber auch mit 3x Umsteigen auskommen können.
Generell neige ich dazu, eher öfters umzusteigen (besonders, wenn ich dadurch den Quietsch... ääähhh... Citytunnel umgehen kann).

Aktuelle Durchschnittszahlen habe ich nicht.

Gruß Ingo
Was hast du denn gegen den City Tunnel. Naja, ich ziehe den City Tunnel der Verbindungsbahn eher vor. Ist wohl Geschmackssache.
Zudem kann man das Umsteigen in Altona von der S1 zur S31, wie bei Ingo oder auch das Umsteigen in Wandsbek-Gartenstadt von der U3 zur U1 oder umgekehrt nicht als wirkliches umsteigen bezeichnen. Jedenfalls muss man hier ja nur die Bahnsteigseite wechseln und verliet daher an diesen genannten Punkten eingentlich keine Zeit.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Also ich habe das große Glück, dass mein Ausgangspunkt gut erschlossen ist.

Meine Reisewege:
Berne - Volksdorf umsteigefrei in 5 Minuten.
Berne - Hallerstraße umsteigefrei in etwa 30 Minuten. Als DT3-Freund fahre ich aber oftmals über Barmbek und Kellinghusenstraße. ;-)
Berne - Ohlsdorf bei einer Reisezeit von 21 Minuten und zwei Umstiegen mit gerade mal zwei Minuten Wartezeit in Barmbek auch eine sehr gute Verbindung.
Berne - Hauptbahnhof umsteigefrei in 24 Minuten.

Ich kann mich nicht beklagen und komme mit dem HVV sehr schnell zu meinen Zielen.
Alle die abseits einer Schnellbahn wohnen oder viele Querverbindungen nutzen sind natürlich im Nachteil.
Mir kommt die Fahrtzeit ehrlich gesagt etwas kürzer vor, wenn man öfter umsteigt. Aber manchmal kann es auch nerven, wenn man einen Anschluss verpasst.

Mein Ziel Berliner Tor ist entweder durch 2x umsteigen oder 1x umsteigen, aber 3 Min. längere Fahrzeit, zu erreichen. Mal mach ich's so, mal so.
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Arbeit: Ziel City Süd -> U1 Hoisbüttel bis Hbf Süd - S3 bis Hammerbrook (1x umsteigen)
Privat: Ziel Ahrensburg -> U1 Hoisbüttel bis Volksdorf - U1 bis Ahrensburg Ost (1x umteigen, lange Reisezeit obwohl nur 10km Entfernung)
Verbindung in die Innenstadt war natürlich auch okay, Verbindung ins Volksparkstadion (Umstieg Hbf in S21) eher so naja....

Kommt halt immer auf die konkrete Strecke an.
Nochmal zur Ausgangsfrage: Wie oft muss ein Fahrgast in Hamburg umsteigen?

Die nötigen Infos bieten uns - etwas versteckt - der Hochbahn-Geschäftsbericht und der HVV-Verbundbericht.

Zunächst haben wir die "über 400 Mio. Fahrgäste", die uns die Hochbahn immer wieder verkauft. Bei genauem Hinsehen stellen sich diese als "Betriebszweigbeförderungsfälle" heraus, d.h. sie sind das Ergebnis der Addition aller U-Bahnfahrgäste mit allen Busfahrgästen. Umsteiger zwischen den Betriebszweigen werden also doppelt gezählt (!). Und Umsteiger gibt es ja in Hamburg reichlich ...

  • Betriebszweigbeförderungsfälle 2010: 413,851 Mio. (offizielle Fahrgastzahl der HHA)

Weiter hinten im Geschäftsbericht (S. 28) haben wir die tatsächlichen Fahrgäste der Hochbahn ("Unternehmensbeförderungsfälle") ohne das Umsteiger unternehmensintern doppelt gezählt werden.

  • Unternehmensbeförderungsfälle 2010: 351,773 Mio.

Schlussendlich brauchen wir noch den Verbundbericht des HVV. Dieser liefert uns die "Linienbeförderungsfälle" der Hochbahn (jeder Einsteiger einmal gezählt).

  • Linienbeförderungsfälle 2010: 548,7 Mio.

So, jetzt einfach Linienbeförderungsfälle durch Unternehemensbeförderungsfälle teilen, dann haben wir die Zahl der Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt:

548,7 / 351,773 = 1,56 Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt

Gegenprobe für den Gesamt-HVV:

1032,71 Mio. Linienbeförderungsfälle / 676,3 Mio. Verbundfahrgäste = 1,53 Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt

Ich hatte jetzt keine Lust Vergleichswerte zu suchen, da diese hier im Forum sowieso nur falsch sein können ;-). Ich meine aber, dass die Hamburger Werte außergewöhnlich hoch sind. Die Netzstruktur mit stringent auf die Schnellbahnen ausgerichteten Busverkehren und wenigen Querverbindungen sind natürlich ein Erklärungsansatz.
Zitat
M2204
Nochmal zur Ausgangsfrage: Wie oft muss ein Fahrgast in Hamburg umsteigen?

Die nötigen Infos bieten uns - etwas versteckt - der Hochbahn-Geschäftsbericht und der HVV-Verbundbericht.

Zunächst haben wir die "über 400 Mio. Fahrgäste", die uns die Hochbahn immer wieder verkauft. Bei genauem Hinsehen stellen sich diese als "Betriebszweigbeförderungsfälle" heraus, d.h. sie sind das Ergebnis der Addition aller U-Bahnfahrgäste mit allen Busfahrgästen. Umsteiger zwischen den Betriebszweigen werden also doppelt gezählt (!). Und Umsteiger gibt es ja in Hamburg reichlich ...

  • Betriebszweigbeförderungsfälle 2010: 413,851 Mio. (offizielle Fahrgastzahl der HHA)

Weiter hinten im Geschäftsbericht (S. 28) haben wir die tatsächlichen Fahrgäste der Hochbahn ("Unternehmensbeförderungsfälle") ohne das Umsteiger unternehmensintern doppelt gezählt werden.

Wobei die reale Zahl der Umsteigevorgänge je Fahrgast etwas höher sein dürfte...
  • Unternehmensbeförderungsfälle 2010: 351,773 Mio.

Schlussendlich brauchen wir noch den Verbundbericht des HVV. Dieser liefert uns die "Linienbeförderungsfälle" der Hochbahn (jeder Einsteiger einmal gezählt).

  • Linienbeförderungsfälle 2010: 548,7 Mio.

So, jetzt einfach Linienbeförderungsfälle durch Unternehemensbeförderungsfälle teilen, dann haben wir die Zahl der Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt:

548,7 / 351,773 = 1,56 Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt

Gegenprobe für den Gesamt-HVV:

1032,71 Mio. Linienbeförderungsfälle / 676,3 Mio. Verbundfahrgäste = 1,53 Umsteigevorgänge je Fahrgastfahrt

Ich hatte jetzt keine Lust Vergleichswerte zu suchen, da diese hier im Forum sowieso nur falsch sein können ;-). Ich meine aber, dass die Hamburger Werte außergewöhnlich hoch sind. Die Netzstruktur mit stringent auf die Schnellbahnen ausgerichteten Busverkehren und wenigen Querverbindungen sind natürlich ein Erklärungsansatz.


Muhar, du bist großartig! :)
Ich hatte nur im HVV-Bericht geschaut... Mir war gar nicht klar, dass die Hochbahn in ihrem Geschäftsbericht andere Zahlen ausweist...
Zitat
Adenosin
Ich hatte nur im HVV-Bericht geschaut... Mir war gar nicht klar, dass die Hochbahn in ihrem Geschäftsbericht andere Zahlen ausweist...

Sie weist gar keine anderen Zahlen aus. Sie lässt nur bestimmte Infos weg ;-).

Beide Quellen zusammen bieten dann doch das Gesamtbild. Da muss bei den nächsten Jahresberichten seitens HHA und HVV noch korrigierend eingegriffen werden, um die Transparenz nicht übermäßig zu strapazieren und die Erfolgsgeschichte des Hamburger ÖPNV nicht unnötig zu schmälern.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Meine Reisewege:
Berne - Volksdorf umsteigefrei in 5 Minuten.
Berne - Hallerstraße umsteigefrei in etwa 30 Minuten. Als DT3-Freund fahre ich aber oftmals über Barmbek und Kellinghusenstraße. ;-)
Berne - Ohlsdorf bei einer Reisezeit von 21 Minuten und zwei Umstiegen mit gerade mal zwei Minuten Wartezeit in Barmbek auch eine sehr gute Verbindung.
Berne - Hauptbahnhof umsteigefrei in 24 Minuten.

Die DT3-Variante bei Route Nr. 2 ist seit dem Fahrplanwechsel aber eher sportlich. Bisher 2 Minuten "Wartezeit", jetzt fährt die U3 ab Gartenstadt eine Minute später, so daß die verbleibende eine Minute fast komplett fürs Bahnsteigwechseln draufgeht.

Gruß T.
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Gruß T.
Zitat
aahz77
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Gruß T.

Politisch nicht, das stimmt.
Zitat
Friedrich
Zitat
aahz77
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Gruß T.

Politisch nicht, das stimmt.

verwaltungsrechtlich würde ich das eher nennen, aber das ist kleinkrämerei
Ich stelle mal die vage Behauptung auf, dass ich zum keinen Ziel innerhalb Hamburgs öfter als 2 mal umsteigen muss.... Ausgangspunkt ist entweder Graumannsweg oder U Lübecker Straße.

Zu irgendeiner Schnellbahn Haltestelle reicht es am HBF einmal umzusteigen, zum jeweiligen Ziel.
Sollte die Gegend fernab einer U/S Bahn Haltestelle liegen, dann muss man von dieser noch einmal zum Bus greifen - 2er Umstieg.
Zitat
BruceMcLaren
Zitat
Friedrich
Zitat
aahz77
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Gruß T.

Politisch nicht, das stimmt.

verwaltungsrechtlich würde ich das eher nennen, aber das ist kleinkrämerei

Und da: noch 'ne Erbse ;D

Danke für die Rückendeckung!

Gruß T.
Zitat
aahz77
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Wieso?
Er kann doch in Hamburg gewohnt haben -- das kurze Stück U-Bahn-Strecke in SH hat doch recht viel Hamburg um sich herum.
Durch die Klammer könnte zum Ausdruck kommen sollen, daß er die Station Hoisbüttel genutzt hat...

Gruß Ingo
Zitat
INW
Zitat
aahz77
Zitat
Friedrich
Als ich noch in HH (Hoisbüttel) wohnte, gabs da verschiedene Strecken mit unterschiedlich guten Verbindungen...

Ich zähle: eine (1) Erbse! Hoisbüttel ist nicht in HH...

Wieso?
Er kann doch in Hamburg gewohnt haben -- das kurze Stück U-Bahn-Strecke in SH hat doch recht viel Hamburg um sich herum.
Durch die Klammer könnte zum Ausdruck kommen sollen, daß er die Station Hoisbüttel genutzt hat...

Das ist mir auch klar, daß U Hoisbüttel von HH umzingelt ist (und nebenbei aufgrund der geographischen Nähe besser "Lottbek" oder meinetwegen "Bergstedt" oder "Bergstedt/Lottbek" heißen müßte). Umso spitzzüngiger ist mein Beitrag zu deuten. Trotzdem danke für die Mithilfe beim Erbsenzählen, damit sind wir in diesem Thread schon bei drei angekommen ;D

Damit auch genug der Auf-die-Goldwaage-Legerei, back on topic:

Ich habe bei meinen Standardstrecken (diverse Verbindungen zwischen Wohnung / Büro / Freundin / Kindern / Eltern) entweder keinen oder 3 oder mehr Umstiege (max. 5 auf der schnellsten Routenvariante Freundin <-> Büro, wenn man bahnsteiggleiches Umsteigen mitzählt, die aber auch einiges Glück bei den Anschlüssen erfordert). Damit bin ich gemäß den von M2204 errechneten Durchschnittswerten komplett untypisch, da die Werte nur aus Ausreißern bestehen. Es gibt zwar bei manchen der Routen auch Varianten mit zT deutlich weniger Umstiegen, aber die dauern auch entsprechend länger. Lediglich auf Gelegenheitsrouten (zB mit dem Bus zur U3 und damit in die Stadt, ggf. Umsteigen in eine andere Schnellbahn) liege ich mit 1 oder 2 um den Durchschnitt herum.

Gruß T.
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