Hallo zusammen,

eine kleine Kuriosität ist mir heute aufgefallen: Am Bahnhof Neu Wulmstorf (S-Bahn-Strecke nach Stade) verkauft der Ticket-Automat allen Ernstens Bahnsteigkarten! Der Bahnsteig hat keinerlei Sperrenanlagen - und da es ein DB-Bahnhof außerhalb des Gleichstrom-S-Bahnnetzes ist, würde es mich auch stark wundern, wenn man für das Betreten eine Bahnsteigkarte benötigt. Aber zum Preis von 25 Cent kann man tatsächlich eine erwerben (zeigt das Display beim Druck auf die entsprechende Taste auch so an). Die Verkaufszahlen dürften aber wohl gegen Null gehen...

Hallo Arne,

bei U- und S-Bahn im HVV gilt doch die "Regel"

"Zugang nur ...... oder Bahnsteigkarte".

Und du schriebst selber vom der S-Bahnstrecke nach Stade

oder

Standardeinstellung des Automaten.



Morgentliche Grüße


Didier D.

Hallo,

flapsig ausgedrückt, kann man wohl froh sein, überhaupt passende HVV-Tickets dort erwerben zu können - aber genug der DB-Kritik.

Neu Wulmstorf liegt im Ring B und damit ist die Sache mit der Bahnsteigkarte da tatsächlich noch gültig. Anders sieht es ab Ring C aus (siehe Wohltorf und Aumühle).



Viele Grüße,
Boris

Die Regel mit der Bahnsteigkarte hat immer noch deshalb Bestand, weil es im Hamburger "Kernnetz" Bahnsteigsperren gibt, die in unregelmäßigen Abständen von Prüfpersonal besetzt werden können. Sollte sich dann jemand auf dem Bahnsteig aufhalten, der aber kein Fahrgast ist, sondern beispielsweise nur jemanden zur Bahn gebracht hat, würde diese Person an der Sperre als Schwarzfahrer herausgefischt. Mit der Bahnsteigkarte kann er sich an der Sperre aber "ausweisen".

Dies würde in Neu Wulmstorf mangels Sperren aber nicht passieren. Ergo: Die Bahnsteigkarte hat dort keinen Sinn.

Hallo Arne,

> Dies würde in Neu Wulmstorf mangels Sperren aber
> nicht passieren. Ergo: Die Bahnsteigkarte hat dort
> keinen Sinn.

Wo gibt es denn noch Sperren? ;-)

Eine Vermutung, vielleicht ändert sich das mit den neuen Bahnsteigen.



Viele Grüße,
Boris

Boris schrieb:

>
> Wo gibt es denn noch Sperren? ;-)
>
> Eine Vermutung, vielleicht ändert sich das mit den
> neuen Bahnsteigen.

Naja... Neugraben hat zum Beispiel noch welche... Und auch ohne Metallgestänge stehen an einigen Stationen mitunter noch Menschen, die freundlich nach der Fahrkarte fragen. Dass so etwas in Neu Wulmstorf passiert, wage ich doch zu bezweifeln ;-)

Arne schrieb:
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> Naja... Neugraben hat zum Beispiel noch welche...
> Und auch ohne Metallgestänge stehen an einigen
> Stationen mitunter noch Menschen, die freundlich
> nach der Fahrkarte fragen. Dass so etwas in Neu
> Wulmstorf passiert, wage ich doch zu bezweifeln ;-)

Bist Du Dir sicher, daß sich nicht auch mal die Prüftruppen des HVV (wer auch immer das dann tatsächlich macht [vermutlich DB-Security oder wie der Verein heißt]) nach Neu Wulmstorf verirren?
Die Kontrolle muß ja nicht zwingend am Bahnsteigabgang passieren, man kann ja auch Leute auf dem Bahnsteig ansabbeln -- das wird hin und wieder mal in Wedel gemacht, wenn die Kontrolltruppe mit mehr als 4 Mann den Bahnsteigabgang dichtmacht und zwischendurch mangels 10-Minuten-Takt für eben mehr als 10 Minuten nichts zu tun hat (gern genommenes Opfer sind dann Begleiter von Fahrrädern und Kofferschleppern).

Ich hatte mal auf der AKN-Strecke von Neumünster nach Kaki Piranhas in Zivil im Zug, die nicht von der AKN waren -- die sahen eher nach DB-Leuten aus, haben sich aber mit einer Prüfberechtigung ähnlich derer der PVG ausgewiesen. Es war keine von der AKN!

Gruß Ingo

Edith hat einen doppelten Beitrag gelöscht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2008 23:10 von INW.

Zitat
INW
das wird hin und wieder mal in Wedel gemacht, wenn die Kontrolltruppe mit mehr als 4 Mann den Bahnsteigabgang dichtmacht und zwischendurch mangels 10-Minuten-Takt für eben mehr als 10 Minuten nichts zu tun hat (gern genommenes Opfer sind dann Begleiter von Fahrrädern und Kofferschleppern).

Das macht irgendwie keinen Sinn, was du da schreibst!

Im 20-Minutentakt wird da am Bahnsteig nicht viel zu kontrollieren sein. Da ja dann kein Zugf fährt.

Außerdem was wollen die von "Begleitern von Fahrrädern" ?

Die mitnahme ist in der S-Bahn nicht kostenpflichtig und während der Sperrzeit gibt es immer 10-Minuten-Takt.

INW schrieb:
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> Ich hatte mal auf der AKN-Strecke von Neumünster
> nach Kaki Piranhas in Zivil im Zug, die nicht von
> der AKN waren -- die sahen eher nach DB-Leuten
> aus, haben sich aber mit einer Prüfberechtigung
> ähnlich derer der PVG ausgewiesen. Es war keine
> von der AKN!

In Zivil waren die sicherlich nicht, eher in der dunkelblauen Uniform der WaKo.
Das ist ein prvater Wach- und Kontrolldienst, der von der AKN mit Zugbegleitung und Kontrollen beauftragt ist.
Auf der A2 sieht man die auch häufig, dort sind es (ehemalige?) AKN-Mitarbeiter, die in den WaKo-Uniformen stecken.

INW schrieb:
-------------------------------------------------------
> -- das wird hin und
> wieder mal in Wedel gemacht, wenn die
> Kontrolltruppe mit mehr als 4 Mann den
> Bahnsteigabgang dichtmacht und zwischendurch
> mangels 10-Minuten-Takt für eben mehr als 10
> Minuten nichts zu tun hat (gern genommenes Opfer
> sind dann Begleiter von Fahrrädern und
> Kofferschleppern).

Gerade WÄHREND der HVZ (also im 10-Minuten-Takt nach Wedel) wird dort gerne mal der Bahnhof "dicht gemacht", weil dann dort erstens mehr Leute durchgehen, die kontrolliert werden können (obwohl das ja überwiegend Pendler sind, die haben in der Regel eine Fahrkarte...), und zweitens die Fahrradfahrer wegen des Fahrradverbots in der HVZ angehalten werden können - so in Wedel schon häufiger erlebt, wenn ich von der Uni kam. Außerhalb der HVZ ist mir das bislang noch nicht so aufgefallen, außer wenn DB Sicherheit mal wieder wegen diverser "Disco-Idioten" abends am Bahnsteig patroulliert.

Viele Grüße
Philipp

Arne schrieb:

> eine kleine Kuriosität ist mir heute aufgefallen:
> Am Bahnhof Neu Wulmstorf (S-Bahn-Strecke nach
> Stade) verkauft der Ticket-Automat allen Ernstens
> Bahnsteigkarten!

Es geht ja nicht um das Vorhandensein von Sperren. Auf den Bahnsteigen, wo lt. HVV-Tarif gültige Fahrkarten zum Betreten erforderlich sind, sind entsprechende Schilder an der Grenzlinie aufgehängt, bzw. im Boden versenkt.

Um effektiv z.B. auf den Bahnsteigen kontrollieren zu können - was ja regelmäßig auch gemacht wird, wie bei auffälligen Personen, ist das Instrument der Bahnsteigkarte unerlässlich.

Sperren in der Form von Bügeln sind z.B. bei der Hochbahn seit Jahren abgebaut und werden im Bedarfsfalle durch menschliche Sperren ersetzt. Das würde natürlich auch in Fischbek etc. gehen, da hier der Bahnsteig eingezäunt ist.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Darf man eigentlich Bahnsteige ohne Bahnsteigkarte betreten, die sowohl HVV- als auch Nicht-HVV-Verkehre anbieten, z. B. in Bergedorf der Bahnsteig Gl. 1/2 [Fernbahn]? Und wie ist es mit den reinen AKN-Stationen, insbesondere innerhalb des Großbereichs, z. B. Eidelstedt Zentrum oder Burgwedel? Bei letzterer ließe sich ja nur unter erheblichem personellen Personalaufwand eine Abgangssperre einrichten, da der Bahnsteig auf nahezu kompletter Breite verlassen werden kann. (Für nicht Ortskundige: Burgwedel ist ein eingleisiger ebenerdiger Bahnsteig, der quasi auf ganzer Breite in das Bahnhofsfeld übergeht und lediglich durch 2 oder 3 (?) Stufen davon getrennt ist.)

Viele Grüße
Alexander

Jan Borchers schrieb:
>
> Es geht ja nicht um das Vorhandensein von Sperren.
> Auf den Bahnsteigen, wo lt. HVV-Tarif gültige
> Fahrkarten zum Betreten erforderlich sind, sind
> entsprechende Schilder an der Grenzlinie
> aufgehängt, bzw. im Boden versenkt.
>
> Um effektiv z.B. auf den Bahnsteigen kontrollieren
> zu können - was ja regelmäßig auch gemacht wird,
> wie bei auffälligen Personen, ist das Instrument
> der Bahnsteigkarte unerlässlich.
>
> Sperren in der Form von Bügeln sind z.B. bei der
> Hochbahn seit Jahren abgebaut und werden im
> Bedarfsfalle durch menschliche Sperren ersetzt.
> Das würde natürlich auch in Fischbek etc. gehen,
> da hier der Bahnsteig eingezäunt ist.

Dann zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf :-) Bis zur Einführung des HVV-Tarifs in Neu Wulmstorf gab es dort so etwas wie eine Bahnsteigkarte nicht. An den Zugängen des Bahnsteigs wird auch heute nicht auf eine Fahr- oder Bahnsteigkartenpflicht hingewiesen, und eine "Grenzlinie" des kartenpflichtigen Bereichs gibt es auch nicht. Und hätte ich nicht gestern durch Zufall mal auf den Automaten geguckt, hätte ich es auch nicht gewusst, dass man dort neuerdings eine Bahnsteigkarte bräuchte. Wie will man das nun bei "Otto-Normal-Bahnnutzer" voraussetzen?

Hallo Arne,

das ist aber eher eine Frage nach der Bahnsteigkarte an sich. Ich bin Freitag erst zufällig gefragt worden, wozu die dient. Die Frage nach der Bahnsteigkarte dürfte der überwiegenden Mehrheit aller Nutzer eher Fragezeichen in den Augen verursachen.

@Alexander: In Burgwedel erledigt sich das sicher schon dadurch, daß der Automat auf dem Bahnsteig steht und man gar nicht anders als "rechtswidrig" an die Erlangung einer entsprechenden Berechtigung kommen kann. ;-)



Viele Grüße,
Boris

Okay, so ist es ja auch bei den meisten reinen AKN-Bahnhöfen. Aber wie ist es konkret Eidelstedt Zentrum gelöst? Da sind auf dem Bahnsteig m. W. keine Automaten aufgestellt. Gibt es dort eine Abgrenzung "fahrkartenpflichtiger Bereich"?

Viele Grüße
Alexander

Manchmal lohnt sich ein Blick in die Beförderungsbestimmungen. Dort heißt es unter §6 Absatz 2 Satz 3:

Zitat

Abgegrenzte Bahngebiete ("Fahrkartenpflichtiger Bereich") dürfen nur mit einem gültigen Fahrausweis oder Bahnsteigkarte betreten werden.

Damit wird also individuell durch vorhandene oder nicht vorhandene Abgrenzungen pro Bahnhof festgelegt, ob eine Bahnsteigkarte nötig ist oder nicht.

Übrigens 1: Der jetzt noch vorhandene nördliche Bahnsteig hat zwei Zugänge und nur an einem steht ein Fahrkartenautomat. Um also einen bahnsteigkartenpflichtigen Bahnhof daraus zu machen, müsste ein weiterer Automat aufgestellt werden. Das dürfte sich nicht rentieren.

Übrigens 2: Der nördliche Bahnsteig ist noch die einzige Fußgängerbrücke über den neuen Tunnel, deshalb nutzen auch viele Spaziergänger den Bahnsteig. Ist eine tolle Werbung für die S-Bahn!

Generell sind alle U- und S-Bahnsteige im Großbereich Hamburg fahrkartenpflichtig. Wenn dies im Einzelfall nicht so ist, haben die Leute dort "Glück" gehabt. Aber dies rechtfertigt sicher nicht den Aufwand, noch eine weitere Variante der Automatenprogrammierung mitsamt Drucksachen und Tastenschildern herzustellen und bei jeder Tarifänderung weiterzupflegen. Dann lieber eine Fahrkarte im Sortiment, die niemand braucht.

Weil mir eine ähnliche Frage wie die dieses Threads durch den Kopf ging, habe ich dieses Thema einfach ´mal ausgegraben:

Zitat
Ingo Lange
Generell sind alle U- und S-Bahnsteige im Großbereich Hamburg fahrkartenpflichtig.

Vor kurzem habe ich gehört, es gäbe gar keine Bahnsteigkarten mehr. Ist es also ernsthaft verboten und ich kann auch dafür belangt werden, wenn ich einen U/S/A/R-Bahnsteig betrete um z.B. eine Person abzuholen oder einfach nur Fotos zu machen?

Es gibt immer noch Bahnsteigkarten zu jeweils 30 Cent. Man gilt ohne Bahnsteigkarte für Kontrolleure daher als Schwarzfahrer. Denn diese wissen ja nicht, ob man nur auf dem Bahnsteig stand oder auch gefahren ist. Aber über den Sinn solcher Karten lässt sich streiten...

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