Vergleichskriterien von ÖPNV in verschiedenen Städten [Fachthread] 10.02.2013 01:20 |
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Mike
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Rycon
Es geht doch nicht darum, wer den längeren hat. Ich fühle mich weder auf der Seite eines Gewinners noch Verlierers. Ich habe mich ehrlich bemüht, eine einigermaßen-objektive Vergleichsbasis zu finden (und das nur national!) und bin kläglich gescheitert. Ich kenne auch keine einzige Fachpublikation, die dies jemals _versucht_ hat. Nahverkerhr ist kein Sportplatz, Stadium und Ähnliches.
Aber vielleicht bringst Du mich weiter. Definiere doch bitte, nach welchen Kriterien ein Nahverkehrsnetz „gut“ ist, und wann nicht.
Ein Vergleich ist ja erstmal nur ein Vergleich von reinen Fakten, ganz ohne Wertung. Sagen wir mal, wenn ein Nahverkehrsnetz in mehreren Kriterien bei Vergleichen weit oben abschneidet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es auch von vielen Menschen (nicht nur den Einwohnern) subjektiv als "gut" empfunden wird.
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BussHamburg001
Wie gesagt: Die Diskussion ist spannend, aber Off Topic. Dann macht doch am besten einen Thread auf "Vergleichskriterien von ÖPNV in verschiedenen Städten". Ich bin zwar eher skeptisch, ob wir solche Kriterien finden werden, aber Versuch macht kluch.
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BussHamburg001
Eine sehr schöne Arbeit über die Kriterien der ÖPNV-Wahl von Nutzerinnen ist hier aufgeführt:
[d-nb.info]
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BussHamburg001
Es gibt eine europäische DIN-Norm zur Qualität von ÖPNV, leider konnte ich sie so nicht im Netz finden:
[www.forschungsinformationssystem.de]
Grundsätzlich schlägt die DIN EN 13816 aber folgende Vergleichskriterien vor (vgl. [www.forschungsinformationssystem.de] ) :
Erschließungsqualität
Bedienungsqualität
Verbindungsqualität
Ausrüstungsqualität
Servicequalität
Umweltqualität
Das ist natürlich sehr nutzerorientiert.
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BussHamburg001
Hier fehlt mir eine Angabe zur Finanzierung aus öffentlicher Hand sowie das Pro-Kopf-Einkommen und der Preis allgemein.
Man müsste sich jetzt daran machen, diese zu erklären und ins Verhältnis der Finanzierung zu setzen.
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BussHamburg001
Fakt ist auch:
Alle Publikationen erwägen eine Ausgewogenheit zwischen (immer unzureichender) Finanzierung und Daseinsvorsorge, da ÖPNV sich in aller Regel nie komplett selbst finanziert.
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Rycon
hmmm, meinst du, ein pro-kopf-einkommen bringt uns weiter?
ich mein, wir haben es im HVV mit drei bundesländern zutun, deren bevölkerungsstruktur finanziell und räumlich doch sehr stark variieren. ich _schätze_, das wir da keine reelle basis finden. eventuell könnte man doch erstmal die sache mit der finanzierung aus so einen vergleich nehmen,
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BussHamburg001
... schlägt die DIN EN 13816 folgende Vergleichskriterien vor ... Das ist natürlich sehr nutzerorientiert. ...
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Mike
Langer Rede kurzer Sinn: Vergleiche nur aus Nutzersicht!
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BussHamburg001
Es mag ja für Hamburgerinnen billig sein, sich in Barcelona eine Fahrkarte zu kaufen, umgekehrt ist es aber für Spanier in Hamburg entsprechend teuer von A nach B zu kommen.
Also benötigt man einen Vergleichswert. Prokopfeinkommen und Durchschnittsverdienst bieten sich deshalb an, um z.b. Fahrpreise objektiv beurteilen zu können.
Ein reiner Vergleich aus "Nutzersicht" ist immer davon abhängig, wo ich als Nutzer gerade lebe und wie ich meine Brötchen verdiene. Also subjektiv. Es ging bzw. geht aber eher um objektive Kriterien. Und dann wird es schon komplizierter.
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Mike
Was auch sonst? Ich würde sämtliche Vergleiche nur aus Nutzersicht führen. ÖPNV-Betriebe sind als kundenorientierte Serviceunternehmen zu sehen. [...]
Langer Rede kurzer Sinn: Vergleiche nur aus Nutzersicht!
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Boris
Vielleicht ginge da etwas, wenn man sich eine der Untersuchungen/Studien zur "Metropolregion" vornimmt. Allerdings ließe sich da vieles weiterdenken.
Um genauer zu werden, müsste man den HVV womöglich nach Bundesland auseinander nehmen und und und ... ach, lieber nicht, da dann noch passendes Vergleichsmaterial finden wird schwer. ;-)
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Rycon
Würden wir jetzt einen Vergleich zwischen Hamburg und den (welt)-Hauptstädten wie New York, Moskau, Paris oder Berlin gestalten, dann ist das Ergebnis doch schon ohne große Gedanken sofort zu beantworten: Hamburg landet automatisch auf den letzten Platz.
Das ist aber doch infrastruktur, die die Verkehrsunternehmen nur sehr begrenzt beeinflusse können - sie liegt im feld der politik.Zitat
Mike
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Rycon
Würden wir jetzt einen Vergleich zwischen Hamburg und den (welt)-Hauptstädten wie New York, Moskau, Paris oder Berlin gestalten, dann ist das Ergebnis doch schon ohne große Gedanken sofort zu beantworten: Hamburg landet automatisch auf den letzten Platz.
Nicht unbedingt. Es kommt dem täglichen Benutzer ja nicht auf die Systemlänge an, sondern darauf, wie schnell und bequem man zwischen relevanten Punkten der Stadt unterwegs ist. Wie ist die Haltestellendichte? Wie ist der Takt? Wie gut sind die Umsteigeverbindungen?
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Mike
Wie gut sind Wegweisungssysteme? Wie bequem und wie stark besetzt sind Fahrzeuge? Wie sauber sind die Haltestellen? Gibt es Rolltreppen und Aufzüge? Etc.
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Mike
Eine solche Untersuchung wäre nicht so trivial wie man vielleicht glaubt. Die Bewohner nach der Zufriedenheit zu fragen, bringt wenig, da meisten von ihnen andere Systeme nicht beurteilen können.
...nur beruhen die wieder auf die infrastruktur.Zitat
Mike
Man könnte stattdessen z.B. eine bestimmte Zahl von wichtigen Punkten und Wohngebieten in jeder Stadt wählen und die Verkehrsverbindungen zwischen ihnen messen.
naja, allein unsere u-bahn ist ja schon ziemlich alt. vor 100jahren hat doch kein schwein daran gedacht, jemals aufzüge vorzusehen. und bei den schnellbahnen gibt es systembedingt unterschiede.Zitat
Mike
Wenn Hamburg schlecht abschneidet, dann m.E. nicht wegen der Systemlänge, sondern wegen geringer Haltestellendichte, wegen der Umwegführungen vieler Linien und wegen meist fehlender Aufzüge.
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Rycon
Das ist aber doch infrastruktur, die die Verkehrsunternehmen nur sehr begrenzt beeinflusse können - sie liegt im feld der politik.Zitat
Mike
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Rycon
Würden wir jetzt einen Vergleich zwischen Hamburg und den (welt)-Hauptstädten wie New York, Moskau, Paris oder Berlin gestalten, dann ist das Ergebnis doch schon ohne große Gedanken sofort zu beantworten: Hamburg landet automatisch auf den letzten Platz.
Nicht unbedingt. Es kommt dem täglichen Benutzer ja nicht auf die Systemlänge an, sondern darauf, wie schnell und bequem man zwischen relevanten Punkten der Stadt unterwegs ist. Wie ist die Haltestellendichte? Wie ist der Takt? Wie gut sind die Umsteigeverbindungen?