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CDU fordert U-Bahn nach Steilshoop und Lurup
geschrieben von .Lo. 
In der heutigen Mopo wurden Überlegungen der Bürgerschaft zum Verkehr in Hamburg vorgestellt. Ein als Verkehrsexperte der CDU-Fraktion bezeichneter Sprecher setzte sich in diesem Zusammenhang für Verbesserungen bei U- und S-Bahn ein. Explizit forderte er, dass Lurup und Steilshoop besser angebunden werden sollten.

(Quelle: Morgenpost, 30.06.2007)
Es steht da gar nichts von einer U-Bahn nach Steilshoop oder Lurup. "Bessere Anbindung" fordert Herr Hesse - und das kann bekanntlich auch ein dichterer Bustakt sein, der direkt einen Halbsatz zuvor ja auch erwähnt wird.
*lach*
der Witz des Tages...eine U-Bahn nach Lurup obwohl in der nähe die S-Bahn fährt... wäre aber typisch unser Ole... zum Glück steht das ja so alles nicht in dem Artikel, da ist wohl von jemanden nur die Phantasie mal wieder durchgegangen
Ich würd auch drüber lachen, wenn es nicht so traurig wär.

Dazu fällt mir nur eins ein: POPULISMUS! Bessere Anbindung ist sowas von schwammig, aber klingt eben immer gut. Ein Bus mehr pro Woche und die bessere Anbindung ist hergestellt. Besser als vorher eben! :-)

Nee, übrigens: Die S-Bahn fährt definitiv NICHT in der Nähe von Lurup. Solltest du da jemals probiert haben hin und weg zu kommen, so weißt du das auch! Aber trotz allem kommt die U-Bahn im Leben nicht...
Anonymer Benutzer
Re: CDU fordert U-Bahn nach Steilshoop und Lurup
01.07.2007 15:40
Wie lautet die Überschrift eines anderen Threads in diesem Forum :

"Hurra ! Wahlkampf beginnt - SPD fortert Straßenbahn."

Jetzt muss halt die andere Seite nachlegen.
Maddi schrieb:
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> Nee, übrigens: Die S-Bahn fährt definitiv NICHT in
> der Nähe von Lurup. Solltest du da jemals probiert
> haben hin und weg zu kommen, so weißt du das auch!
> Aber trotz allem kommt die U-Bahn im Leben
> nicht...

Sind 200 m nicht "in der Nähe"?

Was ist denn dann "in der Nähe"?

Die Fangdieckstraße gehört zu 22547 Hamburg-Lurup...

Ok, das ist ein Extrempunkt. Aber dennoch ist die S-Bahn von 2 kleineren Großsiedlungen mit vielen Wohnblöcken [Spreestraße/Franzosenkoppel und Lüdersring] fußläufig erreichbar (gut, man kann auch für 2 Haltestellen den Bus nehmen).

Bitte nicht schlagen...
Ich weiß, daß das nicht _das_ Lurup ist, welches per U-Bahn erschlossen werden soll...
Aber Lurup sind eben nicht nur die vielleicht 5.000 Einwohner im Einzugsbereich des Eckhoffplatzes.

Gruß Ingo
Lurup ist überall...
01.07.2007 18:58
Lassen wir es gut sein. Das gefühlte Lurup ist das Gebiet rechts und links der Luruper Chaussee und ich hab in erster Linie an das Flüsseviertel gedacht.

Ich schlage niemanden ohne schlagkräftigen Grund. Schon gar nicht übers Internet...
trainmanHH schrieb:
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> der Witz des Tages...eine U-Bahn nach Lurup obwohl
> in der nähe die S-Bahn fährt... wäre aber typisch
> unser Ole... zum Glück steht das ja so alles nicht
> in dem Artikel, da ist wohl von jemanden nur die
> Phantasie mal wieder durchgegangen
>
Das ist nicht uns' Ole. Der Artikel ist sehr schwammig formuliert. Ich schließe darauf, dass Herr Hesse für Lurup die angedachte S4 und für Steilshoop den U3-Abzweig von Barmbek meint. Vielleicht stehen in der nächsten Legislaturperiode die Chancen dafür gar nicht mal so schlecht, wenn jetzt die feste Fehmarnbelt-Querung kommt. Mit der festen Fehmarnbelt-Querung kommt die S4 nach Ahrensburg, mit der S4 nach Ahrensburg kommt die West-Verlängerung der City-S-Bahn nach Lurup. Ich bin gespannt, wie sich die Parteien im bevorstehenden Wahlkampf dazu äußern werden.


Für diejenigen, die hier eine U-Bahn fordern nach Steilshoop-Bramfeld und Lurup: Ich kann euch nur fragen: Was habt ihr bloss mit euren U-Bahnen? Argumentiert ihr dafür, weil ihr euch an dieses Verkehrsmittel gewöhnt habt, ohne zu hinterfragen, was es denn alles damit auf sich hat?

U-Bahnen sind erstens teuer, wenn sie unterirdisch fahren, verglichen mit der S-Bahn normalerweise langsamer, weil sie dichtere Haltestellenabstände haben, verglichen mit der Strassenbahn eine schlechtere Erschliessungsqualität, weil sie grössere Haltestellenabstände hat. Hm, welche Funktion soll die U-Bahn denn nun haben? Groberschliessung wie die S-Bahn? Nein. Feinerschliessung wie die Strassenbahn? Nein, auch nicht.
Die Wahrheit ist, dass sie nach den Herrschaften, die sie planen, beides soll, und zwar dafür, dass man möglichst keine zusätzlichen Bahnen mehr braucht, die auf der Strasse fahren. OH SCHRECK OH GRAUS! Wo soll ich denn da mit meinem Mercedes durchbrettern, und wo parken?

U-Bahnen ermöglichen also in den meisten Fällen freie Fahrt für die Autos auf der Strasse. Gleichzeitig werden dann die ÖV-Kunden gleich zweifach bestraft. Einmal müssen sie längere Fusswege zu den weiter auseinanderliegenden U-Bahnhaltestellen in Kauf nehmen, und zweitens ergeben sich für die Fahrgäste, die von den Vororten und äusseren Stadtteilen ins Zentrum wollen, längere Fahrzeiten.
Also, wer hat gewonnen mit der U-Bahn? Nur die Autofahrer, aber nicht die ÖV-Kunden.

Ich will jetzt nicht wieder über den Begriff "U-Bahn" streiten, das hatten wir schon einmal hier. Von mir aus kann das Verkehrsmittel auch weiterhin so heissen, wenn es von der Hochbahn betrieben wird. Die U_Bahn sollte aber in vielen Fällen grössere Haltestellenabstände haben.
So sollte z.B. die U2 zwischen HB und Barmbek nur in Berliner Tor, evt. Lübecker Strasse, Mundsburg und evt. Dehnhaide halten. Die Bereiche dazwischen sollen von Strassenbahnen bedient werden, so wies früher war.

Die U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und HB ist im Prinzip überflüssig und so viel ich weiss, wurde die auch nachträglich erst gebaut. Die ursprüngliche "Walddörfer Bahn" führte doch über Mundsburg-Barmbek, oder? Wenn ich was falsches sage, möge man mich bitte korrigieren.
Da frage ich mich natürlich, warum man die U1 auf dem Abschnitt gebaut hat. Wahrscheinlich nur, um die lästigen Strassenbahnlinien auf der Wandsbeker Chaussee endlich weg zu haben!
Wandsbek wäre auch heute noch bestens erschlossen durch diese Strassenbahnen, PLUS natürlich die S-Bahnen S1, S11 und noch eine S4, dies schon lange geben müsste. Auch die S4 könnte ja in HVZ im 5-min-Takt fahren.
Was die Erschliessung von Steilshoop und Bramfeld angeht, könnte man sich wirklich günstigere Alternativen überlegen als ausgerechnet eine U-Bahnverlängerung, deren Nutzen mindestens genauso gross ist.

Wie wärs, wenn man die MetroBusLinie 8 auf einen flotten Schnelltrambetrieb umstellen würde? Das heisst: Zwei Spuren für Autos dicht machen. Im Bereich Wandbeker Str. / Lesser Strasse, der nur zweispurig ist, könnte man sie bei Staugefahr unterirdisch führen.

Für Steilshoop wäre auch die Strab am sinnvollsten. Der sinnvollste, weil u.a. schnellste Weg wäre wahrscheinlich über Fuhlsbüttler Str., Bhf. Barmbek, Mundsburg, Lange Reihe. Aber das macht leider die U-Bahn zu Nichte.

Also muss man die Strab halt über S Rübenkamp, City Nord, Stadtpark und Winterhude führen, wies ja geplant war/ ist.
Die Fahrt dauert dann wohl etwas länger, aber wem das zu lange ist, steigt eben in Rübenkamp in die S-Bahn um.

Wenn Steilshoop per U-Bahn erschlossen würde, gäbs eine, max. zwei Stationen für den Stadtteil. Und das bedeutet, dass aber die meisten Fahrgäste immer noch zuerst einen Bus benutzen müssten, um zur nächsten U-Bahnstation zu gelangen oder weite Fusswege hätten. Also auch ein Umsteigevorgang, wie bei der Variante Tram + S-Bahn, und bestimmt nicht schneller.

LURUP: Auch hier wäre eine schnelle Tram auf der Route des heutigen 3ers sicher die günstigste Variante. Auch hier besteht wieder Umsteigemöglichkeit auf die S-Bahn an der Holstenstrasse.

Von einer U-Bahn nach Lurup halte ich gar nichts, weils eben 1. eine U-Bahn ist und 2. die ganze Strecke ab Jungfernstieg neu gebaut werden müsste.
Wenn dann sollte es eine S-Bahn sein mit relativ grossen Stationsabständen, die die Feinerschliessung aber nicht gleich mit macht. Also Busse sollten immer noch zusätzlich fahren. Die S-Bahn könnte entweder ab Bahrenfeld ausfädeln oder Stellingen und gleich nocch die Arenen anschliessen. Nur ist eine S-Bahnlinienführung schwierig, die möglichst viele Gebiete direkt erschliessen soll. Oben ist alles zugebaut, sie müsste also unteririsch ziemliche Schlangenlinien fahren, um zumindest noch den Osdorfer Born, Schenefelder Platz und Schenefeld anzubinden.

Ich fürchte, dass das Verhältnis von Nutzen zu Aufwnad / Kosten diese S-Bahn kaum rechtfertigt, wenn man diese Variante einer Schnellerschliessung per Tram gegenüberstellt. Der Zeitgewinn wird wahrscheinlich nicht sehr gross sein und die Erschliessungsqualität wahrscheinlich auch nicht optimal.
Das einzige sinnvolle ist U bahn nach Steilshoop raus sowie S bahn nach geesthacht( wie stade 2 system ab Nettelnburg bzw allermöhe). Das ist meine Meinung dazu
> Die U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und HB ist im Prinzip überflüssig: ...

Ich bin in Wandsbek-Gartenstadt aufgewachsen.

Frage: Ich will schnell in die Stadt. Die U2 braucht 19 mins, die U1 nur 14 mins. Welche Linie nehme ich? Richtig: Die U1.

Und genau, das war einer der Gründe, damals die Wandsbeker U-Bahn zu bauen, die übrigens zwischen 1955 und 1963 gebaut wurde. Die Walddörfer sollten mit dieser U-Bahnlinie schnell an die Innenstadt angebunden werden. Abgesehen davon war der Bau der U-Bahn absolut sinnvoll, was die Benutzung durch Fahrgäste betrifft, die weiter Richtung Jenfeld, Hohenhorst und Rahlstedt wollen: Die Züge sind nachmittags zwischen HBS und WAM brechend voll. Und so soll das auch sein. Eine Straßenbahn würde das gar nicht schaffen. Nicht nachdem in den 60ern im Osten der Stadt derart viele Wohngebiete gebaut wuren, die an den ÖPNV angeschlossen werden sollten.

Sicher war der U-Bahnbau damals auch schon sehr teuer, aber dennnoch bin ich der Meinung, dass die Wandsbeker U-Bahn alles andere als überflüssig ist.

Viele Grüße
Marcus
Man musst nicht immer unterirdische die Trassen geführt werden, wie z. B. das Hafen-Viadukt und Hamburg-Barmbek-Viadukt, mann kann die STrecke auch auf Z-Trassen erstellen, wo es geht auch ebenirdisch!

Gruß


A. Lauer
Hallo
wenn man mal von Hallerstr - Stephansplatz absieht und den "Außenstrecken" der U1 nach Norderstedt und in die Walddörfer, hat in Hamburg die Hochbahn ungefähr 700-800 m Stationsabstand. Eine Straßenbahn oder Stadtbahn hat vielleicht ungefähr 500 bis 600 m Stationsabstand. Also egal, was von beiden ich baue - ich habe immer nur ein Linienband, das den Verkehr bündelt und anzieht. Nur weil sie traditionell einen kürzeren Haltestellenabstand hat, erschließt eine Stadtbahn / Straßenbahn deswegen nicht mehr Verkehr. Die Leute brauchen nur 100 bis 200 m weniger laufen und keine Treppen steigen.

Der Effekt ist doch eher der, dass ich für das Geld, welches eine Hochbahnlinie (oder S-Bahn) kostet, gleich mehrere Stadtbahn- oder Straßenbahnlinien bauen kann und dadurch eine bessere Flächen-Erschließung bekomme.

Nebenbei = wenn man die Stationen Uhlandstr. und Hamburger Str oder noch ein paar andere schließt, gewinnen sicher weiter draußen wohnende Leute ein oder maximal zwei Minuten. Diejenigen, die diese Stationen jetzt benutzen, verlieren aber deutlich mehr an Zeit und würden sich wohl über diese Idee zu Recht lauthals beschweren.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu. - histor
Du meinst wohl S-Bahn, wie sie nicht in Hamburg oder Berlin zu finden ist, oder?

In Hamburg gibt es bei der S-Bahn an vielen Stellen einen genauso dichten Haltestellenabstand, der nach deiner Aufffassung eher dem einer U-Bahn entspricht.

Gerade die Tunnelstrecken bei der S-Bahn nehmen sich nicht viel mit denen der U-Bahn. Manchmal ist die U-Bahn sogar schneller, wie zum Beispiel zwischen Jungfernstieg und Berliner Tor. Der Vorteil bei der U-Bahn sind meistens die geringeren Baukosten, als bei S-Bahnstrecken.

Eine Schnellbahn nach Lurup wäre allerdings nur dann sinnvoll, wenn sie als S4 realisiert wird, und dann würde sie ziemlich einer U-Bahn gleichen.

Gruß

BC
Hallo,
vom Haltestellenabstand einer S-Bahn schrieb ich nichts. Daher kann man auch nicht vermuten, dass ich glaube, er entspricht dem einer U-Bahn. Auch in Hamburg ist er meist größer als bei der U-Bahn. Zwischen Altona und Bahrenfeld mit über 2 km beispielsweise zu groß für eine dicht besiedelte Gegend. Das ist aber nicht das eigentliche Thema.

Wenn eine U-Bahn für Lurup nicht wie um 1970 vorgeschlagen als "Insel" Altona - Lurup vegetieren soll, bedingt sie einen Anschluss an das Hauptnetz über eine Strecke durch St. Pauli und da ist es sehr die Frage, ob solche U-Bahn neben der City-S-Bahn wirklich Sinn macht. Die Verbindung Altona - Innenstadt wäre jedenfall weniger wichtig als eine nach Steilshoop / Bramfeld oder Hoheluft über Grindel im Zuge der "5".

Also Richtung Lurup als S4 ein S-Bahn-Sammler (?) - mit dem Nachteil, eine freie Trasse oberirdisch zu finden oder teilweise einen noch teureren Tunnel als für eine U-Bahn zu bauen. Außerdem könnte natürlich erst recht auch da eine U-Bahn oberirdisch laufen, wo es eine S-Bahn kann. Dann doch lieber statt all dieser Träume ein anständiges Straßenbahnnetz - und zwar wie in Lyon, wo von einer 4-spurigen Straße dann eben 2 für für Tram vorgesehen sind, damit sie schnell vorankommt. Es geht, wenn man will. Und außerdem habe ich nie begriffen, warum man aus der Alternative U-Bahn oder Stadtbahn eine Grundsatzdebatte macht. Man muß schlicht sehen, wie stark der Verkehr ist und dann entscheiden. Es gibt massenhaft Städte, wo beides nebeneinander funktioniert.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu. - histor



> ...
> Da frage ich mich natürlich, warum man die U1 auf
> dem Abschnitt gebaut hat. Wahrscheinlich nur, um
> die lästigen Strassenbahnlinien auf der Wandsbeker
> Chaussee endlich weg zu haben!
> Wandsbek wäre auch heute noch bestens erschlossen
> durch diese Strassenbahnen, PLUS natürlich die
> S-Bahnen S1, S11 und noch eine S4, dies schon
> lange geben müsste. Auch die S4 könnte ja in HVZ
> im 5-min-Takt fahren.


Ich glaube die Fahrgastzahlen auf dem Streckenabschnitt Hauptbahnhof Süd - Wandsbek Markt sprechen für sich dass eine Straßenbahnlinie ebenso überlastet wäre wie die Metrobuslinie 5 mit (Doppel-)Gelenkbussen

Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich bin in Wandsbek-Gartenstadt aufgewachsen.

Sehr viele andere Fahrgäste sind zugunsten Deiner doppelten U-Bahn-Anbindung nur durch (Zubringer-) Busse erschlossen aufgewachsen. Und die Doppelanbindung gilt auch für die Bereiche der U1 südlich von Gartenstadt, da dort die S-Bahn parallel verkehrt bzw. Wartenau-Innenstadt sogar U2 und S-Bahn parallel verkehren.

> Frage: Ich will schnell in die Stadt. Die U2
> braucht 19 mins, die U1 nur 14 mins. Welche Linie
> nehme ich? Richtig: Die U1.

Die U2 braucht seit eh und je lediglich 3 Minuten länger zum Hauptbahnhof, nach Jungfernstieg/Rathaus sogar nur eine Minute. Welche Linie nehmen viele: Die U2. Weil oberirdisch. Und es werden sie noch mehr nehmen, wenn sie wieder ihre traditionelle attraktive Innenstadt-Führung zurück erhält (zu Lasten der mal wieder die Arschkarte ziehenden Billstedter).

> Und genau, das war einer der Gründe, damals die
> Wandsbeker U-Bahn zu bauen, die übrigens zwischen
> 1955 und 1963 gebaut wurde. Die Walddörfer sollten
> mit dieser U-Bahnlinie schnell an die Innenstadt
> angebunden werden.

Maximal 3 Minuten Fahrzeitverkürzung fallen kaum ins Gewicht. Ins Gewicht fällt, überhaupt eine Schnellbahnanbindung zu haben. Die hatten die Walddörfler bereits, viele andere Bewohner Hamburgs hingegen nicht.

Sehr negativ ins Gewicht fällt sogar, dass die Walddörfler nicht mehr umsteigefrei (und auch nicht mit gesicherten Anschlüssen) über ihre geliebte OBERIRDISCHE Strecke zum Hauptbahnhof, in die Mönckebergstraße sowie Richtung Landungsbrücken/St. Pauli fahren konnten.

> Abgesehen davon war der Bau der
> U-Bahn absolut sinnvoll, was die Benutzung durch
> Fahrgäste betrifft, die weiter Richtung Jenfeld,
> Hohenhorst und Rahlstedt wollen: Die Züge sind
> nachmittags zwischen HBS und WAM brechend voll.
> Und so soll das auch sein. Eine Straßenbahn würde
> das gar nicht schaffen.

Diese Fahrgastmassen sind zum Teil ja Fahrgäste Richtung Walddörfer, für die in der U2 mit 8/9 Wagen ausreichend Platz gewesen wäre. (Und dies erst recht, wenn eine U2/U1 östlich durch die S4 entlastet worden wäre, sowie westlich durch eine Bramfelder Schienenanbindung und eine Tram in Richtung Uhlenhorst / Winterhude Süd / Jarrestadt.)

Den restlichen Fahrgäste der Wandsbeker Tunnelstrecke hätte eine Tram locker bewältigt. Und ab Wandsbek-Markt in die jeweiligen Stadtteile sogar erheblich besser, weil wenn hier ein Verkehrsmittel etwas nicht schafft, dann sind es die Busse, in die die Fahrgastmassen auf einer Umsteige-Anlage der langen Wege seit Abschaffung der Tram zwangsumsteigen müssen. Nicht einmal zur nahe liegenden S-Bahn Wandsbeker Chaussee fahren die angeblichen "Metro"-Busse, obwohl sie die attraktiveren Ziele böte als die U1 und zudem attraktiv oberirdisch fährt. Eine Busanlage könnte dort direkt über der S-Bahn liegen, also mit sehr kurzen Umsteigewegen.

Außerdem hätte statt der Wandsbeker Tunnel-U-Bahn ja die S4 gebaut werden sollen. Die hätte die Tram erheblich entlastet. Und selbst unter dem damaligen Dogma des Straßenbahn-Rausreißens wäre die S4 eindeutig sinnvoller gewesen. Ja, gerade dann!
Denn ohne Tram musste man ja als absolut am dringendsten die Stadt FLÄCHENDECKEND mit Schnellbahnen erschließen. Dann baut man in einer Stadt mit so großen Schnellbahn-Erschließungslücken doch keine Parallelverkehre! Genau das hat man mit der Wandsbeker Tunnel-U-Bahn jedoch getan, und zwar auf ihrer gesamten Länge!

Die S4 bis Rahlstedt/Meiendorf (für eine Weiterführung Richtung Ahrensburg wäre SH finanziell zuständig gewesen) wäre deutlich billiger in Bau und Betrieb als die Wandsbeker U-Bahn gewesen, weil bis Hasselbrook bereits eine S-Bahn-Strecke existierte, und der neu zu errichtende Streckenabschnitt oberirdisch verlaufen wäre. (Letzteres ist zudem für die Fahrgäste deutlich attraktiver als eine Tunnelstrecke.)

Trotz der geringeren Kosten wäre der Nutzen der S4 erheblich größer gewesen als der der Wandsbeker Tunnel-U-Bahn. Denn:

1.) Die Walddörfler hatten ihre U-Bahn bereits und wollten ihre geliebte oberirdische Streckenführung auch umsteigefrei behalten. Der Kapazitätsengpass dieser Strecke durch Streckenkreuzung nördlich Barmbek stadtauswärts wurde vor ca. 20 Jahren mit relativ geringem Aufwand ohnehin beseitigt. Die Bahnsteige waren da bereits längst bis Berliner Tor verlängert, und bei Verlängerung der kurzen Bahnsteige des heutigen U3-Halbringes (Berliner Tor-Barmbek) für 8/9 Wagen hätten die Walddörfer-Züge sogar weiterhin (zusammen mit den Billstedter Zügen) über diese mit Abstand attraktivste Innenstadtstadt-Strecke geführt werden können. Für die auf beiden Linien eventuell notwendigen HVZ-Verstärker hätte man sich natürlich eine Lösung einfallen lassen müssen, evtl. bei Zeiten eben einen zweiten City-U-Bahn-Tunnel, nur nicht gerade über Hbf-Nord und nicht mit so tief liegenden Haltestellen wie bei der U2-City-Strecke. Und die Meßberg-Strecke überzeugt auch nicht allzu besonders. (Wenn schon eine umwegige Linienführung in City-Randlage, dann sollte dadurch ein zusätzliches Gebiet GUT erschlossen werden. Das wird es jedoch nicht, z.B. nicht der Bereich "Bei den Mühren".)

2.) Die Fahrgäste der Tunnelhaltestellen der Wandsbeker U-Bahn hatten in ihrer Nähe bereits die S-Bahn und zum Teil zusätzlich auch die bestehende U-Bahn. Da hätte sogar ein Bus besser gereicht als an vielen anderen Stellen der Stadt. (Besser wäre natürlich die Beibehaltung der Tram gewesen, aber eben auch ohne Tram brauchte man die Wandsbeker U-Bahn nicht.) Die S4 hätte zudem nah an Wandsbek-Markt einen Haltepunkt erhalten können, und die S1 bei Bedarf einen zusätzlichen Halt höhe Alter Teichweg.

3.) Die einzigen Fahrgäste der Wandsbeker Tunnel-U-Bahn, die noch keine Schnellbahn in ihrer Nähe hatten, waren die Fahrgäste, die auch heute noch keine Schnellbahn in ihrer Nähe haben, nämlich die vielen Umsteiger zum Bus in Wandsbek-Markt und Straßburger Straße. Vor dem Bau der Wandsbeker U-Bahn hatten viele von ihnen einen direkten Tram-Anschluss. Wenn man ihnen den denn schon unbedingt nehmen "musste", dann hätte ihnen als Ersatz die billigere S4 erheblich mehr genutzt als die Wandsbeker-Tunnel-U-Bahn. Mit einigen zusätzlichen S4-Haltepunkten hätten viele der heutigen Busfahrgäste eine Schnellbahnhaltestelle in ihrer Nähe gehabt (heute kommen sogar noch die Bewohner von Neubausiedungen auf ex-Kasernengeländen hinzu). Und für die restlichen Busfahrgäste hätte sich das Gewackele und Gedränge im Bus auf eine erträgliche Zeitdauer reduziert. Dies gilt am deutlichsten für Rahlstedt Ost / Hohenhorst, aber auch für Jenfeld hätte es bei anders geführten Buslinien spürbare Busfahrzeit-Verkürzungen gegeben.

Hinzu kommen die attraktivere oberirdische Streckenführung der S4, die weniger beengten Sitzverhältnisse in der S-Bahn (galt nicht zu Zeiten des DT3 auf der U1) sowie die attraktiveren Fahrtziele der S-Bahn. Letzteres gilt für die Innenstadt erst seit Errichtung der City-S-Bahn. Für darüber hinaus liegende Fahrtziele galt dies jedoch schon immer, weil die U1 eine zu umwegige Linienführung ans andere Ende der Stadt hat, und bei der S-Bahn zudem in Hasselbrook bahnsteiggleicher Übergang Richtung Barmbek/City Nord/Ohlsdorf/Poppenbüttel/(Flughafen) besteht.

> Nicht nachdem in den 60ern
> im Osten der Stadt derart viele Wohngebiete gebaut
> wuren, die an den ÖPNV angeschlossen werden
> sollten.
>
> Sicher war der U-Bahnbau damals auch schon sehr
> teuer, aber dennnoch bin ich der Meinung, dass die
> Wandsbeker U-Bahn alles andere als überflüssig
> ist.

Wie oben bereits ausgeführt: Die Wandsbeker Tunnel-U-Bahn fährt nicht in den Osten der Stadt! Die Tram tat es. Und die billigere S4 hätte es auch getan. Und selbst ohne Tram und S4 hätte man die Busse auch nach Wandsbeker Chaussee anbinden und auf die Wandsbeker Tunnel-U-Bahn verzichten können. Mit den eingesparten Mitteln hätte man dann frühzeitiger die City-S-Bahn bauen können (evtl. mit etwas nördlicherer Linienführung, oder auch eine ganz andere Lösung). Der geringfügig längeren Busfahrzeit bis Wandsbeker Chaussee hätte dann eine deutlich attraktivere Weiterfahrt gegenüber gestanden (oberirdisch, breitere Sitze, attraktivere Ziele, bequemere Umsteigesituation durch Lage der Busanlage direkt über der S-Bahn). Und später, nach dem Bau der S4 (anstelle der ja zuvor bereits errichteten City-S-Bahn) hätten sich die Busfahrzeiten dann ja auch deutlich verkürzt bzw. Busfahrten wären völlig ersetzt worden. Am besten wäre natürlich trotzdem das Beibehalten und der Ausbau der Tram gewesen, neben dem S-Bahn-Ausbau sowie dem Bau der Billstedter U-Bahn.

Mir ist natürlich klar, dass es damals noch keinen Verkehrsverbund gab, jedoch hätte es spätestens mit der Entscheidung zum brutalst möglichen Rausreißen der Straßenbahn klar sein müssen, dass man einen solchen unabdinglich braucht. Sein Fehlen rechtfertigt daher in keinster Weise das teure Bauen von Parallelverkehren oder das Errichten der Wandsbeker Busanlage an der falschen Stelle.

Und nun baut man mit der U4 erneut die unwichtigste Linie. Wie lautete noch einmal das Zitat mit der Geschichte, welche sich als Farce wiederholt ?





5 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.07.2007 02:41 von Lulatsch.
Lulatsch schrieb:

:-) Hat jemand Popkorn???

Das alles muß ich erst mal "verkraften" und dann überlege ich mir ob ich dazu überhaupt noch was schreiben soll...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.07.2007 01:32 von DEGaktuell.
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