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HVV-Qualitätsmonitoring: Pünktlichkeit im November abgesackt
geschrieben von Herbert 
Die Zahlen des HVV-Qualitätsmonitorings (https://www.hvv.de/de/monitor) für November sind da:

Bei der S-Bahn sank die Pünktlichkeit im Durchschnitt auf 91,7 % (Nov 2022: 94,0 %, Zielwert Jahresdurchschnitt: 94,0 %). Die Zuverlässigkeit betrug 98,47 % (Nov 2022: 97,85 %).

Bei der U-Bahn lag die Pünktlichkeit bei noch 94,5 % (Nov 2022: 97,1 %, Zielwert: 96,0 %), die Zuverlässigkeit bei 99,86 % (Nov 2022: 99,75 %).

- Es sind Durchschnittswerte aller Abfahrten. Erfahrungsgemäß gibt es deutliche Abweichungen im Zeitverlauf. Am Wochenende und in den Randstunden sind die Schnellbahnen im Schnitt deutlich pünktlicher als im Berufsverkehr.
- Die Pünktlichkeit bezieht sich nur auf tatsächliche Fahrten. Ausgefallene Züge sind nicht unpünktlich.
- Der Wert "Zuverlässigkeit" berücksichtigt planmäßige Ausfälle nicht. Gemessen am Jahresfahrplan können also deutlich mehr Züge ausgefallen sein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.12.2023 10:07 von Herbert.
Im November soll die S3 angeblich zu 99,0 % weniger als 3 Min. Verspätung gehabt haben???
Das kann schon allein deshalb nicht sein, weil angeblich nur 98,5 % aller Züge weniger als 6 Min. Verspätung gehabt haben sollen.
Und beide Werte sind entgegen dem Trend aller anderen Linien deutlich besser als in den Vormonaten.
Evtl. spielt bei der S3 im November eine Rolle, dass diese Linie wegen der Sperrung des Citytunnels (teilweise? ständig?) die Abkürzung von der Holstenstraße direkt nach Diebsteich Langenfelde gefahren ist?

Im August sollen nur 78,9 % aller Züge der S3 weniger als 3 Min. Verspätung gehabt haben, aber 97,2 % weniger als 6 Min.
Das hieße 18,3 % der Züge hätten zw. 3 und 6 Min. Verspätung gehabt. 78,9 bzw. 18,3 sind so krasse Abweichungen von allen anderen Werten, dass die so eigentlich nicht stimmen können.
Hier habe ich die Daten eine Exceltabelle mit 2 Diagrammen eingefügt:

File-Upload
Wie hieß es doch so schön? Traue keiner Statistik, die du nicht selbst manipuliert hast.
Was ich immer noch nicht verstehe, dass man sich einerseits rühmt das zu veröffentlichen, aber gleichzeitig weigert die Zahlen so aufzubereiten wie es aus Fahrgastsicht sinnvoll wäre: Alle Züge die im Vergleich zum Normalfahrplan nicht fahren oder deren Verspätung größer ist als der Takt zum Folgezug gelten als ausgefallen - weil sie halt führ Fahrgäste nicht nutzbar sind. Alles was mehr als 60 Sekunden nach der veröffentlichten Abfahrtszeit abfährt gilt als verspätet.

Und dann sollte man noch die Zahlen sowohl ungewichtet und gewichtet veröffentlichen.

Und ich denke wer immer das nicht will, dem sind geschönte Zahlen wichtiger als öffentlich darzustellen was Fahrgäste so erleben…
Diese Form der Statistik resultiert denke ich mal aus der Abrechnung über die Verkehrsverträge. Warum sollten die Daten anders erhoben werden, als so wie es abgerechnet wird. Und weil diese Daten eh da sind, kann man die auch veröffentlichen.

Wenn wir andere Zahlen wollen, müssen wir an die politischen Abrechnungssysteme.
Zitat
PassusDuriusculus
Wenn wir andere Zahlen wollen, müssen wir an die politischen Abrechnungssysteme.

Das denke ich auch.

Und im Übrigen frage ich mich, was an den Abfahrtszeiten so wichtig sein soll. Es ist doch völlig egal, ob eine Fahrt pünktlich oder zu spät abfährt. Das einzige, was mich als Fahrgast interessiert, ist doch die Ankunfszeit. Eine verspätete Abfahrt hat für den einen oder anderen Ein- oder Umsteiger ja sogar noch Vorteile, aber keine Nachteile, wenn die Fahrt beim Ausstieg pünktlich ankommt.
Zitat
Ingo Lange
[Das einzige, was mich als Fahrgast interessiert, ist doch die Ankunfszeit. .

In Ohlsdorf ist das doch so. Die S-Bahn richtung Poppenbüttel/Airport rollt auf "sofort" ein. Bis es weiter geht, richtung Poppenbüttel, vergehen aber noch mindestens zwei Minuten.
Zitat
Ingo Lange
....
Und im Übrigen frage ich mich, was an den Abfahrtszeiten so wichtig sein soll. Es ist doch völlig egal, ob eine Fahrt pünktlich oder zu spät abfährt. Das einzige, was mich als Fahrgast interessiert, ist doch die Ankunfszeit.
......
Macht das denn einen statistisch relevanten Unterschied, ob in der Statistik Abfahrts- oder Ankunftszeiten erfasst werden?
Gibt es denn Strecken, auf denen in statistisch relevanter Weise, Verspätungen aufgeholt werden können?
Oder ist es nicht vielmehr so, dass verspätet abfahrende Züge unterwegs eher weitere Verspätung aufbauen, als Verspätung aufzuholen?
Zitat
oskar92
Macht das denn einen statistisch relevanten Unterschied, ob in der Statistik Abfahrts- oder Ankunftszeiten erfasst werden?
Ja, denn:
  1. Es gibt Halte, bei denen die fahrplanmäßigen Ankunfts- und Abfahrtszeiten nicht ident sind.
  2. Es gibt Endhalte, die somit gar nicht erfasst werden.
Zitat
oskar92
Macht das denn einen statistisch relevanten Unterschied, ob in der Statistik Abfahrts- oder Ankunftszeiten erfasst werden? Gibt es denn Strecken, auf denen in statistisch relevanter Weise, Verspätungen aufgeholt werden können? Oder ist es nicht vielmehr so, dass verspätet abfahrende Züge unterwegs eher weitere Verspätung aufbauen, als Verspätung aufzuholen?


Gibt es aus Hamburger Sicht keine einheitliche Antwort, wobei ich persönlich das System der Abfahrtszeiten beim ÖPNV wegen durchweg kurzer Haltezeiten für zweckmäßiger erachte.

Da U- und S-Bahnen einen Ganztages-Takt fahren, kommt es in der HVZ durchaus vor, dass bei Verspätungen bewusst getrödelt wird, um in den nächsten Takt zu rutschen. Andererseits ist in den NVZ bisweilen soviel Luft, dass man auf 30 Minuten Fahrzeit durchaus 5 Minuten herausholen kann. Das kommt natürlich auf die Mentalität des jeweiligen Fahrpersonals an. Da gibt es vor allem bei der U-Bahn echte Profis, die schon bei der Türfreigabe die Ansage "Einsteigen bitte" abspielen und damit die Fahrgäste "puschen".

Gerade wenn man in den Außenbezirken selten verkehrende Busse erreichen muss, ist dieses Verhalten vorbildlich und sehr hilfreich. Das "Abbummeln" in der Früh-HVZ kann dagegen zum Problem werden, wenn man am Hbf einen bestimmten Zug erreichen muss.
@Passus - 100%, am Ende kommt es auf die Verkehrsverträge an. In London z.B. gibts es bei einigen Linie für jede einzelne ausgefallene Bahn einen (kleinen) Abzug. Dazu noch für die durchschnittliche Wartezeit - es zählt also die Pünktlichkeit jedes Zuges. Aber es wäre schön wenn mal mehrere Werte berechnet würden, damit man eine Diskussion führen könnte was verschiedene Berechnungsarten ergeben, und so vielleicht beim nächsten Vertrag es besser machen kann?

@Ingo - das mit Ankunft stimmt sicher. Wobei es komischerweise genug Verträge zu geben scheint wo die Abfahrtszeit zählt, plus die Ankunftszeit an der letzten Haltestelle. Da fragt man sich schon ob es nicht sinnvoller und einfacher wäre immer die Ankunftszeit zu werten?
Die jetzt veröffentlichten Statistiken sind ein Abfallprodukt derjenigen Statistiken, die ohnehin für die Qualitätskontrolle der beauftragten Verkehrsunternehmen erstellt werden müssen.

Die Fahrgäste haben naturgemäß eine andere Perspektive. Die interessen sich für die gesamte Reisekette und nicht nur für Abschnitte, und auch nur ob sie pünktlich ankommen oder halt wie viele Minuten später.

Daher bedarf es einer eigenen Statistik.

Diese muss berücksichtigen, wie viele Fahrgäste wie viele Minuten später als im Fahrplan angegegen ihr Ziel erreichen.
Zitat
NVB
Zitat
oskar92
Macht das denn einen statistisch relevanten Unterschied, ob in der Statistik Abfahrts- oder Ankunftszeiten erfasst werden? Gibt es denn Strecken, auf denen in statistisch relevanter Weise, Verspätungen aufgeholt werden können? Oder ist es nicht vielmehr so, dass verspätet abfahrende Züge unterwegs eher weitere Verspätung aufbauen, als Verspätung aufzuholen?


Gibt es aus Hamburger Sicht keine einheitliche Antwort, wobei ich persönlich das System der Abfahrtszeiten beim ÖPNV wegen durchweg kurzer Haltezeiten für zweckmäßiger erachte.

Da U- und S-Bahnen einen Ganztages-Takt fahren, kommt es in der HVZ durchaus vor, dass bei Verspätungen bewusst getrödelt wird, um in den nächsten Takt zu rutschen. Andererseits ist in den NVZ bisweilen soviel Luft, dass man auf 30 Minuten Fahrzeit durchaus 5 Minuten herausholen kann. Das kommt natürlich auf die Mentalität des jeweiligen Fahrpersonals an. Da gibt es vor allem bei der U-Bahn echte Profis, die schon bei der Türfreigabe die Ansage "Einsteigen bitte" abspielen und damit die Fahrgäste "puschen".

Gerade wenn man in den Außenbezirken selten verkehrende Busse erreichen muss, ist dieses Verhalten vorbildlich und sehr hilfreich. Das "Abbummeln" in der Früh-HVZ kann dagegen zum Problem werden, wenn man am Hbf einen bestimmten Zug erreichen muss.


Moin,

dieses Verhalten des Verspätung aufbummelns ist mir noch nie untergekommen in Hamburg. Selbst wenn die U3 mit +20 durchs Land eierte, ließen sich die fünf Folgezüge nicht zurückfallen, sondern fuhren im Block hinterher. U-Bahn100 geht auch ohne CBTC :)

Das einzige Mittel zur Stabilisierung war planmäßig(!) fünf Minuten überliegen in Saarlandstraße mit hin und wieder bahnsteiggleichem Anschluss oder eben Fahrzeitverlängerung. Der Anschluss fuhr nämlich pünktlich ab.

Hauptursache für die vernichtenden Pünktlichkeitswerte auf der U3 im November sind Fahrgäste gewesen, die anderen Baustellen auswichen: Der Ringzug in Barmbek hat nicht selten erst in letzter Sekunde Anschlussfahrgäste aus Wandsbek-Gartenstadt bekommen, die natürlich Zeit zum einsteigen benötigen. Und morgens um 8:30 sind im Innenring dann 2 Züge pro 10 Minuten - mehr war wegen Personalengpässen nicht drin - zu wenig gewesen. Auf dem Ostring wurden regelmäßig Fahrgäste stehen gelassen. So zieht sich das durch. Parallel kommt der Nachschub dann am Hauptbahnhof, um die City-S-Bahnsperrung zu umgehen. Und dann war natürlich noch Winterdom, was abends nochmal das gewisse Extra bot. Die Haltezeiten reichten hinten und vorne nicht.

Der Dezember wird sicher auch nochmal alles andere als schön aussehen (U1 und U3-Spitzkehren Wandsbek-Gartenstadt, Sturm mit 40kmh-Begrenzung für fast einen ganzen Tag), aber im Januar dürften diese Faktoren alle herausfallen. Wobei nein, dann wird ja die S1 parallel zum Ostring gesperrt...

VG

DT5 Online - Seit 10 Jahren die Website rund um Hamburgs Nahverkehr: [www.dt5online.de]
Moin,

da die Regionalbahnen (derzeit) nicht im Qualitätsmonitor des HVV abgebildet werden (zur Begründung siehe dort bzw. im nachfolgenden Link), hat die Abgeornete Sudmann von den LinkENDEn* eine entsprechende SKA am 12.12.2023 gestellt, deren Beantwortung vom 19.12.2023 jetzt veröffentlicht wurde.

___
* oder wie immer auch die sich gÄndern
Zitat
Neu Wulmstorf
Die jetzt veröffentlichten Statistiken sind ein Abfallprodukt derjenigen Statistiken, die ohnehin für die Qualitätskontrolle der beauftragten Verkehrsunternehmen erstellt werden müssen.

Naja, ich denke es sollte auch für die Qualitätskontrolle der Verkehrsunternehmen wichtig sein dass die Statistiken wenn möglich das erfassen was den Fahrgästen wichtig ist.
Zitat
christian schmidt
Naja, ich denke es sollte auch für die Qualitätskontrolle der Verkehrsunternehmen wichtig sein dass die Statistiken wenn möglich das erfassen was den Fahrgästen wichtig ist.

Den Fahrgästen dürfte es wichtig sein, ihre Anschlüsse wie geplant zu erreichen und am Ende der Fahrt (ggf. nach mehreren Umstiegen) pünktlich anzukommen. Ob ein Zug oder Bus dafür pünktlich oder etwas später (aber natürlich nicht früher!) abfährt, ist zweitrangig. Wie kann man da auf die Idee kommen, die pünktliche Abfahrt zu bewerten? Die "große" Bahn hat sich ja sogar zur Regel gemacht, die Türen schon bis zu 1' vor der angegebenen Abfahrtszeit zu schließen, damit sie ja "auf die Sekunde" losfahren können. Das macht es für Umsteiger aus leicht verspäteten Zügen dann völlig unnötigerweise noch schwerer.


Gruß, Matthias



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.2024 15:43 von masi1157.
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