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Stadtbahn mit unterirdischer Stromschiene
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
Stadtbahn mit unterirdischer Stromschiene
25.08.2002 23:31
Gerade habe ich eine Nachricht aus der MetroPlanet-Newsgroup aufgeschnappt.
Sie ist von MetroPlanet-Macher Robert Schwandl und betrifft eine innovative
unterirdische Stromschiene für eine zukünftige Straßenbahn in Bordeaux. Sie
führt nur Strom, wenn ein Zug darüberfährt. Für eine eventuelle Stadtbahn in
Hamburg kann man also auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen, die das
Straßenbild unverschandelt lässt.

Zitat:
>>Bordeaux decided some years ago not to join metroPlanet, as they decided for
a standard tram network instead of a Toulouse/Lille type VAL Metro. In fact,
it seems to be opening soon, and as a special features trams won't use an
overhead wire through the historic centre, instead they will get current
from a rail built into the ground, which will only carry current while the
train runs over it, very innovative way of power supply - the future will
show whether these trams actually run....<<

Wenn ich das richtig verstanden habe, bietet sich die Chance, eine Stadtbahn mit seitlicher Stromschiene zu bauen.
Es könnte sich dann die Möglichkeit bieten, den DT4 auf Straßenniveau fahren zu lassen.
Hört sich ziemlich vielversprechend an.

___
bc1
Anonymer Benutzer
Re: Stadtbahn mit unterirdischer Stromschiene
25.08.2002 23:59
Unterirdisch, nicht seitlich. Ich stelle mir zwischen den Schienen einen Schlitz im Boden vor, wie es ihn auch bei manchen Zahnrad- oder seilgetriebenen Bahnen gibt. Der Stromabnehmer greift in diesen Schlitz, unter dem sich die Stromschiene befindet. Als Sicherungsmaßnahme z.B. gegen spielende Kinder oder gegen Rentner, die ihre Krücke in den Schlitz stecken, ist wohl normalerweise der Strom abgeschaltet, und nur durch das Gewicht der Bahn wird er in einem kleinen Bereich angeschaltet.

bc1 schrieb:
>
> Es könnte sich dann die Möglichkeit bieten, den DT4 auf
> Straßenniveau fahren zu lassen.

Der DT4 kann, aufgrund des nötigen Kurvenradius, nicht auf Straßen eingesetzt werden.


Boris
Patent Märklin... *grins!*
Mike schrieb:
> Stromabnehmer greift in diesen Schlitz, unter dem sich die
> Stromschiene befindet.

Wenn man annimmt, dass die Stadtbahn auf seitlichen Grünstreifen, oder mittig von Straßen verkehren sollte, kann man sich seitliche Stromschienen schon vorstellen.

> Als Sicherungsmaßnahme z.B. gegen
> spielende Kinder oder gegen Rentner, die ihre Krücke in den
> Schlitz stecken, ist wohl normalerweise der Strom
> abgeschaltet, und nur durch das Gewicht der Bahn wird er in
> einem kleinen Bereich angeschaltet.

Bei Übergängen und Kreuzungen kann die Stromschiene ja unterbrochen werden. Den Strom könnte man ähnlich steuern. Nur wenn die Bahn Druck an der Stromschiene von unten Ausübt, sollte der Strom laufen.

Boris schrieb:
> Der DT4 kann, aufgrund des nötigen Kurvenradius, nicht auf
> Straßen eingesetzt werden.

Man muss den DT4 ja nicht unbedingt durch enge Gassen schicken. Die U-bahn kann durchaus enge Kurven bewältigen, siehe Barmbek.
Der Nachteil bei diesem Konzept wäre, dass die Strecke keine so engen Kurven haben dürfte, wie man es von einer übliche Stadtbahn kennt.

Jedoch kann man auch einen völlig neuen Fahrzeugtyp einplanen, der dann sowohl auf U-Bahnschienen, als auch auf Straßenniveau problemlos fahren könnte.

___
bc1
Nee, das kann man nicht nehmen! An den Pukos würden sich die Autos ja womöglich die Reifen kaputt machen.

Ingo *grins*
Warum sollte man eine seitliche Stromschiene bauen? Der Witz bei dem System ist doch gerade, daß keine den Weg versperrende seitliche Stromschiene gebraucht wird. Der Weg bleibt also für den Querverkehr jeglicher Art frei.

Hat es ein ähnliches System nicht schon mal für einige Zeit am Jungfernstieg gegeben, als die Stadtverwaltung keine Oberleitungen zulassen wollte (wegen der "Verschandelung" des Stadtbildes)?
Klaus-Peter Alde schrieb:
>
> Warum sollte man eine seitliche Stromschiene bauen? Der Witz
> bei dem System ist doch gerade, daß keine den Weg
> versperrende seitliche Stromschiene gebraucht wird. Der Weg
> bleibt also für den Querverkehr jeglicher Art frei.

Der Witz an der seitlichen Stromschiene wäre auch, dass man die Züge mit in das bestehende U-Bahn System anknüpfen könnte. Aber du hast recht, der Weg wäre an vielen Stellen verspärt.
Anonymer Benutzer
Re: Stadtbahn mit unterirdischer Stromschiene
26.08.2002 21:30
Einen Zug so umzurüsten, dass der seitliche Stromabnehmer reinklappbar ist, und der untere ausfahrbar, würde sicher spottbillig sein. Aber der DT4 ist sicher nicht für die Straße zugelassen. Ist nicht untenrum alles offen, und liegen die Räder nicht frei? Für die Straße braucht man sicher ganz andere Fahrzeuge.

Ich hab' es bislang echt nicht für möglich gehalten, aber hier in der Hansestadt gibt es echt Leute die verquerer denken als staßenbahnfeindliche Politiker.

Warum um alles in der Welt sollte man denn krampfhaft versuchen eine Staßenbahn ( oder wenn ihrs denn so wollt Stadtbahn ) mit der bestehenden U-Bahn zu verknüpfen??? Dafür bräuchte man erstens eine (mehr als eine normale Oberleitung die in 4 Metern Höhe hängt und dem normalen Bürger so nicht in Sichthöhe stören dürfte) seitliche Stromschiene, welche nicht nur ein störendes Hindernis im Straßenverkehr wäre sondern zusätzlich ein extrem hohes Gefahrenpotential bietet: Da laufen 600 bis 750 Volt durch und ich kenne kein System mit seitlicher Stromschiene was nur die in diesem Moment befahrenen Abschnitte mit Strom versorgt. Außerdem sind die U-Bahnen allesamt Hochflufahrzeuge (Was spätestens jedem Bürger klarwerden dürfte, wenn er bemerkt, das der U-Bahnsteig teilweise erhöht werden muß(te) um für Rollstohlfahrer einen ebenerdigen Übergang in die Züge zu schaffen. Das hieße im Klartext: Alle Stationen im 0 Level ( also auf Straßenebene würden Hochbahnsteige benötigen, welche im Bau sicher teurer sind als normale Haltestellen. Außerdem würde damit die Möglichkeit aufgegeben auch Haltestellen im Straßenplanum ohne Insel zu bauen, da niemandem zuzumuten wäre 90 cm aus der Bahn auf die straße zu springen bzw. von der Straße in die Bahn zu klettern. Hinzu kommt die unglaubliche Breite und unflexiblität (großer Kurvenradius) der Züge.

Wenn die Einwohner der Hansestadt bei der nächsten Wahl etwas besser nachdenken, eh sie ihr Kreuz machen, könnte Hamburg - wenn auch mit Sicherheit nicht vor 2015 wieder eine Staßenbahn bekommen.
Diese sollte allerdings so simpel wie möglich ausgeführt werden, um Tram-Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen. D.h.
- keine Experimente in der Stromversorgung (die kann man später noch machen, wenn die Stadtbahn zuverlässig fährt)
- keine exotischen Neuentwicklungen der Fahrzeugindustrie sondern bewährte Technik (Städte wie Frankfurt (M.) sind bis heute mit ihren 1994 vom Reißbrett bestellten Wagen unzufrieden)

Wenn dann in vielen Jahren die Stadtbahn mal fahren sollte kann man ja auf Teilstrecken (z.B. wenn es darum gehr große Plätze zu queren) auch an ein System der unterirdischen Stromversorgung denken, welche dort wohlgemerkt auch nur in der Altstadt verwendet wird. Im restlichen Bordeaux "verunstalten" wie bei jeder normalen Stadtbahn Oberleitungen die Straßen.
bc1 schrieb:

> Man muss den DT4 ja nicht unbedingt durch enge Gassen
> schicken. Die U-bahn kann durchaus enge Kurven bewältigen,
> siehe Barmbek.

Das müssen noch nicht mal enge Gassen sein. Ich glaube nicht, daß man, selbst
bei vierspurigen Straßen, akzeptable Radien hinbekommt.

Die Kurven in Barmbek sind aber immer noch weit von einer Straßentauglichkeit
entfernt und stellen ein noch sinnvolles Maximum dar. Alles darunter müßte sehr
langsam befahren werden und würde auch starkes Quitschen verursachen.


> Der Nachteil bei diesem Konzept wäre, dass die Strecke keine
> so engen Kurven haben dürfte, wie man es von einer übliche
> Stadtbahn kennt.

Anders geht's aber nicht. Entweder die Fahrzeuge können auf der Straße
mitfahren oder man baut gleich eine richtige U-Bahn.


> Jedoch kann man auch einen völlig neuen Fahrzeugtyp
> einplanen, der dann sowohl auf U-Bahnschienen, als auch auf
> Straßenniveau problemlos fahren könnte.
>

Wobei man gleich eine richtige Stadtbahn planen könnte, da ich kaum glaube,
daß man solches kombiniertes System realisieren kann, ohne auf heftigsten
Widerstand zu stoßen.


Boris
Mike schrieb:

> eine innovative unterirdische Stromschiene für eine zukünftige Straßenbahn in
> Bordeaux. Sie führt nur Strom, wenn ein Zug darüberfährt. Für eine eventuelle
> Stadtbahn in Hamburg kann man also auch diese Möglichkeit in Betracht
> ziehen, die das Straßenbild unverschandelt lässt.

Würde für mich eine Stadtbahn akzeptabler machen, weil ich eine "Verdrahtung
Hamburgs" nicht wirklich gut finden würde. Problematisch könnten da aber
Kinderkrankheiten werden, wenn der Strom ausgelöst wird, wenn z.B. nur ein
Fahrrad in diese dritte Schiene reingefahren ist.


Klaus-Peter Alde schrieb:

> Hat es ein ähnliches System nicht schon mal für einige Zeit
> am Jungfernstieg gegeben, als die Stadtverwaltung keine
> Oberleitungen zulassen wollte (wegen der "Verschandelung" des
> Stadtbildes)?

Mir ist nur bekannt, daß weiter Pferdebahnen über den Jungfernstieg fuhren, auf der
Lombardsbrücke war die Oberleitung ja erlaubt worden.

Anonymer Benutzer
Re: Stadtbahn mit unterirdischer Stromschiene
26.08.2002 22:15
Die Verdrahtung war damals ja eins der Argumente, die Straßenbahn abzuschaffen: Endlich nicht mehr diese hässlichen Drähte!

Tach auch...

Für mich stellt sich hier die Frage, woher der MetroPla.net-Schreiber Robert Schwandl seine Informationen bezieht...

Denn eine Stadtbahn mit einer unterirdischen Stromzuführung? Wie soll das gehen? Das wäre irgendwie eine Art Rollwagen mit metallischen Rädern oder Schleifern, der in einer Art Mikro-Tunnel unter der Fahrbahn hinterhergezogen wird... oder wie soll man sich das vorstellen? Und wie soll das "nur auf Teilstrecken" funktionieren? Da müßte ja an bestimmten Stellen (z.B. einer Haltestelle) die Stromzuführung von Oberleitung auf das unterirdische Stromsystem umgeschaltet werden - und später wieder zurück. Der Stromabnehmer müßte unter dem Fahrzeug irgendwie angehoben werden, wenn das andere Stromsystem den Antrieb gewährleistet.
Außerdem... wie soll da der sichere Schutz vor Stromschlägen (die Spannung wird wohl bei etwa 750 Volt DC liegen mit Anfahrströmen von 50...100 Ampere) z.B. gegen das von Mike beschriebene Problem spielender Kinder oder Rentner mit 3 oder mehr "Beinen", aber auch Frauen mit hochhackigen Schuhen, gewährleistet werden? Sonst gibt's gegrillte Menschen... (mein Grill zu Hause macht das mit 240 V AC und 10 A in ziemlich langer Zeit).
Bei der (seilgetriebenen) Cable Car in San Francisco gibt es keine Stromzuführung durch den Schacht, der Strom u.a. für Licht wird durch einen mitlaufenden Trafo und durch Batterien geliefert.
Wie auch immer man sich das in Bordeaux vorstellt, es kann eigentlich nur auf eine Weiterentwicklung des Cable-Car-Systems hinauslaufen...

Gruß INW
London
26.08.2002 22:42
Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in London eine Tram, die ihren Strom aus dem Boden bezog. Zwar musste ein Stromabnehmer von Hand in den Schacht abgesenkt werden, damit die Tram fahren konnte, aber es hat einige Jahrzehnte lang wohl ganz gut funktioniert. Das System wurde eingeführt, DAMIT es keine hässlichen Drähte in der Londoner Innenstadt gab...
Mike schrieb:
>
> Die Verdrahtung war damals ja eins der Argumente, die
> Straßenbahn abzuschaffen: Endlich nicht mehr diese hässlichen
> Drähte!


das wundert mich ja nun wieder sehr - es gab tausendundeinen fadenscheinigen grund für die herunterwirtschaftng und abschaffung der straßenbahn, aber die fahrdrähte bzw. oberleitungen waren, jedenfalls aus städtebaulicher hinsicht damals kein thema.

vielleicht ist hier das pseudoargument gemeint, welches in einem bericht/einer studie des HVV aus dem jahre 1975 stammt. da wurde nämlich allen ernstes der bremssandverbrauch als auch der fahrdrahtabrieb, als eines der argumente gegen die straßenbahn angeführt.

kaum vorstellbar, aber zu jener zeit war soetwas allen "ernstes" möglich :- )))

carsten
...dir so schätze "bc1":


bc1 schrieb:
>
> ...könnte. Aber du hast recht, der Weg wäre an vielen Stellen
> verspärt.


zu allen möglichen themen die schnauze aufreißen, aber ein wort wie versperrt nicht richtig schreiben können.

selbst wenn man die möglichkeit von tippfehlern einbezieht, so kann man wohl kaum davon ausgehen das dies wirklich ein tippfehler war. denn auf der tastatur liegt das "e" nun wirklich nicht in der nähe des "ä", oder? nein, es liegt halt sehr nahe beim "p" und das macht die sache ja um so vieles einfacher und in im eifer des gefechts macht dann das fehlende zweite "r" den kohl auch nicht mehr fett.. *G*

hier wurde wieder einmal geschrieben wie (nicht???) gedacht wurde. ;- ))

auch wenn ich alles (bis auf eigennamen oder linienbeichnungen) klein schreibe, so weiß ich doch wie bestimmte dinge der verkehrspoltik einzuordnen sind (nämlich realistisch) und wo die stämme der einzelnen worte zu suchen sind - also keine st"e"mme, sondern stämme. *GG*

mitleidiges grinsen an "bc1" - immer noch wisen wir nicht was das eigentlich bedeuten soll und warum "bc1" es nötig hat sich hinter einem solchem pseudo zu verstecken.

mit freundlichem gruß an "bc1":

carsten
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