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S4 elektrisch?
geschrieben von Ingo Nier 
S4 elektrisch?
27.08.2002 16:47
Tach auch...

Im Hamburger Abendblatt las ich heute auf Seite 9 folgendes:

S-Bahn nach Oldesloe?
Zehn-Minuten-Takt im Hauptverkehr, eine direkte Verbindung in die Innenstadt und der Einsatz moderner S-Bahn-Triebwagen - diese Vorstellungen der S-Bahn-Hamburg GmbH zum Ausbau der Strecke Hamburg-Ahrensburg-Bad Oldesloe sind jetzt der "Bürgerinitiative S 4 - Schiene statt Straße" vorgestellt worden. Der jetzige BEtrieb mit DIeselloks mache eine Verdichtung des 30-Minuten-Takts unmöglich. Ein dichterer S-Bahn-Fahrplan sei jedoch nur durch den Bau zusätzlicher Gleise zwischen Hasselbrook und Ahrensburg möglich. Die Züge könnten dann von Bad Oldesloe bis in die Hamburger City fahren. Als Gesamtkosten werden etwa 260 Millionen Euro veranschlagt. Frühestens im Jahr 2010 könnte der erste S-Bahn-Zug rollen, hieß es. Die Bürgerinitiative forderte die Politiker auf, entsprechende Planungen aufzunehmen. [k](HA)[/k]

Ist das jetzt ein Nachbericht zu der Veranstaltung am 20.8.? Und dann erst heute?

Gruß INW
Re: S4 elektrisch?
27.08.2002 18:54
Offensichtlich ja. Warum der erst heute erscheint, kann ich nicht sagen. Es geht dabei darum, die S4 zwischen Hasselbrook und Ahrensburg 4-gleisig auszubauen, was im Zuge der Elektriffizierung Hamburg-Lübeck mit gemacht werden soll. Dabei soll die Oberleitung auch über die S-Bahngleise gespannt werden, weil dieses das für die Strecke Hamburg-Lübeck neu zu errichtende Unterwerk noch mit machen würde. Auf der S4 sollen dann 423 (oder was es dann auch immer geben wird) zum Einsatz kommen, die für den Einsatz auf dem übrigen S-Bahnnetz zusätzlich Seitenstromabnehmer für die Stromschiene erhalten. Damit wäre die Tür zur Umstellung der Hamburger S-Bahn auf das bundeseinheitliche Stromsystem geöffnet. Der Termin 2010 ist übrigens nur fiktiv. Dieses hat strategische Gründe, um die Verantwortlichen bei Bahn und Politik anzutreiben. Man geht dabei davon aus, wenn JETZT und HEUTE die Gelder bereitgestellt werden und das Planfeststellungsverfahren eröffnet wird, dass dann noch einschließlich Planfeststellungsverfahren und Bauzeit 8 Jahre vergehen, bis der erste Zug fährt. Würde man diesen Termin nicht setzen, wird es auch noch in 50 Jahren die 218 bespannten Silberlingszüge geben.
Ein paar Meter Draht und dazu noch Seitenstromabnehmer,
sooo einfach ist das ? Ja, und das "bundeseinheitliche Stromsystem" (220 Volt 50 HZ ???) soll das Maß der Umstellung für die Hamburger S-Bahn sein...

Es widersetzt sich bisher leider auch noch das märkische Dorf "BERL", von Emanzen gern BerlIN genannt...

Träumen darf man, aber das Aufwachen bitte nicht vergessen!!!

Gruß
Heinz
Re: S4 elektrisch?
27.08.2002 20:51
Ich spreche von dem bundeseinheitlichen Bahnstromsystem mit Oberleitung 15.000 Volt ~ / 16 2/3 Hz. Die Hamburger S-Bahn auf dieses System umzustellen dürfte jedoch sehr aufwendig werden, dafür muss der City-S-Bahntunnel und das Harburger Tunnelstück aufgebrochen und neu gebaut werden. Dieses kann der Senat aber schon mal zu den langfristigen Schnellbahn-Bauplänen aufnehmen.
bc1
Re: S4 elektrisch?
27.08.2002 22:11
Aber zu den sehr sehr langfristiegen Schnellbahn-Bauplänen.
Wenn wir Glück haben, werden die vielleicht noch vor Beginn
des nächsten Jahrhunderts realisiert.

___
bc1
Re: S4 elektrisch?
28.08.2002 00:27
Tach auch...

@bc1: Sicher, daß WIR das noch erleben?
Das erinnert mich irgendwie an den Schlußsatz viler Grimm'scher Märchen: "Und wenn sie nicht gestorben sind..."

Gruß INW
Re: S4 elektrisch?
28.08.2002 01:17
Natürlich zu den sehr langfristigen Plänen. Da haben andere Projekte wie z. B. die U-Bahn nach Steilshoop und die U4 von Stephansplatz nach Niendorf über Grindel und Siemersplatz vorrang, zumal diese auch technisch einfacher und daher billiger zu realisieren sind. Der Neubau der City-S-Bahn im Zuge der Umstellung auf das bundeseinheitliche Stromsystem ist da wesentlich aufwendiger, aber technisch machbar. Nein das kann wirklich ganz hinten angestellt werden, wenn da mal in vielen Jahrzehnten mal Bausubstanz-erhaltende Maßnahmen nötig werden. Im Moment ist auch noch gar nicht sicher, wann die 2-System S-Bahn nach Buxtehude-Stade und Ahrensburg - Bad Oldesloe kommen. Aber wenn diese Strecken kommen, dann sollte schon Vorsorge auf eine Umstellung auf das bundeseinheitliche Stromsystem getroffen werden. Noch ist der Flughafentunnel nicht im Bau, so dass da noch eine eventuelle spätere Umstellung auf Oberleitung berücksichtigt werden kann.
Re: S4 elektrisch?
28.08.2002 09:01
Tach auch...

Auf der "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" 'ne Oberleitung...
Halloooooooooooooo! Das ist und bleibt die Keimzelle der S-Bahn.

Wo soll denn eine Oberleitungs-S-Bahn vom Flughafen aus hinfahren, ohne irgendwo Kopf zu machen? Und - nach gerade mal 63 Jahren - schon wieder ein neues Stromsystem für das komplette S-Bahn-Netz? Wo jetzt gerade für viel Kohle die paar Kilometerchen durch den Sachsenwald mit Gleichstrom elektrifiziert wurden?
In Berlin fährt man seit über 80 Jahren mit demselben Stromsystem, auch wenn man mittlerweile diverse Schwächen einräumen mußte... (750 V DC ist 'n büschen wenich, Stromschienenquerschnitt läßt nicht so hohe Anfahrströme zu wie HH...)

Zweisystem-Züge sind ja 'ne tolle Sache, aber bitte nur dort, wo es auch sofort machbar ist (weil Oberleitung vorhanden), also als Verlängerung der S3 in beide Richtungen. Sprich Stade-S3-Elmshorn. Über die S4 mit Oberleitung kann man dann diskutieren, wenn die Planungen für die Elektrifizierung der Fernbahnstrecke Hamburg - Lübeck so weit fortgeschritten ist, daß man das mit einbeziehen muß (also wenn die Standorte der Masten festgelegt werden).

Außerdem hat eine Oberleitung für die S-Bahn einen gravierenden Nachteil: der sogenannte "Lackbrand", also durch den Abrieb von der Oberleitung entstehende und durch die starke Reibung sehr heiße, winzig kleine Metallteile, die sich in alles hineinbrennen, was in der Nähe steht. In Hamburg fährt die S-Bahn viel zu oft durch dicht bebaute Häuserschluchten (Verbindungsbahn, Landwehr, Wilhelmsburg). Und wer mal genau hinschaut, wird sehen, daß - gerade bei der Verbindungsbahn - neue Häuser auf der "Oberleitungsseite" mit größerem Abstand gebaut werden, als auf der - noch - "Gleichstromseite". Gut - auch dort gibt es Abrieb, der aber durch die Lage der Stromschiene immer gleich nach unten auf den Gleiskörper verwirbelt wird. Außerdem ist es bei einem Gleichstromsystem so, daß das "weichere" Bauteil der Schleifschuh des Stromabnehmers ist (egal ob seitlich oder von unten bestrichen) und somit kaum Abrieb an der Stromschiene selbst entsteht.
Es soll sogar schon vorgekommen sein, daß dadurch in Südfrankreich ein Waldbrand ausgelöst wurde, nur weil ein TGV-TF irgendwo im Wald Vollgas gegeben hat. Mal ganz zu schweigen von dem ewigen Ärger, den die Bahn mit transportierten Autos und deren Besitzern hat...

Gruß INW
Re: S4 elektrisch?
28.08.2002 12:53
<< Wo soll eine Flughafen S-Bahn mit Oberleitung hinfahren ohne irgendwo Kopf zu machen?
>> Wer sagt denn, dass die Flughafen S-Bahn jetzt schon mit Oberleitung gebaut werden soll? Ich sprach, bzw. schrieb davon, dass der noch nicht gebaute Tunnel zwischen Ohlsdorf und Flughafen so breit sein soll, dass da später immer noch eine Oberleitung reingebaut werden kann, sollte die Hamburger S-Bahn im Zusammenhang mit der S4 auf das bundeseinheitliche System umgestellt werden. Selbstverständlich ist dann auch die S1 zwischen Hasselbrook und Poppenbüttel auf dieses System umzustellen. Natürlich kann die S4 auch mit Stromschiene gebaut werden, dann erübrigt sich die Diskussion um eine Umstellung der Hamburger S-Bahn auf das bundeseinheitliche System. Dieses wäre mit sogar lieber. Und ob dieser "Lackbrand" so gravierend ist, bezweifele ich. Mir ist so etwas noch nicht aufgefallen.
In Berlin stand zu Anfang des 20. Jahrhunderts zur Diskussion, mit was die dortige S-Bahn elektriffiziert werden sollte. Erste Erfahrungen mit dem später bundeseinheitlichen System waren schon ganz gut, aber noch nicht ganz ausgegoren. So entschied man sich für das System, was sich bei der U-Bahn schon gut bewährt hatte: 750 Volt = aus der seitlichen Stromschiene. Für die Berliner S-Bahn wurde das weiterentwickelte Stromschienensystem der Hamburger U-Bahn übernommen. Heute wird es von einigen Seiten bedauert, dass man damals nicht das später bundeseinheitliche System mit 15.000 Volt ~ / 16 2/3 Hz übernommen hat. Aber bei dem Neubau der Nord-Süd-Strecken in Berlin hätte man auch die Chance gehabt, den Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn gleich neu mitzubauen, um die S-Bahn auf das bundeseinheitliche System umzustellen.
S-Bahn
28.08.2002 16:30
Es steht doch in Berlin (ebensowenig wie in der Hansestadt) zur Diskussion die S-Bahn auf ein anderes Stromsystem umzustellen!
also warum sollte man auf die Idee kommen im Berliner Nord-Süd-Tunnel ein anderes Stromsystem einzubauen. Nur mal nebenbei hat Berlin ein paar mehr Streckenkilometer zu bieten als Hamburg und diese umzurüsten wäre ein Aufwand, der sich absolut nicht lohnt. Ist irgendjemand schonmal auf die Idee gekommen, das es vielleicht auch ganz gut ist, dass die S-Bahn ihr eigenes System / ihr eigenes Gleis hat??? - Wenn nicht hätte man zustände wie in München oder auf der Hamburger S4, wo sich die S-Bahn ihre Trasse mit den Regional & Fernbahnen teilen muß und somit stätig behindert wird. Und jetzt erzählt mir nicht, das die Hamburger S-Bahnen doch ihre eigenen Gleise haben und diese auch mit dem Standard-Stromsystem behalten könnte. Die DB AG würde doch einen Teufel tun, der S4 eigene Gleise zu legen, wenn sie doch auch auf der elektrifizierten Strecke Hamburg Lübeck fahren könnte.
Zum Thema Zweisystem-Züge: In Berlin hatte man bereits testweise einen S-Bahnzug mit einem Dieselaggregat ausgestattet, um auch auf nicht elektrifizierten Strecken fahren zu können bzw. zu testen, ob auf den Außenstrecken eine Express-S-Bahn machbar wäre, welche die normalen Linien auf DB-Gleisen überholen könnte. Da sich das System nicht bewähte wurden die Wagen wieder zurückgebaut.
In Hamburg soll es ja 15 kV Wechselstrom sein, der als zweites System zum Einsatz kommt. Sinnvoll natürlich auch nur da, wo die S-Bahn nicht von Regional- & Fernbahn behindert wird. Aber im 20-Min-Takt zw. Ahrensburg & Bad Oldesloe sollte das kein Problem sein.
Re: S-Bahn
28.08.2002 16:45
Es geht darum, dass die S4 zwischen Hasselbrook und Ahrensburg ein eigenes Gleispaar erhalten soll, um auch dort einen entsprechenden S-Bahnstandard eines 10-Minuten-Taktes anbieten zu können. Die Strecke Hamburg-Lübeck ist schon jetzt zwischen Hamburg Hbf und Ahrensburg bis an den Rand ihrer Kapazität ausgelastet. Dieses zusätzliche Gleispaar soll aber dann nicht wie die übrige S-Bahn mit seitlicher Stromschiene elektriffiziert werden, sondern mit der bundeseinheitlichen 15 kV Oberleitung. Würde dieses zusätzlich Gleispaar mit der seitlichen Stromschiene wie das übrige S-Bahnnetz elektriffiziert werden, würde die Umstellung der Hamburger S-Bahn auf das bundeseinheitliche Stromsystem überhaupt nicht zur Diskussion stehen. Und deshalb sage ich S4 mit seitlicher Stromschiene oder Umstellung des gesammten Hamburger S-Bahnnetz auf das bundeseinheitliche System. Eines von beiden, aber nicht beides zusammen! Ich befürworte für die S4 die Gleichstrom S-Bahn mit Stromschiene!
Sicher weiß ich, daß "die Bahn" mit 15 KV fährt...
- Der Begriff "Bundeseinheitlich", mancher wird es gemerkt haben, hat bei mir einen weit geringeren Wert als die regionale Zufriedenheit mit dem Nahverkehr!!! -
Allerdings hat man sich vor einigen Jahren mit den übrigen Ländern gleicher Spannung, also Schweiz, Österreich, Schweden und Norwegen, aus motortechnischen Gründen auf 16,7 Hz statt 16 2/3 Hz geeinigt.

Was ist denn so schlimm an den Gleichstromnetzen in HH und B ??? Sie haben ihre natürlichen Grenzen gefunden, die Grenze vom Stadtverkehr zum schnellen Regionalverkehr. - Grenzen der Ausdehnung gibt es auch in Frankfurt oder München, und ein normaler Fahrgast sieht kaum den Unterschied zwischen Baureihe 420 dort und 470 hierzulande. Das ist auch gut so.

Bis auf die Strecken nach Stade (vielleicht noch Bad Oldesloe und möglicherweise Elmshorn) wird es keine Zweisystemzüge geben. -
REs fahren ja eh schon "bundeseinheitlich"...
Fernpendler werden die 160km/h-RE auf jeden Fall den klo-losen, an jeder Bushaltestelle stoppenden 100km/h-Zweisystemzügen vorziehen.

Gruß
Heinz
Anonymer Benutzer
Re: S-Bahn
28.08.2002 18:01
Wie schon gesagt wurde, ein Umbau des S-Bahn-Bestandnetzes auf Oberleitungsbetrieb steht allein schon wegen der Tunnel in der City und in Harburg überhaupt nicht zur Debatte. Die Planung sieht nur eine Elektrifizierung der Strecke Hasselbrook - Ahrensburg mit Wechselstrom vor, um die Züge auf den dann ebenfalls elektrifizierten Ferngleisen bis Bad Oldesloe weiterfahren zu lassen. Warum allerdings der Systemwechsel am Hasselbrook und nicht in Ahrensburg liegen soll, kann ich auch nicht sagen, zumal Ahrensburg den Vorteil hätte, daß nur für die bis Bad Oldesloe durchlaufenden Züge Mehrsystemwagen benötigt werden und für die in Ahrensburg endenden Fahrten die normalen 474er ausreichen würden.

Eine Alternative wäre auch, die S-Bahn allgemein in Ahrensburg enden zu lassen und die Bahnhöfe nördlich von Ahrensburg mit einer RB zu bedienen, die dann zwischen Ahrensburg und Hbf. nicht hält und somit auch den Fernverkehr nicht wesentlich behindern dürfte. Dies hätte gegenüber den durchgehenden S-Bahnen bis Bad Oldesloe auch noch drei Vorteile :

* Die Bahnhöfe Ahrensburg, Bargteheide und Kupfermühle erhalten eine attraktive Schnellverbindung nach Hamburg (allerdings nur zum Hbf. und nicht bis in den City-Tunnel)

* Die durch die gemeinsame Gleisbenutzung mit der Fernbahn verspätungsanfälligeren Oldesloer Züge können ihre Verspätung nicht mehr in den (gerade in der HVZ) hochbelasteten City-Tunnel und damit in das gesamte S-Bahn-Netz "importieren". (Autarkie des S-Bahn-Netzes bleibt erhalten)

* Es müßten keine Zweisystemtriebwagen beschafft werden, für die Ahrensburger S-Bahn reichen normale 474er, für die Oldesloer RB Wechselstrom-Triebwagen oder lokbespannte Züge.

Eine Gefahr wäre allerdings, daß die RB Einsparvorschlägen zum Opfer fällt und dann außerhalb der HVZ nur aus einem Pendeltriebwagen Ahrensburg - Bad Oldesloe besteht.
Re: S-Bahn
28.08.2002 22:58
Tach auch...

@Olaf M.: Und wenn man dann noch den S-Bahnsteig in Ahrensburg 2 1/2-gleisig baut...

Also die Oldesloer RBen in ein Kopfgleis zwischen die S-Bahn-Züge fahren läßt, wie die A2 in Norderstedt-Mitte bei der U1. Damit würde der Fernbahnsteig sogar komplett überflüssig, denn die REe nach Lübeck halten ja eh erst wieder in Oldesloe - und so würde man den Platz für den breiteren S/RB-Bahnsteig gewinnen. Außerdem bräuchten die Fahrgäste dann nicht den Bahnsteig wechseln. Es sei denn, der Umlaufplan der S-Bahn ist derart gestaltet, daß in Ahrensburg immer nur ein S-Bahn-Zug steht (wie es ja in Aumühle und Pinneberg außerhalb der HVZ der Fall ist)

Alternativ könnte man die REe in Ahrensburg halten lassen, damit die RB-Fahrgäste eine direkte Verbindung zum Hbf haben. Denn davon, die RBen zum Hbf durchzuziehen, halte ich nichts, weil deren Personenkilometer zu Lasten der S-Bahn-Auslastung gehen würden.

Außerdem haben Tests bewiesen, daß die 474 durchaus in der Lage sind, annähernd 140 km/h zu schaffen. Mir erzählte ein S-Bahn-TF, der selbst einen dieser Tests gefahren hat, daß die SBH einen Zug in Harburg in den Tunnel gestellt hat, um die Bergaufbeschleunigung zu testen. Dann hieß es Meßgeräte an und - Vollgas. Bei fast 140 km/h mußte man wegen der Station Wilhelmsburg bremsen - möglich ist also, daß die Teile sogar noch schneller fahren können - es müßte also nur die Betriebsgenehmigung Personenverkehr auf höhere Geschwindigkeiten erweitert werden.

Ich bemerke selbst immer mal wieder, daß einige TF gerne schneller fahren würden, als sie dürfen: Zwischen Sülldorf und Rissen geht es bergab... und die TF müssen immer kurz vor dem Einfahrtsignal Rissen bremsen, damit sie nicht zu schnell über den Magnet rauschen. Es hat dort schon mehrere Zwangbremsungen gegeben, weil zu schnell gefahren wurde (das war allerdings, als die 474 noch neu waren). Denn viele TF beschleunigen, um Verspätungen aufzuholen, nach der Ausfahrt Sülldorf auf 80 km/h hoch und dann gehts "runter" nach Rissen. Selbst bei der Bergauf-Fahrt habe ich schon erlebt, daß auf der freien Strecke fast zu schnell gefahren wird - die Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeit wird dann schon vom Vorsignal Einfahrt Sülldorf überwacht - die orangene Warnlampe samt Signalton weckt auch die letzte Schlafmütze auf...

Dasselbe habe ich schon auf der Harburger Strecke erlebt: Ebenfalls um Verspätungen aufzuholen, wurde schon mal 120 gefahren - zwischen den Signalen merkt's ja keiner (außer dem Fahrtschreiber).

Gruß INW
Re: S-Bahn
28.08.2002 23:48
Tja, wie der Komfort der neuen S-Bahn nach Ahrensburg ist, lässtsich schwer sagen. Ob er mehr wie der der Aumühler Strecke (Langsambahn, zu viele Zwischenhalte ohne nennenswerten Fahrgastwechsel, allenfalls Lastrichtungverstärkend) oder mehr wie die Harburger S-Bahn (Schnellbahn mit wnigen Halten und starkem Fahrgastwechsel). Zweiteres könnte vielleicht dazu führen, dass die Fahrgäste eine durchgehende RB zum HBF, die dort aber auch endet, gar nicht vermissen. Hinzu kommt, dass diese S-Bahn als etwas Neues erstmal alles anzieht. Da ja nur ein Lauwarmer 10/20-Minuten-Takt geplant ist, heißt das, dass kein großes Fahrgastaufkommen erwartet wird. Also wäre bei einem 5-Minuten-Takt eine so geringe Auslastung, dass alles, was an Fahrgastpotential vorhanden ist mit allen Mitteln für die neue S-Bahn gecatcht werden muss.

--> kein Parallelverkehr durch RBs

--> kein Parallelverkehr durch Busse RBs (Linie M9 !)

--> kein Halt von REs in Ahrensburg!

Dann kann man ja die RBs aus Richtung Segeberg bis Ahrensburg verlängern. Das bei der S-Bahn gesparte Geld kann man dann in den zweigleisigen Ausbau bis Ahrensburg stecken.

Zweisystemzüge werden es aber trotzdem sein, da die Strecke Hasselbrook Ahrensbur als Wechselstromstrecke realisiert werden soll, wegen höherer Geschwindigkeit und weil es offiziell Güterzuggleise werden, damit man Gelder aus einem anderen Topf bekommt ! ( Bau der S-Bahn nicht zur Verbesserung des Nahverkehrs sondern zur entlastung der Lübecker Strecke!)

Ich glaube aber kaum, dass bei einem S-Bahnendpunkt Ahrensburg, sich die oben genannten Forderungen (1 und 3) durchsetzen lassen, da Umsteigen ungerne gemacht wird und jeder S-Bahnendpunkt zugleich RE-Halt sein soll, sofern dort REs verkehren.
Re: S-Bahn
29.08.2002 00:12
Tach auch... (der schon wieder!)

Martin, Du vergißt eines:
-- Die Bahn nach Aumühle ist mehr historisch gewachsen, was die Halte in der Pampa (Billwerder-Moorfleet, Mittlerer Landweg, Wohltorf) angeht - schließlich hatten da mal gewisse Politiker (einer ungern angesprochenen Epoche) riesige städtebauliche Expansionspläne...
-- Die Strecke nach Harburg hat zwischen den Wohnvierteln lange Strecken zu überbrücken. Da die alte Silberlingsbahn (außer dem damaligen Halt Oberhafen) die gleiche Strecke fuhr, hat man beim Neubau der GSB die alten Haltepunkte einfach übernommen - ok, Wilhelmsburg wurde ein wenig verlegt. Wo hätte man denn dort - außer in der Pampa - noch Haltestellen einbauen sollen?
-- Die "neue" S4 würde bis Großlohe durch ziemlich dicht bebautes Gebiet fahren, also hätten die geplanten zusätzlichen Haltestellen durchaus ihre Daseinsberechtigung. Nur über die Namen müßte man noch mal reden... Straßennamen halte ich nicht für besonders sinnvoll, dann lieber Flurbezeichnungen.

Gruß INW
Re: S-Bahn
29.08.2002 00:32
Fortsetzung...

...bitte laßt die Haltestellen, wo sie sind, lediglich über zwei zusätzliche Stops sollte man reden:
-- "Jenfeld" in Höhe des Holstenhofweges
-- "Oldenfelde" in Höhe der Brücke Höltigbaum
Die Haltestelle "Wandsbek" könnte geringfügig so verschoben werden, daß sie zwischen Claudiusstraße und Robert-Schuman-Brücke liegt (ein Ausgang Claudiusstraße, der andere etwa Schloßgarten). Die jetzige Haltestelle Wandsbek wäre überflüssig, da die Busse von Jenfeld & Barsbüttel zum Bf. "Jenfeld" geführt werden könnten. Lediglich eine Linie müßte von Jenfeld über das Krankenhaus zum Wandsbeker Markt weiterfahren, die könnte dann aber auch über Jüthornstraße & R.-S.-Brücke fahren. Das Industriegebiet rund um Nestlé ist schon durch ausreichend Buslinien erschlossen, da wäre eine S-Bahn-Station nur Konkurrenz...
Bedenkt bitte alle, daß jeder zusätzliche Stopp Zeit kostet... Bremsen, Fahrgastwechsel, Anfahren... das daaaaaauert...

Gruß INW
Re: S-Bahn
29.08.2002 04:31
Hi Ingo,

zur Aumühler Strecke:

Natürlich ist sie historisch gewachsen, aber da sie ja gerade neu gebaut wurde (Ausbau HH-Berlin) ist es schon merkwürdig, dass die Stationen in ihrer Lage und Existenz bestätigt wurden.
Von Nettelnburg bis Aumühle ist alles OK, aber das nun Allermöhe noch neu gebaut wurde, während Mittlerer Landweg vor sich hinwegetiert, naja... Gewerbegebiet.
(Nur die Verlängerung der U3 könnte dieser station noch einen Sinn verleihen, sofern bahnsteiggleicher Anschluss besteht.)
Billwerder Moorfleet hat ja nun Sinn (IKEA, BAUHAUS) und der 230er bringt auch schon eine Menge.
Verkorkst ist Tiefstack!
Warum liegt diese Staion nicht über der Grusonstraße (Ring 2) ???
Dann hätten sich für die Marschländer Busse gute Perspektiven ergeben via Ring 2 sowohl S2/S21 die U3 (Horner Rennbahn), die S4(/S41?) in "Claudiusstraße" (Halt auf der R.-S.-Brücke erforderlich und entsprechender Zugang) und ie U1 (Wandsbek-Markt) zu erreichen.


zur Harburger Strecke:

Die S3/S31 sollte ursprünglich über Kirchdorf Süd geführt werden. Auch ein Halt "Kornweide" wurde verworfen. Und wg. Olympia droht immer noch "Oberhafen".

zur Ahrensburger Strecke:

Flurbezeichnungen statt Straßennamen finde ich auch besser.

Gut wäre folgendes:

- Wandsbek (Claudiusstraße, erschließt Schlossgarten und R-S-Brücke)
- Marienthal (Bovestraße)
- Jenfeld (Holstenhofweg)
- Tonndorf (Wandsbek Ost)
- Hohenhorst (Am Pulverhof) falls das noch geht ;)
- Rahlstedt
- Oldenfelde (Höltingbaum)
- Wulfsdorf (wenns nich geht, dann Ahrensburg Süd , wg. U1!)
- Ahrensburg
- Gartenholz
- Delingsdorf
- Barteheide
- Kupfermühle
- Bad Oldesloe
Re: S4 elektrisch?
29.08.2002 09:08
Tach auch...

Hallo Martin,
Ich bleibe dabei: S4 als GSB nur bis Ahrensburg, ohne vorher geplante Möglichkeit, als 474/423-Zwitter weiterzufahren... Dann lieber mit 'nem 474 bis Ahrensburg und bahnsteiggleich in 'nen 423 umsteigen, denn sonst kommt 'n ICE oder wat-weiß-ich dazwischen, der Bummelzug muß warten und schleppt die Verspätungen ins S-Bahn-Netz rein.
Denn gerade die Lübecker Strecke ist schon kurz vor überlastet mit Fern-, Regio-, Nah- und Güterzügen und leider auch vielen Leerfahrten (z.B. die dänischen Dieseltriebwagen). Auch habe ich schon gesehen, daß der von mir genutzte Zug nach Lübeck von einem "Lok-Zug" aus 4 Dieselloks überholt wurde - der Zug stand dann in Oldesloe an der Tankstelle. Als ob der Weg nach Altona oder Langenfelde nicht kürzer gewesen wäre...

Gruß INW
Anonymer Benutzer
Re: S-Bahn
29.08.2002 10:03
Hier meldet sich ein Landei zu Wort, das den vor sich hinvegetierenden Bahnhof Mittlerer Landweg nutzt. Diese Haltestelle erfüllt durchaus eine wichtige Funktion, liegt sie doch am nächsten zu den Vier- und Marschlanden. Der P+R-Platz ist jedenfalls immer voll, und weiter stadteinwärts gibt es keine vernünftigen Alternativen
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