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Hört, hört: "Stadtbahn macht den ÖPNV zukunftsfähig..."
geschrieben von Harald Tschirner 
Re: ?????
17.10.2009 08:19
Machete schrieb:
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> Wer von Euch wird die Stadtbahn eigentlich
> nutzen?? Nicht aus Spaß sondern um z.B. zur Arbeit
> zu fahren oder einzukaufen?? Wer von Euch braucht
> die Stadtbahn um welche Vorteile daraus zu
> ziehen?? Ich persönlich brauche diese nicht um
> meine Arbeitsstätte zu erreichen oder einkaufen zu
> fahren. Also nutzen für mich gleich null. Und bei
> Euch???

Na prima - da kann ich mich schon mal als Benutzer der neuen Straßenbahn anmelden. Ich wohne in deren Einzugsgebiet.

Ich erwarte von der Straßenbahn, dass sie - im Gegensatz zu den Bussen - den Fahrplan zuverlässiger einhält, das sie schneller ist und mir einen höheren Fahrkomfort bietet.

Was mein zweites ich als gelegentlichen Autofahrer betrifft, glaube ich, dass sie den Individualverkehr weniger behindern wird als die in Massen auftretenden Stadtbusse.

Wenn ich Anwohner in einer Hauptverkehrsstraße mit Busverkehr wäre, könnte ich den Anteil der Busse am täglichen Dieselgeruch vermissen. Es soll ja Leute geben, die so etwas gerne riechen.

Fredrik

[fredriks.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2009 08:20 von Fredrik.
Ich melde mich hiermit dann auch mal als künftiger mehrfach täglicher Nutzer der Straßenbahn an. Zum einen von César-Klein-Ring nach Rübenkamp, zum anderen auch dann mehrfach die Woche bis Kellinghusenstraße durch.

Bei der Straßenbahn erwarte ich ebenso: Mehr Fahrkomfort, kürzere Fahrzeit, und vor allem: PÜNKTLICHKEIT! Die Busse hier, vor allem der 26, ist sogut wie immer um mindestens 3-5 Minuten zu spät, sodass man immer die S-Bahn verpasst und 8-10 Minuten warten muss am Rübenkamp. So kommts das ich zur Arbeit zB immer einen Bus früher nehmen muss, wodurch sich die Gesamtfahrzeit fast verdoppelt!

Zudem wird es in Rübenkamp einen viel bequemeren und vor allem ungefährlicheren Umstieg zur S-Bahn geben, wofür täglich abertausende Fahrgäste danken werden ...
siehe auch [www.bahninfo.de]

viele Grüße,
BahnInfo Hamburg
@ LevHam

Was ist denn bitte gefährlich, wenn man Rübenkamp vom Bus zur S-Bahn geht???????????? Gefährlich ist es nur, wenn man wie ein angeschossener Pudel blind über die Straße rennt um ja noch die Bahn zu kriegen.


Vielleicht solltest Du mal ein Bus früher nehmen, damit Du die Bahn nicht zu spät erreichst. Wenn ich weiß der Bus kommt immer zu spät, werde ich wohl doch einen früher nehmen oder????

Wenn ich immer höre kürzere Fahrtzeit. Ist es denn zuviel verlangt mal 10 Minuten zu warten? Schon beim 5 Minutentakt wird rumgequarkt....
Mal ganz zu schweigen, wer hier immer quarkt.
Die Hamburger Printpresse trifft sich am Sonntag abend zu einer TV-Diskussion. Da werden sicher die Fetzen fliegen bei so unterschiedlichen Positionen.

[www.abendblatt.de]

Thema: "Fährt die Stadtbahn Hamburg in den Ruin?"

Dabei sind:

Kay E. Sattelmair (Welt): "Neue Schulden werden jeden Tag bekannt gegeben. Wie sie zurückgezahlt werden, bleibt unverbindlich."

Martin Kopp (Welt): "Die neue Stadtbahn wird Hamburg noch viel mehr Probleme bereiten, als bisher bekannt."

Christoph Heinemann (Morgenpost): "Hamburg ist nicht auf die Stadtbahn angewiesen. In der Krise müssen auch grüne Prestigeprojekte auf den Prüfstand."

Rebecca Kresse (Abendblatt): "Die Stadtbahn wird kommen. Unter allen Umständen. Finden wir uns besser damit ab."
Mir scheint so, als will die Presse jetzt mit vereinten Kräften gegen die Stadtbahn mobil machen. So wie in den 60/70ern bei der Straßenbahn.

Viele Grüße
Marcus
Hallo,

daß sind ja sehr ausgewogene Meinungen.

Ganz lustig, daß der Meinungs-Riss durch die Springerblätter geht (obwohl, ein "finden wir uns ab" ebenfalls kein dafür ist). ;-)



Grüße,
Boris
"Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden!" ist der Lieblingsausspruch der Kanzlerin. Das ist ja typisch für die gesamte politische Situation, nicht nur in Hamburg. Man tut äußerst bemüht und legt sich nicht fest. Eine klare Positionierung zugunsten der Stadtbahn hört man von dieser Seite nicht so recht. Die Presse ist - wenn auch moderat - schon klarer. Sie will die Stadtbahn nicht. Nur kommt die Ablehnung populistisch daher. Vor allem, wenn suggestiv gefragt wird, ob die Stadtbahn Hamburg in den Ruin fahre...
Da gibt es ganz andere Vorgänge, die das erreichen könnten. Das beste Beispiel ist die HSH-Nordbank. Und ein Prestigeprojekt ist dann doch wohl eher die U4, wenn sie für mittlerweile 324 Mill. Euro ein Torso bleibt.
Wann wird ein auf den Kopf gedrehtes Denken wieder auf die Füsse gestellt?
Die Stadtbahn nützt der Allgemeinheit. Und sie ist ein Mosaikstein in Richtung umweltfreundlichen Verkehr. Was im Kita-Bereich momentan vorgeht, ist ein Ruinieren in gänzlich andere Richtung: Die Verantwortlichen wollen den Erzieherinnen und Erziehern Gehaltsabsenkungen verordnen, die eine Existenzsicherung gefährden! Die Maßstäbe scheinen nicht mehr zu stimmen, wenn ausgerechnet die Stadtbahn als Gefährdung des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges der Hansestadt angesehen werden sollte ...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.2009 16:20 von Günter Wolter.
Günter Wolter schrieb:
> Da gibt es ganz andere Vorgänge, die das erreichen
> könnten. Das beste Beispiel ist die HSH-Nordbank.
(........) Die Maßstäbe scheinen
> nicht mehr zu stimmen, wenn ausgerechnet die
> Stadtbahn als Gefährdung des sozialen und
> wirtschaftlichen Gefüges der Hansestadt angesehen
> werden sollte ...

So ist es. Da werden 300 Millionen für die Elbphilharmonie verbraten, die noch weniger Sinn als die U4 hat und keine Presserunde regt sich darüber auf. Ehe man sich diesen Luxus leistet, sollte man als Stadt seine Hausaufgeben machen.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Zitat

(obwohl, ein "finden wir uns ab" ebenfalls kein dafür ist). ;-)

"Wir" soll bei der ausgewogenen Hamburger Presselandschaft sicher nicht für "wir Hamburger Presse" stehen... :D
Ach die Presse! Die schreibt nur was sich gut verkauft. Mal schreibt Sie: "Hamburg braucht eine Straßenbahn!- sofort!", dann schreibt Sie: "Die Stadtbahn fährt Hamburg in den Ruin!" und ein nächstes mal schreibt Sie: "So könnte Hamburgs neue Stadtbahn aussehen".

Man sollte sich da keine Gedanken darüber machen. Lese ich die Zeitungsschnipsel von damals, z.B: Hamburger Abendblatt Archiv, dann werde ich das Gefühl nicht los, dass man sich damals tatsächlich auf die Berichterstattung konzentriert hat. Das war aber lange vor meiner Zeit. Heute sieht sich die Presse + Fernsehen als Meinungsführer. Man darf dem keine Beachtung schenken.
Hallo,

ich find's ziemlich beschämend, dem ganzen keinen Nutzen zu bescheinigen, außer für die "Grünen" als eine Art Selbstzweck. Man kann es für den flaschen Weg halten, aber bei dem auf absehbare Zeit nicht stattfindenden Ausbau des Schnellbahnnetzes muß etwas passieren.

Leider kann man sich daher den Diskussionsverlauf denken, um passende Abhilfen für die ÖPNV-Nutzer wird es wohl nicht gehen (allerdings lasse ich mich ja stets gern überraschen).



Grüße,
Boris
Zitat

ich find's ziemlich beschämend, dem ganzen keinen Nutzen zu bescheinigen, außer für die "Grünen" als eine Art Selbstzweck.

Das passt zur Hamburger Presselandschaft und etwas anderes habe ich gar nicht erwartet. Man hält die Stadtbahn für unnütz.

Wie ich oben schon schrieb: Man kann durchaus die Äußerung der Abendblatt-Kollegin problemlos so interpretieren, dass man als "Presse" eine Kampagne dagegen besser sein lassen solle - aber nur, weil die Bahn sich eh nicht mehr stoppen lasse.

Vielleicht hebt man sich die Energie lieber (wenigstens auf Seiten der drei Springerblätter) für die bevorstehende Volksinitiative gegen die Schulreform auf.
Interessant an den meisten Bildern finde ich, dass offenbar vorgesehen ist, mit einer freischwebenden Oberleitung ohne jegliche Befestigungsmasten zu arbeiten. Es könnte allerdings die Fertigstellung leicht verzögern, bis man diese Konstruktion statisch hinbekommen hat. ;-)
Zitat

Interessant an den meisten Bildern finde ich, dass offenbar vorgesehen ist, mit einer freischwebenden Oberleitung ohne jegliche Befestigungsmasten zu arbeiten. Es könnte allerdings die Fertigstellung leicht verzögern, bis man diese Konstruktion statisch hinbekommen hat. ;-)

Es gibt allerdings auch einfach keine Lichtmasten mehr ;)
BahnInfo-Redaktion schrieb:
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> siehe auch
> [www.bahninfo.de]
> ntwurf-fuer-erste-teilstrecke-steht/
>
Zitat

Dass dies nun gerade auf Bramfeld und Steilshoop nun überhaupt nicht zutrifft und die einzige Linie, die die Relation Bramfeld - U Kellinghusenstraße heute anbietet - die Linie 118 -, überhaupt nur an Arbeitstagen in den Hauptverkehrszeiten (und dann auch höchstens alle 20 Minuten) verkehrt und in den letzten zwei Jahrzehnten immer weiter ausgedünnt wurde, soll die Stadtbahnplanung dabei wohl nicht irritieren, dieser Umstand gibt aber dennoch Anlass zu Bedenken.
Ein etwas irreführendes Statement, da ja auf der Relation nicht nur die 118, sondern auch die Metrobusse 20 und 26 fahren. Zwar mit Umsteigen, aber halt im Metrobus-Takt.

______

metrobits.org
Die U4 als Steuerverschwendung hinzustellen, nur weil sie erstmal nur ein Stummel sein wird und gleichzeitig die Stadtbahn als eine Art Allheilmittel hinzustellen, halte ich dann doch für falsch.

Vergeßt nicht: damit sich die Stadtbahn lohnt, müssen 50 km Strecke fertiggestellt werden. Erstens dauert es bis dahin eine ganze Zeit, in der man zweitens aber nicht weiß, ob künftige Regierungen überhaupt ein Interesse haben werden, das Netz überhaupt so weit auszubauen.
Auf der einen Seite hätte ich schon sehr gerne ein Stadtbahn in Hamburg.
Auf der anderen Seite stehe ich auf dem Standpunkt: Geld, das man nicht hat, kann auch nicht ausgegeben werden...

Außerdem halte ich die Streckenführung nicht für besonders sinnvoll, denn ich glaube auf einer der vormals im Gespräch gewesenen Verläufe ( z.B. der jetzigen Buslinie 6 in die City ) würde man deutlich mehr Fahrgäste in die Stadtbahn locken.

Bramfeld hat die Buslinien 8, 173, 37, 277 und die 118.
Durch Steilshoop führt die 118, die 7, die 177 und die 26 ( die 277 ist auch nicht weit ) direkt zu den nächstgelegenen S-Bahnstationen.
Das sollte doch eigentlich reichen, oder nicht?

So besonders groß ist die Auslastung mit Fahrgästen selbst in den Bussen nicht.
Von allen oben genannten Linien verkehrt nur die "7" tagsüber als Gelenkbus. Warum wohl?
In der "118" sitzen abseits der in diesem Bereich relativ kurzen Stoßzeiten oft nur eine Handvoll Fahrgäste.

Wenn ich jedoch zu meiner Haltestelle "Graumannsweg" laufe und mit der Linie 6 in die Innenstadt fahren möchte, gehe ich eigentlich immer zu Fuß, denn diese Gelenkbuslinie ist fast von morgens bis abends ständig proppenvoll.
Erstmal off-topic zum Staatsschulden: Wer jetzt, mitten in der Wirtschaftskrise (bei steigender Arbeitslosigkeit und grossen ungenutzten Produktionskapazitäten) auch noch die öffentlichen Ausgaben einschränken will der Schadet den zukünftigen Generationen bzw. dem Wirtschaftstandort Hamburg (lest Keynes oder Krugman).

Ich halte das Argument ‘wir können uns die Stadtbahn nicht mehr leisten‘ für ein reines Scheinargument der Stadtbahngegner die sonst keine brauchbaren Argumente haben.

"Die neue Stadtbahn wird Hamburg noch viel mehr Probleme bereiten, als bisher bekannt" ist genauso inhaltreich, während der Bahninfo-Kommentar wie Mike ja schon geschrieben hat einfach nur falsch ist.

Klar, die Stadtbahn ist mitlerweile ein GAL-Prestigeprojekt, hätte sich die GAL nicht massiv für die Stadtbahn eingestetz, würde sie nicht gebaut. Andererseits wird die Stadtbahn aber auch nur gebaut weil die offizielle Kosten-Nutzten-Analyse positiv ist, d.h. die Vorteile (wie z.B. kürzere Fahrzeiten, besserer Komfort, gröβere Zuverlässigkeit) die Kosten weit übertreffen.

Machete mag zwar nicht mehr von kürzeren Fahrtzeiten hören, aber die Praxis zeigt das selbst kleinere Minutenverbesserungen zu zählbaren Fahrgastzuwächsen führt da einige Leute immer an der Grenze zum Verhaltenswechsel sind. LevHAM ist ein gutes Beispiel wie ein Minivorteil schnell zu mehr als einer Stunde mehr Freizeit pro Woche führen kann. Und die Fahrzeitverkürzungen sind schon ziemlich gut: Auf der ganzen Strecke mit dem 118er verglichen minus 12 Minuten (-38%), zwischen Steilshoop und der S-Bahn wohl so minus 4 Minuten wenn man einrechnet das nicht mehr die Hebebrandstraβe überquert werden muss.

Auch werden sich durch die Stadtbahn die Fahrziele vieler Leute enden. Ich glaube kaum das Netzspinne zur Zeit viel in Eppendorf oder Winterhude einkauft, selbst wenn ihm dort die Läden gefallen. In Zukunft könnte das anders werden.

Also ich denkee Rebecca Krause hat recht, und die Stadtbahn wird sehr, sehr erfolgreich werden.

Christian
Dieses Thema wurde beendet.