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HVV Kostenlos Presseartikel
geschrieben von BruceMcLaren 
Hier eine Meldung in der MoPo

Außerdem noch der Hinweis auf eine Veranstaltung heute abend:

Das Ergebnis wird am Dienstag ab 18.30 Uhr im Dorothee-Sölle-Haus (Königstraße 54, Altona) mit Politikern und Experten diskutiert (Eintritt frei).
Mit der Formulierung
Zitat
Hamburger Morgenpost
[...](Bau- und Instandhaltung der Infrastruktur,[...]
kann ich mich nciht anfreunden. Schließlich habt ihr ja ein extrem dichten Busverkehr und der benutzt auch die Straße. Diese Kosten bleiben also.
Ansonsten: Wenn das doch umgesetzt würde (in Berlin hat man auch drüber nachgedacht, wenn ich mich nciht irre....) ziehe ich sofort (!) zu euch in den Norden! :D

LG: Metropolitan
___________________
"Oftmals sich wiegen und danach leben, wird Dir lange Gesundheit geben."
Interessant wäre, ob das Hamburger Netz den Nachfrageschub überhaupt verkraften würde. Die Schnellbahnen haben sicher noch Platz, jedenfalls mittelfristig mit zusätzlichen Fahrzeugen. Aber für den Bus sehe ich schwarz. Ich denke, bei der Hochpreisstrategie der letzten Jahre war sicher ein nicht unerwünschter Effekt, dass die Nachfrage mit gedämpft wurde.

Lustig finde ich den Kommentar der Hochbahn *. Soll das Satire sein? Seit wann interessiert sich der Betrieb für Bedürftige? :) Ich wiederhole mich gern, aber mit Verlaub: maßgeblich aus dem Hause kommt die Tarifstruktur, die Beschäftigte von Großunternehmen günstiger fahren lässt als Hartz-IV-Empfänger. Wo die Betriebe sich jeden Sozialrabatt von der Politik ausgleichen lassen, während für andere Aktionen immer intern noch ein Etat vorhanden sein scheint.

* "Auch die Hochbahn ist gegen den Plan, weil alle „mit der Gießkanne“ unterstützt würden, obwohl die wenigsten bedürftig seien, so Dirk Bestmann, Leiter Vertrieb und Verkehrswirtschaft. "



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2012 15:14 von Herbert.
Zitat
Herbert
Interessant wäre, ob das Hamburger Netz den Nachfrageschub überhaupt verkraften würde. Die Schnellbahnen haben sicher noch Platz, jedenfalls mittelfristig mit zusätzlichen Fahrzeugen. Aber für den Bus sehe ich schwarz. Ich denke, bei der Hochpreisstrategie der letzten Jahre war sicher ein nicht unerwünschter Effekt, dass die Nachfrage mit gedämpft wurde.

Lustig finde ich den Kommentar der Hochbahn *. Soll das Satire sein? Seit wann interessiert sich der Betrieb für Bedürftige? :) Ich wiederhole mich gern, aber mit Verlaub: maßgeblich aus dem Hause kommt die Tarifstruktur, die Beschäftigte von Großunternehmen günstiger fahren lässt als Hartz-IV-Empfänger. Wo die Betriebe sich jeden Sozialrabatt von der Politik ausgleichen lassen, während für andere Aktionen immer intern noch ein Etat vorhanden sein scheint.

* "Auch die Hochbahn ist gegen den Plan, weil alle „mit der Gießkanne“ unterstützt würden, obwohl die wenigsten bedürftig seien, so Dirk Bestmann, Leiter Vertrieb und Verkehrswirtschaft. "

Die Preisgestaltung ist eine politische Entscheidung, die Verkehrsunternehmen setzen nur um. Die Abschaffung des Sozialtickets und auch die Einführung der Proficard waren Entscheidungen des Senats.
Die politischen Entscheidungen basieren zu einem Gutteil auf Entscheidungen der VU. Im Senat gibt es kein Referat, das sich Tarifstrukturen ausdenkt und Erträge berechnet. Das ist alles auch VU-(Lobby-)Arbeit - mit entsprechenden Möglichkeiten.

Die Hochbahn hat ganz evident ihre eigene Meinung zur Tarifstruktur. Es sollte jedem klar sein, dass diese Meinung nicht nur für Einzeiler in der Hamburger Morgenpost gebildet wurde. Wer mal mit den zuständigen Stellen im Rathaus gesprochen hat, der weiß, dass die Meinungsbildung über Tarife keine Einbahnstraße von Rathaus/BWVI -> HVV/VU ist. Insofern ist es schlicht Unsinn, die ganze Verantwortung in den Senat zu verschieben.

Im Senat hat übrigens auch niemand verlangt, dass die Monatskarte nicht mehr bis zum Ersten des Folgemonats gültig sein darf. Das ist ebenso vielen Bedürftigen gegenüber ein Schlag ins Gesicht. Scheint aber keinen zu interessieren.
Zitat
Herbert
... Insofern ist es schlicht Unsinn, die ganze Verantwortung in den Senat zu verschieben.

Im Senat hat übrigens auch niemand verlangt, dass die Monatskarte nicht mehr bis zum Ersten des Folgemonats gültig sein darf. Das ist ebenso vielen Bedürftigen gegenüber ein Schlag ins Gesicht. Scheint aber keinen zu interessieren.

Hallo Herbert, natürlich hat die Politik die alleinige Verantwortung für den HVV-Tarif. Hier sind zwar auch die weiteren Beteilligten Länder und Kreise zu nennen, aber in der Hauptsache werden die Tarife vom Hamburger Senat bzw. der Bürgerschaft beschlossen. Die informelle Grundlage wird sicher der HVV und die Unternehmen liefern. Die Entscheidung, wieviel ein Bahnticket kostet trifft jedoch die Politik.
Hier könnt ihr das ganze Programm und die Teilnehmer sehen:

[www.zukunftsrat.de]

Dort steht auch, dass man sich bis zum 16. April zu dieser Veranstaltung anmelden sollte. Damit kann man sich also nicht kurzfristig entscheiden, dass man dahin geht.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2012 17:24 von Norderstedt.
Zitat
BruceMcLaren
Außerdem noch der Hinweis auf eine Veranstaltung heute abend: Das Ergebnis wird am Dienstag ab 18.30 Uhr im Dorothee-Sölle-Haus (Königstraße 54, Altona) mit Politikern und Experten diskutiert (Eintritt frei).

Geht jemand dahin und kann später ggf. berichten?
Zitat

Hallo Herbert, natürlich hat die Politik die alleinige Verantwortung für den HVV-Tarif.

Die trug die Politik auch z.B. bei der Mehrwertsteuer auf Hotels. Trotzdem würde ich fast sagen, da ist die Politik nicht allein drauf gekommen, sondern da hat ein Lobbyverband so massiv gearbeitet, dass diese Idee durchkam.

In Sachen Tarife betreiben die VUs auch nichts anderes als Lobbyarbeit. Sie tragen Informationen in die Politik, die die Politik sonst nicht hätte. Im Senat gibt es kaum/keine Spiegelstrukturen, dh. da sitzen keine Tarifexperten, die neutral die Informationen der VUs auf Augenhöhe gegenrechnen können und ggf. aus der Betriebspraxis andere Tarif-Strukturen/-höhen vorschlagen könnten.

Die Entscheidungen der Politik werden also quasi allein auf der Basis der Informationen aus den VU getroffen. Wie Entscheidungen über ein komplexes Gebiet tendenziell ausfallen werden, wenn dazu nur Informationen einer Interessengruppe als Grundlage vorliegen, kann man sich vielleicht vorstellen.
Zitat
BruceMcLaren
Die Entscheidung, wieviel ein Bahnticket kostet trifft jedoch die Politik.

... auf Basis der fachlichen Zuarbeit der Verwaltung, sprich des HVV und der Verkehrsunternehmen (Wozu braucht die Hochbahn sonst Herrn Bestmann, Leiter Vertrieb und Verkehrswirtschaft ;-)?). Glaubt Ihr wirklich, dass "die Politik" sich abends hinsetzt, Tarifbenchmarks wälzt, Indizes auswertet und Erlösprognosen macht sowie schließlich die Preistabelle neu ausarbeitet?

Nein, das dürfte Sache der VU bzw. des Verbunds sein.

Gut, die VU bzw. der Verbund haben natürlich auch wieder Gesellschafter, die in den Aufsichtsgremien eine Linie für die Unternehmenspolitik vorgeben. Diese Gesellschafter werden durch "die Politik" bestimmt. Hier schließt sich der Teufelskreis und alle Beteiligten - sowohl VU/Verbund als auch Politik - haben Schuld ;-).
@M2204: So sieht es aus. Die Leitlinien der Unternehmenspolitik sollte selbstverständlich die Politik festlegen. Wie eng man da die Zügel hält, ist aber schon die nächste Frage. Da in der Politik wie gesagt keine dezidierten Kompetenzen dazu vorhanden sind, werden es zwangsläufig sehr grobe Leitlinien bleiben. Eine vorgegebene Leitlinie ist offenkundig zum Beispiel: "Macht weniger Verlust". Wie genau die Hochbahn das jetzt umsetzt, ist ihr Bier. (Ah, das mit dem Bier wiederum kam ja offensichtlich aus der Politik - das bißchen Populismus für zwischendurch. Braucht man auch keine große Kompetenz. Da war der Druck so stark, dass die VUs nachgaben. )
Zitat
Herbert
Ich wiederhole mich gern, aber mit Verlaub: maßgeblich aus dem Hause kommt die Tarifstruktur, die Beschäftigte von Großunternehmen günstiger fahren lässt als Hartz-IV-Empfänger. Wo die Betriebe sich jeden Sozialrabatt von der Politik ausgleichen lassen, während für andere Aktionen immer intern noch ein Etat vorhanden sein scheint.

Das ist doch Unsinn. Im Großkundenabonnement (GKA) können Firmen ihren Angestellten eine für sie günstigere Karte anbieten, die sie (also die Firmen) bezuschussen. Dieser Zuschuss kann von der Firma steuerlich geltend gemacht werden (steuerfreie Sachzuwendung). Für den HVV ergibt sich der Vorteil, das GKA besonders niedrige Vertriebskosten verursacht und für kalkulierbare Einnahmen und Kundenbindung sorgt. Dieser Vorteil wird an den Kunden weitergegeben (verhält sich analog zum normalen Abo). Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Großbereichs-Karte immer noch 71,50 Euro kostet.

ALG II-Empfänger greifen zur CC-Karte (Großbereich 53 Euro oder 43,50 Euro im Abo). Die Stadt gewährt per Sozialkarte einen Nachlass i.H. von 18 Euro (ergo: 35 Euro oder 25,50 im Abo). Lässt es sich für die Betroffenen einrichten und es werden nur 3 Tarifzonen gewählt, sinkt der Abo-Preis auf ganze 12 Euro im Monat.

Das ist für ALG II-Empfänger gewiss noch eine Stange Geld, aber sorry, motorisierter Verkehr kann nur in der Vorstellung einiger Utopisten völlig „kostenlos“ sein.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Zitat
Rycon
Das ist doch Unsinn. Im Großkundenabonnement (GKA) können Firmen ihren Angestellten eine für sie günstigere Karte anbieten, die sie (also die Firmen) bezuschussen. Dieser Zuschuss kann von der Firma steuerlich geltend gemacht werden (steuerfreie Sachzuwendung). Für den HVV ergibt sich der Vorteil, das GKA besonders niedrige Vertriebskosten verursacht und für kalkulierbare Einnahmen und Kundenbindung sorgt. Dieser Vorteil wird an den Kunden weitergegeben (verhält sich analog zum normalen Abo). Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Großbereichs-Karte immer noch 71,50 Euro kostet.

ALG II-Empfänger greifen zur CC-Karte [...]
Das ist für ALG II-Empfänger gewiss noch eine Stange Geld,[...]

Die Stadt (bzw. die (Land-)Kreise als HVV-Gesellschafter) könnten aber mit dem HVV ebenfalls ein GKA für die Hartz-Vierer abschließen, so daß dann auch diese Fahrgäste in den Genuß der GKA-Vorteile (z.B. netzweite Nutzung am Wochenende) gelangen könnten.

Gruß Ingo
Zitat

Im Großkundenabonnement (GKA) können Firmen ihren Angestellten eine für sie günstigere Karte anbieten, die sie (also die Firmen) bezuschussen.

Auch beim GKA50?

Zitat

Dieser Zuschuss kann von der Firma steuerlich geltend gemacht werden (steuerfreie Sachzuwendung)

Viel besser: Der Mitarbeiter muss auf den Zuschuss keine Einkommensteuer zahlen. Bis zu 44 €/Monat. Papa Staat bezuschusst die GKAs also per Steuer nochmals direkt.

Ganz neidlos: das ist eine geniale Konstruktion für die Nutzer. So billig - und jeder gibt etwas dazu :)

Zitat

Für den HVV ergibt sich der Vorteil, das GKA besonders niedrige Vertriebskosten verursacht und für kalkulierbare Einnahmen und Kundenbindung sorgt.

Vertriebskosten: sicher. Bei den eingeräumten Rabatten muss der "normale" Vertrieb aber richtig ins Geld gehen. (Liegt vielleicht auch daran, dass die vorhandenen Automatennetze keine Zeitkarten verkaufen können/sollen und eine zusätzliche Struktur vorwiegend für deren Vertrieb aufgebaut ist?) Kalkulierbare Einnahmen schaffen sicherlich auch Abos für Hartzer. Kundenbindung sowieso, oder sollen die sich aus Frust ein Auto kaufen? :D

Zitat

Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Großbereichs-Karte immer noch 71,50 Euro kostet.

Es ist keine Großbereichs-Karte. Sondern eine für 3 Ringe. Und das ist die kleinste GKA-Stufe.

M.W. gibt es auch weitere GKA-Modelle. Mir liegt hier folgendes Modell vor, es heißt "GKAplus":

- Mindestabnahmemenge: 100 Stück
- Unternehmen macht Abrechnung und überweist gesammelt an die S-Bahn
- Der Arbeitgeber zahlt mindestens 12,08 €/Monat als Zuschuss.
- Preise ohne Zuschuss: 3 Ringe - 60,00 €/Monat; Gesamtbereich: 97,00 €/Monat. Azubis 45,50 €/Monat bzw. 73,50 €/Monat
- Mit den üblichen Vorteilen der Abokarte (Geltungsbereich am Wochenende, Mitnahmemöglichkeit)
- Aber auch innerhalb des ersten Jahres für den Mitarbeiter jederzeit kündbar - ohne die übliche Strafgebühr! :)

Modellrechnung: Paul Pendler aus Elmshorn arbeitet in der Innenstadt bei einem Großbetrieb. Sein Nachbar Norbert Normal arbeitet direkt neben der Firma von Paul Pendler. Leider ein Kleinbetrieb mit gerade einmal 15 Angestellten.

Norbert Normal zahlt für seine Fahrkarte jeden Monat 116,10 € im Abo an den HVV.
Paul Pendler ist mit insgesamt bloß 60 € dabei. Seine Firma übernimmt netterweise 40 € davon, so dass Paul Pendler direkt nur 20 € abgezogen werden. Die 40 € von der Firma wären sonst mit Pauls Grenzsteuersatz von 40 % besteuert worden.

Der HVV gewährt einen Rabatt von 56,10 €/Monat brutto.
Die Firma kann 40 € abgabenfrei auszahlen, so dass sich auch das Finanzamt mit 16 € "Rabatt" beteiligt. Zusätzlich entfallen Sozialabgaben.

Ist ein Extrembeispiel, zugegeben. Auch bei Pendlern im Großbereich beträgt der Rabatt aber locker über 25 %. Plus mehr Leistung. Wenn der Vertrieb von Abo(!)karten so teuer wäre, würde ich als VU ganz dringend über Einsparungen nachdenken.

Zitat

ALG II-Empfänger greifen zur CC-Karte

Was die Mobilität leider einschränkt. Für Hartzer sind beim HVV z.B. keine Arzttermine vor 9.30 Uhr und nach 15 Uhr vorgesehen. :)

Zitat

(Großbereich 53 Euro oder 43,50 Euro im Abo).

Geht das Abo mittlerweile ohne Konto? Vor ein paar Jahren hörte ich von einem Fall, der von keiner Bank ein Girokonto bekommen konnte. Da gibt es wohl auch noch einige von. Ohne Bankeinzug aber kein Abo - es sei denn, der Hartzer hätte das Fahrgeld für ein Jahr im Voraus auf den Tisch gelegt. (Das meinte die Servicestelle tatsächlich ernst.)

Zitat

Die Stadt (bzw. die (Land-)Kreise als HVV-Gesellschafter) könnten aber mit dem HVV ebenfalls ein GKA für die Hartz-Vierer abschließen, so daß dann auch diese Fahrgäste in den Genuß der GKA-Vorteile (z.B. netzweite Nutzung am Wochenende) gelangen könnten.

Hahahahahahha, wo kämen wir denn da hin! :)

Die Stadt hat 2009 eine Art GKA für ihre 1-Euro-Jobber abgeschlossen. Preis usw. kommen 1:1 vom GKA. Unterschied per Sonderregelung: Der Hartzer darf keinen mitnehmen. Und natürlich auch keinen Ausflug ins Umland am Wochenende machen. Die sollen mal schön in Hamburg bleiben! :)



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2012 11:54 von Herbert.
Zitat
Herbert
Zitat

Dieser Zuschuss kann von der Firma steuerlich geltend gemacht werden (steuerfreie Sachzuwendung)

Viel besser: Der Mitarbeiter muss auf den Zuschuss keine Einkommensteuer zahlen. Bis zu 44 €/Monat. Papa Staat bezuschusst die GKAs also per Steuer nochmals direkt.

komisch, auf meiner Gehaltsabrechung taucht der Zuschuß immer aufs Brutto auf, und ist von mir zu versteuern - so wie bei meiner Frau übrigens auch.
Immerhin: Sozialabgabepflichtig ist dieser Zuschuß nicht - sonst würde er übrigens auch einen höheren Anspruch auf ALG I und bei der Rente begründen...

Zitat

Paul Pendler ist mit insgesamt bloß 60 € dabei. Seine Firma übernimmt netterweise 40 € davon, so dass Paul Pendler direkt nur 20 € abgezogen werden. Die 40 € von der Firma wären sonst mit Pauls Grenzsteuersatz von 40 % besteuert worden.

Boah, 40 Euro Zuschuß - die Firma möchte ich auch haben. Meine Firma zahlt die notwendigen 12,06, keinen Cent mehr, und bei allen anderen Proficard-Inhabern, die ich kenne, ist das ganz genauso. Wenn eine Firma sich entscheidet, 40 EUR Zuschuß zu zahlen, ist das eine freiwillige Sozialleistung, und nichts, was man anprangern sollte.
Und ich wiederhole mich gerne: Der Zuschuß ist Brutto.

Zitat

Geht das Abo mittlerweile ohne Konto? Vor ein paar Jahren hörte ich von einem Fall, der von keiner Bank ein Girokonto bekommen konnte. Da gibt es wohl auch noch einige von. Ohne Bankeinzug aber kein Abo - es sei denn, der Hartzer hätte das Fahrgeld für ein Jahr im Voraus auf den Tisch gelegt. (Das meinte die Servicestelle tatsächlich ernst.)

Unter anderem deswegen gibt es inzwischen die Verpflichtung an die Banken, daß sogenannte Jedermann-Konto anzubieten - unabhängig von der finanziellen Situation kann jeder ein solches Konto eröffnen. Selbstverständlich hat so ein Konto keinen Dispo, und Buchungen, die es ins Minus bringen würden werden gnadenlos abgewiesen, aber eine Kontoverbindung kann jeder vorweisen, wenn er möchte.
Zitat

komisch, auf meiner Gehaltsabrechung taucht der Zuschuß immer aufs Brutto auf, und ist von mir zu versteuern - so wie bei meiner Frau übrigens auch.

Der Zuschuss läuft normalerweise über § 8 (2) Satz 9 EStG. Demnach ist der Zuschuss für die Steuer keine Einnahme. Keine Einnahme = keine Steuer. Googlen bringt z.B. diese Seite des AGA zu Tage:

[www.aga.de]

"In Unternehmen, in denen die 44-Euro-Regelung genutzt wird, entfällt für den Arbeitgeber die Entrichtung der Sozialversicherungsabgaben, für den Arbeitnehmer entfallen Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben auf die vom Arbeitgeber gewährte Ermäßigung zur ProfiCard in Höhe von max. 44 Euro. "

Solange diese Sachzuwendungen insgesamt unter 44 €/Monat liegen, sollten sie steuerfrei sein. Wenn das bei dir nicht so ist, würde ich es mal ansprechen?

Zitat

Immerhin: Sozialabgabepflichtig ist dieser Zuschuß nicht - sonst würde er übrigens auch einen höheren Anspruch auf ALG I und bei der Rente begründen...

Kranken- und Pflegeversicherung sparen AG und AN ohne Leistungseinbußen bis zu 91,87 € jährlich, bei der Rente wird man schon privat etwas mit den gesparten Euros anfangen können - oder?

Zitat

Boah, 40 Euro Zuschuß - die Firma möchte ich auch haben. Meine Firma zahlt die notwendigen 12,06, keinen Cent mehr, und bei allen anderen Proficard-Inhabern, die ich kenne, ist das ganz genauso.

Aus steuerlicher Sicht: schön doof.

Zitat

Unter anderem deswegen gibt es inzwischen die Verpflichtung an die Banken, daß sogenannte Jedermann-Konto anzubieten

Quelle? Mein Stand ist, dass es nach wie vor nur eine freiwillige Selbstverpflichtung gibt. Daran müssen sich die Banken nicht halten. Und da diese Klientel eigentlich nur Kosten verursacht, will man sie nicht haben. Was sich geändert hat, sind die P-Konten, die jede Bank anbieten muss. Aber halt nur für Kunden, die es schon vor der Kontopfändung waren.

Zitat

Wenn eine Firma sich entscheidet, 40 EUR Zuschuß zu zahlen, ist das eine freiwillige Sozialleistung, und nichts, was man anprangern sollte.

Was heißt "freiwillige Sozialleistung"? :) Netterweise zahlt der Arbeitgeber dir Geld? Geld ist Geld, auch wenn es anders verpackt ist. Anprangern sollte man es nicht, aber klar nennen, was dahinter steckt: Eine Möglichkeit, den Arbeitnehmer steuerfrei zu entlohnen. Der Staat beteiligt sich via Finanzamt direkt am Fahrgeld. Diese Möglichkeit habe ich als Kleinunternehmer, als Mitarbeiter eines Kleinunternehmens oder als Freiberufler nicht. Warum?

Insgesamt dürften die Einnahmeausfälle für VU, Staat und Sozialkassen durch Zuschuss und GK-Rabatt in deutlich größerer Höhe als die 18 € vom Sozialrabatt liegen. Um den muss man regelmäßig kämpfen und es gibt einen eigenen Etatposten. Beim GKA verschwindet es irgendwo in der Gesamtsumme und nirgendwo tauchen "18 € Großfirmen-Angestellten-Rabatt" auf. Das ist falsches Spiel.

Zitat

Und ich wiederhole mich gerne: Der Zuschuß ist Brutto.

[www.hvv.de]

"Auf Initiative des ACE (Auto Club Europa) und der HVV-Großkundenbetreuung hat die Finanzbehörde Hamburg nunmehr schriftlich bestätigt: Fahrtkostenzuschüsse des Arbeitsgebers zum Jobticket „HVV-Proficard“ sind bis 44,00 Euro je Karte und Monat steuerfrei, sofern kein weiterer Sachbezugswert gewährt wird."



10 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2012 14:12 von Herbert.
Zitat
Herbert
Ganz neidlos: das ist eine geniale Konstruktion für die Nutzer. So billig - und jeder gibt etwas dazu :)

Ergänzend zum Beitrag von Mathias: Es greift sogar die Entfernungspauschale („Pendlerpauschale“). Und ich sehe keinen Grund, warum Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs steuerlich gegenüber dem Autofahrer das Nachsehen haben sollten. Stichwort Dienstwagenprivileg, auch dort kann dies Steuerlich abgesetzt werden (ebenso als geldwerter Vorteil).

Dass nur Bürger in den Genuss dieser Steuervorteile kommen, die überhaupt Steuern zahlen, dürfte – hoffentlich – sogar für Dich nachvollziehbar sein.

Aber es ist doch schön zu sehen, das die HVV-Tarife bei weitem nicht so gegenüber dem Autofahrer überteuert sind, wie oft dargestellt. Der Nahverkehr hat prinzipbedingt Nachteile gegenüber dem Individualverkehr, da ist ein finanzieller Anreiz nicht verkehrt.

Zitat
Herbert
Vertriebskosten: sicher. Bei den eingeräumten Rabatten muss der "normale" Vertrieb aber richtig ins Geld gehen. (Liegt vielleicht auch daran, dass die vorhandenen Automatennetze keine Zeitkarten verkaufen können/sollen und eine zusätzliche Struktur vorwiegend für deren Vertrieb aufgebaut ist?)

Was haben Zeitkarten mit Einzelfahrkarten zutun? Was stellst Du denn da schon wieder für krude Zusammenhänge her?

Es liegt doch auf der Hand, das Einzelverkauf immer teurer ist, als Abonnements. Das ist bei jedem Vertrieb so. Verlage geben diese Vorteile genauso an ihre Abo-Kunden weiter. Versicherungen auch, je weniger man im Jahr bezahlt, desto günstiger der Tarif.

Zitat
Herbert
Kalkulierbare Einnahmen schaffen sicherlich auch Abos für Hartzer. Kundenbindung sowieso, oder sollen die sich aus Frust ein Auto kaufen? :D
[../..]
Zitat

ALG II-Empfänger greifen zur CC-Karte

Was die Mobilität leider einschränkt. Für Hartzer sind beim HVV z.B. keine Arzttermine vor 9.30 Uhr und nach 15 Uhr vorgesehen. :)

Ich bin der altmodischen Meinung, dass Arbeitslose kein Abo auf ihre Arbeitslosigkeit haben sollten. Die Gesellschaft hat in Schwierigkeiten geratenen Mitbürgern zu helfen, in Form von Geldleistung und Sozialrabatt(en). Im Gegenzug muss der Betroffene gewisse Einschränkungen hinnehmen. Die Sperrfrist (Mo-Fr 6 – 9 und 16 – 18 Uhr) halte ich für verkraftbar. Mal davon ab, dass eine CC-Karte sogar den Schnellbuszuschlag beinhaltet, ein Unding, aber lassen wir das.

Zitat
Herbert
Zitat

Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Großbereichs-Karte immer noch 71,50 Euro kostet.

Es ist keine Großbereichs-Karte. Sondern eine für 3 Ringe. Und das ist die kleinste GKA-Stufe.

M.W. gibt es auch weitere GKA-Modelle. Mir liegt hier folgendes Modell vor, es heißt "GKAplus":

Du brauchst gar nicht so geheimnisvoll und investigativ tun, denn alles Rund zum GKA ist auf der HVV-Website verfügbar. Mein Beispiel bezog sich auf GKA50 [Preise: PDF].

Zitat
Herbert
Modellrechnung: Paul Pendler aus Elmshorn [...]
Ist ein Extrembeispiel, zugegeben.

Eben. Und ich habe keinerlei lust mehr, mit irgendwelchen zurechtkonstruierten Beispielen, die Du mir als angebliches „Argument“ vor die Füße wirfst, abzuplagen. Komm mir mit normalen Argumenten, die bitte schön mehr als deine üblichen 0,1 % aller Kunden betrifft.

Zitat
Herbert
Zitat

Die Stadt (bzw. die (Land-)Kreise als HVV-Gesellschafter) könnten aber mit dem HVV ebenfalls ein GKA für die Hartz-Vierer abschließen, so daß dann auch diese Fahrgäste in den Genuß der GKA-Vorteile (z.B. netzweite Nutzung am Wochenende) gelangen könnten.

Hahahahahahha, wo kämen wir denn da hin! :)

Die Stadt hat 2009 eine Art GKA für ihre 1-Euro-Jobber abgeschlossen. Preis usw. kommen 1:1 vom GKA. Unterschied per Sonderregelung: Der Hartzer darf keinen mitnehmen. Und natürlich auch keinen Ausflug ins Umland am Wochenende machen. Die sollen mal schön in Hamburg bleiben! :)

Womöglich liegt das daran, dass der Rabatt nur für Hamburger von der Hamburger Sozialbehörde – aus Hamburger Steuermitteln finanziert – ähm, nun ja, dann auch nur für den Großbereich gilt? Und Hamburg ist eine hübsche Stadt. Da kann man auch ins Grüne fahren.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Zitat
Rycon

Ich bin der altmodischen Meinung, dass Arbeitslose kein Abo auf ihre Arbeitslosigkeit haben sollten. Die Gesellschaft hat in Schwierigkeiten geratenen Mitbürgern zu helfen, in Form von Geldleistung und Sozialrabatt(en). Im Gegenzug muss der Betroffene gewisse Einschränkungen hinnehmen. Die Sperrfrist (Mo-Fr 6 – 9 und 16 – 18 Uhr) halte ich für verkraftbar. Mal davon ab, dass eine CC-Karte sogar den Schnellbuszuschlag beinhaltet, ein Unding, aber lassen wir das.

Bedürftige grundsätzlich mit einer Sperrzeit im ÖPNV zu belegen ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Zitat

Ergänzend zum Beitrag von Mathias: Es greift sogar die Entfernungspauschale („Pendlerpauschale“). Und ich sehe keinen Grund, warum Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs steuerlich gegenüber dem Autofahrer das Nachsehen haben sollten. Stichwort Dienstwagenprivileg, auch dort kann dies Steuerlich abgesetzt werden (ebenso als geldwerter Vorteil).

Nichts dagegen, wenigstens der Konsequenz wegen - aber dann doch bitte für alle Beschäftigten.

Kernpunkt: Warum sollten dank GKA Beschäftigte in Großfirmen teilweise weniger für Fahrkarten zahlen als Menschen am Existenzminimum?

Zitat

Was haben Zeitkarten mit Einzelfahrkarten zutun? Was stellst Du denn da schon wieder für krude Zusammenhänge her?

Beides sind Fahrkarten? Der HVV schafft es bis heute nicht, seine Zeitkarten über das flächendeckende Automatennetz an den Schnellbahnhaltestellen zu vertreiben. Stattdessen hat man neben einer Handvoll Automaten nur für Zeitkarten ein eigenes Netz von Servicestellen. Die nach meinen Beobachtungen (und ich bin häufiger da) einen Großteil ihrer Zeit nicht mit Kunden-Service verbringen, sondern manuell Zeitkarten verkaufen. Auch ohne die genauen Kosten zu kennen - effizient ist wohl etwas anderes.

Zitat

Es liegt doch auf der Hand, das Einzelverkauf immer teurer ist, als Abonnements. Das ist bei jedem Vertrieb so. Verlage geben diese Vorteile genauso an ihre Abo-Kunden weiter. Versicherungen auch, je weniger man im Jahr bezahlt, desto günstiger der Tarif.

Das ist doch gar nicht Thema. Ich habe nie bezweifelt, dass Effizienzvorteile auch durchgereicht werden können und sollten. Die Frage ist, wie hoch die Rabatte ausfallen. Der HVV betreibt ein hoch-standardisiertes Massengeschäft mit Umsätzen von bald 700 Millionen Euro im Jahr. Eng umgrenztes Gebiet, ohne Substitutionsgüter eine Monopolstellung auf dem Markt, für die Fahrkarten brauche ich keine Logistik zum Antransport usw. Das ist für den Vertriebler ein Paradies! Ich wäre froh, wenn ich solche Bedingungen hätte. Die Rabatte, über die wir hier sprechen, sind deutlich im zweistelligen Prozentbereich. Das sind Vertriebskosten, die für solche Produkte selten anfallen. Ergo: Da wird m.E. deutlich überkompensiert.

Zitat

Ich bin der altmodischen Meinung, dass Arbeitslose kein Abo auf ihre Arbeitslosigkeit haben sollten. Die Gesellschaft hat in Schwierigkeiten geratenen Mitbürgern zu helfen, in Form von Geldleistung und Sozialrabatt(en). Im Gegenzug muss der Betroffene gewisse Einschränkungen hinnehmen. Die Sperrfrist (Mo-Fr 6 – 9 und 16 – 18 Uhr) halte ich für verkraftbar. Mal davon ab, dass eine CC-Karte sogar den Schnellbuszuschlag beinhaltet, ein Unding, aber lassen wir das.

Ich bin der altmodischen Meinung, dass erstens nicht nur Arbeitslose Probleme haben, sich 77 € im Monat aus der Tasche zu leiern. Zweitens der altmodischen Meinung, dass auch Arbeitslose Teil dieser Gesellschaft sind. Und nötige Arzttermine, für die sich jeder AN frei nähme, nicht auf die Zeit von 9.30-15.00 verschieben sollten müssen, nur weil es ihnen sonst zu gut gehen könnte. Dazu bin ich noch der ober-altmodischen Meinung, dass kein Mensch glücklich ist, wenn er nichts tun darf und zum Dank nur sinnlos zu Hause rumhängen muss.

Zitat

Eben. Und ich habe keinerlei lust mehr, mit irgendwelchen zurechtkonstruierten Beispielen, die Du mir als angebliches „Argument“ vor die Füße wirfst, abzuplagen. Komm mir mit normalen Argumenten, die bitte schön mehr als deine üblichen 0,1 % aller Kunden betrifft.

Pendler Norderstedt - Innenstadt.

Normaler Angestellter: 924,00 €/Jahr (Abokarte)
- bezahlt komplett aus zu versteuerndem Einkommen.

GKA plus: 720,00 €/Jahr (22 % Rabatt)
+ bei 30 % Steuersatz mindestens 43,49 € Bonus vom Finanzamt
+ mindestens 25,22 € Verzicht von Kranken- und Pflegeversicherung
+ größerer Gültigkeitsbereich, keine Strafgebühr bei Ausstieg im ersten Jahr

Zufrieden?

Zitat

Womöglich liegt das daran, dass der Rabatt nur für Hamburger von der Hamburger Sozialbehörde – aus Hamburger Steuermitteln finanziert – ähm, nun ja, dann auch nur für den Großbereich gilt?

Reden wir vom gleichen Angebot?

Zitat

Und Hamburg ist eine hübsche Stadt. Da kann man auch ins Grüne fahren.

Es lebe der Paternalismus :)

Zitat

Bedürftige grundsätzlich mit einer Sperrzeit im ÖPNV zu belegen ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Sie können ja auch außerhalb der Sperrzeit fahren. Leider ist dann nicht mehr viel Geld für andere lebensnotwendige Dinge da - aber sie könnten ja! :D



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2012 15:03 von Herbert.
Ich muss ehrlich sagen, ich finde es schwachsinnig den HVV Kostenlos zu machen.

Angenommen der wird kostenlos dann kommt das Szenario - Bahnen und Busse sind überfüllt, vermutlich auch nur noch dreckig.
Bei Bussen kommt man nicht mehr mit weil der Platz fehlt.

Meines erachtens ist das nur "Wahlkampfmacherrei" mit heißer Luft.

Wenn man auch Gelegenheitsfahrer auf den ÖPNV holen will dann wäre mein Vorschlag:

Schleunigst die Testversion in Harburg ausweiten

(Bin mir nicht mehr sicher) aber ich meine es gab mal glaube ich nur von der VHH die Aktion, dass man für einen bestimmten Betrag im Monat man sich dann Kinderfahrkarten holen kann -> dies wäre besonders attraktiv für Leute aus dem Umland und die nicht im Großbereich wohnen.

Und vllt den Großbereich für die S Bahn bis Aumühle ausweiten und Buxtehude evtl in Bereich C verlegen.

- Dies wären meine Vorschläge um den HVV preiswerter zu machen und ein Teil mehr auf den ÖPNV zu locken
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