Tach auch...
@Birger: Hä? Dein letzter Satz stellt nicht das in rechte Licht, was ich gemeint, aber vielleicht nicht deutlich genug formuliert habe.
Ich wollte eigentlich mit dem geringfügig geänderten Linienweg für die 289 nur erreichen, daß das Gebiet Möllers Park/Boockholtzstraße/Rissener Straße (6 Hochhäuser und diverse Wohnblöcke, insgesamt ca. 900 Wohnungen) mit dem ÖPNV zu erreichen ist - ohne einen etwa 600...1200 Meter langen Fußmarsch vom Bahnhof.
Gut, dieser Linienweg hat einen gravierenden Nachteil: Den Bahnübergang Autal. Aber bei guter Planung läßt sich auch das Problem in den Griff bekommen: Der BÜ ist immer von 02-04 und 17-18 zu (im 20-Min.-Takt). Der Bus (fährt auch im 20-Min.-Takt) fährt auf 02 los. Also ist er (mit 2 Zwischenhaltestellen am Mühlenweg und an der Ecke Rissener Straße/Autal) sowieso erst auf 05 am BÜ, der nächste Zug (in der HVZ) kreuzt aber erst auf 07, wenn er superpünktlich ist...
@ Stephan: Immer diese Miesmacherei...
Natürlich kosten geringfügige und auch große Änderungen erstmal Geld.
Aber wenn sich die Vorzüge einer neuen oder geänderten Linie erstmal unter den Anwohnern herumgesprochen und in deren Köpfen festgesetzt hat, kann so etwas auch einiges an Geld in die Kassen spülen...
Ich betrachte da nur mal die 389: Die Fahrt morgens um halb acht war vor drei Jahren (wo sie noch mit einer Bergziege gefahren wurde) meist leer, bis ich dort am Breiten Weg eingestiegen bin. Da wurde hin und wieder mal, wenn die Ziege wegen viel Verkehr später kam, nach positiver Antwort auf die Frage "ist der 289 schon durch?" der Linienweg abgeändert und (weil ich eh nach Blankenese mußte), direkt und ohne Umweg über den Bahnhof Wedel nach Blankenese gefahren, weil die Ziege um 8 Uhr auf der 48 benötigt wurde. Derzeit stehen oft 3...4 Leute am Breiten Weg und der Bus fährt vor meiner Haustür mit einigen Fahrgästen drin vorbei.
Oder den derzeitigen Abendverkehr in die Moorwegsiedlung (MWS). Immer wieder, wenn ich denn mal Bahn fahre, piepsen spätestens ab Blankenese alle im Zug vorhandenen Handys "Schatzi, holst Du mich ab, bin dann und dann in Wedel". Und in Wedel sieht man die Privatfirma "Taxi Papi GmbH" Schlange stehen. Das Potential für den ÖPNV - insbesondere in den Abendstunden - ist definitiv da. Wenn allerdings irgendwelche Umfragen nur in den Bussen und nicht schon in der S-Bahn durchgeführt werden, ist es kein Wunder, wenn man zu völlig falschen Zahlen kommt. Bestes Beispiel ist da die immer noch in Wedels Stadtverwaltung kursierende Umfrage vom 13.06.1996 (!). Dieser Termin lag in einer Zeit, wo viele in Hamburg arbeitende Leute, die nicht auf die Schulferien angewiesen sind, schon im Urlaub waren. Ich habe seinerzeit nach dieser Umfrage mit etlichen Fahrgästen gesprochen, die alle für ein erheblich besseres Umfrageergebnis gesorgt hätten, wenn sie denn nicht weit, weit weg gewesen wären.
Ebenso sei hier der Fall Einzelhandelsmitarbeiter in der City betrachtet: Der Verkäufer hat zwar um 20 Uhr Feierabend, die letzten Kunden sind aber oft erst um 20.10 Uhr aus dem Laden. Dann muß die Kasse abgerechnet werden, heißt also Gehen um ca. 20.30 Uhr. Die nächste S-Bahn nach Wedel fährt um 20.39 ab Hbf. und ist um 21.19 Uhr in Wedel.
Die Busse fahren wie folgt:
21.03 h L.77 nach Holm, Haseldorf, letzte Fahrt
21.04 h L.289 in die MWS, nächste Fahrt 22.04 h
21.23 h L.189 nach Schulau, Rissen (einziger Anschluß), nächste Fahrt 22.03 h
21.44 h L.75 nach Holm, Uetersen, nächste Fahrt 22.44 h.
Wer also als Verkäufer sein Geld nach Hause bringt, ist da ziemlich aufgeschmissen...
Denn auf den seit mittlerweile vielen Jahren auf 20 Uhr verlegte Ladenschluß wurde von Seiten des ÖPNV zumindest in Wedel bisher kein Stück reagiert, im Gegenteil, es wurde sogar eher noch weiter ausgedünnt.
Und es liegt hier mit Sicherheit nicht an PVG und/oder KViP, daß die wesentlich mehr Geld haben wollten, sondern an der Politik, daß hier immer mehr gestrichen wurde. Wenn es nämlich so weitergeht, blüht der ein oder anderen Linie dasselbe Schicksal wie der Linie 613 in Halstenbek...
Gruß INW