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Busverkehr in Wedel
geschrieben von Ingo Nier 
Busverkehr in Wedel
14.11.2002 22:08
Tach auch...

Im Zusammenhang mit der HVV-Erweiterung gibt es ja auch im Busnetz der Stadt Wedel einige Änderungen. Die größten Änderungen sind zwar nur neue Liniennummern, aber dennoch gibt's was neues: Endlich - nach vielen, vielen Jahren - gibt es endlich eine direkte Linienbusverbindung in die Kreisstadt.

Trotzdem verstehe ich nicht, warum einige Stadtteile von Wedel noch immer keinen regelmäßigen Linienbusanschluß erhalten. Durch die Einrichtung der neuen Linie hätte man einen Stadtteil von Wedel, der derzeit massiv im Wachsen ist ("Wiede"), endlich an das Busnetz anschließen können, wenn man die Linie 594 auf direktem Wege von Wedel nach Pinneberg geführt hätte.

Desweiteren hätte man die Linie 289 durch geringfügige Änderung des Linienweges zu einer leistungsfähigen Anbindung ausbauen können. Und zwar, in dem man die Linie vom Bahnhof aus über Rosengarten - Rissener Straße - Autal zur Moorwegsiedlung und zurück über den alten Linienweg führen würde. Denn vom Bahnhof aus hat man keine Möglichkeit, das dichtbebaute Wohngebiet zwischen Rissener Straße und S-Bahn mit dem ÖPNV zu erreichen.

Da ja nun der 189 seit einigen Jahren von der Elbstraße kommend sich an der Doppeleiche zu einem großen Ring verzweigt, erschließt er zwar auf dem Weg zum Bahnhof das nördliche Schulau, so daß die Leute von dort zum Bahnhof kommen, aber sie können vom Bahnhof nicht wieder nach Hause kommen, ohne an der Doppeleiche in den Gegenbus umzusteigen.

Auch weiß ich, daß die FH Wedel/PTL gerne einen besseren Anschluß an den ÖPNV hätte, beispielsweise ohne Stadtrundfahrt zum Bahnhof... Viele Studenten dieser Einrichtung werden gezwungen, entweder von Blankenese mit dem Bus dorthin zu fahren, oder halt mit der S-Bahn bis Wedel zu fahren und dann wieder zurückzufahren. Beides dauert in etwa gleich lang.

Stattdessen wird auf einer Strecke, an der bei weitem nicht so viele Wedeler wohnen, eine Dreifachbedienung hergestellt, die teilweise im 15-Minuten-Takt bedient wird: Die 594 soll alle 30 Min fahren und die 489 (noch 75) und 589 (noch 77) fahren eh schon etwa jede Stunde. Denn ich glaube kaum, daß die 594 wie ein Schnellbus ohne weitere Haltestellen in Wedel bis nach Holm durchfährt und ab dort dann an jedem Straßenbaum hält.

Wenn man beispielsweise die Linie 594 über Pinneberger Straße und Steinberg auf den Linienweg der 75/489 und 77/589 führen würde, könnte man damit das Wiedegebiet optimal erschließen und dennoch über Holm nach Pinneberg fahren lassen. Auch würde man damit die Sonderfläche "Großflächiger Lebensmitteleinzelhandel" im Gewerbegebiet Marienhof an den Nahverkehr anschließen. Dort residieren bekanntlich Aldi und Edeka.

Auch ist das momentan durch neue Gewerbebauten im Wachsen begriffene Gebiet rund um Eurospar (jetzt Intermarché) an der Rissener Straße durch Läden wie Lidl (ok, da gibt's einen Durchgang zum Kronskamp und damit zum 189er) oder McDonald's sowie das von den Wedeler Kommunalpolitikern für den Standort gewünschte Einkaufszentrum überhaupt nicht an den ÖPNV angeschlossen.

Nachtbusmäßig wird nur Schulau bedient. Der 601er Nachtbus erreicht nur am Bahnhof den Rand des alten Wedel sowie auf dem Weg durch die Bahnhofstraße den ehemaligen Ort Spitzerdorf. Die nördliche Extension von Wedel - sei es nun das bestehende Wohngebiet Lülanden oder die Moorwegsiedlung sind auf diesem Wege gar nicht erreichbar. Es sei denn, man hat zuviel Geld und nimmt ein Taxi. Man könnte hier z.B. die 601 von der Rudolf-Breitscheid-Straße kommend über das Autal und zurück über Pinneberger Straße zum Bahnhof fahren lassen, also statt an der Rissener STraße links zum Bahnhof abzubiegen, einfach geradeaus weiterfahren lassen. Dann hätten die Bewohner der Moorwegsiedlung nachts nur noch einen Weg zwischen 500 Meter und 1,5 km zu laufen (derzeit sind es 2 bis 3 km).

Gruß INW
Hier wieder die Frage die ich immer stelle:
WER SOLL (ODER WILL) DAS ALLES BEZAHLEN ???
Anonymer Benutzer
Re: Busverkehr in Wedel
15.11.2002 07:25
Stimmt, wer soll das bezahlen, wo bei doch auch in Wedel die Kassen leer sind. Man denke bitte nochmal an den 613er in Halstenbek/ Pinneberg. Und gibt es wirklich soviele Fahrgäste in die Moorwegsiedlung oder Lüladen? Dann stellt sich noch die Frage, ob das überhaupt mit den Fahrzeiten hinkommt, denn lange stehen die 601er ja nicht gerade am Wedeler Bahnhof. Neu ist ja auch die 621. Aber die fährt ja nur bis Sülldorf!!! Wäre man bereit gewesen, die Linie auch bis nach Wedel fahren zu lassen, hätte man entweder auf der 601 oder der 621 einen Ring einrichten können. Tja Wedel, mal wieder alles "verpennt".
Moin Moin,

Die schlichte Bemerkung "wer soll (oder will) das alles bezahlen" ist mir zu undifferenziert. In den ersten beiden Absätzen spricht Ingo doch nicht von Mehrleistungen, sondern von alternativen Linienwegen. Eine Diskussion, ob mit dem 594er besser der Osten Holms oder der Norden Wedels erschlossen werden sollte haben wir meines Erachtens noch nicht geführt. Bezüglich des 289er hat Ingo eine Ringlinie über die Moorwegsiedlung statt der heutigen Stichlinie ins Gespräch gebracht.

Viele Grüße aus Wedel,
Birger Wolter
Tach auch...

@Birger: Hä? Dein letzter Satz stellt nicht das in rechte Licht, was ich gemeint, aber vielleicht nicht deutlich genug formuliert habe.

Ich wollte eigentlich mit dem geringfügig geänderten Linienweg für die 289 nur erreichen, daß das Gebiet Möllers Park/Boockholtzstraße/Rissener Straße (6 Hochhäuser und diverse Wohnblöcke, insgesamt ca. 900 Wohnungen) mit dem ÖPNV zu erreichen ist - ohne einen etwa 600...1200 Meter langen Fußmarsch vom Bahnhof.
Gut, dieser Linienweg hat einen gravierenden Nachteil: Den Bahnübergang Autal. Aber bei guter Planung läßt sich auch das Problem in den Griff bekommen: Der BÜ ist immer von 02-04 und 17-18 zu (im 20-Min.-Takt). Der Bus (fährt auch im 20-Min.-Takt) fährt auf 02 los. Also ist er (mit 2 Zwischenhaltestellen am Mühlenweg und an der Ecke Rissener Straße/Autal) sowieso erst auf 05 am BÜ, der nächste Zug (in der HVZ) kreuzt aber erst auf 07, wenn er superpünktlich ist...

@ Stephan: Immer diese Miesmacherei...

Natürlich kosten geringfügige und auch große Änderungen erstmal Geld.

Aber wenn sich die Vorzüge einer neuen oder geänderten Linie erstmal unter den Anwohnern herumgesprochen und in deren Köpfen festgesetzt hat, kann so etwas auch einiges an Geld in die Kassen spülen...

Ich betrachte da nur mal die 389: Die Fahrt morgens um halb acht war vor drei Jahren (wo sie noch mit einer Bergziege gefahren wurde) meist leer, bis ich dort am Breiten Weg eingestiegen bin. Da wurde hin und wieder mal, wenn die Ziege wegen viel Verkehr später kam, nach positiver Antwort auf die Frage "ist der 289 schon durch?" der Linienweg abgeändert und (weil ich eh nach Blankenese mußte), direkt und ohne Umweg über den Bahnhof Wedel nach Blankenese gefahren, weil die Ziege um 8 Uhr auf der 48 benötigt wurde. Derzeit stehen oft 3...4 Leute am Breiten Weg und der Bus fährt vor meiner Haustür mit einigen Fahrgästen drin vorbei.

Oder den derzeitigen Abendverkehr in die Moorwegsiedlung (MWS). Immer wieder, wenn ich denn mal Bahn fahre, piepsen spätestens ab Blankenese alle im Zug vorhandenen Handys "Schatzi, holst Du mich ab, bin dann und dann in Wedel". Und in Wedel sieht man die Privatfirma "Taxi Papi GmbH" Schlange stehen. Das Potential für den ÖPNV - insbesondere in den Abendstunden - ist definitiv da. Wenn allerdings irgendwelche Umfragen nur in den Bussen und nicht schon in der S-Bahn durchgeführt werden, ist es kein Wunder, wenn man zu völlig falschen Zahlen kommt. Bestes Beispiel ist da die immer noch in Wedels Stadtverwaltung kursierende Umfrage vom 13.06.1996 (!). Dieser Termin lag in einer Zeit, wo viele in Hamburg arbeitende Leute, die nicht auf die Schulferien angewiesen sind, schon im Urlaub waren. Ich habe seinerzeit nach dieser Umfrage mit etlichen Fahrgästen gesprochen, die alle für ein erheblich besseres Umfrageergebnis gesorgt hätten, wenn sie denn nicht weit, weit weg gewesen wären.

Ebenso sei hier der Fall Einzelhandelsmitarbeiter in der City betrachtet: Der Verkäufer hat zwar um 20 Uhr Feierabend, die letzten Kunden sind aber oft erst um 20.10 Uhr aus dem Laden. Dann muß die Kasse abgerechnet werden, heißt also Gehen um ca. 20.30 Uhr. Die nächste S-Bahn nach Wedel fährt um 20.39 ab Hbf. und ist um 21.19 Uhr in Wedel.
Die Busse fahren wie folgt:
21.03 h L.77 nach Holm, Haseldorf, letzte Fahrt
21.04 h L.289 in die MWS, nächste Fahrt 22.04 h
21.23 h L.189 nach Schulau, Rissen (einziger Anschluß), nächste Fahrt 22.03 h
21.44 h L.75 nach Holm, Uetersen, nächste Fahrt 22.44 h.
Wer also als Verkäufer sein Geld nach Hause bringt, ist da ziemlich aufgeschmissen...

Denn auf den seit mittlerweile vielen Jahren auf 20 Uhr verlegte Ladenschluß wurde von Seiten des ÖPNV zumindest in Wedel bisher kein Stück reagiert, im Gegenteil, es wurde sogar eher noch weiter ausgedünnt.
Und es liegt hier mit Sicherheit nicht an PVG und/oder KViP, daß die wesentlich mehr Geld haben wollten, sondern an der Politik, daß hier immer mehr gestrichen wurde. Wenn es nämlich so weitergeht, blüht der ein oder anderen Linie dasselbe Schicksal wie der Linie 613 in Halstenbek...

Gruß INW
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