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Fahrkarten vorzeigen
geschrieben von Alexander Lehmann 
Moin!
Wie sind Eure Erfahrungen zu diesem Thema? War die Aktion diesmal erfolgreich und hat nachhaltig dafür gesorgt, dass der größte Teil der Fahrer ab neun und sonntags hinten nicht mehr auf macht und zum Aussteigen erst nach einer kurzen Verzögerung, bis sich alle zur Vordertür hin orientieren? Klingt es Eurer Meinung nach abends öfter in den Kassen als früher? Speziell die Situation an Sonntagen ist interessant, wo es surchaus auf vielen Abschnitten regelmäßig sehr voll wird in den Fahrzeugen.
"Klingelt", nicht "Klingt". Sorry.
Nach Aussage der PVG in ihrem Info-Flyer haben sich die Bareinnahmen der Busfahrer seit Einführung der Maßnahme deutlich erhöht. Es scheint also was gebracht zu haben.
Ich denke, es hat nicht soviel gebracht, wie man sich eventuell davon versprochen hat,
denn ich sehe keine große Änderung zu vorher, weil die meisten Busfahrer nachwievor auch abends
immer hinten die Türen zum Einsteigen öffnen und sich auf bestimmten Linien scheinbar gar nicht
für Fahrausweise interessieren. Die meisten winken mehr oder freundlich ab, wenn man ihnen
seinen Fahrausweis zeigen will. Naja, habs auch nicht wirklich anders erwartet.
Hallo!

Ok, hier meine Erfahrungen...

Zu den Fahrgästen:
Bei den Fahrgästen scheint es sich zum Teil herumgesprochen zu haben, dass man ab 21 Uhr (sonntags ganztägig) seine Fahrkarte vorzeigen soll. Eine durchaus größer gewordene Anzahl an Fahrgästen hat die Fahrkarte beim Einsteigen bereits in der Hand und zeigt sie vor, insbesondere, wenn nur wenige Fahrgäste an der Haltestelle stehen. Diese Fahrgäste zeigen ihre Fahrkarte auch dann vor, wenn der Fahrer auch die hintere Tür öffnet. Ich habe dabei sogar Fälle erlebt, bei denen Fahrgäste von hinten noch angelaufen kamen und trotz geöffneter hinteren Tür nach vorne gegangen sind um ihre Fahrkarten vorzuzeigen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer noch Fahrgäste, die nicht erkannt haben, was der HVV eigentlich will, nämlich, dass die Fahrgäste ihre Fahrgäste unaufgefordert vorzeigen. Diese Fahrgäste zeigen sie nur dann vor, wenn der Fahrer sie sehen will. Öffnet der Fahrer die hintere Tür, auch wenn er dieses nur macht, weil Fahrgäste aussteigen wollen oder ein Fahrgast mit dem Kinderwagen dabei ist, sind immer ein paar dabei, die der Meinung sind, dass der Fahrer die Karten dann gar nicht sehen will, was ja aber oft gar nicht stimmt. Wenn der Fahrer die hintere Tür zum Aussteigen jedoch etwas verzögert öffnet, wissen die meisten Fahrgäste schnell worum es geht und orientieren sich nach vorne.

Zu den Fahrern:
Wie bei den Fahrgästen gibt es bei den Fahrern solche und solche. Dabei machen meiner Meinung diejenigen, die sich dieser Aktion völlig entziehen, den geringsten Teil aus. Die meisten Fahrer machen dabei schon mit. Unterschiedlich ist nur wie intensiv sie das praktizieren. Es gibt doch eine ganze Reihe, die wirklich konsequent alle Fahrgäste kontrolliert. Steigt jemand hinten ein, wird er nach vorne geholt. Auch wird ein Blick auf die Karte geworfen. Andere Fahrer z. B. sorgen zwar dafür, dass die Fahrgäste möglichst nur vorne einsteigen, aber wenn da jemand seine Karte nicht vorzeigt, wird er auch nicht angesprochen, ebenso nicht, wenn doch einer hinten einsteigt. Anderen Fahrern reicht es auch schon, wenn der Fahrgast nur irgendetwas hat, was so wie eine Fahrkarte aussieht. Die Intensität ist da bei jedem anders.

Zum Erfolg dieser Aktion:
Was ich so an Schrieben der Verkehrsunternehmen gelesen habe, soll diese Aktion durchaus erfolgreich gelaufen sein. Die Einnahmen sollen teilweise abends doppelt so hoch gewesen sein, an Sonntagen 30% mehr. Die Verkehrsunternehmen schreiben auch, dass die Aktion noch deutlich besser lief als sie erwartet hatten. Schließlich wurde auch ein enormer Aufwand getrieben: Aufkleber an Bustüren, Plakat im Bus, Plakat an Haltestellen, Presseinformationen, Informationsfalter, Unterstützung durch Sicherheitspersonal an größeren Haltestellen, Durchsagen in Bussen und auf Umsteigeanlagen. Wenn es jetzt nicht geklappt hätte, wäre es nie etwas geworden.

Mein Fazit:
Es ist eine durchaus gelungene Aktion. Damit das Vorzeigen der Fahrkarten nach 21 Uhr aber auch langfristig bestand hat, ist es unbedingt notwendig, dass auch den letzten Fahrgästen erklärt wird, dass sie die Fahrkarte doch unaufgefordert vorzeigen sollen und auch die letzten Fahrer sich an einer konsequenten Kontrolle beteiligen. Dann könnte diese Regelung, die in anderen Städten schon selbstverständlich ist, auch in Hamburg zur Gewohnheit werden.

Thorsten.
Hallo,

daß mit dem Fahrkarte unaufgefordert vorzeigen erinnert mich etwas an Ost-Berlin, wo es vor der Wende gang und gebe war, seine Zeitkarte (Monatskarte etc.) auch in der Straßenbahn zu zeigen - nicht zu dem Zweck daß der Fahrer es mitbekommt (im 2. Wagen eh' recht unwahrscheinlich), sondern alle anderen Fahrgäste sehen konnten "der da fährt nicht schwarz" - Wenn man sich an der Zahlbox einen Fahrschein gekauft hat, war dies ebenso ersichtlich wie wenn man seinen Fahrschein am Locher entwertet hat.

Das ist übrigens eine Sache, wie ich in Hamburg unschön finde, daß Fahrkarten am Automaten nur zum sofortigen Fahrtantritt zu erwerben sind. Ok, ich seh' ein, daß es eine den Hamburgern unzumutbare Umstellung wäre, (nach der Sache mit dem fahrkartenvorzeigen), wenn neuerdings jeder seinen Fahrschein nach dem Kauf entwerten müßte - hätte aber den Vorteil, daß man Fahrkarten auch im Voraus kaufen könnte, was zum Teil auch die Busfahrer entlasten würde.

An Sammelkarten (z.b. 4-Fahrten-Ticket zum Preis von 8,50 Euro) mag ich gar nicht erst denken, da diese leider in Berlin auch abgeschafft wurden, weil man damit angeblich weniger Gewinn machen würde.

Aber vorerst sollte man die Kontrollen ab 21:00 und am Sonntag konsequent fortsetzen, um so einem noch größeren Defizit entgegenzuwirken und so die nächste Fahrpreiserhöhung nicht ganz so groß ausfallen zu lassen.

MfG

Christian K.
Anonymer Benutzer
Re: Fahrkarten vorzeigen
28.11.2002 18:26
Auch wenn Hamburg das einzige mir bekannte größere Stadtverkehrssystem hat, das ohne Entwerter und dadurch auch ohne Einzelkartenvorverkauf arbeitet, denke ich dennoch nicht, daß man dies umstellen könnte. Man denke nur an die Kosten, jeden Bus und jeden Bahnhofseingang mit Entwertern auszustatten.
Am Schalter gibt es auch Einzel- und Tageskarten im Vorverkauf.
Anonymer Benutzer
Re: Fahrkartenverkauf
29.11.2002 11:12
OK, stimmt.

Aber wenn wir ein Entwertersystem hätten, wäre es wesentlich einfacher, z.B. auch das Netz der Verkaufsstellen dichter zu knüpfen. Dann müßte man nicht jede Verkaufsstelle mit einer elektronischen Kasse ausstatten, ein paar kleine Abreißblocks würden ausreichen.

Damit wäre dann auch die Voraussetzung geschaffen, weit mehr als bisher Kioske u.ä. mit dem Fahrkartenverkauf zu beauftragen. Im Endzustand könnte an fast allen wichtigen Haltestellen irgendein kleiner Laden den Fahrkartenverkauf übernehmen und so die Busfahrer vom Kassieren entlasten, was sich wiederum positiv auf die Fahrzeiten der Busse auswirken würde.

Wenn ich beispielsweise in den ersten HVV-Fahrplan vom Winter 1966/67 schaue und sehe, wie dicht damals das Verkaufsstellennetz war (übrigens fast alles Agenturen), dann denke ich schon, daß man so auch Fahrgastfreundlichkeit beweisen kann. Denn ich halte es schon für potentielle Neukunden, die sich erstmals zwischen Auto und Monatskarte entscheiden müssen, für eine gewisse Hürde, wenn sie für den Kauf der Monatskarte erst drei bis fünf Stationen weit fahren müssen, um dort eine Verkaufsstelle zu finden, die dann wahrscheinlich auch nur 2x wöchentlich geöffnet hat.
Anonymer Benutzer
Re: Hürden
29.11.2002 11:39
"für eine gewisse Hürde, wenn sie für den Kauf der Monatskarte erst drei bis fünf Stationen weit fahren müssen"

Gibt es nicht zuvor wichtigere Hürden? Z.B.:

- ÖPNV-Erreichbarkeit der Arbeitsplätze

- Daraus resultierend: Viel längere Fahrten

- Mangelnder Respekt gegenüber den Stammkunden im ÖV

- ...

(In einigen Verbünden kann man Monatskarten vom Automaten kaufen oder via Internet bestellen)
Re: Hürden
29.11.2002 14:35
Man kann in Haumburg die Monatskarten auch an Automaten kaufen, diese sind aber nicht an allen Haltestellen. Wenn ich mich recht erinneren kann man Dauerkarten im HVV seit Kurzem auch per Internet bekommen.

Jan
Anonymer Benutzer
Re: Zeitkarten am Automaten
29.11.2002 16:41
Es gibt zwar seit einiger Zeit auch Automaten für Zeitkarten - dies sind aber nicht die ganz normalen Automaten, die an jedem Bahnhof stehen, sondern spezielle Automaten, die nur EC-Karten als Zahlungsmittel akzeptieren und auch nur an wenigen ausgesuchten Standorten in Hamburg zu finden sind - meistens an den Bahnhöfen, an denen es ohnehin schon Fahrkartenschalter gibt.
Re: Hürden
29.11.2002 20:25
Moin Moin,

Für folgende Zeitkarten können die Wertmarken im Internet bestellt werden:

- Allgemeine Zeitkarten
- CC-Karten
- Karten für Kinder
- Karten für Senioren
- Freizeitkarte
- FlexiCard

Ein schönes Wochenende wünscht,
Birger Wolter
Dafür sind die Automaten (so sie denn nicht irreparabel beschädigt wurden) aber auch rund um die Uhr und an jedem Tag offen. Der Fahrkartenschalter Hoheluftbrücke z.B. hat nur an zwei Tagen in der Woche offen. Da ist der Automat an der selben Haltestelle eine deutliche Verbesserung.

JanT
Tach auch...

Daß die Fahrkartenkontrolle funktioniert und nicht nur dem Schein dient, mußte ich gestern abend feststellen. Ich bin mit einem Gelenkbus vom Hbf zum Rathausmarkt gefahren. Beim Einsteigen reichte ich dem Fahrer ein altes Ticket (natürlich unbeabsichtigt), was er zu recht bemängelte - die richtige Karte akzeptierte er dann.Am Rathaus stieg ich hinten aus. Bekanntlich dauert es einige Zeit, bis die Tür schließt. Schnell schlüpfte eine Frau in den Bus. Ich hörte noch, wie der Fahrer rief "Hallo junge Frau, Ihre Fahrkarte bitte!".

Und am letzten Wochenende sah ich spät abends einen Pulk von Fahrgästen an einer Haltestelle sehen. Der Busfahrer fuhr nicht bis zum Haltestellenmast vor, sondern stoppte etwa 10 Meter dahinter, so daß die Fahrgäste erst einmal zum Bus gehen mußten, und öffnete nur den rechten Flügel der vorderen Tür. So wurden die Herrschaften unfreiwillig gezwungen, ihre Tickets zu zeigen - ohne daß der Fahrer auch nur ein Wort gesagt hat (zumindest, was das Vorzeigen der Karten angeht).

INW
Re: Fahrkarten vorzeigen
01.12.2002 00:11
Übrigens! Schwarzfahren soll ab 1.1.03 40€ Strafe kosten. Dann lohnt es sich kaum noch schwarz zu fahren, solange bis man mal erwischt wird.



MfG Gunnar
Re: Fahrkarten vorzeigen
01.12.2002 00:41
Können von mir aus gerne 100€ sein. Das muß schon weh tun, damit die Leute aufhören schwarz zufahren.

Gruß Ingo
Hallo!

Gestern Abend (Samstag) ist mir aufgefallen, dass viele Fahrgäste sogar schon ab gegen 19 Uhr mit ihrer Fahrkarte in der Hand an der Bushaltestelle standen und diese dem Fahrer vorzeigten.

Thorsten.
Re: Fahrkarten vorzeigen
01.12.2002 20:45
Hallo,

ich denke (fast) alle ehrlichen Fahrgäste mit gültiger Fahrkarte haben kein Problem damit sie vorzuzeigen. Das Problem dürften überwiegend die nicht zahlenden/zahlungswilligen Leute sein. Und das sind idR Typen auf die wir alle (Fahrer, Fahrgäste und Kontrolleure) dankend verzichten können.

Gruß Ingo
Anonymer Benutzer
Re: Hürden
02.12.2002 08:11
"Für folgende Zeitkarten können die Wertmarken im Internet bestellt werden (...)"

Wie immer, ProBahner scheinen die anderen Hürden gar nicht zu bekümmern. Dann noch etwas dazu:

Gefunden unter:

[www.connex-gruppe.de]

("Grundsatzfragen" -> "Mobilität mit Auto"?)

"Reiseradler

Re: Mobilität mit Auto??
« Antworten #49 Datum: 29.11.02 um 15:35:40 »

Hier mal wieder ein Bericht über das Leben der Perversen oder Minderbemittelten, die "ohne Auto leben" (mir zittert der PC beim Schreiben):

[www.sueddeutsche.de]

28.11.2002 16:15
Autofrei Wohnen
Fahrradanhänger ein Muss
Anstatt Auto-Stellplätze gibt es in einer autofreien Siedlung Platz für Sauna, Fitness-, Grün- und Spielplätze. Interview: Ingrid Brunner
"Grünanlagen statt Parkplätze: Autofreie Siedlungen gibt es mittlerweile in ganz Europa. Ein mühseliger Lebensstil? Nein, sagt Christine Z. Sie lebt mit Mann und zwei Kindern im Wohnprojekt Wien-Floridsdorf – und will da nicht mehr weg.
(...)
Allerdings macht mich auch eine Passage wie diese stutzig:

"SZ: Gibt es denn gar kein Manko, wenn man total autolos lebt?
Christine: Wir haben ja Autos – im Carsharing System. Wenn wir einen Ausflug machen wollen, dann mieten wir eben ein Auto. Freilich: Spontane Ausflüge gehen mit Carsharing nicht, das muss eine Woche vorher geplant werden."

mal abgesehen davon, daß spontane Ausflüge mit der DBAG ja auch immer schwieriger werden, da man am besten "Plant und Spart" oder zum Kollektivspaß im Internet zusammenschließt, fällt doch auf, daß ausgerechnet zur Freizeitmobilität das Auto selbstverständlich scheint. Nicht daß ich hier jetzt eine Diskussion anfangen will, wie sehr der oder jene diese Sicht für richtig hält, aber sie zeigt doch m. E. eines der größten wahrgenommen Mankos des ÖV: Die Freizeitmobilität."
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