Es gibt alle möglichen Störungsthreads, doch für die U-Bahn habe ich keinen gefunden.
Dabei ist die U-Bahn auf dem besten Wege, der S-Bahn den Rang abzulaufen. Man glaubt es kaum, doch die Hochbahn bringt es fertig, in Barmbek auf der Bahnsteigseite Richtung Kellinghusenstraße die nächste U3 für 17.44 Uhr anzukündigen, obwohl die Uhr schon weit nach 18.00 Uhr zeigt. Null Information, keine Ansage, einfach nichts! Ich bin dann rüber zur S-Bahn und um 18.15 Uhr, als die S-Bahn pünktlich abfuhr, stand nebenan immer noch keine U-Bahn auf dem Gleis.
Die Rückfahrt verlief ähnlich chaotisch. Keinerlei U-Bahnzüge auf den Abstellgleisen und demzufolge keine Züge Richtung Wandsbek Gartenstadt. Wieder keinerlei Information und ein von mir angesprochener U-Bahnfahrer, der wohl auch schon länger auf die U-Bahn wartete, in der er den Fahrer ablösen sollte, schickte mich zur Infosäule. Da hat noch nicht einmal einer abgehoben, wie auch, wenn offenkundig die Kapazitäten für Ansagen fehlen.
Auf meinem Rückweg von der Infosäule hatte "mein" U-Bahnfahrer inzwischen noch zwei Kollegen zum Schwätzchen bekommen, deren Züge bislang auch noch nicht angekommen waren. Kommentar der Drei: Es fehlt bei der Hochbahn an allem, von den "Kellerasseln" – O-Ton Hochbahnjargon für U-Bahnfahrer – über Betriebslenkung bis Planung und Baustellenkoordination. Schuld sei auch der Fertigstellungsdruck, denn nicht verbaute Gelder von Vater Staat würden am Jahresende verfallen.
Ich konnte mir natürlich nicht verkneifen, nach deren Eindruck zu Günter Elste zu fragen. Die Antwort: Kann man nicht vergleichen, denn da hatte die Hochbahn noch eine "Führung". War lustig daher gesagt, war aber die ehrliche Antwort zu ihrem alten Chef. Und hier an die ständigen Hochbahn-Verteidiger: Es gibt bei diesem "Saftladen" nichts mehr zu beschönigen.